Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 804051 times)

Sternschnuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2730 am: 24.02.2023 14:31 »
Ich kann nur für die Sparkassen antworten.
Die AG wollen die 1.Lohnerhöhung, die ja ab 01.10.2023 angeboten wurde, für die Sparkassen erst ab dem 01.01.2024 umsetzen. Somit würde das für das ganze Jahr 2023 eine Nullrunde bedeuten!!! (wohlgemerkt bei einer Forderung von 10,5% auf 12 Monate von ver.di!).
Die 2.Lohnerhöhung soll für die Sparkassen erst ab dem 01.02.2025 statt dem 01.06.2024 gelten, also ganze 8 Monate verzögert!!! Außerdem soll die - in den letzten Tarifrunden kontinuierlich abgeschmolzene JSZ DAUERHAFT eingefroren werden!! Da fehlen einem die Worte für.... >:(

Die Sparkassen verdienen sich allein durch das Parken ihrer Kundeneinlagen bei der Zentralbank jetzt wieder eine goldene Nase. Ganz ohne eigenes Zutun.

Da ist die Forderung nach so einem Sonderopfer natürlich mehr als verständlich....

Entschuldigung wie bitte?
Schonmal was von Zinsüberschuss gehört? Der schmilzt seit Jahren ab.
Unabhängig davon, was hat der Ertrag der Bank mit dem Gehalt der unterbezahlten Mitarbeiter zu tun?
Ich finde das Sonderopfer unverschämt.

Der Zinsüberschuss steigt seit 2022 deutlich und besonders in 23, wo Zinsaufwendungen durch die verhaltene Zinsstrategie im Passivbereich erfolgt

Bei der letzten war es noch halbwegs begründbar - dieses Mal eindeutig nicht.

Gibt es Infos was bei Versorgungsunternehmen & Krankenhäuser angeboten wurde?

DSGVO

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2731 am: 24.02.2023 14:32 »
Ich halte die Inflationsausgleichsprämie für Lug und Betrug!

Wenn man sich auf einen Sockelbetrag von 300,00 € mehr pro Monat einigen würde, ohne Inflationsausgleichsprämie, hätte ich davon ca. 140,00 € netto mehr pro Monat. Allerdings hätte ich dauerhaft 140,00 € mehr pro Monat.

Dauerhaft mehr netto pro Monat bringen den meisten Angestellten mehr, als zwei steuerfreie Zahlungen. Ich hoffe das Verdi einen Sockelbetrag durchsetzen kann und dann wäre ich auch mit einer Laufzeit von 24 Monaten einverstanden.

Ein Sockelbetrag bevorteilt die unteren Entgeltgruppen überproportional, die ohnehin schon im Vergleich zur Privatwirtschaft bevorteilt sind. Von daher wäre dies nicht zielführend.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen dies auch nach 180 Seiten noch zu erklären.

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2732 am: 24.02.2023 14:32 »
Ich halte die Inflationsausgleichsprämie für Lug und Betrug!

Wenn man sich auf einen Sockelbetrag von 300,00 € mehr pro Monat einigen würde, ohne Inflationsausgleichsprämie, hätte ich davon ca. 140,00 € netto mehr pro Monat. Allerdings hätte ich dauerhaft 140,00 € mehr pro Monat.

Dauerhaft mehr netto pro Monat bringen den meisten Angestellten mehr, als zwei steuerfreie Zahlungen. Ich hoffe das Verdi einen Sockelbetrag durchsetzen kann und dann wäre ich auch mit einer Laufzeit von 24 Monaten einverstanden.

Ich fände Qualifizierungsprogramme um die Lücken bei den höher wertigen Tätigkeiten zu schließen deutlich sinnvoller anstatt die Situation mit Belohnungen zu verstetigen.

Organisator

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« Antwort #2733 am: 24.02.2023 14:38 »
Ich halte die Inflationsausgleichsprämie für Lug und Betrug!

