1% monatliche Steigerung meines Nettolohns wären 336 € pro Jahr + Rentenwirksamkeit in 32 Jahren + höhere Steigerung zukünftiger Tarifverhandlungen.
3000 € zu 3 % Festgeld angelegt sind halt nur 90 € pro Jahr.
Der Denkfehler vieler hier im Forum ist, dass eine Einmalzahlung zu einem Abschmelzen des Verhandlungsspielraums künftiger Perioden führt, was aber sowohl theoretisch als auch empirisch komplett falsch ist.
Eine Einmalzahlung belastet das Personalbudget (in der Regel, je nach Höhe und entsprechender Auslegung) nur in der Periode, in der es ausgezahlt wird. Dieser Teil des Personalbudgets (und daher des Verhandlungsspielraums) steht in künftigen Perioden wieder zur Verfügung (und wird empirisch auch regelmäßig ausgenutzt), was auch logisch ist. Ein AG bevorzugt ja bei Wahl zwischen einer Einmalzahlung und einem prozentualem Tabellenanstieg mit gleichem Barwert auch den Tabellenanstieg, weil dieser für die gleichen Kosten den AG am Arbeitsmarkt konkurrenzfähiger macht als die Einmalzahlung. Würden vergangene Einmalzahlungen mit einem Barwert von 1-2 Perioden eine dauerhaften Zurückfall verursachen, würde der jeweilige AG massiv an Konkurrenzfähigkeit einbüßen. Das ist nicht in dessen Sinne! Der Denkfehler basiert Vieler basiert ja auf dem Fehlschluss, dass die prozentuale Erhöhung in einer Tarifrunde gleich ausfallen würde, egal ob in der vorhergehenden Tarifrunde eine Einmalzahlung verhandelt wurde oder eine prozentuale Erhöhung. Das ist natürlich falsch, die ist im Allgemeinen im zweiten Fall geringer (Zitat:"höhere Steigerung zukünftiger Tarifverhandlungen"). Das ist wie gesagt empirisch falsch! Oder auf welcher Begründung basiert diese Argumentation?
Insofern ist obige Vergleichsrechnung natürlich falsch.
Zum Thema Einmalzahlung:
Nun darf der AG ja derzeit bis zu 3000€ Einmalzahlung auszahlen, welche sv- und steuerbefreit ist.
Selbst wenn man eine prozentuale Erhöhung (angenommen die würde zu 300€/Monat mehr Brutto führen) verhandelt, dann wäre es sinnvoll, diese prozentuale Erhöhung ist 10 Monate später (also die monatliche Erhöhung gibts zum 1.10.) einzuführen und die vorhergehenden 10 Monate durch eine Einmalzahlung von 3000€ auszugleichen.