Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802147 times)

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1650 am: 06.02.2023 11:18 »
Ich hoffe daher auf signifikante Verbesserungen bei anstehenden Tarifverhandlungen. Insbesondere für Ingenieure und ITler um diese negative Entwicklung zu bremsen. Sonst können wir als Land und Gesellschaft vermutlich bald einpacken. Zuwanderung löst diese Probleme nicht wirklich. Zumal die Leute dann auch in den Herkunftsländern fehlen für solche Aufgaben.

Das ist doch aber ein Arbeitgeberproblem, welches außerhalb von Gehaltsverhandlungen gelöst werden sollte.
Die These vom Fachkräftemangel stimmt so nicht«
Ob im Restaurant, im Krankenhaus oder beim Heizungsinstallateur: Überall fehlt es in Deutschland an Personal. Arbeitsökonom Simon Jäger hält die Klagen für übertrieben – und schlägt eine einfache Lösung vor.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitsmarkt-die-these-vom-fachkraeftemangel-stimmt-so-nicht-a-2ee53b3e-c059-404f-9208-bc887a481b1c

Kurzfassung:

Wer genug bezahlt und bessere Arbeitsbedingungen hat bekommt auch genügend in-/ausländische Fachkräfte.

Zumal häufig nur durch Druck Anpassungen erfolgen. Gerade im öD gibt es ein riesiges Automatisierungspotential, so dass es eher Änderungen in der Mentatlität bedarf als mehr Personal.

Nur mal so als Beispiel, wäre für einen neuen Personalausweis - wenn überhaupt - lediglich bei der Übergabe des neuen Perso zum Abgleich der Person ein Behördenmitarbeiter notwendig.

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1651 am: 06.02.2023 11:30 »
Ich hoffe daher auf signifikante Verbesserungen bei anstehenden Tarifverhandlungen. Insbesondere für Ingenieure und ITler um diese negative Entwicklung zu bremsen. Sonst können wir als Land und Gesellschaft vermutlich bald einpacken. Zuwanderung löst diese Probleme nicht wirklich. Zumal die Leute dann auch in den Herkunftsländern fehlen für solche Aufgaben.

Das ist doch aber ein Arbeitgeberproblem, welches außerhalb von Gehaltsverhandlungen gelöst werden sollte.
Die These vom Fachkräftemangel stimmt so nicht«
Ob im Restaurant, im Krankenhaus oder beim Heizungsinstallateur: Überall fehlt es in Deutschland an Personal. Arbeitsökonom Simon Jäger hält die Klagen für übertrieben – und schlägt eine einfache Lösung vor.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/arbeitsmarkt-die-these-vom-fachkraeftemangel-stimmt-so-nicht-a-2ee53b3e-c059-404f-9208-bc887a481b1c

Kurzfassung:

Wer genug bezahlt und bessere Arbeitsbedingungen hat bekommt auch genügend in-/ausländische Fachkräfte.

Der Autor des Artikels wirft aber ständig Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel durcheinander und übersieht geflissentlich, dass es eben in einigen Bereichen weniger theoretisch verfügbares Personal als offene Stellen gibt. Und den Umstand, dass es weniger Angebot als Nachfrage gibt, nennt man „Mangel“. Bereits dieser Umstand wird ja im Artikel verkannt. Und in dieser Mangelsituation kann man sich mit tollen Arbeitsbedingungen und Gehältern überbieten, als ob es kein Morgen gäbe, es bleibt bei einer Unterdeckung. Bauingenieure neigen halt eben nicht dazu, sich per Zellteilung spontan zu vermehren, weil es plötzlich ganz ganz dolle Arbeitsbedingungen gibt.

Kaiser80

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« Antwort #1652 am: 06.02.2023 11:31 »
Bei den Verwaltungstellen hingegen ist anhaltend eine sehr gute Bewerberlage festzustellen.
Lucky you. Ich spüre den Fachkräftemangel auch bei der Besetzung von Verwaltungsstellen und muss zunehmend auf Quereinsteiger aus insbesondere kaufmännischen Berufen zurückgreifen, die ich dann in Allgemeinem Verwaltungsrecht und rechtswissenschaftlicher Methodik fortbilden lasse.
Ist bei uns genauso, und zu 90% Quereinsteigerinnen.

