Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 804443 times)

XLS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1800 am: 10.02.2023 13:11 »
klar, ist ergebnis ist abzusehen abzusehen. 2 bis 3% im Haushaltsjahr ergibt bis zu 6% ab Juli 2023. So in etwa erwarte ich das auch.

..selbst das wäre aus meiner Sicht schon zu hoch. Ohne Wirtschaftswachstum und zur Vermeidung neuer öffentlicher Schulden in den einzelnen Gebietskörperschaften empfehle ich, von jeglichen Lohnerhöhungen Abstand zu nehmen.

XLS

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« Antwort #1801 am: 10.02.2023 13:17 »
Ich kann bestätigen, dass auch unsere Mitarbeiter (Ordnungsamt, Sozialamt, Jugendamt) öfter mal Androhungen von Gewalt, Mord  und sonstigen Schikanen bekommen. Es wird vom AG zwar gesehen, aber gehandelt wird da nicht wirklich. Das führt teilweise zu langen Krankschreibungen.

...in unserer Verwaltung gibt es dahingehend: Konsequente Hausverbote, jeder Fall wird zur Anzeige gebracht (es gab auch schon Verurteilungen), Einsatz von Securty während der Öffnungszeiten, Angebot Einzelsupervision (wollen jedoch die Mitarbeiter meist nicht)

SVAbackagain

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« Antwort #1802 am: 10.02.2023 13:19 »
klar, ist ergebnis ist abzusehen abzusehen. 2 bis 3% im Haushaltsjahr ergibt bis zu 6% ab Juli 2023. So in etwa erwarte ich das auch.

..selbst das wäre aus meiner Sicht schon zu hoch. Ohne Wirtschaftswachstum und zur Vermeidung neuer öffentlicher Schulden in den einzelnen Gebietskörperschaften empfehle ich, von jeglichen Lohnerhöhungen Abstand zu nehmen.
Und ich empfehle Dir, von Empfehlungen Abstand zu nehmen.

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1803 am: 10.02.2023 14:00 »
klar, ist ergebnis ist abzusehen abzusehen. 2 bis 3% im Haushaltsjahr ergibt bis zu 6% ab Juli 2023. So in etwa erwarte ich das auch.

..selbst das wäre aus meiner Sicht schon zu hoch. Ohne Wirtschaftswachstum und zur Vermeidung neuer öffentlicher Schulden in den einzelnen Gebietskörperschaften empfehle ich, von jeglichen Lohnerhöhungen Abstand zu nehmen.
Lohnerhöhungen sind Bestandteil der Sozialleistungen. Du sagst im Prinzip, dass der Staat sich die Sozialleistungen nicht leisten kann und die Mitarbeiter dies mit Lohnverzicht subventionieren sollen. Sozialleistungen kosten Geld und dazu gehöhren angemessene Löhne. Wenn die kommunalen Haushalte unterfinanziert sind, müssen sie die Hebesätze anheben, bis es passt oder freiwillige Leistungen einstellen. Wenn dem Bürger das nicht gefällt, muss er anfangen Parteien zu wählen, die Sozialleistungen reduzieren wollen. Oder seine Meinung zu Sozialleistungen ändern.

Britta2

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« Antwort #1804 am: 10.02.2023 19:58 »
So, die dritte Runde mit Überlänge 3.Verhandlungstermin bei der Post ist also gescheitert.
Interressant für mich ist - weiterhin wird überall verkündet, welche unverschämte Forderung Verdi gestallt hat - aber nirgendwo wird genannt, welches mickrige Gegenangebot der AG denn nun endlich auf dem Tisch lag.
Es si denn, die AG hatten trotz Ankündigung immer nocch nichts vorgelegt und lassen die Zeit für sich arbeiten.
Und wie gehts weiter? Urabstimmung, ob und wie die Post streiken wird ... ahja. Es wird sich also weitere Monate hinziehen und am Ende knickt Verdi notgedrungen ein.
Bei uns wirds nicht anders ablaufen - muss man sich jetzt wirklich freuen, wenn im Juli frühestens endlich paar Kröten mehr ausgezahlt werden? Ätzendes Theater. Am längeren Hebel sitzen die AN eben nicht.
Beifallklatschen von Balkonen!

