Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802359 times)

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1425 am: 31.01.2023 15:44 »
Wo wäre Fettgedrucktes geäußert worden?

Nicht explizit, aber implizit geht das aus den Äußerungen, dass eine Tabellenerhöhung per se besser ist als eine Einmalzahlung, hervor.


Zitat
Vermutet wurde

Richtig: Vermutet! Vermuten kann man viel.


Zitat
weil die Einmalzahlung in diesen Modellen einen Teil der Erhöhung ersetzte. Und das zieht sich nun mal über alle künftigen Verhandlungen fort.

Natürlich ersetzt die Einmalzahlung einen Teil der Erhöhung, alles andere wäre unsinnig. Dass sich diese geringere Erhöhung durch die zusätzliche Einmalzahlung eben in zukünftige Perioden fortpflanzt ist aber - wie von mir ja erläutert und meine zentrale Aussage - eben eine Annahme, die empirisch auf schwachen Beinen steht. Ich halte diese Annahme für nicht solide bzw. für falsch.

Und Du hast empirische Erkenntnisse, dass bei Einmalzahlungen bei Tarifrunden im öffentlichen Dienst, die zu Lasten tabellenwirksamer Erhöhungen gingen, diese geringeren tabellenwirksamen Erhöhungen anschließend durch Nachholeffekte bei folgenden Tarifrunden ausgeglichen wurden?

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,523
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1426 am: 31.01.2023 15:50 »

Natürlich ersetzt die Einmalzahlung einen Teil der Erhöhung, alles andere wäre unsinnig.



Vermutest du ;)
und





 Vermuten kann man viel.





Natürlich ersetzt die Einmalzahlung einen Teil der Erhöhung, alles andere wäre unsinnig. Dass sich diese geringere Erhöhung durch die zusätzliche Einmalzahlung eben in zukünftige Perioden fortpflanzt ist aber - wie von mir ja erläutert und meine zentrale Aussage - eben eine Annahme, die empirisch auf schwachen Beinen steht. Ich halte diese Annahme für nicht solide bzw. für falsch.

Also startet man in der nächsten Tarifrunde ab einem geringeren Basiswert. Wo siehst du eine sonstige Verbindung zwischen einer Tarifrunde und der nächsten?

Britta2

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 681
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1427 am: 31.01.2023 16:06 »
... dass die Generation der Babyboomer durch Erbschaften ihrer Eltern profitiert haben.

Veto. Beide Eltern Vertriebene des WK2 und per Weisung im Osten verblieben.
Weder Schul-- noch Berufabschluss und auch keine Erbschaft.
Weder Willkommenskultur noch Anerkennung sondern lebenslang Verachtung.
Und jetzt wieder. Es wird die Butter auf dem Brot missgönnt. Belehrungen aus westlicher Windrichtung obendren.

Johannes1893

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 261
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1428 am: 31.01.2023 16:37 »
Die Annahme ist, dass eine Einmalzahlung zu einer geringen Tabellenerhöhung führt (innerhalb der Laufzeit des Tarifvertrages). Folglich ist die Basis bei der nächsten Runde tiefer als Sie es ohne Einmalzahlung wäre. Alle weiteren Erhöhungen fallen dann durch den Zinseszinseffekt geringer aus, was Jahr für Jahr stärker wirkt und für eine große Mehrheit daher unrentabel ist.

Wo kommt jetzt die These her das in zukünftigen Runden das Ergebnis wegen der Einmalzahlung höher ausfällt? Nur dann, würde die obige Rechnung ggf. obsolet.

Opa

  • Gast
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1429 am: 31.01.2023 17:01 »
... dass die Generation der Babyboomer durch Erbschaften ihrer Eltern profitiert haben.

Veto. Beide Eltern Vertriebene des WK2 und per Weisung im Osten verblieben.
Weder Schul-- noch Berufabschluss und auch keine Erbschaft.
Weder Willkommenskultur noch Anerkennung sondern lebenslang Verachtung.
Und jetzt wieder. Es wird die Butter auf dem Brot missgönnt. Belehrungen aus westlicher Windrichtung obendren.
Und jetzt soll ein geduldiger Mensch dir hier den Unterschied zwischen den generationstypischen Verhältnissen und einem bedauerlichen Einzelschicksal erklären? Und zwar möglichst aus östlicher Windrichtung?

Tri

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 48
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1430 am: 31.01.2023 17:25 »

Erstmal sollte es nicht mehr möglich sein Leute so schlecht bezahlt zu beschäftigen das bei Vollzeit schon jetzt vorausberechenbar ist das es nicht für die Rente reicht.

Warum sollte die Rente auskömmlich sein? Oder was willst Du uns sagen?

Was meinst du in diesem Fall "auskömmlich"? Worauf ich hinaus will ist wenn jemand einem Vollzeitjob nachgeht läuft etwas verdammt falsch wenn dies nicht reicht um eine Rente zu "verdienen" die nicht ohne Sozialhilfe auskommt.

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1431 am: 31.01.2023 17:27 »
Selbst wenn man die Prämisse teilte, sehe ich da keinen Bezug zum Arbeitsverhältnis.

