Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 804583 times)

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3120 am: 02.03.2023 13:24 »
Wir haben seit ca. 1,5 Jahren ein kostenloses Jobticket vom Arbeitgeber.

Hab das genau ein einziges mal benutzt seitdem, weil es für mich komplett sinnlos ist. Das eine mal war auch eine private Fahrt, denn für den Arbeitsweg bringt es mir 0.

Ausser ich bevorzuge ca. 50-60 Minuten Fahrtweg mit diversen Bussen dem 10-15 Minuten Fahrtweg mit dem privaten Auto.

Wirklich 10-15 Minuten? Oder ist das das was Google sagt - Referenz Sonntags um 09:30?
Autofahrer lügen sich ja gern was in die Tasche (Fahrzeiten werden geschönt, Autokosten werden auf den reinen Spritverbrauch runtergebrochen, etc.).

Ich stand auch mal vor der Wahl und habe mich für das Jobticket entschieden. Stunde S-Bahn gegen halbe Stunde Auto. Die halbe Stunde habe ich vielleicht einmal im Monat geschafft. Wenn nämlich alle meinen sie wären mit dem Auto schneller, waren das meist 45 Minuten und mehr.
Bei 15 Minuten Ersparnis pro Weg rechneten sich die rund 500€ im Monat nicht mehr (das waren die gesamten Kosten in drei Jahren inkl. Rate, Versicherung, Inspektionen, Verschleiß, Reparaturen, Sprit usw.)

Kryne

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« Antwort #3121 am: 02.03.2023 13:29 »
Wir haben seit ca. 1,5 Jahren ein kostenloses Jobticket vom Arbeitgeber.

Hab das genau ein einziges mal benutzt seitdem, weil es für mich komplett sinnlos ist. Das eine mal war auch eine private Fahrt, denn für den Arbeitsweg bringt es mir 0.

Ausser ich bevorzuge ca. 50-60 Minuten Fahrtweg mit diversen Bussen dem 10-15 Minuten Fahrtweg mit dem privaten Auto.

Da bist du jetzt aber ein Einzelfall. Es wohnt aber nicht jeder in der Einöde, viele haben Zugang zu regelmäßig verkehrenden Zügen und öffentlichen Verkehrmitteln. In meinem Fall spare ich 150 Euro die mir nicht vom Gehalt abgezogen werden. Das ist schon nicht unerheblich.

Dann bist du jetzt aber ein Einzelfall. Es wohnt aber nicht jeder in der City, viele haben keinen Vorteil durch öffentliche Verkehrsmittel.

Warum sollen diese Geldmittel die die AG aufwenden müssten zweckgebunden rausgegeben werden ?

Wieso gibt es keinen Tankgutschein statt dem Ticket ?


Wir haben seit ca. 1,5 Jahren ein kostenloses Jobticket vom Arbeitgeber.

Hab das genau ein einziges mal benutzt seitdem, weil es für mich komplett sinnlos ist. Das eine mal war auch eine private Fahrt, denn für den Arbeitsweg bringt es mir 0.

Ausser ich bevorzuge ca. 50-60 Minuten Fahrtweg mit diversen Bussen dem 10-15 Minuten Fahrtweg mit dem privaten Auto.

Wirklich 10-15 Minuten? Oder ist das das was Google sagt - Referenz Sonntags um 09:30?
Autofahrer lügen sich ja gern was in die Tasche (Fahrzeiten werden geschönt, Autokosten werden auf den reinen Spritverbrauch runtergebrochen, etc.).

Ich stand auch mal vor der Wahl und habe mich für das Jobticket entschieden. Stunde S-Bahn gegen halbe Stunde Auto. Die halbe Stunde habe ich vielleicht einmal im Monat geschafft. Wenn nämlich alle meinen sie wären mit dem Auto schneller, waren das meist 45 Minuten und mehr.
Bei 15 Minuten Ersparnis pro Weg rechneten sich die rund 500€ im Monat nicht mehr (das waren die gesamten Kosten in drei Jahren inkl. Rate, Versicherung, Inspektionen, Verschleiß, Reparaturen, Sprit usw.)

Ja sind wirklich im Schnitt ~12 Minuten. Fahre Morgens um 6:30 Uhr, da ist es schön leer.

Um 8 Uhr wären es auch locker mal 20-30 Minuten eher. Aber der Bus dann auch länger.

Bastel

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« Antwort #3122 am: 02.03.2023 13:35 »
Und nun lasst mal die Verdi in Ruhe, ich finde auch nicht alles gut was die so machen. Meine Frau ist Arbeitsrechtlerin und Büroleitung bei der IGM. Wenn ich nicht gewerkschaftlich aktiv bin dann kann ich gleich dauerhaft auf dem Sofa pennen.

Für Familie kann man nichts, für seine Frau schon.

www.lass-dich-scheiden.de

Organisator

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« Antwort #3123 am: 02.03.2023 13:45 »
Warum sollen diese Geldmittel die die AG aufwenden müssten zweckgebunden rausgegeben werden ?

Das ist die entscheidende Frage. Wenn es um Entgeltverhandlungen geht, sollten alle Beschäftigten gleichermaßen berücksichtigt werden, das geht am einfachsten durch: Mehr Geld.

Sollte es politisch gewünscht sein, bestimmte Verkehrsmittel besser zu stellen, dann ist das auch Aufgabe der Politik, das umzusetzen. Jedoch keine Aufgabe der Arbeitgeber, bzw. keine angemessene Forderung der Gewerkschaften.