Sparschwein

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« Antwort #1805 am: 10.02.2023 20:12 »
https://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2023/deutsche-post-tarifverhandlungen.html

Selbst dieses Angebot werden wir nicht im TVÖD als Verhandlungsergebnis erreichen. Es gibt schließlich zu viele Mitarbeiten in den "hohen" Entgeltgruppen. Unser Ergebnis wird dann weit darunter auf 30 Monate erreicht...

Johannes1893

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« Antwort #1806 am: 10.02.2023 21:23 »
Mir ist das Angebot nicht klar. Sind die „bis zu“ Erhöhungen inkl. der Einmalzahlung oder ohne? Wann kommt die zweite Stufe?

Wenn in den durchschnittlich 11,5% die Einmalzahlung eingerechnet ist sieht das Angebot deutlich schlechter aus.

EDIT: Man sollte genauer lesen. Die Einmalzahlungen gibt es zusätzlich. Ver.di wird im öD keine 3000€ Einmalzahlung für alle und durchschnittlich 11,5% über zwei Jahre verhandelt kriegen. Da bin ich ziemlich sicher.
« Last Edit: 10.02.2023 21:38 von Johannes1893 »

RadWirdKommen

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« Antwort #1807 am: 10.02.2023 21:47 »
Also wenn ich es richtig verstehe ist dieses Angebot der Post sogar besser als das was die IGM 2022 erreicht hat. 

xirot

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« Antwort #1808 am: 10.02.2023 22:37 »
Also wenn ich es richtig verstehe ist dieses Angebot der Post sogar besser als das was die IGM 2022 erreicht hat.

Ist das Angebot der Post nicht eine Nullrunde für 2023? Also eine Dreistigkeit sondergleichen?

FearOfTheDuck

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« Antwort #1809 am: 10.02.2023 23:11 »
Liest sich zumindest so. Ein Teil der 3000 € zum 01.01.2023, die Erhöhung zweigeteilt in 2024. Damit würde sich die Post ein Jahr erkaufen. Für die nächste Runde könnte man dann schön argumentieren: "He, ihr habt 2024 im Durchschnitt 11,5 % bekommen, nun haltet euch erst mal zurück."

Es zeigt sich, dass diese vermaledeiten 3000 € stets Teil des Gesamttopfes sind. Und damit hat diese Maßnahme aus meiner Sicht versagt.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1810 am: 10.02.2023 23:19 »
Verdi allerdings sagt: "Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste."

https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++ad671ba4-5929-11ed-b1f5-001a4a16012a

skiveren

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« Antwort #1811 am: 10.02.2023 23:26 »
Müssten wir die Prozentsätze der Gehaltsforderungen im öD nicht relativieren, da ein erheblicher Teil jeder Gehaltserhöhung
- direkt über die Einkommensteuer und
- indirekt über Konsumsteuern
wieder in die Staatskasse und damit über diverse Umverteilungsstrukturen zum Arbeitgeber zurückfließt?

Wenn ich 1.000 Euro mehr Gehalt bekomme, sind das immerhin 420 Euro Einkommensteuer und wenn ich den Rest verkonsumiere, kommen bis zu 110 Euro Umsatzsteuer hinzu.

Platt gesagt kostet den Staat ein Gehaltsplus (bei den besser verdienenden Angestellten) von 10% also nur 5%, oder?

Tja..,so ist es..
Die Lohn/Gehaltserhöhung kommt zu einem Teil beim beim Staat als Arbeitgeber wieder an.
Lohn/Gehaltserhöhungen..und der Staat nimmt als Arbeitgeber ein, klaut sich einen Teil zurück..
Deswegen sind 7%, Laufzeit 12 Monate, rückwirkend ab dem 01.01., zusätzlich 3000 €, das unterste Level..
Weniger geht gar nicht..

