Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 791237 times)

Britta2

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 675
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1830 am: 13.02.2023 08:02 »
Eigentlich müssen auch die vom Bund bereits auf den Weg gebrachten Entlastungspakete vor allem bei Strom- und Gaspreisen bei solchen Lohnforderungen von plus 10,5 Prozent, oder bei der Post sogar bis 15 Prozent, für einen vollen Inflationsausgleich mit berücksichtigt werden. Der Bund hat hier schon sehr viel ausgegeben. Und die hohen Lohnforderungen würden den Staatshaushalt in einem Maße belasten, das auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht akzeptabel ist. Hier muss man etwas auf die Einsicht und Mäßigung der Gewerkschaft hoffen. Ich bin mir sicher, dass das auch passieren wird.

Und warum muss ausschließlich DAS für Tarifforderungen im ÖD eine entscheidende Rolle spielen und in sämtlichen anderen "Branchen" nicht? Wem sind wir permanente Selbstkasteiung schuldig? Kein Wunder, wenn Hohn und Spott folgt!

Hugo Stieglitz

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 173
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1831 am: 13.02.2023 08:31 »
Der Bund hat hier schon sehr viel ausgegeben. Und die hohen Lohnforderungen würden den Staatshaushalt in einem Maße belasten, das auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht akzeptabel ist. Hier muss man etwas auf die Einsicht und Mäßigung der Gewerkschaft hoffen. Ich bin mir sicher, dass das auch passieren wird.
Wenn der Staat sich die Sozialleistungen nicht leisten kann, sollte er sie nicht anbieten. Nicht darauf setzen, dass die Mitarbeiter die Rechnung bezahlen.

JahrhundertwerkTVÖD

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 609
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1832 am: 13.02.2023 08:56 »
Die Politiker können ja auch auf ihre automatische Erhöhung verzichten.
Die profitieren ja auch von den Entlastungspaketen.

Dann auf die etlichen Milliarden welche großzügig verteilt werden.


brian

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 356
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1833 am: 13.02.2023 09:13 »



..selbst das wäre aus meiner Sicht schon zu hoch. Ohne Wirtschaftswachstum und zur Vermeidung neuer öffentlicher Schulden in den einzelnen Gebietskörperschaften empfehle ich, von jeglichen Lohnerhöhungen Abstand zu nehmen.

Lohnerhöhungen werden doch gar nicht verlangt. Allenfalls eine möglichst geringe Lohnkürzung.

WasDennNun

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,710
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1834 am: 13.02.2023 09:21 »
Eigentlich müssen auch die vom Bund bereits auf den Weg gebrachten Entlastungspakete vor allem bei Strom- und Gaspreisen bei solchen Lohnforderungen von plus 10,5 Prozent, oder bei der Post sogar bis 15 Prozent, für einen vollen Inflationsausgleich mit berücksichtigt werden. Der Bund hat hier schon sehr viel ausgegeben. Und die hohen Lohnforderungen würden den Staatshaushalt in einem Maße belasten, das auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht akzeptabel ist. Hier muss man etwas auf die Einsicht und Mäßigung der Gewerkschaft hoffen. Ich bin mir sicher, dass das auch passieren wird.
Beim verhandeln kann man alles mögliche als Argument einbringen.
Das gilt für den öD genauso wie für Metaller oder Post.

Der Staatshaushalt wird nicht im geringsten durch hohe Lohnforderungen belastet.
Gute Leute kosten gutes Geld und erwirtschaften ihre Kosten und belasten dadurch niemanden.

JahrhundertwerkTVÖD

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 609
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1835 am: 13.02.2023 09:33 »
Weitere Argumente für die Verhandlungsmasse
- 1 * pro Woche Balkonklatschen
- 1 * pro Woche Dönnerstag (1 Dönner/Mitarbeiter/Woche)

Im Gegenzug könnten die Mitarbeiter folgendes ihrem lieben AG anbieten:
- zum Wohl der Allgemeinheit, kostenlos Aushilfe in Mangelberufe wie Erntehelfer, WC Reiniger, Müllsammler
- regelmäßige Huldigung der Führungskaste
- Verzicht auf Lohnerhöhung
- Prangertag einführen. 1 Mitarbeiter/ Woche stellt sich an den Pranger und jeder externe darf seinen Frust auslassen.

Ich denke, die Liste lässt sich noch erweitern

Philipp

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 338
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1836 am: 13.02.2023 10:02 »
Wie wird diese "Reallohnsteigerung" der letzten Jahr eigentlich empirisch hergeleitet?
Anhang von wenigen Faktoren die in die Inflation spielen, aber sich nicht gesteigert haben?

Oder kurz gesagt: Weil Sprit und Schokolade nicht so teuer geworden sind wie geplant, haben alle mehr Geld in der Tasche?

