Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802458 times)

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1935 am: 14.02.2023 21:48 »
Oder warum sollten Arbeitnehmer nicht mehr als nur Reallohnverlust verlangen dürfen?

Ach ja, angebliche volkswirtschaftliche Hindernisse stehen dem ja entgegen... ;)



Warum müssen Reallohnverluste zwingend / einseitig durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden? Jeder hat auch die Möglichkeit, an anderer Stelle einzusparen (um z. B. höhere Energiepreise zu kompensieren). Es steht auch jedem frei, sich weiterzubilden und in einer höheren Entgeltgruppe mehr als bislang zu verdienen. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Nebenjob zu suchen.

Genau. So treten wir dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegen:
Zuerst helfen wir der Fachkraft ihr Sparpotential zu nutzten.
Dann verlagern wir großflächig den Mangel auf niedrigere EG-Gruppen.
Und zuletzt zwingen wir die AN zum Zweitjob.
DAS macht den ÖD definitiv attraktiver...  ::)

Wenn Dir der öffentliche Dienst nicht attraktiv genug ist, dann suche Dir einen anderen Job, z. B. mit höherer Bezahlung. Dich verpflichtet niemand, im öffentlichen Dienst zu bleiben.

Richtig. Und wenn niemand bleibt, ist keiner mehr da, um das Steueraufkommen sinnvoll zu verwalten. Was uns wieder dahin bringt:
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?

Weil die Steuerzahlergemeinschaft ihre öffentlichen Dienstleistungen erbracht haben möchte.

Es bleiben genügend Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. Die meisten sind hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht in der Lage, in einem anderen Bereich zu arbeiten.

Du solltest nicht von Dir auf andere schließen.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1936 am: 14.02.2023 21:54 »
Oder warum sollten Arbeitnehmer nicht mehr als nur Reallohnverlust verlangen dürfen?

Ach ja, angebliche volkswirtschaftliche Hindernisse stehen dem ja entgegen... ;)

Warum müssen Reallohnverluste zwingend / einseitig durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden? Jeder hat auch die Möglichkeit, an anderer Stelle einzusparen (um z. B. höhere Energiepreise zu kompensieren). Es steht auch jedem frei, sich weiterzubilden und in einer höheren Entgeltgruppe mehr als bislang zu verdienen. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Nebenjob zu suchen.

Genau. So treten wir dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegen:
Zuerst helfen wir der Fachkraft ihr Sparpotential zu nutzten.
Dann verlagern wir großflächig den Mangel auf niedrigere EG-Gruppen.
Und zuletzt zwingen wir die AN zum Zweitjob.
DAS macht den ÖD definitiv attraktiver...  ::)

Wenn Dir der öffentliche Dienst nicht attraktiv genug ist, dann suche Dir einen anderen Job, z. B. mit höherer Bezahlung. Dich verpflichtet niemand, im öffentlichen Dienst zu bleiben.

Richtig. Und wenn niemand bleibt, ist keiner mehr da, um das Steueraufkommen sinnvoll zu verwalten. Was uns wieder dahin bringt:
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?

Weil die Steuerzahlergemeinschaft ihre öffentlichen Dienstleistungen erbracht haben möchte.

Es bleiben genügend Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. Die meisten sind hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht in der Lage, in einem anderen Bereich zu arbeiten.

Erklär uns bitte noch einmal wie die Tarifverhandlungen das Geldmengenwachstum beeinflussen.

Frank7777

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1937 am: 15.02.2023 07:23 »
Wie wird diese "Reallohnsteigerung" der letzten Jahr eigentlich empirisch hergeleitet?
Anhang von wenigen Faktoren die in die Inflation spielen, aber sich nicht gesteigert haben?

Oder kurz gesagt: Weil Sprit und Schokolade nicht so teuer geworden sind wie geplant, haben alle mehr Geld in der Tasche?

Nur weil man angeblich eine Reallohnsteigerung (auf dem Papier!) hatte, heißt das nicht, dass man mehr Geld übrig hat.
Trotz niedriger Inflation ist alles teuer geworden, insbesondere Handwerkerleistungen, Eigentum, KFZ, Müllgebühren und und und.

Man muss auch jetzt erkennen, dass diese hohen Lohnabschlüsse, sollten sie  tatsächlich so umgesetzt werden, ein schlechtes Zeichen in die Volkswirtschaft für zukünftige Lohnverhandlungen geben werden: nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in der Privatwirtschaft. Im laufenden Jahr werden sich viele dann an den hohen Abschlüssen auch von verdi orientieren. Daher ist es besser, tatsächlich die Lohnforderungen zu staffeln. Die IG Metall hat das ziemlich gut gemacht. Sie haben auch ihre 8 Prozent bekommen, aber eben verteilt auf zwei Jahre. So etwas ist auch für den öffentlichen Dienst vorstellbar.

