Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 800965 times)

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1365 am: 30.01.2023 18:24 »
"Beamtenbund droht mit flächendeckenden Streiks"...wenn ich sowas schon lese, einfach nur zum Brechen. Und gleichzeitig werden die Privilegien der eigenen Zunft mit dem Streikverbot begründet und verteidigt. Was für eine ekelhafte Heuchelei.  :o Herr Silberbach hat wohl gar keinen Funken Restanstand mehr.

DBB Beamtenbund und Tarifunion ist ein Gewerkschaftsbund, genau genommen nach dem DGB der zweitgrößte Gewerkschaftsbund in Deutschland. Warum sollte dessen Vorsitzender nicht mit Streiks drohen? Und wenn Gewerkschaften nicht mit Streiks drohen sollten, womit dann?

Tagelöhner

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« Antwort #1366 am: 30.01.2023 18:41 »
Ich unterstelle ihm in dieser Konstellation einfach einen Interessenkonflikt und zu einem gewissen Grad auch Befangenheit. Dann soll dieser "Gewerkschaftsbund" von mir aus einen Doppelvorstand o.ä. installieren, bestehend aus einem Beamtenvertreter, der die Beamteninteressen vertritt und einem Arbeitnehmervertreter, der die Arbeitnehmerinteressen vertritt. Am Besten wäre es sogar, so einen Bund direkt aufzulösen.

Arbeitnehmerinteressen und Beamteninteressen laufen nun mal in weiten Teilen zuwider, das darf man ruhigen Gewissens auch artikulieren. Die Personalkosten für beide Beschäftigungsverhältnisse + Ruhegehaltsempfänger werden schließlich aus dem selben begrenzten Topf beglichen.



SVAbackagain

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« Antwort #1367 am: 30.01.2023 18:52 »
Und deshalb darf Silberbach nicht mit Streiks drohen? Und Verdi, die nicht unerheblich viele Beamte als Mitglieder hat und unter https://beamte.verdi.de/ mit „ver.di - DIE Gewerkschaft für Beamt*innen“ wirbt, dürfte? Oder auch nicht? Und wer dürfte dann auf Gewerkschaftsseite mit Streiks drohen?

Tagelöhner

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« Antwort #1368 am: 30.01.2023 19:08 »
Der werte Hr. Silberbach darf das sicher, sonst wäre ihm garantiert schon längst wirksam auf die Finger geklopft worden. Er darf sich schließlich auch eine Clownsmaske anziehen und vor die Kamera treten. Wenn Ver.di der Auffassung ist, einen Beamtenbereich betreiben zu müssen, steht es ihnen auch frei dies zu tun.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich bei Beamten und Angestellten um zwei getrennte Lager mit gegensätzlichen Interessen handelt. Streikende Angestellte werden so auch noch von einem Beamtenvertreter zu nützlichen Idioten gemacht.

Ich lasse mich auch ungern in einem Rechtsstreit von einem Rechtsbeistand vertreten, der wie auch immer geartete Interessen der Gegenseite mit berücksichtigen muss.

SVAbackagain

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« Antwort #1369 am: 30.01.2023 19:18 »
Ob Beamteninteressen und Arbeitnehmerinteressen nun gegensätzliche oder nur teils unterschiedliche Interessen haben, kann dahingestellt bleiben. Mir wird aus Deinen Ausführungen nicht klar, was bei Dir die gezeigten Affekte hinsichtlich DBB Beamtenbund und Tarifunion auslöst. Und interessant wäre, ob Du dieselben Affekte gegenüber Verdi hättest, wenn diese mit Streik drohte. Und wenn nicht, warum nicht.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1370 am: 30.01.2023 19:31 »
Unabhängig davon scheint Silberbach aber mehr Biss zu haben. DBB droht mit Lockdown und Verdi zeigt Impressionen vom schicken Verhandlungstisch.

yamato

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« Antwort #1371 am: 31.01.2023 06:26 »
Vielleicht spielen die "Guter Bulle, Böser Bulle" ?

Kühlschrank

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« Antwort #1372 am: 31.01.2023 07:12 »
Unabhängig davon scheint Silberbach aber mehr Biss zu haben. DBB droht mit Lockdown und Verdi zeigt Impressionen vom schicken Verhandlungstisch.

Prinzipiell bin ich bei dir.
Seine Vorstellung:

"Beamtenbund-Chef: Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern"

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ulrich-silberbach-beamtenbund-chef-wir-muessten-eigentlich-20-prozent-mehr-fordern-li.272291

hätte er so auch umsetzen sollen  ;)

heike2106

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« Antwort #1373 am: 31.01.2023 07:43 »
Grundsätzlich bin ich gegen eine Einmalzahlung, da jegliche prozentuale Erhöhung über die Jahre ein höheres Entgelt bringt.

