Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 805158 times)

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2670 am: 24.02.2023 11:21 »
Warum soll die Solidargemeinschaft für Personen aufkommen, die gar nicht einzahlen?

Platten

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2671 am: 24.02.2023 11:25 »
Ich kann nur für die Sparkassen antworten.
Die AG wollen die 1.Lohnerhöhung, die ja ab 01.10.2023 angeboten wurde, für die Sparkassen erst ab dem 01.01.2024 umsetzen. Somit würde das für das ganze Jahr 2023 eine Nullrunde bedeuten!!! (wohlgemerkt bei einer Forderung von 10,5% auf 12 Monate von ver.di!).
Die 2.Lohnerhöhung soll für die Sparkassen erst ab dem 01.02.2025 statt dem 01.06.2024 gelten, also ganze 8 Monate verzögert!!! Außerdem soll die - in den letzten Tarifrunden kontinuierlich abgeschmolzene JSZ DAUERHAFT eingefroren werden!! Da fehlen einem die Worte für.... >:(

Die Sparkassen verdienen sich allein durch das Parken ihrer Kundeneinlagen bei der Zentralbank jetzt wieder eine goldene Nase. Ganz ohne eigenes Zutun.

Da ist die Forderung nach so einem Sonderopfer natürlich mehr als verständlich....

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2672 am: 24.02.2023 11:25 »
Wenn ich AG wäre, würde ich nach "harten Verhandlungen" Verdi mit 6 % ab dem 01.04.23 und weiteren 5 % ab dem 01.01.24 ("Was ist letzter Preis?") bei Laufzeit 24 Monaten unter Druck setzen. Dann müsste Verdi seinen Leuten erstmal erklären, warum man ein nominell höheres prozentuales Angebot als gefordert ausschlägt.

Das ist aber nicht höher. Gefordert sind 10,5% ab 1.1.23. Bezogen auf 1000,- als Beispiel wären das auf zwei Jahre (wenn man vorsichtshalber bei den dann in 2024 neuen Verhandlungen eine Nullrunde annimmt) 24*105€=2520.-

Das, was du beschreibst wären 9*60€ + 12*50€ = 940€. Und die Einmalzahlung nutzt da nicht viel, weil die Teuerung vielleich langsamer zunehmen, aber sicher nicht kleiner wird.

Ich glaube das war der Punkt. AG macht das ja immer wieder, die Prozentpunkt schönzurechnen. Und es funktioniert, überwall in den Medien hört und liest man "AG Seite bietet 5% an", und entsprechend sparsam scheint die Akzeptanz der Bevölkerung für die Reaktion von ver.di zu sein. Da dieser Taschenspielertrick funktioniert, scheint der AG immer dreister zu werden. Am Ende würde eine Angebot von 11% zum 1.1.25 auch als Abschluss oberhalb der Forderungen von ver.di bezeichnet werden.

Hier hat ja schon jemand vorgerechnet, dass die Erhöhunh auf die Laufzeit gesehen ingsesamt gerade mal 2.7% (ca.) beträgt. Wohlgemerkt für zwei Jahre, das Inflationsziel der EZB ist 2% p.a., und damit für die Laufzeit des Vertrags irgendwo um 4.5%, da ist es in der Tat frech, irgendwas von Respekt zu erzählen.

Deshalb: Geht in die Kommentarspalten, social media etc. der Medien und erklärt (sachlich!) dass die 5% Augenwischerei sind. Schreibt die Medienhäuser an, dass bitte etwas differenzierter (und Korrekt) dargestellt wird, was das Angebot wirklich bedeutet. Ich kann mir jetzt schon in meinem Bekanntenkreis anhören "Also 5% sind doch OK, was macht ver.di da so einen Wind".

Das Inflationsziel werden wir aber so schnell nicht erreichen. Der Januar lag nach wie vor bei 8,7%. Und es bedeutet auch nicht, dass die Preise sinken, sondern die bisherigen Teuerungen bleiben uns erhalten. Seit Januar 22 hat sich das auf 14% summiert.

Im Vergleich zu Januar 2022 liegt die Teuerung bei 8,7%. Wie kommen Sie denn auf 14%?

Januar 22: Inflation 4,9%. Wir haben also im Vergleich zu Januar 21 schon 4,9% Kaufkraft eingebüßt. Das wurde ja nicht durch Tarifverhandlungen korrigiert, weil im ÖD erst jetzt der letzte Ewigkeitsvertrag ausgelaufen ist. Also sind wir drauf sitzen geblieben.
Jetzt kommen von Jan 22 bis Jan 23 nochmal 8,7% drauf. Also haben wir seit Jan 21 ca. 14% eingebüßt. Und die Geschichte geht ja noch weiter: Angenommen, die Inflation bleibt bis Dezember bei 8,7%, dann wären wir bis dahin bei ca. 18% Einbußen.