Opa

  • Gast
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1432 am: 31.01.2023 17:33 »
Da die Rente nach dem Versicherungsprinzip berechnet wird und in keinem Zusammenhang zu den individuellen Lebenshaltungskosten im Alter steht, kann es auch nicht Anspruch sein, dass sie in jedem Fall diese Lebenshaltungskosten deckt. Das erschließt sich schon allein daraus, dass es im Gegensatz zur Grundsicherung im Alter bei der Rentenberechnung keine Rolle spielt, ob der Rentner noch einen Ehegatten mit durchfüttert.

Tri

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 48
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1433 am: 31.01.2023 17:33 »
Selbst wenn man die Prämisse teilte, sehe ich da keinen Bezug zum Arbeitsverhältnis.

A) Der Lohn den man durch das Arbeitsverhältnis hat generiert die Rentenpunkte
B) Wenn man das Glück hat davon Geld zur Verfügung überzuhaben kann man zusätzlich weiter(e) Rentenversicherung(en) abschließen (mitunter gefördert).

Das ist der Bezug ;)

Aber wollte das jetzt gar nicht weiter und tiefer verfolgen, offtopic usw....

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,655
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1434 am: 31.01.2023 17:34 »

Was meinst du in diesem Fall "auskömmlich"? Worauf ich hinaus will ist wenn jemand einem Vollzeitjob nachgeht läuft etwas verdammt falsch wenn dies nicht reicht um eine Rente zu "verdienen" die nicht ohne Sozialhilfe auskommt.

Gibt es sowas denn in der Realität?

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1435 am: 31.01.2023 17:45 »
Selbst wenn man die Prämisse teilte, sehe ich da keinen Bezug zum Arbeitsverhältnis.

A) Der Lohn den man durch das Arbeitsverhältnis hat generiert die Rentenpunkte
B) Wenn man das Glück hat davon Geld zur Verfügung überzuhaben kann man zusätzlich weiter(e) Rentenversicherung(en) abschließen (mitunter gefördert).

Das ist der Bezug ;)

Aber wollte das jetzt gar nicht weiter und tiefer verfolgen, offtopic usw....

Was Du möchtest, ist mir wie üblich völlig egal. Im Arbeitsverhältnis wird Arbeit gegen Geld getauscht. Der Wert von Arbeitskraft bestimmt sich nicht danach, ob er a) zum Leben während des Arbeitsverhältnisses oder/und b) zum Leben nach dem Arbeitsverhältnis langt. Wenn man das irgendwie für gesellschaftspolitisch wichtig oder/und richtig hält, sollte man es gesellschaftlich machen und nicht Arbeitsverhältnisse mit solchem wesensfremden Unfug belasten.

WasDennNun

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,710
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1436 am: 31.01.2023 18:34 »

Was meinst du in diesem Fall "auskömmlich"? Worauf ich hinaus will ist wenn jemand einem Vollzeitjob nachgeht läuft etwas verdammt falsch wenn dies nicht reicht um eine Rente zu "verdienen" die nicht ohne Sozialhilfe auskommt.

Gibt es sowas denn in der Realität?
Mal Rechnen
E1S2 also quasio Mindestlohn ca 24000€  macht 2023 0,60 Rentenpunkte pro Jahr macht nach ca. 50 Jahre (17-67) Jahre 30,13 Rentenpunkte Das wäre Stand heute 36,02 ist der Punkte wert 1085 € Rente.
Bleibt also 1085-502= 583€ für Wohnung und Heizung.
Damit dürfte man nicht überall ohne "Sozialhilfe" auskommen.

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1437 am: 31.01.2023 18:42 »
Besteht denn Grund zur Annahme, dass man ein Erwerbsleben lang in Stufe 2 der Entgelttabelle verbliebe?

Opa

  • Gast
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1438 am: 31.01.2023 19:04 »
Plus VBL dürfte in den meisten Wohnlagen, in die man mit dieser Erwerbsbiografie passt, auch die Miete zu händeln sein. Ansonsten Wohngeld.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,655
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1439 am: 31.01.2023 19:22 »

Mal Rechnen
E1S2 also quasio Mindestlohn ca 24000€  macht 2023 0,60 Rentenpunkte pro Jahr macht nach ca. 50 Jahre (17-67) Jahre 30,13 Rentenpunkte Das wäre Stand heute 36,02 ist der Punkte wert 1085 € Rente.
Bleibt also 1085-502= 583€ für Wohnung und Heizung.
Damit dürfte man nicht überall ohne "Sozialhilfe" auskommen.

Mit der VBL und sicher nicht Stufe 2 lebenslang gibt es sowas also in der Realität nicht wirklich.

Ich wollte auch vielmehr auf diese lieben Talk-Show - Gäste hinaus, die ihr leben lang gearbeit haben und jetzt Grusi brauchen. Wenn man mal reinschaut, waren dann wohl meist 15 Jahren Teilzeit und 10 Jahre Minijob dabei. Das kann auch nicht passen und muss auch im öffentlichen Diskurs erwähnt werden.