Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802281 times)

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #285 am: 06.01.2023 08:33 »
Weil man dann nicht Warnstreiks machen könnte!

ja, vermutlich ^^

die sind im öD auch so lächerlich...
da wird die Hundeanmeldung eben am nächsten Tag abgearbeitet ^^

Die für die Länder sind vergleichsweise "lächerlich". Die Kommunalen Warnstreiks haben einen ordentlichen Hebel, wenn die dann auch ordentlich durchgezogen werden. Da streiken dann gerne mal die für die Bevölkerung sichtbaren Bereiche Kita, Abfallentsorgung, Krankenhäuser, Bürgerämter, teile des ÖPNV, ...

Leider streiken Pfleger so selten großflächig für mehr Personal, dann würde da auch mehr passieren.

Mein Traum: Streik des Abgeordneten-Fahrdienstes; Streik der Abgeordneten-Kantinen, Streik der Ab.-KiTas; ....
Sind da die Kantinen noch in der Hand des öDs??

Spätestens dann nicht mehr....

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #286 am: 06.01.2023 08:37 »
Das alleine ist schon traurig...
warum kann sowas nicht vor dem 01.01. geklärt werden?
ein zirkus jedesmal...
Weil man dann nicht Warnstreiks machen könnte!

Erklärt aber noch nicht, warum man immer drei Runden braucht..
Die ersten beiden sind doch rausgeworfenes Geld

Erklärt auch nicht, warum man die 1. Runde nicht bereits im Oktober durchgeführt hat, die 2. im November und die 3. im Dezember.

Warum sind da die Fristen so lang? Warum einen Monat Abstand?

Wenn wir alle so arbeiten würden, dann wäre der ÖD wirklich so lahm wie in der öffentlichen Wahrnehmung.
Doch das erklärt es.
Klar könnte man eine informelle 1. Runde vor dem 1.1. machen, aber verhandeln kann man erst nach dem 1.1.
zumindest wenn man zwischen durch Folklore mit Streiks machen will, die dürfen sie nämlich nicht vor dem 1.1. machen!

armerknecht

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #287 am: 06.01.2023 08:50 »
15% werden für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG gefordert

10,x% für die Tarifbeschäftigten im tvöd

Wieso klaffen die Forderungen so weit auseinander?

Zitat
Zweistellige Inflationsraten machen Druck auf die Tarifverhandlungen im kommenden Jahr. Den Auftakt machen Post und Bahn sowie der öffentliche Dienst mit streikmächtigen Berufsgruppen.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/inflation-15-prozent-mehr-geld-verdi-eroeffnet-bei-der-deutschen-post-das-jahr-der-tarifkaempfe/28892720.html

« Last Edit: 06.01.2023 09:01 von armerknecht »

Flying

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« Antwort #288 am: 06.01.2023 09:05 »
Das alleine ist schon traurig...
warum kann sowas nicht vor dem 01.01. geklärt werden?
ein zirkus jedesmal...
Weil man dann nicht Warnstreiks machen könnte!

Erklärt aber noch nicht, warum man immer drei Runden braucht..
Die ersten beiden sind doch rausgeworfenes Geld

Erklärt auch nicht, warum man die 1. Runde nicht bereits im Oktober durchgeführt hat, die 2. im November und die 3. im Dezember.

Warum sind da die Fristen so lang? Warum einen Monat Abstand?

Wenn wir alle so arbeiten würden, dann wäre der ÖD wirklich so lahm wie in der öffentlichen Wahrnehmung.
Doch das erklärt es.
Klar könnte man eine informelle 1. Runde vor dem 1.1. machen, aber verhandeln kann man erst nach dem 1.1.
zumindest wenn man zwischen durch Folklore mit Streiks machen will, die dürfen sie nämlich nicht vor dem 1.1. machen!

Deswegen kann man doch trotzdem die ersten Runden im November und Dezember ansetzen.. Streiken kann man halt immer noch im Januar.. Über Weihnachten haben doch eh alle frei

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #289 am: 06.01.2023 09:13 »
Suggeriert alles in allem, dass es Verdi auch gar nicht so "eilig" hat mit den Verhandlungen.
Wobei es für alle keine Nachteile hätte - das Ergebnis gilt ja eh rückwirkend zum 01.01.
Andernfalls könnte man dem VKA unterstellen, ein paar Monate "Erhöhung" einsparen zu wollen, aber mir fällt ehrlich gesagt kein Argument ein, warum man nicht nach den vollmundigen Ankündigungen der Vorstellungen im Oktober gleich in die erste Verhandlungsrunde gestartet ist.
Ein Streik braucht mit Abstimmung unter den Mitgliedern usw. eh immer Vorlaufzeit - das hätte man alles schön in 2022 machen können.

Naja nu ist es wurscht.

Ich warte einfach nur noch ab was da kommt.