XLS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2673 am: 24.02.2023 11:25 »
Egal wie es am Ende ausgeht, der Reallohnverlust wird immens sein. Zwar werden wir mit der Jahressonderzahlung und den 2500€ abgewatscht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Inflation nicht einfach so im nächsten Jahr verschwindet.
Wenn nächstes Jahr die Inflation bei 5% liegt und übernachstes dann vlt. bei 2% (optimistisch) - dann ist dieses Angebot ein riesen Betrug. Von der Realinflation reden wir erst garnicht.
Da es nach Erfahrungen des letzten Jahrzehnts so aussieht, dass meist nur noch an der Laufzeit etwas rumgespielt wird, wahrscheinlich noch 3000€ anstatt 2500€ - also allgemein an der Optik (damit beide Verhandlungsseiten sich noch ins Gesicht schauen können), ist davon auszugehen, dass wir richtig rasiert werden.

Meines Erachtens bleiben hier zwei Optionen: In die freie Wirtschaft wechseln oder das Arbeitspensum so weit reduzieren, dass man nicht gekündigt werden kann und gleichzeitig der Stundenlohn in die Höhe schießt.

Wer hier sich wegduckt und so weiter macht wie bisher, kann sich durchaus Sklave nennen.

...Du siehst ja auf dem Profilbild recht jung, frisch und sportlich aus. Nimm Deine Beine in die Hand und mach etwas aus Deinem Berufsleben, bilde Dich weiter, engagiere Dich ... dann kannst Du auch gut verdienen.  Du hast es in der Hand und musst nicht auf eine Entgelterhöhung von 2 Prozent p. a. warten.

XLS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2674 am: 24.02.2023 11:33 »
Warum soll die Solidargemeinschaft für Personen aufkommen, die gar nicht einzahlen?

...im Grunde genommen sehe ich es auch so. Nur muss man sich ja fragen, warum manche Menschen keine KV Beiträge zahlen, z. B. Kinder. Ich bin für eine minimale Grundversorgung - wer höhere Ansprüche hat, muss zahlen oder sich zusätzlich privat versichern.

Und ganz wichtig - die drastische Reduzierung der gesetzlichen Krankenkassen auf maximal eine Kasse für die die Grundversorgung. Schon allein dadurch können immense Kosten eingespart werden
« Last Edit: 24.02.2023 11:39 von XLS »

pascal

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« Antwort #2675 am: 24.02.2023 11:34 »
Weiß jemand was die Inhalte des Zusatztstarifvertrags im Bereich der Krankenhäuser beinhalten soll?
Ne Verschlechterung, ok, aber in welchem Umfang und welche Personengruppen?

Wenn man auch noch die letzten Pflegekräfte an die Zeitarbeit verlieren will sicher ne gute Idee.
Drecks Kommunen…

Es bräuchte eher noch eine Aufwertung der Entlohnung von Pflegekräften. Der Mangel ist mittlerweile so groß, dass Menschen unversorgt bleiben.. Auch in der Altenpflege.. Es geht hier um Menschenleben.. aber das sieht die VKA wohl nicht so. Auch Verdi nicht. Bei uns machen gerade viele Heime zu. Kein Personal! Das bedeutet man findet für seine Eltern keinen Pflegeplatz mehr. Was macht man dann? Job kündigen, um seine Angehörigen zu versorgen? Sowas wird bald häufiger vorkommen... das ist leider nicht übertrieben.. ich glaube eher noch zu nett formuliert...

Deshalb ist die Idee Kürzungen im KH-Bereich vorzunehmen nicht nachvollziehbar. Es braucht eine Aufwertung von den Pflegeberufen, mindestens auf das Niveau von Erziehern. Ja und natürlich darf man andere Gesundheitsberufe wie MFA und den Rettungsdienst nicht vergessen. Ähnliche Probleme..

Rene

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« Antwort #2676 am: 24.02.2023 11:35 »

...Du siehst ja auf dem Profilbild recht jung, frisch und sportlich aus.

Ist aber letztes Jahr am 17. Oktober 50 geworden.
Ist ja weit verbreitet, ältere Bilder auf Dating-Plattformen zu benutzen. Nun halt auch hier.