Nur weil man angeblich eine Reallohnsteigerung (auf dem Papier!) hatte, heißt das nicht, dass man mehr Geld übrig hat.
Trotz niedriger Inflation ist alles teuer geworden, insbesondere Handwerkerleistungen, Eigentum, KFZ, Müllgebühren und und und.

Acastus

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 20
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1837 am: 13.02.2023 10:29 »
Verdi allerdings sagt: "Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste."

https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++ad671ba4-5929-11ed-b1f5-001a4a16012a

Naja…die geringe Erhöhung in 2024 wiegt ja auch den Reallohnverlust der letzten Jahre nicht auf.
Nichtmal 11,5% bei einem Jahr Laufzeit würde den bisherigen Reallohnverlust ausgleichen.

Man muss aber dazu sagen, dass es in der Vergangenheit im Vergleich zur Preisentwicklung einen Reallohnzuwachs gegeben habe: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Diese Tabelle geht auch nur bis 2019.  dann kam CoronaZirkus der alles schon teurer gemacht hat und jetzt das nächste Thema.. Denkst du das der Unterschied bei Preisentwicklung und Lohnsteigerungen immernoch so groß ist wie in dieser Statistik?

alterschlingel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 327
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1838 am: 13.02.2023 11:08 »
Ich sage, die 8,... % Inflation für 2022 sowie 2023 sind ohnehin nicht die ganze Wahrheit. Wenn man die täglichen Bedarfsgüter inkl. monatliche zu beziehende Energieträger betrachtet, reichen 8,...% be Weitem nicht aus. Die Güter, die bei der Berechnung mit einfließen sind für den Alltag der meisten von uns eher unerheblich. Die wahren Steigerungen beim Einkauf und beim Energiebezug liegen geschätzt eher bei 25-50 %.

Jedenfalls ist dies meine Meinung.

Opa

  • Gast
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1839 am: 13.02.2023 11:25 »
Dann will ich deine Meinung mal mit Fakten anreichern.
Gerade die von dir genannten Faktoren machen den Löwenanteil des Warenkorbs aus, der zur Inflationsberechnung herangezogen wird. Nämlich die Dinge, die Otto-Normalverbraucher regelmäßig benötigt:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1059/umfrage/ausgabenanteile-fuer-ausgewaehlte-gueter-und-dienstleistungen/

alterschlingel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 327
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1840 am: 13.02.2023 11:30 »
Danke, Opa !!
Und ehrlich gesagt kommen die 10,...% für Nahrungsmittel viel zu wenig vor. Da ich derjenige bin, der bei uns einkaufen geht, weiß ich das ziemlich genau.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,504
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1841 am: 13.02.2023 11:36 »
Die Statistik ist doch schlicht für viele Regionen (bzw. Personengruppen) nicht einschlägig.

Die Wohnkosten sind bei Eigentümern (in unserer Verwaltung mehr als 90 %) ganz anders und damit auch der prozentuale Anteil.

Opa

  • Gast
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1842 am: 13.02.2023 11:43 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.
Es wurde jedoch infrage gestellt, ob der Inflationswert zutreffend sei, weil die selbst wahrgenommenen Kostensteigerungen bei Energie und Einkauf sich zwischen 25-50% bewegten. Dies lässt sich durch den dargestellten Warenkorb widerlegen, wenngleich nicht angezweifelt werden muss, dass jemand mit einem sehr davon abweichenden Verbrauchsverhalten tatsächlich 25-50% mehr bezahlt, also vor einem Jahr.

Übrigens: Lavazza-Espressobohnen 1 KG für 6,99 Euro bei Netto im Angebot. Hab ich vor 2 Jahren auch schon mal 13,99 Euro für bezahlt. Deflationsrate 50%?

alterschlingel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 327
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1843 am: 13.02.2023 11:47 »
Seien Sie sich sicher, dass ich weder in den teureren Märkten einkaufe, noch die hochpreisigen Artikel einkaufe. Ich achte ziemlich genau darauf und versuche an allen Ecken und Kanten zu überprüfen, ob wir als Familie den Artikel benötigen und ob es ein günstigeres Alternativprodukt gibt.

JahrhundertwerkTVÖD

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 609
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1844 am: 13.02.2023 11:48 »
Danke, Opa !!
Und ehrlich gesagt kommen die 10,...% für Nahrungsmittel viel zu wenig vor. Da ich derjenige bin, der bei uns einkaufen geht, weiß ich das ziemlich genau.

Vielleicht musst du deinen persönlichen Einkaufskorb etwas ändern und Hersteller/Länder meiden.
Kaviar aus Russland ist vielleicht deutlich teurer geworden, als aus anderen Ländern  :P

Die Verbraucherzentrale hat einen Artikel veröffentlicht, dass Nahrungsmittel zwischen Dezember 2021 und Dezember 2022 um 20,7% teurer geworden sind.
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/steigende-lebensmittelpreise-fakten-ursachen-tipps-71788