SVAbackagain

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« Antwort #1653 am: 06.02.2023 11:38 »
Wobei es aber gerade im kommunalen Bereich nicht wenige Arbeitsgelegenheiten gibt, bei denen Kenntnisse im Allgemeinem Verwaltungsrecht und rechtswissenschaftlicher Methodik von eher untergeordneter Bedeutung sind. Warum sollen im typischen Bürgerbüro von den 8 Arbeitsplätzen mehr als 2 von Kräften besetzt werden, die über derlei verfügen? Welche weitergehenden Kenntnisse im Allgemeinem Verwaltungsrecht und rechtswissenschaftlicher Methodik braucht man denn für Anträge auf Auszüge aus den üblichen Registern anderer Behörden, die Standardmeldevorgänge und die Standardausweisangelegenheiten? Von der Ausgabe Gelber Säcke oder Müllabfuhrplänen ganz zu schweigen…

Aktienprimus

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« Antwort #1654 am: 06.02.2023 11:43 »
Dennoch ist der Kaufmann oder Verwaltungsangestellte vielleicht doch einiges einfacher zu haben als der Ingenieur oder ITler. Die Suche nach Innovationen und digitalen Lösungen der eigentlichen Fachprobleme ist vor allem im technischen Bereich angesiedelt. Nun gehen auch noch die MINT-Studienzahlen weiter spürbar zurück. Sehe ich bei BWL und Co. weniger. Dabei sind die Abbrecher-Quoten schon recht hoch im MINT-Bereich. Es besteht hier dringlich Handlungsbedarf. Ein Hebel im ÖD sind auch attraktivere Arbeitsbedingungen für Ingenieure und IT-Leute. Wie immer das umgesetzt wird.

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« Antwort #1655 am: 06.02.2023 11:47 »
Welche weitergehenden Kenntnisse im Allgemeinem Verwaltungsrecht und rechtswissenschaftlicher Methodik braucht man denn für Anträge auf Auszüge aus den üblichen Registern anderer Behörden, die Standardmeldevorgänge und die Standardausweisangelegenheiten? Von der Ausgabe Gelber Säcke oder Müllabfuhrplänen ganz zu schweigen…

Dafür braucht man noch nicht einmal Personal, dies ließe sich einfach automatisieren.

SVAbackagain

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« Antwort #1656 am: 06.02.2023 11:49 »
Man müßte mal auf den Hersteller der McDonalds-Bestellautomaten zugehen.

WasDennNun

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« Antwort #1657 am: 06.02.2023 12:02 »
Nur mal so als Beispiel, wäre für einen neuen Personalausweis - wenn überhaupt - lediglich bei der Übergabe des neuen Perso zum Abgleich der Person ein Behördenmitarbeiter notwendig.
Ja, bei uns geht man an den Automaten macht da seine Biometrisches Gedöns.
Der Behördenmitarbeiter kontrolliert dann, ob Daten mit Gesicht und Fingerabdruck der leibhaftigen Person übereinstimmen und dann geht man an den Automaten zahlen.

Beim Abholen macht dann ein zweiter Behördenmitarbeiter die Kontrolle, dass ein Befugter den Ausweis abholt.

Wenn ersteres beim letzteren gemacht werden würde, würde man auf ersteren verzichten können.


Und ja: Mit einem ITaffinen lassen sich im Tagesablauf oftmals 5 Sachbearbeiter einsparen, bzw. die hätten Freiraum für mehr Qualitativ hochwertige Arbeiten.

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« Antwort #1658 am: 06.02.2023 12:17 »
Nur mal so als Beispiel, wäre für einen neuen Personalausweis - wenn überhaupt - lediglich bei der Übergabe des neuen Perso zum Abgleich der Person ein Behördenmitarbeiter notwendig.
Ja, bei uns geht man an den Automaten macht da seine Biometrisches Gedöns.
Der Behördenmitarbeiter kontrolliert dann, ob Daten mit Gesicht und Fingerabdruck der leibhaftigen Person übereinstimmen und dann geht man an den Automaten zahlen.

