Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 803815 times)

alfaromeofahrer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2760 am: 24.02.2023 18:10 »
Gewerkschaften können weder für noch gegen Nichtorgansierte verhandeln.  Diese verhandeln und verantworten Ihr Ergebnis doch selber- dank der negativen Koalitionsfreiheit.

Wenn man sich die Aussagen von Verdi anschaut, verhandeln sie ja scheinbar gegen z.B. die Interessen der Gewerkschaftsmitglieder ab E13...wie rechtfertigt man eigentlich z.B. die ungleiche Verteilung der JSZ-Prozente gegenüber dieser Mitgliedergruppe?

Gruenhorn

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« Antwort #2761 am: 24.02.2023 18:26 »
@Opa: Da rotiert der hochverehrte Wilhelm Busch aber gehörig im Grabe.  :-[

Damit erkennen wir zum Schluss,
dass auch KI noch lernen muss.
Die alten Meister währenddessen
sind auch im Tode nicht vergessen.

Aus ihren Gräbern ruft ihr Geist:
Wer zu viel wagt, vertut sich meist.

Intelligenz wiewohl auch Kunst
Wird von KI noch schwer verhunzt
Doch wie auch bei den Menschen schon
Braucht Zeit die Evo-Lution

Viel besser

Denn erst der menschliche Verstand
versteht es mit Amüsemant. ;)

Aber heutzutage darf ja nur noch ein Tarifvertrag innerhalb eines Betriebs von der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern verhandelt werden. Da es naturgemäß mehr untere als obere gibt, ist das Verhalten von Verdi echt zu kotzen, weil man nichts dagegen machen kann, wenn man weiter oben dazu gehört ..

chegator

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« Antwort #2762 am: 24.02.2023 18:34 »
Ich bin mal gespannt, wie der Sozial- und Erziehungsdienst nach dem letztjährigen Änderungspaket in dieser Verhandlungsrunde abschneiden wird. Könnte mir vorstellen, dass die neue gewonnene SuE-Zulage direkt auf das Ergebnis angerechnet wird.

FearOfTheDuck

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« Antwort #2763 am: 24.02.2023 18:44 »
Gewerkschaften können weder für noch gegen Nichtorgansierte verhandeln.  Diese verhandeln und verantworten Ihr Ergebnis doch selber- dank der negativen Koalitionsfreiheit.

Wenn man sich die Aussagen von Verdi anschaut, verhandeln sie ja scheinbar gegen z.B. die Interessen der Gewerkschaftsmitglieder ab E13...wie rechtfertigt man eigentlich z.B. die ungleiche Verteilung der JSZ-Prozente gegenüber dieser Mitgliedergruppe?

Und sogar gegen die Interessen der Beschäftigten ab EG9a, wenn gegen das Angebot der Erhöhung der JSZ ab 2023 gewettert wird. Wenn Verdi in diesem Sinne die Erhöhung der JSZ komplett ablehnt, handelt man sogar gegen die Interessen der EG 1-15.

Ramirez

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« Antwort #2764 am: 24.02.2023 19:13 »
Die 9 Monate Nullrunde sind das Unverschämteste, aber das kann die Masse eh nicht berechnen.
Wenn man dazu bedenkt, das es im letzten Jahr 1,8% bei ~10% Inflation gab nur noch frech.

Oben drauf kommen die EG 9-12 am schlechtesten weg, dabei sind das doch gerade die Fachkräfte Ing. und Inf. .

danielocean

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« Antwort #2765 am: 24.02.2023 19:22 »
Es wäre das beste Ergebnis seit Jahrzehnten. Wichtig wäre dass die Einmalzahlung zusammengeführt wird und rückwirkend zum 01.01.2023 gezahlt würde. Dass rucvkwirkende wäre eigentlich dass wichtigste, ansonsten ist die prozentuale Erhöhung vollkommen ausreichend. Allerdings ist auch hier die rückwirkende Erhöhung wichtig!

