Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 803616 times)

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1845 am: 13.02.2023 11:49 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.

Doch, sollte sie. Und auf dem Land, was nun mal nicht wenig Anteil an D hat, gelten andere Zusammensetzungen. Mietbeeinflusste Warenkörbe sind absolut randständig und von daher wäre zumindest eine weitere Berechnung durch destatis angezeigt.

Mit dem Rest zu den 25 bis 30 % hast du sicherlich Recht.



Bastel

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« Antwort #1846 am: 13.02.2023 11:55 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.
Es wurde jedoch infrage gestellt, ob der Inflationswert zutreffend sei, weil die selbst wahrgenommenen Kostensteigerungen bei Energie und Einkauf sich zwischen 25-50% bewegten. Dies lässt sich durch den dargestellten Warenkorb widerlegen, wenngleich nicht angezweifelt werden muss, dass jemand mit einem sehr davon abweichenden Verbrauchsverhalten tatsächlich 25-50% mehr bezahlt, also vor einem Jahr.

Übrigens: Lavazza-Espressobohnen 1 KG für 6,99 Euro bei Netto im Angebot. Hab ich vor 2 Jahren auch schon mal 13,99 Euro für bezahlt. Deflationsrate 50%?

Werden jetzt schon Sonderangebote heraus gekrammt? Wann kommt der erste mit Coupons oder Paypack Rabatt?


Silentgalaxy

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« Antwort #1847 am: 13.02.2023 12:05 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.
Es wurde jedoch infrage gestellt, ob der Inflationswert zutreffend sei, weil die selbst wahrgenommenen Kostensteigerungen bei Energie und Einkauf sich zwischen 25-50% bewegten. Dies lässt sich durch den dargestellten Warenkorb widerlegen, wenngleich nicht angezweifelt werden muss, dass jemand mit einem sehr davon abweichenden Verbrauchsverhalten tatsächlich 25-50% mehr bezahlt, also vor einem Jahr.

Übrigens: Lavazza-Espressobohnen 1 KG für 6,99 Euro bei Netto im Angebot. Hab ich vor 2 Jahren auch schon mal 13,99 Euro für bezahlt. Deflationsrate 50%?

Werden jetzt schon Sonderangebote heraus gekrammt? Wann kommt der erste mit Coupons oder Paypack Rabatt?

Klar. Seit Dezember gabs ja auch 40% auf alles mit argentinischen Pesos. Wozu überhaupt ne Lohnerhöhung. Wenn sie nicht zu fressen haben, sollen sie doch Kuchen essen ;)

Opa

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« Antwort #1848 am: 13.02.2023 12:09 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.

Doch, sollte sie. Und auf dem Land, was nun mal nicht wenig Anteil an D hat, gelten andere Zusammensetzungen. Mietbeeinflusste Warenkörbe sind absolut randständig und von daher wäre zumindest eine weitere Berechnung durch destatis angezeigt.

Mit dem Rest zu den 25 bis 30 % hast du sicherlich Recht.
Da du nicht darlegst, inwieweit sich Wohnkosten zwischen Eigenheimbewohnern und Mietern unterscheiden und da zudem beide Gruppen in den Warenkorb eingeflossen sind, ist dein Einwand unerheblich.

BAT

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« Antwort #1849 am: 13.02.2023 12:13 »
Warum sollte ich? Das hat doch destatis gemacht:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_N054_61.html#:~:text=Au%C3%9Ferdem%20sind%20enthalten%3A%20Ausgaben%20f%C3%BCr,Beispiel%20f%C3%BCr%20M%C3%BCllabfuhr%20und%20Stra%C3%9Fenreinigung.

Der Begriff Wohnkosten bezeichnet die monatlichen Kosten, die mit dem Recht des Haushalts auf Wohnen in der Wohnung verbunden sind (bei Eigentümer/-innen: Grundsteuer; bei Mieter/-innen: Mietzahlungen). Die Nebenkosten (Wasser, Elektrizität, Gas und Heizung), die sich aus der tatsächlichen Nutzung der Wohnung ergeben, sind ebenfalls berücksichtigt. Außerdem sind enthalten: Ausgaben für die Instandhaltung der Wohnung beziehungsweise des Hauses, Hypotheken­zinsen (bei Eigentümer/-innen), Versicherungs­beiträge (bei Eigentümer/-innen; bei Mieter/-innen, falls diese die Kosten tragen) und weitere Kosten wie zum Beispiel für Müllabfuhr und Straßenreinigung.