BAT

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« Antwort #290 am: 06.01.2023 09:14 »
Als Nichtgewerkschafter ist es sicherlich parasitäres Nutzen von Verhandlungsergebnissen anderer. Man darf doch nicht nur auf die Höhe des Gehalts abstellen, sondern auch auf alle anderen Regelungen zum Wohl der AN. Da kann mir keiner sagen, dass er dies mit 20 oder 25 besser selbst aushandeln kann.

Aber: warum sollte man eintreten? Es fehlt doch völlig an der Akquise der Gewerkschaften. In über 30 Jahren öD ist noch NIE ein Gewerkschafter an mich rangetreten. In über 30 Betriebsfesten hat sich ein oder zweimal ein Gewerkschaft zur Ansprache gefunden und diese waren miserabel.


Hugo Stieglitz

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« Antwort #291 am: 06.01.2023 09:38 »
Als Nichtgewerkschafter ist es sicherlich parasitäres Nutzen von Verhandlungsergebnissen anderer. Man darf doch nicht nur auf die Höhe des Gehalts abstellen, sondern auch auf alle anderen Regelungen zum Wohl der AN. Da kann mir keiner sagen, dass er dies mit 20 oder 25 besser selbst aushandeln kann.
Das vielleicht nicht, aber mit 20-25 kann man sich schon in Richtung von Tarifsystemen oder Arbeitgebern bewegen, die entsprechende Leistungen anbieten. Das sind nicht mehr die 90er. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den Ruhestand und es kommen weniger Personen als Arbeitskräfte hinzu. Gleichzeitig steigt die Erwartung, der Staat möge mehr und mehr regeln. Dadurch vergrößern sich die Stellenpläne aller AG's im ÖD. Zusätzlich höre ich in jeder Verhandlungsrunde, dass die Betriebsrente eigentlich nicht mehr haltbar ist und man da mal grundsätzlich ran müsste. Von den demograpischen Problemen ist in den Tarifrunden nichts zu spüren.
Meine Prognose ist, dass sich künftig zwei Gruppen von Arbeitnehmern in den Kommunen etablieren werden. Einmal nach Tarif bezahlte (deren Konditionen sich sukzessive verschlechtern werden) und einmal außer Tarif bezahlte, deren  Konditionen sich mehr am Markt ausrichten werden. Die Gruppen werden ungleich groß sein und die Verbesserungen der einen durch die Verschlechterungen der anderen finanziert.

WasDennNun

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« Antwort #292 am: 06.01.2023 10:02 »
Suggeriert alles in allem, dass es Verdi auch gar nicht so "eilig" hat mit den Verhandlungen.
Wobei es für alle keine Nachteile hätte - das Ergebnis gilt ja eh rückwirkend zum 01.01.
Andernfalls könnte man dem VKA unterstellen, ein paar Monate "Erhöhung" einsparen zu wollen, aber mir fällt ehrlich gesagt kein Argument ein, warum man nicht nach den vollmundigen Ankündigungen der Vorstellungen im Oktober gleich in die erste Verhandlungsrunde gestartet ist.
Ein Streik braucht mit Abstimmung unter den Mitgliedern usw. eh immer Vorlaufzeit - das hätte man alles schön in 2022 machen können.
Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht erlaubt ist, da ja noch eine Friedenspflicht oder so etwas herrscht.
Aber vielleicht kennt sich ja jemand besser im Streikrecht aus.

Bernstein

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« Antwort #293 am: 06.01.2023 10:43 »
Gestreikt wird ja frühestens nach der dritten Verhandlungsrunde Ende März. Somit hätte man die ersten beiden Runden in 2022 legen können um im Januar, wenn man nicht auf einen Nenner gekommen ist, die Warnwesten, Fähnchen und Trillerpfeifen rauszuholen.

TVWaldschrat

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« Antwort #294 am: 06.01.2023 11:19 »
15% werden für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG gefordert

10,x% für die Tarifbeschäftigten im tvöd

Wieso klaffen die Forderungen so weit auseinander?

Zitat
Zweistellige Inflationsraten machen Druck auf die Tarifverhandlungen im kommenden Jahr. Den Auftakt machen Post und Bahn sowie der öffentliche Dienst mit streikmächtigen Berufsgruppen.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/inflation-15-prozent-mehr-geld-verdi-eroeffnet-bei-der-deutschen-post-das-jahr-der-tarifkaempfe/28892720.html

Die Forderungen klaffen wahrscheinlich so weit auseinander, da Verdi bei der Post mehr vertrauen in ein solches Ergebnis setzt und die Post traditionell gut organisiert ist. (Es ist wie immer diskutabel, ob der organisationsgrad oder andere Aspekte ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis sind)

Ich als Bürger hätte meine Post schon gerne pünktlich.

Philipp

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« Antwort #295 am: 06.01.2023 11:19 »
Als Nichtgewerkschafter ist es sicherlich parasitäres Nutzen von Verhandlungsergebnissen anderer. Man darf doch nicht nur auf die Höhe des Gehalts abstellen, sondern auch auf alle anderen Regelungen zum Wohl der AN. Da kann mir keiner sagen, dass er dies mit 20 oder 25 besser selbst aushandeln kann.