SVAbackagain

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« Antwort #2677 am: 24.02.2023 11:36 »
Weiß jemand was die Inhalte des Zusatztstarifvertrags im Bereich der Krankenhäuser beinhalten soll?
Ne Verschlechterung, ok, aber in welchem Umfang und welche Personengruppen?

Wenn man auch noch die letzten Pflegekräfte an die Zeitarbeit verlieren will sicher ne gute Idee.
Drecks Kommunen…

Es bräuchte eher noch eine Aufwertung der Entlohnung von Pflegekräften. Der Mangel ist mittlerweile so groß, dass Menschen unversorgt bleiben.. Auch in der Altenpflege.. Es geht hier um Menschenleben.. aber das sieht die VKA wohl nicht so. Auch Verdi nicht. Bei uns machen gerade viele Heime zu. Kein Personal! Das bedeutet man findet für seine Eltern keinen Pflegeplatz mehr. Was macht man dann? Job kündigen, um seine Angehörigen zu versorgen? Sowas wird bald häufiger vorkommen... das ist leider nicht übertrieben.. ich glaube eher noch zu nett formuliert...

Deshalb ist die Idee Kürzungen im KH-Bereich vorzunehmen nicht nachvollziehbar. Es braucht eine Aufwertung von den Pflegeberufen, mindestens auf das Niveau von Erziehern. Ja und natürlich darf man andere Gesundheitsberufe wie MFA und den Rettungsdienst nicht vergessen. Ähnliche Probleme..

Seit wann wäre man zur Pflege seiner Eltern verpflichtet?

Frank7777

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« Antwort #2678 am: 24.02.2023 11:40 »
Nein, denn nach deiner Argumentation kann der Angestellte aus München ja gerne in die Uckermark ziehen, wenn ihm das Gehalt nicht reicht.

...richtig, jeder kann seinen Wohnsitz frei wählen und selbst bestimmen, z. B. in der Uckermark bei niedrigeren Lebenshaltungskosten entsprechend weniger verdienen. Wo liegt das Problem?

Die Angestellten in München können sich ja gerne weiterbilden oder einen Zweitjob suchen, wenn sie einen besseren Lebensstandard anstreben möchten.................

Warum hat man Bürgergeld eingeführt, warum gibt es überhaupt Sozialleistungen, warum soll man überhaupt einen Lohn zahlen, die Arbeit an sich bereichert doch genug ... !? Jeder kann ja in ein Land auswandern wo es für ihn besser ist...

Diese Argumentationen sind wohl der größte Blödsinn hier...

BAT

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« Antwort #2679 am: 24.02.2023 11:47 »

...im Grunde genommen sehe ich es auch so. Nur muss man sich ja fragen, warum manche Menschen keine KV Beiträge zahlen, z. B. Kinder. Ich bin für eine minimale Grundversorgung - wer höhere Ansprüche hat, muss zahlen oder sich zusätzlich privat versichern.


Das beantwortet die Frage nicht. Wenn also bestimmte Personengruppen gar nicht einzahlen, dafür aber teils maximale Versorgung erlangen, warum wären dann jene - nach Ihrer Ansicht - das Problem, welche einzahlen und nach Ihrem Gutdünken erhöhte Kosten verursachen?

xirot

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« Antwort #2680 am: 24.02.2023 11:59 »
Wenn ich AG wäre, würde ich nach "harten Verhandlungen" Verdi mit 6 % ab dem 01.04.23 und weiteren 5 % ab dem 01.01.24 ("Was ist letzter Preis?") bei Laufzeit 24 Monaten unter Druck setzen. Dann müsste Verdi seinen Leuten erstmal erklären, warum man ein nominell höheres prozentuales Angebot als gefordert ausschlägt.

Das ist aber nicht höher. Gefordert sind 10,5% ab 1.1.23. Bezogen auf 1000,- als Beispiel wären das auf zwei Jahre (wenn man vorsichtshalber bei den dann in 2024 neuen Verhandlungen eine Nullrunde annimmt) 24*105€=2520.-

Das, was du beschreibst wären 9*60€ + 12*50€ = 940€. Und die Einmalzahlung nutzt da nicht viel, weil die Teuerung vielleich langsamer zunehmen, aber sicher nicht kleiner wird.

Ich glaube das war der Punkt. AG macht das ja immer wieder, die Prozentpunkt schönzurechnen. Und es funktioniert, überwall in den Medien hört und liest man "AG Seite bietet 5% an", und entsprechend sparsam scheint die Akzeptanz der Bevölkerung für die Reaktion von ver.di zu sein. Da dieser Taschenspielertrick funktioniert, scheint der AG immer dreister zu werden. Am Ende würde eine Angebot von 11% zum 1.1.25 auch als Abschluss oberhalb der Forderungen von ver.di bezeichnet werden.