Wenn man sich auf einen Sockelbetrag von 300,00 € mehr pro Monat einigen würde, ohne Inflationsausgleichsprämie, hätte ich davon ca. 140,00 € netto mehr pro Monat. Allerdings hätte ich dauerhaft 140,00 € mehr pro Monat.

Dauerhaft mehr netto pro Monat bringen den meisten Angestellten mehr, als zwei steuerfreie Zahlungen. Ich hoffe das Verdi einen Sockelbetrag durchsetzen kann und dann wäre ich auch mit einer Laufzeit von 24 Monaten einverstanden.

Ein Sockelbetrag bevorteilt die unteren Entgeltgruppen überproportional, die ohnehin schon im Vergleich zur Privatwirtschaft bevorteilt sind. Von daher wäre dies nicht zielführend.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen dies auch nach 180 Seiten noch zu erklären.

Respekt für dein Erinnerungsvermögen - ich hätte keine Ahnung, wann ich das das letzte mal angeführt habe. Aber vielleicht hilfts ja.

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2734 am: 24.02.2023 14:44 »
Steht denn irgendwo genauer, was die AG für den TV-V-Bereich angeboten haben?

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2735 am: 24.02.2023 14:51 »

...eine ärztliche Grundversorgung sollte im Sozialstaat für alle Menschen gewährleistet sein und auch bezahlt werden. Trotzdem stelle ich dahingehend auf Eigenverantwortlichkeit ab: Warum soll die Solidargemeinschaft für die Kosten einer ungesunden Lebensführung mancher Mitbürger aufkommen (z. B. Raucher,?). Warum konsutieren manche "Zimperlischen" ständig einen Arzt, statt sich gesund zu ernähren oder mal bissl Sport zu treiben? Warum soll die Solidargemeinschaft für Zahnsanierungen aufkommen, nur weil es manche Mitbürger mit der Zahnpflege nicht ganz so ernst nehmen?

Sport ist auch gefährlich, also die dann bitte auch nicht berücksichtigen, genau so wie zu dicke und zu dünne Menschen, Zuckereser, Kaffeetrinker, Alkoholtrinker, Autofahrer usw. . Da bleiben nicht mehr viele übrig.

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2736 am: 24.02.2023 14:59 »

...eine ärztliche Grundversorgung sollte im Sozialstaat für alle Menschen gewährleistet sein und auch bezahlt werden. Trotzdem stelle ich dahingehend auf Eigenverantwortlichkeit ab: Warum soll die Solidargemeinschaft für die Kosten einer ungesunden Lebensführung mancher Mitbürger aufkommen (z. B. Raucher,?). Warum konsutieren manche "Zimperlischen" ständig einen Arzt, statt sich gesund zu ernähren oder mal bissl Sport zu treiben? Warum soll die Solidargemeinschaft für Zahnsanierungen aufkommen, nur weil es manche Mitbürger mit der Zahnpflege nicht ganz so ernst nehmen?

Sport ist auch gefährlich, also die dann bitte auch nicht berücksichtigen, genau so wie zu dicke und zu dünne Menschen, Zuckereser, Kaffeetrinker, Alkoholtrinker, Autofahrer usw. . Da bleiben nicht mehr viele übrig.

und auch die chronisch Kranken. Kann ja auch die Allgemeinheit nichts dafür, dass solche vorbelasteten Menschen Kinder bekommen ;)

Ernsthaft: Wo sind die Grenzen? 2 Bier pro Woche, oder doch 3. Radfahrer oder Fußgänger? 2x im Jahr zum Arzt oder 2x im Monat? Nachweis von Zahnpflege durch Putzprotokoll oder Putzaufsicht als Grundlage für die Kostenübernahme von Zahnersatz?

Keeper83

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2737 am: 24.02.2023 15:01 »

 ... dann kannst Du auch gut verdienen.


Nur leider nicht im ÖD.
Aber das du kein Interesse an einem funktionierenden ÖD hast, ist ja mittlerweile offenkundig.

Wie kommst du darauf, dass man im öD nicht gut verdienen kannst?

