Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 803867 times)

Phil1

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2505 am: 23.02.2023 19:07 »
"Außerdem sollen über einen Zusatztarifvertrag Gehaltsabsenkungen in den Krankenhäusern ermöglicht werden." (aus der Verdi Pressemitteilung)
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

Das wird interessant, falls das die Pflege betreffen soll. Hier ist man ab Dezember 2023 in der untersten Stufe für examinierte Kräfte schon unter dem Branchenmindestlohn. Viel absenken kann man da nicht :)

KeuleMS

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« Antwort #2506 am: 23.02.2023 19:07 »
Ich hoffe die Sache mit der JSZ wird im TVV dann anderweitig ausgeglichen. Dort gibt es ja schon die 100%. Man muss es vielleicht schon als Erfolg verbuchen, dass es heute überhaupt schon ein Angebot gab. So kann man ihnen schon mal nicht vorwerfen wieder mal ohne Angebot gekommen zu sein. Nun liegt es ja an Verdi da noch so hoch wie möglich zu verhandeln. Mit der Einmalzahlung kann man leben, sie darf nur nicht ins Prozente umgerechnet werden. Jetzt müssen die Prozente halt noch steigen (verdoppeln) und die Laufzeit maximal 24 Monate getragen.
Was ist denn bitte schön "ein Sonderopfer für die Beschäftigten der Sparkassen"? Vom TVV ist keine Rede.

Sparkassenkung

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« Antwort #2507 am: 23.02.2023 19:13 »
"Von den Sparkassenbeschäftigen wird von AG-Seite ein Sonderopfer verlangt."

Spinnen die? Warum? Denken die, wir sind überbezahlt oder was? Wir stehen im direkten Wettbewerb zu den Banken, hier allein in unserem Haus sind über 10 % der Stellen in den Filialen aktuell nicht besetzt, und für höher qualifizierte Aufgaben im Stabsbereich oberhalb 9 c findet sich schon lange niemand mehr (Banksteuerung, Controlling).
« Last Edit: 23.02.2023 19:20 von Sparkassenkung »

Bob Kelso

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« Antwort #2508 am: 23.02.2023 19:15 »
"Außerdem sollen über einen Zusatztarifvertrag Gehaltsabsenkungen in den Krankenhäusern ermöglicht werden." (aus der Verdi Pressemitteilung)
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

Das wird interessant, falls das die Pflege betreffen soll. Hier ist man ab Dezember 2023 in der untersten Stufe für examinierte Kräfte schon unter dem Branchenmindestlohn. Viel absenken kann man da nicht :)

Schauen Sie sich an, "wofür" unsere Gesellschaft ohne Murren 10, 20, 30, 40, 50 und mehr Mrd. Euro auszugeben bereit ist. Dann stehen für andere, anscheinend nicht bedeutsame  "Aufgaben" eben keine Mittel mehr zur Verfügung. Und diese Einstellung (oder auch Blindheit) spiegelt sich in der Besetzung der politischen Gremien wider.

ACDSee

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« Antwort #2509 am: 23.02.2023 19:17 »
Das BMI informiert etwas ausführlicher über das Angebot der Arbeitgeberseite
Link: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/02/tarifverhandlungen-angebot.html

01.01.2023 - 30.09.2023 - Nullrunde
01.10.2023 +3%
01.06.2024 +2%

Laufzeit bis 31.03.2025

Auf das erste Jahr gerechnet ergibt die eine tabellenwirksame Erhöhung um 0,75%.
Die Forderung der Gewerkschaften und das Angebot der Arbeitgeber trennt somit der Faktor 14.

Hinzu kommen nicht tabellenwirksame Einmalzahlungen und Anpassungen an der Jahressonderzahlung.
« Last Edit: 23.02.2023 19:28 von ACDSee »

Phil1

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« Antwort #2510 am: 23.02.2023 19:20 »
"Außerdem sollen über einen Zusatztarifvertrag Gehaltsabsenkungen in den Krankenhäusern ermöglicht werden." (aus der Verdi Pressemitteilung)
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

Das wird interessant, falls das die Pflege betreffen soll. Hier ist man ab Dezember 2023 in der untersten Stufe für examinierte Kräfte schon unter dem Branchenmindestlohn. Viel absenken kann man da nicht :)

Schauen Sie sich an, "wofür" unsere Gesellschaft ohne Murren 10, 20, 30, 40, 50 und mehr Mrd. Euro auszugeben bereit ist. Dann stehen für andere, anscheinend nicht bedeutsame  "Aufgaben" eben keine Mittel mehr zur Verfügung. Und diese Einstellung (oder auch Blindheit) spiegelt sich in der Besetzung der politischen Gremien wider.