Vorstellbar ist vieles. Aber warum sollte die Einzelnen bzw. deren Interessenvertretungen irgendwelche volkswirtschaftlichen Implikationen interessieren, wenn ansonsten durch die Verhandlungen Reallohnverluste entstehen?

Warum müssen Reallohnverluste zwingend / einseitig durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden? Jeder hat auch die Möglichkeit, an anderer Stelle einzusparen (um z. B. höhere Energiepreise zu kompensieren). Es steht auch jedem frei, sich weiterzubilden und in einer höheren Entgeltgruppe mehr als bislang zu verdienen. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Nebenjob zu suchen.

Warum muss es überhaupt Sozialleistungen geben!? Jedem ist es freigestellt eine Arbeit aufzunehmen, sich weiterzubilden, einen Nebenjob anzunehmen... Blodsinns Argument.

Scheh

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1938 am: 15.02.2023 07:27 »
Zitat
BSAG-Beschäftigte fordern 600 Euro mehr pro Monat
https://www.weser-kurier.de/bremen/wirtschaft/bsag-beschaeftigte-fordern-600-euro-mehr-pro-monat-doc7owwwek9ggp18ndkdn

Das finde ich interessant. Im Vergleich scheint mir die Forderung cleverer zu sein. 600€ sind bei Bus- und Straßenbahnfahrern wahrscheinlich 15-20% mehr. Wenn man die Zahl absolut fordert klingt das aber nicht so viel. Wahrscheinlich wird man hier ein besseres Ergebnis einfahren als im öffentlichen Dienst.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1939 am: 15.02.2023 07:35 »
Du schriebst "Meine Wohnkosten sind in den letzten 2 Jahren um 60% gesunken (also Wohnen, Wasser, Strom, Gas)"
Als Erklärung kam von dir "Anstelle 1800€ Zins/Tilgung (4,5% Zinssatz) nur noch 430€ (0,85% Zinssatz)"

Deshalb meine Frage. Aus irgendeinem Grund hast du Wasser, Strom und Gas angeführt. Weshalb?
In die Wohnkosten fallen ja auch noch andere Komponenten.

Sorry, ich bin kein Meister der Zitierfunktion

Die Kosten können sich doch totzdem insgesamt um 60 Prozent gesenkt haben, wenn die Zinssenkung so viel ausmacht.

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1940 am: 15.02.2023 07:51 »
Zitat
BSAG-Beschäftigte fordern 600 Euro mehr pro Monat
https://www.weser-kurier.de/bremen/wirtschaft/bsag-beschaeftigte-fordern-600-euro-mehr-pro-monat-doc7owwwek9ggp18ndkdn

Das finde ich interessant. Im Vergleich scheint mir die Forderung cleverer zu sein. 600€ sind bei Bus- und Straßenbahnfahrern wahrscheinlich 15-20% mehr. Wenn man die Zahl absolut fordert klingt das aber nicht so viel. Wahrscheinlich wird man hier ein besseres Ergebnis einfahren als im öffentlichen Dienst.

Wo ist der Unterschied? Auch bei der BSAG arbeiten nicht nur Busfahrer. Es wird ein Mindestbetrag gefordert der die Entgeltgruppen zusammenschiebt. Außer das 100€ mehr gefordert werden (interessant wäre die Begründung) ist das doch dasselbe.

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1941 am: 15.02.2023 08:02 »
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?
Die erwähnte Steurzahlergemeinschaft ist nicht Tarifpartner, demnach auch nicht beteiligt.

....jeder Euro, welcher im öffentlichen Dienst ausgegeben wird, stammt von der Steuerzahlergemeinschaft. In einer Wirtschaftskrise gilt es, sparsam mit den knappen Mitteln umzugehen. Aus diesem Grund lehne ich die Forderungen der Gewerkschaften ab, da sie unangemessen sind und hoffe, dass die VKA die Gewerkschaften in die Schranken weisst.


Der öffentliche Dienst hat auch jederzeit die Möglichkeit (zuallererst) freiwillige Aufgaben einzusparen. zB. Bau und Unterhaltung von Spielplätzen. Das will man aber nicht.
Da man das nicht will, benötigt es Personal. Für die Planung, Bauüberwachung, Bezahlung, Verwaltung des Anlagevermögens und letzten Endes für die stetige Unterhaltung.
Der Bürger geht durch die Stadt und denkt sich, der Spielplatz, der steht da halt. Ist einfach so passiert.
Das es sich dabei um eine Dienstleistung handelt, hinter der ständig Personal steht, damit das Ding sauber und sicher bleibt, scheint dir nicht klar zu sein.