Sowas liebe ich ja, erst seine Argumentation mit Fakten untermauern und andere Leute Fakten in Frage zu stellen. Wird besser in D... ;)

Opa

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« Antwort #1850 am: 13.02.2023 12:15 »
Die Definition von Wohnkosten ist mir bekannt. Dennoch fehlt auch nach deinem erneuten unerheblichen Einwand eine Darlegung, dass und in welchem Umfang Eigenheimbewohner höhere oder niedrigere Wohnkosten haben, als Mieter.

WasDennNun

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« Antwort #1851 am: 13.02.2023 12:26 »
Eine modellhafte Berechnung erhebt wohl kaum den Anspruch, für alle Personen oder Personengruppen einschlägig zu sein. Insofern ist der Einwurf überflüssig.

Doch, sollte sie. Und auf dem Land, was nun mal nicht wenig Anteil an D hat, gelten andere Zusammensetzungen. Mietbeeinflusste Warenkörbe sind absolut randständig und von daher wäre zumindest eine weitere Berechnung durch destatis angezeigt.

Mit dem Rest zu den 25 bis 30 % hast du sicherlich Recht.
Da du nicht darlegst, inwieweit sich Wohnkosten zwischen Eigenheimbewohnern und Mietern unterscheiden und da zudem beide Gruppen in den Warenkorb eingeflossen sind, ist dein Einwand unerheblich.
Leider ist es ja niemanden mit der Inflationsrate recht zu machen.
Und der eine hat ein anderes individuelle Gefühl als der andere.

Wenn z.B. der @alterschlingel oder @BAT ein Haushaltsbuchhaltung hätten, dann könnten sie direkt ablesen, wie sich die Ausgaben verändert haben.

Meine Wohnkosten sind in den letzten 2 Jahren um 60% gesunken (also Wohnen, Wasser, Strom, Gas)
würde ich deswegen behaupten, dass die angegebene Inflationsrate viel zu hoch ist?
Meine Ausgaben in der Gastronomie sind locker 10-15% höher als vor Corona.

Klar kann man von fordern, dass man unterschiedliche Inf Raten ausrechnen soll.
Mieter getrennt von Eigentümer und dann nach Wohngegend oder Grösse der Gemeinde aufgeteilt.
Dann Familie / Single (Mann/Frau /Divers) 

und so weiter und so fort, bin ich repräsentativ noop!

Dann muss man wohl Feststellen:
Die Inflationsrate taugt nicht als Argument für ein Lohnerhöhung, da sie absolut nichts vernünftiges über die individuelle Reallohn Entwicklung aussagt.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1852 am: 13.02.2023 12:40 »
Letztendlich taugt die Inflation nur als Pin an der Warnweste oder weil sich tion so schön auf Lohn reimt.

Sie ist halt ein Motto, das mit Sicherheit viele betrifft, aber das Verdi vor allem deshalb so hochhält, damit für untere Lohngruppen höher gepokert werden kann. Andere Problemstellungen geraten aus dem Blick.

shenja

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« Antwort #1853 am: 13.02.2023 12:51 »
Eigentlich müssen auch die vom Bund bereits auf den Weg gebrachten Entlastungspakete vor allem bei Strom- und Gaspreisen bei solchen Lohnforderungen von plus 10,5 Prozent, oder bei der Post sogar bis 15 Prozent, für einen vollen Inflationsausgleich mit berücksichtigt werden. Der Bund hat hier schon sehr viel ausgegeben. Und die hohen Lohnforderungen würden den Staatshaushalt in einem Maße belasten, das auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nicht akzeptabel ist. Hier muss man etwas auf die Einsicht und Mäßigung der Gewerkschaft hoffen. Ich bin mir sicher, dass das auch passieren wird.