Aber: warum sollte man eintreten? Es fehlt doch völlig an der Akquise der Gewerkschaften. In über 30 Jahren öD ist noch NIE ein Gewerkschafter an mich rangetreten. In über 30 Betriebsfesten hat sich ein oder zweimal ein Gewerkschaft zur Ansprache gefunden und diese waren miserabel.

Problem sehe ich auch eher da, wo man im öffentlichen Dienst in den Personalabteilungen den Arbeitsvertrag unterschreibt, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Tarifvertrag Anwendung findet.

Mir ist kein Fall bekannt, wo jemand an der Stelle sagt "Ich bin nicht in der Gewerkschaft und möchte nicht, dass der Tarifvertrag Anwendung findet.".
Die Möglichkeit steht gar nicht zur Auswahl.

Also sind alle Nicht-Gewerkschaftsmitglieder automatisch den Verhandlungsergebnissen unterworfen.

TVWaldschrat

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« Antwort #296 am: 06.01.2023 11:23 »
Suggeriert alles in allem, dass es Verdi auch gar nicht so "eilig" hat mit den Verhandlungen.
Wobei es für alle keine Nachteile hätte - das Ergebnis gilt ja eh rückwirkend zum 01.01.
Andernfalls könnte man dem VKA unterstellen, ein paar Monate "Erhöhung" einsparen zu wollen, aber mir fällt ehrlich gesagt kein Argument ein, warum man nicht nach den vollmundigen Ankündigungen der Vorstellungen im Oktober gleich in die erste Verhandlungsrunde gestartet ist.
Ein Streik braucht mit Abstimmung unter den Mitgliedern usw. eh immer Vorlaufzeit - das hätte man alles schön in 2022 machen können.
Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht erlaubt ist, da ja noch eine Friedenspflicht oder so etwas herrscht.
Aber vielleicht kennt sich ja jemand besser im Streikrecht aus.

Verhandeln kann man immer schon vorab, das ist bei der Industrie (vgl. IG Metall, IG BCE) gang und gäbe. Das ist dann parallel mit "Aktionen" (Gewerkschafter/Betriebsräte mit Ständen vor den Firmentoren und Schaltung von Werbung). Erst wenn der Tarifvertrag gekündigt und abgelaufen ist können die Streiks beginnen.

Isie

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« Antwort #297 am: 06.01.2023 11:25 »
"Also sind alle Nicht-Gewerkschaftsmitglieder automatisch den Verhandlungsergebnissen unterworfen."
Ja, aber nach dem Motto "schlechter kann es nicht werden". Günstiger geht immer - wenn man Verhandlungsgeschick hat und der Arbeitgeber sich darauf einlässt. Unabdingbarkeit einerseits, Günstigkeitsprinzip andererseits.

BAT

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« Antwort #298 am: 06.01.2023 11:25 »
Die Verhandlungsergebnisse, die sich ja meist (leider) nur auf die Entgelttabelle beziehen, sind doch nur ein ganz kleiner, wenn ich wichtiger Teil, des Tarifvertrages. Mir scheint hier die Ansicht zu herrschen, dass man mal schubs die wubs mit 20 oder 25 alle Einzelheiten eines Arbeitslebens mal schnell aushandeln kann. Das halte ich schon für arrogant. Und das sage ich, obwohl ich Verdi sonst wohin wünschen würde...

TVWaldschrat

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« Antwort #299 am: 06.01.2023 11:35 »
Als Nichtgewerkschafter ist es sicherlich parasitäres Nutzen von Verhandlungsergebnissen anderer. Man darf doch nicht nur auf die Höhe des Gehalts abstellen, sondern auch auf alle anderen Regelungen zum Wohl der AN. Da kann mir keiner sagen, dass er dies mit 20 oder 25 besser selbst aushandeln kann.

Aber: warum sollte man eintreten? Es fehlt doch völlig an der Akquise der Gewerkschaften. In über 30 Jahren öD ist noch NIE ein Gewerkschafter an mich rangetreten. In über 30 Betriebsfesten hat sich ein oder zweimal ein Gewerkschaft zur Ansprache gefunden und diese waren miserabel.

Problem sehe ich auch eher da, wo man im öffentlichen Dienst in den Personalabteilungen den Arbeitsvertrag unterschreibt, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Tarifvertrag Anwendung findet.

Mir ist kein Fall bekannt, wo jemand an der Stelle sagt "Ich bin nicht in der Gewerkschaft und möchte nicht, dass der Tarifvertrag Anwendung findet.".
Die Möglichkeit steht gar nicht zur Auswahl.

Also sind alle Nicht-Gewerkschaftsmitglieder automatisch den Verhandlungsergebnissen unterworfen.

Die Wahl haben eigentlich nur Leute, die nicht in das Entgelttabellenkonstrukt reinpassen, weil sie eine monatliche Bezahlung über E15S6/E16S6 erhalten (ohne Zulagen). Das gibt es im öD durchaus, die "AT-Beschäftigten"