Also spare ruhig am Personal, aber nicht wundern, wenn dann nichts mehr läuft.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1942 am: 15.02.2023 08:21 »


....jeder Euro, welcher im öffentlichen Dienst ausgegeben wird, stammt von der Steuerzahlergemeinschaft. In einer Wirtschaftskrise gilt es, sparsam mit den knappen Mitteln umzugehen. Aus diesem Grund lehne ich die Forderungen der Gewerkschaften ab, da sie unangemessen sind und hoffe, dass die VKA die Gewerkschaften in die Schranken weisst.

Und jeder Euro, der in der Privatwirtschaft ausgegeben wird, stammt von den Kunden. Dann dürfte es auch keine Erhöhungen in der Privatwirtschaft geben. Es wird immer auf die Preise aufgeschlagen und/oder Qualität eingespart.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1943 am: 15.02.2023 08:38 »
Nun ja die Steuerzahlergemeinschaft, die Privatwirtschaft und die Gesellschaft allgemein kann nur funktionieren, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen vorhanden sind.
Hierfür ist u.a. auch der öffentliche Dienst zuständig

Ohne entsprechende Infrastruktur (Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Strom, Straßen, Schulen, Kindergärten, Radwege) können die oben genannten nicht existieren und auch nichts produzieren.
Ohne Leistungen wie Müllabfuhr, Reinigung etc. auch nicht.
Kinderbetreuung, Schulen, Kindergärten etc. Wofür sind die wohl da und werden sowohl finanziert, wie auch unterhalten?
Von Hochwasserschutz, Starkregenschutz, Blackout-Plänen/Maßnahmen, Winterdienst, Sturm ganz zu schweigen.
Dann kommen die Spielplätze, Grünanlagen und sonstige Bereiche zur Steigerung der Aufenthaltsqualität. Auch dies wird zum Wohl der Allgemeinheit gebaut und intensiv unterhalten.

Freibäder, Hallenbäder, Kultur, Tourismus, Festivitäten sind keine Pflichtaufgaben. Werden aber trotzdem zum Wohle der Allgemeinheit geleistet.

Auch die Politessen führen dazu bei dass die Gemeinschaft funktioniert indem sie auf die Einhaltung von Regeln achten.
Ebenso die Verwaltung im Hintergrund mit den etlichen Bereichen und Aufgaben.

Stellt sich da wirklich die Frage, warum die Allgemeinheit hierfür Beiträge errichten soll?
In welcher abstruser Welt leben einige?
All diese Leistungen/Aufgaben (und es sind nur ein paar der etlichen Dienstleistungen) sind Grundlage damit überhaupt die nächsten existieren und produzieren können.

Aktienprimus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1944 am: 15.02.2023 08:44 »
Es bleiben genügend Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. Die meisten sind hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht in der Lage, in einem anderen Bereich zu arbeiten.

Quellen? Zumindest im MINT-Bereich kann ich dies hier bei uns in der Region nicht bestätigen. Bei Ingenieuren und ITlern sieht es außerordentlich düster aus bei uns im ÖD. Die Wechsel- und Kündigungsbereitschaft ist auch mit 40+ deutlich gestiegen. Wir bekommen offene MINT-Stellen nicht mehr hinreichend besetzt.

Keeper83

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1945 am: 15.02.2023 08:56 »
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?
Die erwähnte Steurzahlergemeinschaft ist nicht Tarifpartner, demnach auch nicht beteiligt.

....jeder Euro, welcher im öffentlichen Dienst ausgegeben wird, stammt von der Steuerzahlergemeinschaft.

Das verbuchen wir dann mal unter "sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit".

Ich persönlich habe als Steuerzahler übrigens ein großes Interesse an einer gut funktionierenden Verwaltung.
Für dich reicht es offenkundig aus, wenn die Resterampe des Arbeitsmarktes die Verwaltung deiner Steuergelder und Gebühren übernimmt.

Oder warum sollten Arbeitnehmer nicht mehr als nur Reallohnverlust verlangen dürfen?

Ach ja, angebliche volkswirtschaftliche Hindernisse stehen dem ja entgegen... ;)



Warum müssen Reallohnverluste zwingend / einseitig durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden? Jeder hat auch die Möglichkeit, an anderer Stelle einzusparen (um z. B. höhere Energiepreise zu kompensieren). Es steht auch jedem frei, sich weiterzubilden und in einer höheren Entgeltgruppe mehr als bislang zu verdienen. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Nebenjob zu suchen.

Genau. So treten wir dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegen:
Zuerst helfen wir der Fachkraft ihr Sparpotential zu nutzten.
Dann verlagern wir großflächig den Mangel auf niedrigere EG-Gruppen.
Und zuletzt zwingen wir die AN zum Zweitjob.
DAS macht den ÖD definitiv attraktiver...  ::)

Wenn Dir der öffentliche Dienst nicht attraktiv genug ist, dann suche Dir einen anderen Job, z. B. mit höherer Bezahlung. Dich verpflichtet niemand, im öffentlichen Dienst zu bleiben.