Wir finden es gut, dass Städte und Kommunen kein Personal mehr finden..
Lidl/Aldi und co..bezahlen mittlerweise besser wie die Handwerker im ö.D. bezahlt werden..
Und da sind noch die verwöhnten Bürger.., erwarten neue Brücken..Lach..
Man muss denen mal sagen..., keiner mehr da der Brücken plant..
Wir finden es gut.., der du..e Bundesbürger muss merken..., der "Selbstbedienungsladen" öffentlicher Dienst kostet Geld..
Was für du..e Bundesbürger es überhaupt gibt ist erschreckend..
Verklagen Städte/Kommunen wegen 10 Cent Erhöhung im Monat die Müllabfuhr..
Geben 10 Tausende Euronen Trickbetrüger...
Du..e Deutsche...

skiveren

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« Antwort #1812 am: 10.02.2023 23:39 »
Mir ist das Angebot nicht klar. Sind die „bis zu“ Erhöhungen inkl. der Einmalzahlung oder ohne? Wann kommt die zweite Stufe?

Wenn in den durchschnittlich 11,5% die Einmalzahlung eingerechnet ist sieht das Angebot deutlich schlechter aus.

EDIT: Man sollte genauer lesen. Die Einmalzahlungen gibt es zusätzlich. Ver.di wird im öD keine 3000€ Einmalzahlung für alle und durchschnittlich 11,5% über zwei Jahre verhandelt kriegen. Da bin ich ziemlich sicher.
Durchschnittlich 11,5% über 2 Jahre bedeutet auch rückblickend auf 2022 und Ausblick auf 2023 einen erheblichen Reallohnverlust..
Da muss viel.., viel.., viel mehr kommen..
Auch wir im ö.D. müssen viel.., viel mehr erreichen..
Sonst würde ich sagen reingefallen auf Trickbetrüger..
Nach Jahren von Reallohnverlusten..., katastrophalen Lohnabschlüssen..unter Zustimmung von Ver.di und Komba..
Schlimm!
Junge Leute..,, mit guten Zeugnissen meidet unbedingt den öffentlichen Dienst..
Ihr bekommt viel versprochen.., das wenigste wird gehalten..
Ihr bekommt u.a. 6,65 € im Monat vermögenswirksame Leistungen..
Die Personalämter versprechen euch bei Bewerbung Aufstiegschancen..., dynamische Entgelterhöhung ( Welche? )..Die versprechen euch alles..
Halten nix ein..

LehrerBW

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« Antwort #1813 am: 11.02.2023 06:58 »
Verdi allerdings sagt: "Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste."

https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++ad671ba4-5929-11ed-b1f5-001a4a16012a

Naja…die geringe Erhöhung in 2024 wiegt ja auch den Reallohnverlust der letzten Jahre nicht auf.
Nichtmal 11,5% bei einem Jahr Laufzeit würde den bisherigen Reallohnverlust ausgleichen.

Britta2

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« Antwort #1814 am: 11.02.2023 07:11 »
Liest sich zumindest so. Ein Teil der 3000 € zum 01.01.2023, die Erhöhung zweigeteilt in 2024. Damit würde sich die Post ein Jahr erkaufen. Für die nächste Runde könnte man dann schön argumentieren: "He, ihr habt 2024 im Durchschnitt 11,5 % bekommen, nun haltet euch erst mal zurück."

Es zeigt sich, dass diese vermaledeiten 3000 € stets Teil des Gesamttopfes sind. Und damit hat diese Maßnahme aus meiner Sicht versagt.

Ich finde nirgendwo die Aussage, dass die 3.000€ ab dem 1.1.2023 in 2 Teilen auszuzahlen wären. Es heißt nur "ab 2023 binnen 2 Jahren" (da ist alles denkbar! selbst 500€ im Juli 2023 frühestens etc) . Und die reguläre Erhöhung erst ab 2024 im Angebot der AG. Unverschämter und dreister gehts nicht - und gar als Mega-Angebot zu verkünden. Den Mist hätten sie bereits beim ersten Treffen auf den Tisch legen können. Spiel auf Zeit...