Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802569 times)

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1440 am: 31.01.2023 19:24 »
Besteht denn Grund zur Annahme, dass man ein Erwerbsleben lang in Stufe 2 der Entgelttabelle verbliebe?

Das war ein Beispiel. Aber das weißt du ja ganz sicher auch alleine, reitest wie üblich aber trotzdem drauf rum. Das nächste Beispiel ist dann irgend eine Empfangsdame in einer beliebigen privaten nicht spezialisierten Arztpraxis wenn es dir besser passt.

SVAbackagain

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« Antwort #1441 am: 31.01.2023 19:27 »
Beispiele können auch Mist sein. Dieses war es. Und „irgend eine Empfangsdame in einer beliebigen privaten nicht spezialisierten Arztpraxis“ hätte jetzt wie viel Relevanz für die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst? Oder würde sonst irgendwen interessieren?

heike2106

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« Antwort #1442 am: 31.01.2023 19:35 »
Mein Vater hat sein ganzes Leben lang Vollzeit 40 h gearbeitet. (Elektromonteur) Ging dann mit 63 und 4 Monaten ohne Abschläge in Rente. Er war nie arbeitslos, hat mit 16 angefangen.

Jetzt erhielt er einen Brief der Rentenversicherung, das bei ihm ein Grundrentenzuschlag berrechnet worden ist. Paarund30 Euro.
Den bekommt er aber auch nicht, da das dem Berechnungsjahr zugrundeliegende Gehalt der Ehefrau zu hoch war.

Ist jetzt natürlich doof, da meine Mutter letztes Jahr 2022 als Privatier in Vorruhestand gegangen ist. Bei der Grundrentenberechnung wurde 2020 herangezogen.

Mindestlohn gibt es nicht schon immer. Ab Einführung hat er diesen erhalten.
Also ja, es gibt diese Fälle "ein leben lang gearbeitet und Rente reicht nicht". WENN mein Vater Single wäre.

WasDennNun

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« Antwort #1443 am: 31.01.2023 19:42 »
Besteht denn Grund zur Annahme, dass man ein Erwerbsleben lang in Stufe 2 der Entgelttabelle verbliebe?
Nein. Ist aber bzgl. der Ausgangsfrage nicht relevant.

SVAbackagain

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« Antwort #1444 am: 31.01.2023 19:47 »
Da die Frage lautete „Gibt es sowas denn in der Realität?“, halte ich den Realitätsbezug für enorm relevant.

WasDennNun

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« Antwort #1445 am: 31.01.2023 19:48 »

Mal Rechnen
E1S2 also quasio Mindestlohn ca 24000€  macht 2023 0,60 Rentenpunkte pro Jahr macht nach ca. 50 Jahre (17-67) Jahre 30,13 Rentenpunkte Das wäre Stand heute 36,02 ist der Punkte wert 1085 € Rente.
Bleibt also 1085-502= 583€ für Wohnung und Heizung.
Damit dürfte man nicht überall ohne "Sozialhilfe" auskommen.

Mit der VBL und sicher nicht Stufe 2 lebenslang gibt es sowas also in der Realität nicht wirklich.
Was zeigt, dass zumindest im öD , wenn jemand einem Vollzeitjob nachgeht, nicht am Ende seines Erwerbslebens auf "Stütze" angewiesen sein wird.
Sofern wir von heutigen Verhältnissen ausgehen.
Zitat
Ich wollte auch vielmehr auf diese lieben Talk-Show - Gäste hinaus, die ihr leben lang gearbeit haben und jetzt Grusi brauchen. Wenn man mal reinschaut, waren dann wohl meist 15 Jahren Teilzeit und 10 Jahre Minijob dabei. Das kann auch nicht passen und muss auch im öffentlichen Diskurs erwähnt werden.
Fazit: We heutzutage sein Leben lang auf Mindestlohn Niveau arbeiten geht ("nur 40h" , er könnte ja auch 48), der dürfte idR (Stand aktuell) keine GruSi brauchen, hat aber auch nicht wirklich mehr als das.