WolleP

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2766 am: 24.02.2023 19:49 »
Ich bin mal gespannt, wie der Sozial- und Erziehungsdienst nach dem letztjährigen Änderungspaket in dieser Verhandlungsrunde abschneiden wird. Könnte mir vorstellen, dass die neue gewonnene SuE-Zulage direkt auf das Ergebnis angerechnet wird.
Nicht möglich, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Masterofdesaster

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« Antwort #2767 am: 24.02.2023 20:01 »
Ich halte die Inflationsausgleichsprämie für Lug und Betrug!

Wenn man sich auf einen Sockelbetrag von 300,00 € mehr pro Monat einigen würde, ohne Inflationsausgleichsprämie, hätte ich davon ca. 140,00 € netto mehr pro Monat. Allerdings hätte ich dauerhaft 140,00 € mehr pro Monat.

 ;D :o ;D :o ;D :o ;D :o ;D

Dauerhaft mehr netto pro Monat bringen den meisten Angestellten mehr, als zwei steuerfreie Zahlungen. Ich hoffe das Verdi einen Sockelbetrag durchsetzen kann und dann wäre ich auch mit einer Laufzeit von 24 Monaten einverstanden.


Ein Sockelbetrag bevorteilt die unteren Entgeltgruppen überproportional, die ohnehin schon im Vergleich zur Privatwirtschaft bevorteilt sind. Von daher wäre dies nicht zielführend.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen dies auch nach 180 Seiten noch zu erklären.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2768 am: 24.02.2023 20:07 »

Aber heutzutage darf ja nur noch ein Tarifvertrag innerhalb eines Betriebs von der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern verhandelt werden. Da es naturgemäß mehr untere als obere gibt, ist das Verhalten von Verdi echt zu kotzen, weil man nichts dagegen machen kann, wenn man weiter oben dazu gehört ..

... doch, können Sie sehr wohl.

Variante 1)
Sie gründen einfach eine Spartengewerkschaft und begründen dies damit, dass die Interessen der EGs > 9a durch die Mehrheitsgewerkschaften nicht vertreten werden. Zack- und schon sitzen Sie am Verhandlungstisch. OK- es müßten auch tatsächlich Menschen eintreten und Beiträge zahlen. Und da würde der Spaß für die allermeisten dann doch aufhören. Und deshalb gibt es noch
Variante 2)
Sie verhandeln als Nichtorganisierter sowie für sich selber, setzen Ihren AG unter Druck und drohen mit Kündigung, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt. Und da Sie wahrscheinlich viele und vorallem besser bezahlte  Möglichkeiten in der PW haben , wird ihr AG sicherlich unverzüglich auf Ihre Forderungen eingehen.

WolleP

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2769 am: 24.02.2023 20:20 »
Mein Tipp zum Ergebnis:
6% min. 200€ ab dem 01.07.2023, Laufzeit 31.12.24
Einmalzahlung 1500€

africke

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« Antwort #2770 am: 24.02.2023 20:37 »
Ich halte die Inflationsausgleichsprämie für Lug und Betrug!

Wenn man sich auf einen Sockelbetrag von 300,00 € mehr pro Monat einigen würde, ohne Inflationsausgleichsprämie, hätte ich davon ca. 140,00 € netto mehr pro Monat. Allerdings hätte ich dauerhaft 140,00 € mehr pro Monat.

Dauerhaft mehr netto pro Monat bringen den meisten Angestellten mehr, als zwei steuerfreie Zahlungen. Ich hoffe das Verdi einen Sockelbetrag durchsetzen kann und dann wäre ich auch mit einer Laufzeit von 24 Monaten einverstanden.

Ein Sockelbetrag bevorteilt die unteren Entgeltgruppen überproportional, die ohnehin schon im Vergleich zur Privatwirtschaft bevorteilt sind. Von daher wäre dies nicht zielführend.

Und eine prozentuale Steigerung bevorteilt die, die ohnehin schon viel verdienen.

Ich sehe nicht, wo beispielsweise eine Reinigungskraft, im Vergleich zur Privatwirtschaft bevorteilt wird. Bei uns sind mehrere Reinigungskräfte in die Privatwirtschaft gegangen, weil sie dort mehr verdienen. Kindergärten werden z.T. nur noch wöchentlich einmal gereinigt. Ist eben so, wenn sich der öD an den Mitarbeiter Tod spart.