Da stimme ich ihnen zu. Im Moment kann man die Konsequenzen sogar sehen wenn man nach England schaut. So wie das NHS jetzt ist wird es bei uns in einigen Jahren auch sein. Wenn man das so will, bitte. Sobald man dann selbst betroffen ist hat man eben Pech wenn beim Infarkt keiner kommt.

Schaffer00

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« Antwort #2511 am: 23.02.2023 19:23 »
Das Angebot wurde abgelehnt:

„Dieses Angebotspaket ist eine Mogelpackung“

https://www.dbb.de/artikel/dieses-angebotspaket-ist-eine-mogelpackung.html

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129
Gut so und auch gut begründet. Allerdings entspricht das in etwa dem, was ich erwartet habe. Und es ist halt auch nur das erste Angebot. Den Verhandlungsführern auf Arbeitgeberseite geht es ja in erster Linie nicht um die Frage, ob die öffentlichen Haushalte mit 2 Mrd. oder mit 5 Mrd. zusätzlicher Personalkosten belastet werden sondern vielmehr darum, dass sie sich das Ergebnis (12 Monate 4,5% plus 12 Monate 3% plus zwei Einmalzahlungen) in harten Verhandlungen abringen lassen.

Also ganz entspannt bleiben.


Das wäre wieder ein Rückschritt gegenüber IGM die haben 8,5 geholt  :-[

Prüfer SH

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« Antwort #2512 am: 23.02.2023 19:30 »
Das BMI informiert etwas ausführlicher über das Angebot der Arbeitgeberseite
Link: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/02/tarifverhandlungen-angebot.html

Das nette BMI ist nicht einmal in der Lage, die absolute Erhöhung der im Beispiel aufgeführten erfahrenen Reinigungskraft korrekt auszurechnen.

So überwältigt sind sie von ihrem fairen und wertschätzendem Jahrhundertangebot.

blubb

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« Antwort #2513 am: 23.02.2023 19:33 »
Nun bleibt mal ganz entspannt, es ist ein erstes Angebot. Hier wissen wir jetzt, dass die Arbeitgeber einen Abschluss bis 31.12.2024 wollen.
Überrascht bin ich, dass die Arbeitgeber 2500 € Prämie schon beim 1. Angebot bieten. Ich habe schom immer
hier im Forum geschrieben, dass Verdi und der DBB die 10% bekommen werden, aber auf 24 Monate.

Linear rechne ich weiterhin mit folgenden Abschluss:

ab 2023 - 5,5%
ab 2024 - 4,5%

Und damit finde ich kann man gut leben!

Wenn dann aber ab 01.01.2023 und nicht wie von denen angedacht 01.10.2023...
9, neuuuunnn!!! Monate Nullrunde mal wieder.

Die verarschen einen ohne Ende und labern was von faires gutes Angebot was die Wertschätzung gegenüber der Beschäftigten widerspiegelt.....aha also 0 Wertschätzung.


Also wenn dann direkt zum 01.01.2023 da ist dieser schließlich ausgelaufen und zweitens dann die 5,5% + 4,5% + die Einmalzahlung für alle 1500 und 1000... das wäre noch okay bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

africke

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« Antwort #2514 am: 23.02.2023 19:34 »
Nancy Faeser hat vermutlich die falsche Zigarette geraucht. Man kann weder von einem guten und fairen, noch von Respekt gegenüber den Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes reden.

Ich hoffe die Antwort von Verdi ist hart und ich hoffe Verdi bleibt konsequent und pocht auf den Sockelbetrag.

Bob Kelso

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« Antwort #2515 am: 23.02.2023 19:36 »
"Außerdem sollen über einen Zusatztarifvertrag Gehaltsabsenkungen in den Krankenhäusern ermöglicht werden." (aus der Verdi Pressemitteilung)
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++97a720ec-b39d-11ed-8e86-001a4a160129

Das wird interessant, falls das die Pflege betreffen soll. Hier ist man ab Dezember 2023 in der untersten Stufe für examinierte Kräfte schon unter dem Branchenmindestlohn. Viel absenken kann man da nicht :)

Schauen Sie sich an, "wofür" unsere Gesellschaft ohne Murren 10, 20, 30, 40, 50 und mehr Mrd. Euro auszugeben bereit ist. Dann stehen für andere, anscheinend nicht bedeutsame  "Aufgaben" eben keine Mittel mehr zur Verfügung. Und diese Einstellung (oder auch Blindheit) spiegelt sich in der Besetzung der politischen Gremien wider.