Hier hat ja schon jemand vorgerechnet, dass die Erhöhunh auf die Laufzeit gesehen ingsesamt gerade mal 2.7% (ca.) beträgt. Wohlgemerkt für zwei Jahre, das Inflationsziel der EZB ist 2% p.a., und damit für die Laufzeit des Vertrags irgendwo um 4.5%, da ist es in der Tat frech, irgendwas von Respekt zu erzählen.

Deshalb: Geht in die Kommentarspalten, social media etc. der Medien und erklärt (sachlich!) dass die 5% Augenwischerei sind. Schreibt die Medienhäuser an, dass bitte etwas differenzierter (und Korrekt) dargestellt wird, was das Angebot wirklich bedeutet. Ich kann mir jetzt schon in meinem Bekanntenkreis anhören "Also 5% sind doch OK, was macht ver.di da so einen Wind".

Das Inflationsziel werden wir aber so schnell nicht erreichen. Der Januar lag nach wie vor bei 8,7%. Und es bedeutet auch nicht, dass die Preise sinken, sondern die bisherigen Teuerungen bleiben uns erhalten. Seit Januar 22 hat sich das auf 14% summiert.

Im Vergleich zu Januar 2022 liegt die Teuerung bei 8,7%. Wie kommen Sie denn auf 14%?

Januar 22: Inflation 4,9%. Wir haben also im Vergleich zu Januar 21 schon 4,9% Kaufkraft eingebüßt. Das wurde ja nicht durch Tarifverhandlungen korrigiert, weil im ÖD erst jetzt der letzte Ewigkeitsvertrag ausgelaufen ist. Also sind wir drauf sitzen geblieben.
Jetzt kommen von Jan 22 bis Jan 23 nochmal 8,7% drauf. Also haben wir seit Jan 21 ca. 14% eingebüßt. Und die Geschichte geht ja noch weiter: Angenommen, die Inflation bleibt bis Dezember bei 8,7%, dann wären wir bis dahin bei ca. 18% Einbußen.

Es gab auch letztes Jahr eine Tabellenerhöhung. Außerdem wurden im letzten wie auch diesem Jahr Freibeträge und Progressionstabelle angepasst um der Inflation entgegen zu wirken.

Keeper83

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« Antwort #2681 am: 24.02.2023 12:00 »
Egal wie es am Ende ausgeht, der Reallohnverlust wird immens sein. Zwar werden wir mit der Jahressonderzahlung und den 2500€ abgewatscht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Inflation nicht einfach so im nächsten Jahr verschwindet.
Wenn nächstes Jahr die Inflation bei 5% liegt und übernachstes dann vlt. bei 2% (optimistisch) - dann ist dieses Angebot ein riesen Betrug. Von der Realinflation reden wir erst garnicht.
Da es nach Erfahrungen des letzten Jahrzehnts so aussieht, dass meist nur noch an der Laufzeit etwas rumgespielt wird, wahrscheinlich noch 3000€ anstatt 2500€ - also allgemein an der Optik (damit beide Verhandlungsseiten sich noch ins Gesicht schauen können), ist davon auszugehen, dass wir richtig rasiert werden.

Meines Erachtens bleiben hier zwei Optionen: In die freie Wirtschaft wechseln oder das Arbeitspensum so weit reduzieren, dass man nicht gekündigt werden kann und gleichzeitig der Stundenlohn in die Höhe schießt.

Wer hier sich wegduckt und so weiter macht wie bisher, kann sich durchaus Sklave nennen.

 ... dann kannst Du auch gut verdienen.

Nur leider nicht im ÖD.
Aber das du kein Interesse an einem funktionierenden ÖD hast, ist ja mittlerweile offenkundig.

Organisator

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« Antwort #2682 am: 24.02.2023 12:05 »

 ... dann kannst Du auch gut verdienen.


Nur leider nicht im ÖD.
Aber das du kein Interesse an einem funktionierenden ÖD hast, ist ja mittlerweile offenkundig.

Wie kommst du darauf, dass man im öD nicht gut verdienen kannst?

SamwiZobel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2683 am: 24.02.2023 12:06 »

Weiter die Frage, gibt es irgendwelche Quellen, bzw. weiß jemand was dazu, was die AG als Opfer von den Sparkassen, Krankenhäusern und der Versorgung erwarten?