Beim Abholen macht dann ein zweiter Behördenmitarbeiter die Kontrolle, dass ein Befugter den Ausweis abholt.

Wenn ersteres beim letzteren gemacht werden würde, würde man auf ersteren verzichten können.


Und ja: Mit einem ITaffinen lassen sich im Tagesablauf oftmals 5 Sachbearbeiter einsparen, bzw. die hätten Freiraum für mehr Qualitativ hochwertige Arbeiten.

Schonmal der erste Schritt. Konsequent weitergedacht bräuchte es tatsächlich nur im zweiten Schritt einen Behördenmitarbeiter.

Und auch einfache Anträge könnten komplett ohne Menschen auskommen und schon hätten wir auch keinen Personalmangel mehr.

Britta2

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« Antwort #1659 am: 06.02.2023 12:18 »
Also ich hab neulich auch einen neuen Perso beantragen müssen und erfuhr im Amt (2 SB im winzigen Zimmer nur für mich anwesend) "sorry, wir sind noch nicht angeschlossen, bitte zum Fotografen fahren" - von dem bekam ich Papierbildchen wie früher üblich und damit ging ich zurück zur Behörde. Nix Abgleich und so :-)  Beim Abholen vom neuen Perso wieder 2 SB nur für mich alleine im engen Zimmer :-)

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« Antwort #1660 am: 06.02.2023 12:40 »
Also ich hab neulich auch einen neuen Perso beantragen müssen und erfuhr im Amt (2 SB im winzigen Zimmer nur für mich anwesend) "sorry, wir sind noch nicht angeschlossen, bitte zum Fotografen fahren" - von dem bekam ich Papierbildchen wie früher üblich und damit ging ich zurück zur Behörde. Nix Abgleich und so :-)  Beim Abholen vom neuen Perso wieder 2 SB nur für mich alleine im engen Zimmer :-)

Gutes Beispiel, wie es nicht laufen sollte.

Schmitti

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« Antwort #1661 am: 06.02.2023 12:48 »
Von der Ausgabe Gelber Säcke oder Müllabfuhrplänen ganz zu schweigen…
Bei uns im Meldeamt liegen die Papiervordrucke für die Steuererklärung aus. Also Vordrucke, die man an sich schon gar nicht braucht, weil es digital möglich ist. Es kommen trotzdem noch erschreckend viele Leute, rennen am offen zugänglichen und gut sichtbaren Prospektregal mit den Vordrucken vorbei und bitten die Mitarbeiter, ihnen die richtigen Papiervordrucke auszuhändigen.
Ich bin der letzte der nicht alles was irgendwie automatisierbar und (vernünftig) digitalisierbar ist am liebsten gestern umgestellt hätte, aber realistisch muss man sagen, dass wir weder die Bevölkerung haben, die das will, noch die Politik, die bereit wäre das auch gegen den Willen gewisser Bevölkerungsteile umzusetzen. Und versucht man es doch mal, kommt sowas wie das Grundsteuertheater dabei rum.

SVAbackagain

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« Antwort #1662 am: 06.02.2023 12:52 »
Wenn man aufhörte, solches Versagen zu pampern, würde es sich auf die eine oder andere Art erledigen.

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« Antwort #1663 am: 06.02.2023 13:05 »
Und versucht man es doch mal, kommt sowas wie das Grundsteuertheater dabei rum.
Ein gutes Beispiel für schlechte Digitalisierung. Der Staat (Finanzamt) benötigt Daten, die beim Staat vorliegen (z.B. Bauämter) und fordert sie aber vom Bürger an. Und das sogar noch in eher unübersichtlichen Formularen, die selbst Verwaltungsprofis manchmal mit Fragen zurücklassen.

Wie man es besser machen kann, liegt auf der Hand:
Eine leichte Lösung, die jeder Bürger umsetzen kann und möglichst geringen Aufwand verursacht. Dann könnten man auch den Papierbürgern guten Gewissens eine App empfehlen.

brian

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« Antwort #1664 am: 06.02.2023 13:26 »
Das Finanzamt darf aber nicht die Daten vom Bauamt anfordern wegen Datenschutz.