Da stimme ich ihnen zu. Im Moment kann man die Konsequenzen sogar sehen wenn man nach England schaut. So wie das NHS jetzt ist wird es bei uns in einigen Jahren auch sein. Wenn man das so will, bitte. Sobald man dann selbst betroffen ist hat man eben Pech wenn beim Infarkt keiner kommt.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

... oder Kinder keine KITA Plätze erhalten
    Die Bildung hinter sogenannte Entwicklungsländer fällt!
    Zeltplätze als Wohnungsersatz erbaut werden.
    Gesundheitssystem  ................................................................. und und und


Sternschnuppe

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« Antwort #2516 am: 23.02.2023 19:38 »
"Von den Sparkassenbeschäftigen wird von AG-Seite ein Sonderopfer verlangt."

Spinnen die? Warum? Denken die, wir sind überbezahlt oder was? Wir stehen im direkten Wettbewerb zu den Banken, hier allein in unserem Haus sind über 10 % der Stellen in den Filialen aktuell nicht besetzt, und für höher qualifizierte Aufgaben im Stabsbereich oberhalb 9 c findet sich schon lange niemand mehr (Banksteuerung, Controlling).

Letztes Mal der Niedrigzins, der für die spätere Erhöhung / Reduzierung der SSZ sorgte - jetzt das Thema mit dem erhöhten Risikovorsorgebedarf.

Und der Verhandlungsführung der Sparkassen der selbst um Arbeitgeberattraktivität wirbt - weil sich eben niemand mehr ab 10 findet

Platten

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« Antwort #2517 am: 23.02.2023 19:39 »
"Von den Sparkassenbeschäftigen wird von AG-Seite ein Sonderopfer verlangt."

Spinnen die? Warum? Denken die, wir sind überbezahlt oder was? Wir stehen im direkten Wettbewerb zu den Banken, hier allein in unserem Haus sind über 10 % der Stellen in den Filialen aktuell nicht besetzt, und für höher qualifizierte Aufgaben im Stabsbereich oberhalb 9 c findet sich schon lange niemand mehr (Banksteuerung, Controlling).

Da laufen seit Jahren die Vorstände irgendwelcher insolvenverschleppten Drecksbuden aus dem Pott als Verhandlungsführung der Sparkassen ein. Die verhandeln da allein für ihre maroden Kackläden, anstatt sich endlich fusionieren zu lassen.

Genau der gleiche Humor, wie die Welge aus Gelsenkirchen als Führung der kommunalen AG. Die verhandelt da auch nur um ihr eigenes Leben..

Bob Kelso

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« Antwort #2518 am: 23.02.2023 19:39 »
Nancy Faeser hat vermutlich die falsche Zigarette geraucht. Man kann weder von einem guten und fairen, noch von Respekt gegenüber den Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes reden.

Ich hoffe die Antwort von Verdi ist hart und ich hoffe Verdi bleibt konsequent und pocht auf den Sockelbetrag.
N Faeser und die meisten Bürger drücken Ihren Respekt und Wertschätzung (halt) anderen Zielgruppen kontinuierlich und öffentlich aus.

skiveren

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« Antwort #2519 am: 23.02.2023 19:44 »
Das BMI informiert etwas ausführlicher über das Angebot der Arbeitgeberseite
Link: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/02/tarifverhandlungen-angebot.html

01.01.2023 - 30.09.2023 - Nullrunde
01.10.2023 +3%
01.06.2024 +2%

Laufzeit bis 31.03.2025

Auf das erste Jahr gerechnet ergibt die eine tabellenwirksame Erhöhung um 0,75%.
Die Forderung der Gewerkschaften und das Angebot der Arbeitgeber trennt somit der Faktor 14.

Hinzu kommen nicht tabellenwirksame Einmalzahlungen und Anpassungen an der Jahressonderzahlung.

Abgesehen davon, dass das "Angebot" nicht ernst zu nehmen ist...
3% erst ab 01.10.2023..?
9 Monate NULLRUNDE..stellen sich die AG Vertreter vor?
So ein Angebot ist an Frechheit/Dreistigkeit schwer zu überbieten..
Was für AG Vertreter sitzen da rum...?
Was für freche AG Typen müssen das sein, die so etwas ein Angebot nennen?
Selbst eine Verdopplung bedeutet deutlichen Reallohnverlust...