Ähm, man muss die Entlastungspakete versteuern genauso wie die Gas/Strompreisdeckelung. Ich verstehe jetzt gerade nicht warum eine Deckelung, die versteuert werden muss als geltwerter Vorteil bei Gehaltsverhandlungen positiv berücksichtigt werden sollen?
Auch verstehe ich nicht warum Wohngeld Plus, von dem ja der Großteil der Beschäftigten nichts hat, berücksichtigt werden soll. Die Erhöhung der Rente und des Regelsatzes haben ja jetzt auch nichts mit den Gehaltsverhandlungen im öD zu tun, genauso wenig wie die Erhöhung von Kindergeld.

alterschlingel

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« Antwort #1854 am: 13.02.2023 13:04 »
@Wasdennnun: Tatsächlich führe ich Haushaltsbuch. Seit Jahren, deshalb kann ich die Vergleiche persönlich für mich untermauern.

Ist aber auch egal. Es ist, wie es ist.

BAT

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« Antwort #1855 am: 13.02.2023 13:35 »

Da du nicht darlegst, inwieweit sich Wohnkosten zwischen Eigenheimbewohnern und Mietern unterscheiden und da zudem beide Gruppen in den Warenkorb eingeflossen sind, ist dein Einwand unerheblich.

Die Hypozinsen sind die Kaltmiete des Eigentümers. Die dürften im Regelfall weit niedriger liegen.

Beispiel hier auf dem Land:
Darlehen 350.000 €, Laufzeit 27 Jahre, Zinssatz 1,55 %. Ergibt montliche Zinsen von 234 € für ein Objekt, welches in der Miete nahe an 1000 € Kaltmiete dran ist. Der Vorteil wird auch nicht durch Instandhaltung, etc. verzehrt.

Opa, was denkst du denn? Soll Destatis bei einer Gruppenverteilung von 42 zum 58 nur für die 58 eine Statistik herausbringen? Wegen meiner auch, wenn Eigentum generell teurer wäre? Wo ist dein Punkt im Diskurs?

BAT

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« Antwort #1856 am: 13.02.2023 13:38 »


Wenn z.B. der @alterschlingel oder @BAT ein Haushaltsbuchhaltung hätten, dann könnten sie direkt ablesen, wie sich die Ausgaben verändert haben.


Bringt ja auch nichts, wenn man überproportionale Einnahmeverluste bzw. - gewinne hat. Man muss ja beide Seiten sehen.

Aber als statistisches Mittel ist die Inflationsrate schon ein guter Ratgeber, wenn für eine große Kohorte argumentiert wird. Solange gute Daten vorliegen, was ich bei destatis bezweifle.

archybald

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« Antwort #1857 am: 13.02.2023 14:06 »


Beispiel hier auf dem Land:
Darlehen 350.000 €, Laufzeit 27 Jahre, Zinssatz 1,55 %. Ergibt montliche Zinsen von 234 € für ein Objekt



Also ich komme bei diesen Parametern auf 452 € pro Mont.

BAT

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« Antwort #1858 am: 13.02.2023 14:31 »

Also ich komme bei diesen Parametern auf 452 € pro Mont.

Du nimmst wahrscheinlich den anfänglichen Zinsanteil im 1. Jahr. Zielführend ist es, den Durchschnitt über die Laufzeit zu nehmen.

Sonst könnten wir bei Tarifverhandlungen um Senkung des Lohnes bitten, da die Lebenshaltungskosten sinken, was ja nach Erfassung von desatis real der Fall ist  ;)

xirot

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« Antwort #1859 am: 13.02.2023 14:57 »


Beispiel hier auf dem Land:
Darlehen 350.000 €, Laufzeit 27 Jahre, Zinssatz 1,55 %. Ergibt montliche Zinsen von 234 € für ein Objekt




Wo gibt es den Zinssatz? Den nehme ich. Davon ab, hast du bei deiner Fantasierate locker 250k Schulden nach 27 Jahren
« Last Edit: 13.02.2023 15:06 von xirot »