BAT

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« Antwort #1446 am: 31.01.2023 19:50 »

Mindestlohn gibt es nicht schon immer. Ab Einführung hat er diesen erhalten.
Also ja, es gibt diese Fälle "ein leben lang gearbeitet und Rente reicht nicht". WENN mein Vater Single wäre.

Dann sollten aber die Wohnkosten zu den bescheidenen Einkünften passen. Man darf sich das natürlich bei dem Einkommen nicht mit einer Mietwohnung von mehr als 50 m² oder in München - Mitte zu seinen Gunsten schön rechnen. Die Rente ist nicht zur Hebung des Lebensstandards da. Es wird sehr oft zu viel erwartet.

Zumal des 3-Säulen-Modell auch nicht so ganz neu.


WasDennNun

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« Antwort #1447 am: 31.01.2023 19:51 »
Da die Frage lautete „Gibt es sowas denn in der Realität?“, halte ich den Realitätsbezug für enorm relevant.
blablub
und die Grundfrage war? Also das sowas? Ups haste wohl überlesen!

"Worauf ich hinaus will ist wenn jemand einem Vollzeitjob nachgeht läuft etwas verdammt falsch wenn dies nicht reicht um eine Rente zu "verdienen" die nicht ohne Sozialhilfe auskommt."

SVAbackagain

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« Antwort #1448 am: 31.01.2023 19:55 »
Neben dem Umstand, dass Du die von mir genannte Frage zitiert und auf sie geantwortet hast, hilft jetzt auch in der anderen Frage ein realitätsfremdes Beispiel inwiefern weiter?

heike2106

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« Antwort #1449 am: 31.01.2023 19:59 »

Mindestlohn gibt es nicht schon immer. Ab Einführung hat er diesen erhalten.
Also ja, es gibt diese Fälle "ein leben lang gearbeitet und Rente reicht nicht". WENN mein Vater Single wäre.

Dann sollten aber die Wohnkosten zu den bescheidenen Einkünften passen. Man darf sich das natürlich bei dem Einkommen nicht mit einer Mietwohnung von mehr als 50 m² oder in München - Mitte zu seinen Gunsten schön rechnen. Die Rente ist nicht zur Hebung des Lebensstandards da. Es wird sehr oft zu viel erwartet.

Zumal des 3-Säulen-Modell auch nicht so ganz neu.

Sie wohnen in einer ostdeutschen Plattenbauwohnung, also definitiv nicht über den Verhältnissen. Trotzdem wäre es ohne Frau nicht machbar.

SVAbackagain

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« Antwort #1450 am: 31.01.2023 20:02 »
Geringverdiener erhalten eine geringe Rente. So what?

BAT

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« Antwort #1451 am: 31.01.2023 20:03 »
Nicht über deren Verhältnissen, sondern unter denen welchen dein Vater hätte, wenn er Single wäre.

Was viele Ostdeutsche, um die Relationen hier klar zu stellen, nicht mitbekommen haben, war die Arbeit als Bauer. Dann rücken sich die Verhältnisse zu recht. Mein Vater hatte 60 Arbeitsjahre mit 50 bis 60 Wochenstunden als Landwirt und eine Renten von vielleicht 800 €.

heike2106

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« Antwort #1452 am: 31.01.2023 20:06 »
Geringverdiener erhalten eine geringe Rente. So what?

Es ging um die Äußerung, dass man, wenn man sein Leben lang arbeitet, dann auch eine auskömmliche Rente erhalten sollte und die Frage, ob es den Fall überhaupt in der Realität gibt.

Die Antwort ist ja.
 Nichts weiter

SVAbackagain

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« Antwort #1453 am: 31.01.2023 20:22 »
Auch darauf passt meine Antwort.

Bob Kelso

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« Antwort #1454 am: 31.01.2023 20:41 »
Geringverdiener erhalten eine geringe Rente. So what?

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