Ich kann nur für die Sparkassen antworten.
Die AG wollen die 1.Lohnerhöhung, die ja ab 01.10.2023 angeboten wurde, für die Sparkassen erst ab dem 01.01.2024 umsetzen. Somit würde das für das ganze Jahr 2023 eine Nullrunde bedeuten!!! (wohlgemerkt bei einer Forderung von 10,5% auf 12 Monate von ver.di!).
Die 2.Lohnerhöhung soll für die Sparkassen erst ab dem 01.02.2025 statt dem 01.06.2024 gelten, also ganze 8 Monate verzögert!!! Außerdem soll die - in den letzten Tarifrunden kontinuierlich abgeschmolzene JSZ DAUERHAFT eingefroren werden!! Da fehlen einem die Worte für.... >:(

Danke für die Informationen!! :-) Weiß noch wer was genaueres zu den Krankenhäusern und TVV?

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2684 am: 24.02.2023 12:10 »
Wenn ich AG wäre, würde ich nach "harten Verhandlungen" Verdi mit 6 % ab dem 01.04.23 und weiteren 5 % ab dem 01.01.24 ("Was ist letzter Preis?") bei Laufzeit 24 Monaten unter Druck setzen. Dann müsste Verdi seinen Leuten erstmal erklären, warum man ein nominell höheres prozentuales Angebot als gefordert ausschlägt.

Das ist aber nicht höher. Gefordert sind 10,5% ab 1.1.23. Bezogen auf 1000,- als Beispiel wären das auf zwei Jahre (wenn man vorsichtshalber bei den dann in 2024 neuen Verhandlungen eine Nullrunde annimmt) 24*105€=2520.-

Das, was du beschreibst wären 9*60€ + 12*50€ = 940€. Und die Einmalzahlung nutzt da nicht viel, weil die Teuerung vielleich langsamer zunehmen, aber sicher nicht kleiner wird.

Ich glaube das war der Punkt. AG macht das ja immer wieder, die Prozentpunkt schönzurechnen. Und es funktioniert, überwall in den Medien hört und liest man "AG Seite bietet 5% an", und entsprechend sparsam scheint die Akzeptanz der Bevölkerung für die Reaktion von ver.di zu sein. Da dieser Taschenspielertrick funktioniert, scheint der AG immer dreister zu werden. Am Ende würde eine Angebot von 11% zum 1.1.25 auch als Abschluss oberhalb der Forderungen von ver.di bezeichnet werden.

Hier hat ja schon jemand vorgerechnet, dass die Erhöhunh auf die Laufzeit gesehen ingsesamt gerade mal 2.7% (ca.) beträgt. Wohlgemerkt für zwei Jahre, das Inflationsziel der EZB ist 2% p.a., und damit für die Laufzeit des Vertrags irgendwo um 4.5%, da ist es in der Tat frech, irgendwas von Respekt zu erzählen.

Deshalb: Geht in die Kommentarspalten, social media etc. der Medien und erklärt (sachlich!) dass die 5% Augenwischerei sind. Schreibt die Medienhäuser an, dass bitte etwas differenzierter (und Korrekt) dargestellt wird, was das Angebot wirklich bedeutet. Ich kann mir jetzt schon in meinem Bekanntenkreis anhören "Also 5% sind doch OK, was macht ver.di da so einen Wind".

Das Inflationsziel werden wir aber so schnell nicht erreichen. Der Januar lag nach wie vor bei 8,7%. Und es bedeutet auch nicht, dass die Preise sinken, sondern die bisherigen Teuerungen bleiben uns erhalten. Seit Januar 22 hat sich das auf 14% summiert.

Im Vergleich zu Januar 2022 liegt die Teuerung bei 8,7%. Wie kommen Sie denn auf 14%?

Januar 22: Inflation 4,9%. Wir haben also im Vergleich zu Januar 21 schon 4,9% Kaufkraft eingebüßt. Das wurde ja nicht durch Tarifverhandlungen korrigiert, weil im ÖD erst jetzt der letzte Ewigkeitsvertrag ausgelaufen ist. Also sind wir drauf sitzen geblieben.
Jetzt kommen von Jan 22 bis Jan 23 nochmal 8,7% drauf. Also haben wir seit Jan 21 ca. 14% eingebüßt. Und die Geschichte geht ja noch weiter: Angenommen, die Inflation bleibt bis Dezember bei 8,7%, dann wären wir bis dahin bei ca. 18% Einbußen.

Es gab auch letztes Jahr eine Tabellenerhöhung. Außerdem wurden im letzten wie auch diesem Jahr Freibeträge und Progressionstabelle angepasst um der Inflation entgegen zu wirken.

Der Michel lernt es nicht. Lass dich weiter verarschen.