Ich dachte der Umstand, dass der ÖD in den oberen EG´s in Konkurrenz zur Privatwirtschaft ein wenig schwächelt wäre mittlerweile ausdiskutiert. Und auf diese zielte XLS mutmaßlich ab, wenn er jemandem empfiehlt sich weiterzubilden und in den EG´s aufzusteigen.
Die 2,x% die von Ihm als Erhöhung angestrebt werden, wird diese Situation kaum verbessern.
Aber er hat ja eh kein Interesse an einem gut funktionierendem ÖD. #Resterampe des Arbeitsmarkts. 

BB81

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« Antwort #2738 am: 24.02.2023 15:04 »
Ich kann nur für die Sparkassen antworten.
Die AG wollen die 1.Lohnerhöhung, die ja ab 01.10.2023 angeboten wurde, für die Sparkassen erst ab dem 01.01.2024 umsetzen. Somit würde das für das ganze Jahr 2023 eine Nullrunde bedeuten!!! (wohlgemerkt bei einer Forderung von 10,5% auf 12 Monate von ver.di!).
Die 2.Lohnerhöhung soll für die Sparkassen erst ab dem 01.02.2025 statt dem 01.06.2024 gelten, also ganze 8 Monate verzögert!!! Außerdem soll die - in den letzten Tarifrunden kontinuierlich abgeschmolzene JSZ DAUERHAFT eingefroren werden!! Da fehlen einem die Worte für.... >:(

Die Sparkassen verdienen sich allein durch das Parken ihrer Kundeneinlagen bei der Zentralbank jetzt wieder eine goldene Nase. Ganz ohne eigenes Zutun.

Da ist die Forderung nach so einem Sonderopfer natürlich mehr als verständlich....

Entschuldigung wie bitte?
Schonmal was von Zinsüberschuss gehört? Der schmilzt seit Jahren ab.
Unabhängig davon, was hat der Ertrag der Bank mit dem Gehalt der unterbezahlten Mitarbeiter zu tun?
Ich finde das Sonderopfer unverschämt.

Der Zinsüberschuss steigt seit 2022 deutlich und besonders in 23, wo Zinsaufwendungen durch die verhaltene Zinsstrategie im Passivbereich erfolgt

Bei der letzten war es noch halbwegs begründbar - dieses Mal eindeutig nicht.

Gibt es Infos was bei Versorgungsunternehmen & Krankenhäuser angeboten wurde?

Trotzdem suggeriert die Aussage "Da ist die Forderung nach so einem Sonderopfer natürlich mehr als verständlich....", dass die Mitarbeiter eines Unternehmens, das Gewinn erwirtschaftet, bei den Tarifverhandlungen benachteiligt werden sollen - und das halte ich nicht für fair.
Unser hiesiger Stromanbieter macht mit Sicherheit auch den ein oder anderen Gewinn; sollen die Angestellten dort deshalb beim Tarifabschluss zusätzliche Abschläge in Kauf nehmen?

Romsen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2739 am: 24.02.2023 15:08 »
Hat noch jemand Informationen bzgl. Der gesonderten Forderungen der AG an die Krankenhäuser und TVV ?

Sternschnuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2740 am: 24.02.2023 15:23 »

Trotzdem suggeriert die Aussage "Da ist die Forderung nach so einem Sonderopfer natürlich mehr als verständlich....", dass die Mitarbeiter eines Unternehmens, das Gewinn erwirtschaftet, bei den Tarifverhandlungen benachteiligt werden sollen - und das halte ich nicht für fair.
Unser hiesiger Stromanbieter macht mit Sicherheit auch den ein oder anderen Gewinn; sollen die Angestellten dort deshalb beim Tarifabschluss zusätzliche Abschläge in Kauf nehmen?