Ausnahmsweise würde mich eine Einmalzahlung von 1 Mio €, vom Gegenteil überzeugen  ;)
Dies würde meinem Plan, früher in Rente zu gehen durchaus förderlich sein.

Es kommt drauf an, wie viel % die Einmalzahlung kostet. Bei 0,1 Prozent vs. 3000€ fahre ich mit letzterem bei guter Geldanlage besser ;)

Wo kriegt man denn so eine Rendite von 3000???
pro Monat...

WasDennNun

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« Antwort #1374 am: 31.01.2023 07:50 »
1,5% bekommt man doch locker als Festgeld schon angeboten, also was ist da deine konkrete Frage heike?

heike2106

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« Antwort #1375 am: 31.01.2023 08:21 »
1,5% bekommt man doch locker als Festgeld schon angeboten, also was ist da deine konkrete Frage heike?

Ich habe oben die 0,1 % überlesen.
Wenn man tatsächlich nur auf 0,1% verzichten muss, währen die 3000 tatsächlich besser.
Ich rechne eher damit das >1% dafür flöten gehen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1376 am: 31.01.2023 09:14 »
Unabhängig davon scheint Silberbach aber mehr Biss zu haben. DBB droht mit Lockdown und Verdi zeigt Impressionen vom schicken Verhandlungstisch.

Prinzipiell bin ich bei dir.
Seine Vorstellung:

"Beamtenbund-Chef: Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern"

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ulrich-silberbach-beamtenbund-chef-wir-muessten-eigentlich-20-prozent-mehr-fordern-li.272291

hätte er so auch umsetzen sollen  ;)

Und da bin ich voll bei dir.

Wenn ich 20% als nötig erachte, sollte ich die auch fordern.

Ich vermute, dass man sich auf die 10,5% festgelegt hat, um den Gesichtsverlust nicht zu groß werden zu lassen. Von 10,5% auf 8% (für 2 Jahre, muss man aber nicht so deutlich machen) klingt erfolgreicher verhandelt als von 20% auf 8%.

archybald

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« Antwort #1377 am: 31.01.2023 09:21 »
Es kommt drauf an, wie viel % die Einmalzahlung kostet. Bei 0,1 Prozent vs. 3000€ fahre ich mit letzterem bei guter Geldanlage besser ;)


Allerdings nur, wenn du nicht auf das Geld angewiesen bist und es deshalb anlegen kannst!

Philipp

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« Antwort #1378 am: 31.01.2023 09:23 »
1,5% bekommt man doch locker als Festgeld schon angeboten, also was ist da deine konkrete Frage heike?

Ich habe oben die 0,1 % überlesen.
Wenn man tatsächlich nur auf 0,1% verzichten muss, währen die 3000 tatsächlich besser.
Ich rechne eher damit das >1% dafür flöten gehen.

Also ich habe nicht ausgerechnet wie hoch ich 3000€ anlegen müsste um bei 60.000 Brutto ein merkliches Plus im Geldsäckel zu spüren. Da kommt nix lohnenswertes raus.
Die 3000€ kann ich bei entsprechender Gehaltssteigerung um 10% auch jährlich beiseite packen und kann sie immer noch anlegen, und es bleibt noch was übrig.

Mir ist die prozentuale Steigerung wichtig.
Einmalzahlungen und Sockelbeiträge kann man als Verhandlungsmasse und Kanonenfutter verballern.

WasDennNun

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« Antwort #1379 am: 31.01.2023 09:28 »
Unabhängig davon scheint Silberbach aber mehr Biss zu haben. DBB droht mit Lockdown und Verdi zeigt Impressionen vom schicken Verhandlungstisch.

Prinzipiell bin ich bei dir.
Seine Vorstellung:

"Beamtenbund-Chef: Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern"

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/ulrich-silberbach-beamtenbund-chef-wir-muessten-eigentlich-20-prozent-mehr-fordern-li.272291

hätte er so auch umsetzen sollen  ;)

Und da bin ich voll bei dir.

Wenn ich 20% als nötig erachte, sollte ich die auch fordern.

Ich vermute, dass man sich auf die 10,5% festgelegt hat, um den Gesichtsverlust nicht zu groß werden zu lassen. Von 10,5% auf 8% (für 2 Jahre, muss man aber nicht so deutlich machen) klingt erfolgreicher verhandelt als von 20% auf 8%.
Nur zur Info: Sie haben 20% gefordert, jedoch nicht für alle!
Oder meint ihr mindestens 500€ sind weniger als 20%? Für EG1-5