Wenn ich AG wäre, würde ich nach "harten Verhandlungen" Verdi mit 6 % ab dem 01.04.23 und weiteren 5 % ab dem 01.01.24 ("Was ist letzter Preis?") bei Laufzeit 24 Monaten unter Druck setzen. Dann müsste Verdi seinen Leuten erstmal erklären, warum man ein nominell höheres prozentuales Angebot als gefordert ausschlägt.
Das ist aber nicht höher. Gefordert sind 10,5% ab 1.1.23. Bezogen auf 1000,- als Beispiel wären das auf zwei Jahre (wenn man vorsichtshalber bei den dann in 2024 neuen Verhandlungen eine Nullrunde annimmt) 24*105€=2520.-
Das, was du beschreibst wären 9*60€ + 12*50€ = 940€. Und die Einmalzahlung nutzt da nicht viel, weil die Teuerung vielleich langsamer zunehmen, aber sicher nicht kleiner wird.
Ich glaube das war der Punkt. AG macht das ja immer wieder, die Prozentpunkt schönzurechnen. Und es funktioniert, überwall in den Medien hört und liest man "AG Seite bietet 5% an", und entsprechend sparsam scheint die Akzeptanz der Bevölkerung für die Reaktion von ver.di zu sein. Da dieser Taschenspielertrick funktioniert, scheint der AG immer dreister zu werden. Am Ende würde eine Angebot von 11% zum 1.1.25 auch als Abschluss oberhalb der Forderungen von ver.di bezeichnet werden.
Hier hat ja schon jemand vorgerechnet, dass die Erhöhunh auf die Laufzeit gesehen ingsesamt gerade mal 2.7% (ca.) beträgt. Wohlgemerkt für zwei Jahre, das Inflationsziel der EZB ist 2% p.a., und damit für die Laufzeit des Vertrags irgendwo um 4.5%, da ist es in der Tat frech, irgendwas von Respekt zu erzählen.
Deshalb: Geht in die Kommentarspalten, social media etc. der Medien und erklärt (sachlich!) dass die 5% Augenwischerei sind. Schreibt die Medienhäuser an, dass bitte etwas differenzierter (und Korrekt) dargestellt wird, was das Angebot wirklich bedeutet. Ich kann mir jetzt schon in meinem Bekanntenkreis anhören "Also 5% sind doch OK, was macht ver.di da so einen Wind".
Das Inflationsziel werden wir aber so schnell nicht erreichen. Der Januar lag nach wie vor bei 8,7%. Und es bedeutet auch nicht, dass die Preise sinken, sondern die bisherigen Teuerungen bleiben uns erhalten. Seit Januar 22 hat sich das auf 14% summiert.
Im Vergleich zu Januar 2022 liegt die Teuerung bei 8,7%. Wie kommen Sie denn auf 14%?
Januar 22: Inflation 4,9%. Wir haben also im Vergleich zu Januar 21 schon 4,9% Kaufkraft eingebüßt. Das wurde ja nicht durch Tarifverhandlungen korrigiert, weil im ÖD erst jetzt der letzte Ewigkeitsvertrag ausgelaufen ist. Also sind wir drauf sitzen geblieben.
Jetzt kommen von Jan 22 bis Jan 23 nochmal 8,7% drauf. Also haben wir seit Jan 21 ca. 14% eingebüßt. Und die Geschichte geht ja noch weiter: Angenommen, die Inflation bleibt bis Dezember bei 8,7%, dann wären wir bis dahin bei ca. 18% Einbußen.