Tippe der Post mit „verständlich“ ist purer Sarkasmus, verstehen kann man die Haltung des Sparkassenlagers hier  eindeutig nicht mehr, der Ausblick ist seit 2022 soviel besser (und auch die Depot A Abschreibungen sind nur temporär und werden bei Fälligkeit wieder abgebaut)

dregonfleischer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2741 am: 24.02.2023 15:25 »

Es waere nett wenn du auch mal von den vielen falsch eingestuften Mitarbeitern des Öf Dienst ausgehen konnest die sich seit jahren kaum was leisten koennen und so immer mehr in richtung hilfsarbeiter abrutschen zu mir ich bin buchhaslter werde mit eg 8 abgespeist was soll ich machen das angebot wäre selbst in nicht kriegs und inflationszeiten ein schlechter  witz alles sollte lahm gelegt werden die post und die flughäfen zeigen ja wie es geht sch soziregierung

Wenn du dich abgespeist fühlst solltest du dein Engagement bei deinem AG überdenken und woanders dein wohlbefinden suchen. Hier sind eh alle gefrustet der pr hat zum beispiel seit 2,5 jahren es nicht gebacken bekommen ne personalversammlung auszurichtetn


burnoutWerner

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2742 am: 24.02.2023 15:34 »
Es reicht. Wir lassen uns nicht durch den Kakao ziehen.
Reallohnverluste sind nicht mehr hinnehmbar.
Kommt es so Dicke, wie es nun aussieht, rate ich einen Protest der Stille. Arbeitsleistung auf minimum reduzieren, flächendeckend.
Dadurch hat man theoretisch einen höhren Stundenlohn und die AGs müssen neue Stellen schaffen.
Das wäre ein Denkzettel, der es in sich hat.
Ab nächsten Montag beginne ich den Protest der Stille. Wer zieht mit?
Auf Verdi ist kein Verlass.
Zeit ist Geld. Deswegen bin ich im öD.
Arbeite sehr gerne von Zuhause aus.
Hobbykampfsportler, sieht man mir aber nicht an.

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2743 am: 24.02.2023 15:37 »
Als E13 sehe ich selbst beim AG Angebot nur mäßige Reallohneinbußen von 2022-2023. Für 2023 habe ich:
+0,74% durch Tabellenentgelt im Jahresdurchschnitt
+2,38% durch höhere JSZ
+2,19% durch die Anpassung des Steuerfreibetrags

Ich habe vorhin im Nachbar-Thread aufgezeigt, dass selbst eine Erhöhung um 15,9% nicht ausreicht, um die Reallohnverluste seit 2020 auszugleichen.
(siehe https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,119069.msg279322.html#msg279322)

P.S. Und die von dir genannte Steueranpassung dient ja lediglich dazu, dass die realen Verluste bei den Nettolöhnen nicht noch höher sind als bei den Bruttolöhnen (Stichwort "kalte Progression")..

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2744 am: 24.02.2023 15:42 »
Opa: „Schreibe ein Gedicht im Stil von Wilhelm Busch zu den Tarifverhandlungen.“

ChatGPT:
„Es war einmal ein Arbeitsvolk,
das kämpfte um den Lohn und jolk.
Die Tarife waren viel zu niedrig,
doch die Bosse sprachen stets beschwichtig.

Die Arbeitnehmer riefen laut,
nach Gerechtigkeit und mehr Stundenaufbau.
Doch die Arbeitgeber sagten nur:
"Es geht nicht, wir haben keinen Flur."

So zogen sie in den Streik hinein,
mit Plakaten und mit Trommelreim.
Die Bosse aber blieben hart,
sie wollten nicht nachgeben, das war klar.

Doch endlich kam der Tag heran,
an dem man sich einigen kann.
Die Tarifverhandlungen waren heiß,
doch am Ende gab es einen Preis.

Die Arbeitnehmer jubelten laut,
sie hatten erreicht, was man nicht glaubt.
Die Bosse seufzten tief und schwer,
doch man einigte sich irgendwann mehr.

Nun ist es vorbei, der Streik ist aus,
die Arbeitnehmer sind im Applaus.
Die Tarife sind nun höher angesiedelt,
und die Bosse haben sich gefügig gebeugt.

So endet unser kleines Gedicht,
über Tarifverhandlungen, die waren nicht leicht.
Doch am Ende hat sich alles gefügt,
und man hat gemeinsam eine Lösung gesucht.“