Richtig. Und wenn niemand bleibt, ist keiner mehr da, um das Steueraufkommen sinnvoll zu verwalten. Was uns wieder dahin bringt:
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?

Weil die Steuerzahlergemeinschaft ihre öffentlichen Dienstleistungen erbracht haben möchte.

Es bleiben genügend Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. Die meisten sind hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht in der Lage, in einem anderen Bereich zu arbeiten.

Flimmerhärchen

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« Antwort #1946 am: 15.02.2023 09:04 »
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?
Die erwähnte Steurzahlergemeinschaft ist nicht Tarifpartner, demnach auch nicht beteiligt.

....jeder Euro, welcher im öffentlichen Dienst ausgegeben wird, stammt von der Steuerzahlergemeinschaft. In einer Wirtschaftskrise gilt es, sparsam mit den knappen Mitteln umzugehen. Aus diesem Grund lehne ich die Forderungen der Gewerkschaften ab, da sie unangemessen sind und hoffe, dass die VKA die Gewerkschaften in die Schranken weisst.
Haha, was ein Stiefelleckermindset.

KarlMilo

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« Antwort #1947 am: 15.02.2023 09:12 »
Warum soll die Steuerzahlergemeinschaft für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst aufkommen?
Die erwähnte Steurzahlergemeinschaft ist nicht Tarifpartner, demnach auch nicht beteiligt.

....jeder Euro, welcher im öffentlichen Dienst ausgegeben wird, stammt von der Steuerzahlergemeinschaft. In einer Wirtschaftskrise gilt es, sparsam mit den knappen Mitteln umzugehen. Aus diesem Grund lehne ich die Forderungen der Gewerkschaften ab, da sie unangemessen sind und hoffe, dass die VKA die Gewerkschaften in die Schranken weisst.

Solange Gewinne von großen Konzernen privatisiert bleiben und deren Verluste hingegen sozialisiert werden, habe ich keine Skrupel die Lohnforderung von Verdi zu unterstützen. Soll doch woanders gespart werden, sicher nicht bei der Lohnentwicklung.

Grüße KM
« Last Edit: 15.02.2023 09:19 von KarlMilo »

Dpunkt

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1948 am: 15.02.2023 09:23 »
Wenn Dir der öffentliche Dienst nicht attraktiv genug ist, dann suche Dir einen anderen Job, z. B. mit höherer Bezahlung. Dich verpflichtet niemand, im öffentlichen Dienst zu bleiben.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/deutschland-fehlen-hunderttausende-fachkraefte-im-oeffentlichen-dienst-18589943.html

Es fehlen bereits jetzt 360.000 Beschäftigte und werden in den nächsten Jahren noch mehr. Der öffentliche Dienst ist bei weitem nicht mehr so attraktiv, wie du ihn skizzierst. Bei meinem Arbeitgeber gibt es Stellen (überwiegend E5, E6), die sind seit Jahren vakant, es findet sich niemand dafür. Frage ich im Bekanntenkreis, ob sie sich bewerben möchten immer die gleiche Antwort: "Für so wenig Geld!?"

Selbst Bauingenieusstellen im Amt für Gebäudewirtschaft  (E10) können nicht vernünftig besetzt werden. Es bewerben sich zwar regelmäßig Personen von Außen, die halten dann aber keine 6 Monate durch. Die "Außenwelt" hat ihnen suggeriert, dass man im öffentlichen Dienst vorwiegend Kaffee trinkt, Zeitung liest oder die Zeit auf Klo verbringt. Hier muss man wirklich arbeiten - tja und wenn ich für die gleiche Arbeit in der freien Wirtschaft wesentlich mehr Geld bekomme, dann bin ich logischerweise schnell wieder weg. Die Fluktuation hier ist unglaublich. Und das ist nur ein Beispiel - ich kann, zumindest hier bei uns, etliche Beispiele nennen.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1949 am: 15.02.2023 09:28 »

Warum müssen Reallohnverluste zwingend / einseitig durch Tariferhöhungen ausgeglichen werden? Jeder hat auch die Möglichkeit, an anderer Stelle einzusparen (um z. B. höhere Energiepreise zu kompensieren). Es steht auch jedem frei, sich weiterzubilden und in einer höheren Entgeltgruppe mehr als bislang zu verdienen. Auch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Nebenjob zu suchen.

Du meinst also, eine Arbeit wird weniger wert, wenn die Inflation steigt? Meine Arbeit bleibt gleich viel wert,also muß das ausgeglichen werden.