UffzeStuffze

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« Antwort #2771 am: 24.02.2023 21:07 »
https://www.handelsblatt.com/archiv/60-jahre-deutsche-wirtschaftsgeschichte-oetv-streik-mit-maultaschen-und-butterbrezeln/2613376.html

"Am selben Tag einigt sich die Eisen-und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen auf Lohnerhöhungen von elf Prozent. Auf zwölf Monate gerechnet, beträgt die Lohnsteigerung sogar 12,5 Prozent."

Nur mal als Anregung zum Thema Laufzeiten..

Ja guck, da haben wir ja direkt die Anleitung wie es funktioniert. 3 Wochen alle einfach mal vom Streikrecht Gebrauch machen...schon haben wir die 10% ab 01.01.23.

Kollegeblock

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« Antwort #2772 am: 24.02.2023 21:12 »
Ein Teil des Angebots seitens der Arbeitgeber ist die Erhöhung der Sonderzahlung. Beim TVV liegt diese bereits bei 100 %. Was wird also für den TVV vorgesehen? Man kann die Ergebnisse ja nicht 1:1 auf den TVV projizieren.

Kann mir jemand sagen, wie ich an die Informationen komme, die sich auf den TVV beziehen? Sind diese erst nach Abschluss verfügbar? Wann wird darüber verhandelt? Ich bin gerade neu im Beruf, deshalb bin ich leider sehr unwissend.

Emmi87

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« Antwort #2773 am: 24.02.2023 21:24 »
Ein Teil des Angebots seitens der Arbeitgeber ist die Erhöhung der Sonderzahlung. Beim TVV liegt diese bereits bei 100 %. Was wird also für den TVV vorgesehen? Man kann die Ergebnisse ja nicht 1:1 auf den TVV projizieren.

Kann mir jemand sagen, wie ich an die Informationen komme, die sich auf den TVV beziehen? Sind diese erst nach Abschluss verfügbar? Wann wird darüber verhandelt? Ich bin gerade neu im Beruf, deshalb bin ich leider sehr unwissend.

In den letzten Tarifverhandlungen gab es Nuancen an Abweichungen. Aber zu guten Zeiten waren die Tarifabschlüsse des tvv etwas besser als vom TVÖD. Also geh davon aus das wenn die JSZ im TVÖD steigt, das es sich evtl. Entweder ebenfalls auf die JSA auswirkt oder halt auf die Prozente

Emmi87

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« Antwort #2774 am: 24.02.2023 21:40 »

Aber heutzutage darf ja nur noch ein Tarifvertrag innerhalb eines Betriebs von der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern verhandelt werden. Da es naturgemäß mehr untere als obere gibt, ist das Verhalten von Verdi echt zu kotzen, weil man nichts dagegen machen kann, wenn man weiter oben dazu gehört ..

... doch, können Sie sehr wohl.

Variante 1)
Sie gründen einfach eine Spartengewerkschaft und begründen dies damit, dass die Interessen der EGs > 9a durch die Mehrheitsgewerkschaften nicht vertreten werden. Zack- und schon sitzen Sie am Verhandlungstisch. OK- es müßten auch tatsächlich Menschen eintreten und Beiträge zahlen. Und da würde der Spaß für die allermeisten dann doch aufhören. Und deshalb gibt es noch
Variante 2)
Sie verhandeln als Nichtorganisierter sowie für sich selber, setzen Ihren AG unter Druck und drohen mit Kündigung, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt. Und da Sie wahrscheinlich viele und vorallem besser bezahlte  Möglichkeiten in der PW haben , wird ihr AG sicherlich unverzüglich auf Ihre Forderungen eingehen.

Das Thema sparten Gewerkschaft ala Cockpit war mal bei uns ebenfalls in Diskussion und sehr viele hatten Interesse und wenige Eier in der Hose. Dann wurde die Idee reif, der erste step war: eine Alternative Liste für den Personalrat aufzustellen. Liste aufgestellt und plötzlich gab es Konkurrenz in eigenen Reihen, als die Liste zur Wahl angemeldet wurde, wurde es hässlich. Die ersten 6 in der Liste wurden bedroht und terrorisiert. Anrufe nachts etc. Die ersten 2 von 6 haben dann zurück gezogen. Das ist pure Politik