Britta2

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« Antwort #3124 am: 02.03.2023 13:57 »
Reine Spekulation:  wenn der AG ein kostenloses Jobticket anbietet - dann ist das für den AG zugleich ein tolles Steuersparmodell, gell?
Nehme ich das Auto - benötige ich pro Strecke (falls keine spontane neue Baustelle unterwegs ...) ca 25 Minuten.
Nehme ich Zug, Bus und/oder Straßenbahn - sind es mindestens 60 min und gerne auch 1,5 Std pro Strecke (plus Gequetsche bzw Gedränge um Sitzplätze). Sorry, nein, auch nicht für 49€ im Monat.

Keeper83

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« Antwort #3125 am: 02.03.2023 14:04 »
Wir haben seit ca. 1,5 Jahren ein kostenloses Jobticket vom Arbeitgeber.

Hab das genau ein einziges mal benutzt seitdem, weil es für mich komplett sinnlos ist. Das eine mal war auch eine private Fahrt, denn für den Arbeitsweg bringt es mir 0.

Ausser ich bevorzuge ca. 50-60 Minuten Fahrtweg mit diversen Bussen dem 10-15 Minuten Fahrtweg mit dem privaten Auto.

Da bist du jetzt aber ein Einzelfall. Es wohnt aber nicht jeder in der Einöde, viele haben Zugang zu regelmäßig verkehrenden Zügen und öffentlichen Verkehrmitteln. In meinem Fall spare ich 150 Euro die mir nicht vom Gehalt abgezogen werden. Das ist schon nicht unerheblich.

Das mit dem Einzelfall widerlege ich mal ganz kurz. Mir gehts genauso und schlimmer.

BAT

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« Antwort #3126 am: 02.03.2023 14:07 »
Abgesehen von anderen Faktoren beim ÖPNV. Letzte Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket mit schönen Mitfahrern im RE: "die Baerbock sollte man aufhängen, Gaskammern brauchen wir wieder".

Nee, danke. Da steige ich lieber in meinen V6- Mercedes.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3127 am: 02.03.2023 14:08 »
https://www.landkreis-muenchen.de/landratsamt/karriere/was-wir-bieten/gehalt-und-besoldung/

erster Absatz. Spannendes Thema.

...aha, vielen Dank. Solche Zulagen sollten m E in Ballungsräumen mit entsprechender Wirtschaftskraft ausgeweitet bzw. ganz gezielt eingesetzt werden, um strukturelle Unterschiede auszugleichen. Aber das ist ja Angelegenheit der jeweiligen Gebietskörperschaft vor Ort und nicht Gegenstand der derzeitigen TVÖD Entgeltverhandlungen.

Warum gibt es diese Zulage nur in München und nicht auch in Ballungsräumen wie Hamburg, Frankfurt, Köln? Lässt das darauf schließen, dass die Situation nur in München angespannt ist, in anderen Ballungsräumen nicht?

Weil der TVÖD VKA dazu nichts hergibt. Wahrscheinlich dann eher über zusätzliche Haustarifverträge.

Dann hätte der LK München das Problem erkannt und eigene Lösungen angeboten. Letztendlich ist es ein AG-Problem. Dann wäre die Frage zu stellen, warum es andere nicht machen oder, ob sie nicht dürfen und wieso.

Keeper83

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« Antwort #3128 am: 02.03.2023 14:10 »
In jedem dritten Satz liest man wie schlecht doch die Dipl. Ing und Informatiker im öffentlichen Dienst bezahlt werden. Ist das so?

In der freien Wirtschaft entwickelt der Informatiker vielleicht Controlling Apps usw. Was macht denn der Informatiker in einer Kommune? Fremdvergaben und User Help Desk.

In der freien Wirtschaft plant der Städteplaner Baugebiete, Änderungen usw. Was macht der Stadtplaner im öffentlichen Dienst? Fremdvergaben an Firmen die zig Gutachten erstellen. Im Anschluss werden die Vergaben nach HOAi vergeben wo meist das fünffache der Ausschreibung im Endergebnis an Mehrkosten herauskommt.

Also ich bearbeite als Tiefbauingenieur im ÖD die gesamten Leistungsphasen der HOAI. Im Vergleich zu meiner Tätigkeit in der Privatwirtschaft hat sich mein Tätigkeitsfeld durch den Wechsel in den ÖD damit sogar erweitert.

Komisch.



 

FearOfTheDuck

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« Antwort #3129 am: 02.03.2023 14:12 »
Abgesehen von anderen Faktoren beim ÖPNV. Letzte Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket mit schönen Mitfahrern im RE: "die Baerbock sollte man aufhängen, Gaskammern brauchen wir wieder".

Nee, danke. Da steige ich lieber in meinen V6- Mercedes.

Das 9-Euro-Ticket hat auch vielen Anreiz gegeben, zu "reisen" (oder den Tag in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen), die es ansonsten kaum nötig haben, umherzufahren. Deren persönlicher CO2-Fußabdruck hat sich dann wohl eher verschlechtert.

BAT

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« Antwort #3130 am: 02.03.2023 14:12 »

Dann hätte der LK München das Problem erkannt und eigene Lösungen angeboten. Letztendlich ist es ein AG-Problem. Dann wäre die Frage zu stellen, warum es andere nicht machen oder, ob sie nicht dürfen und wieso.

Der LK München heitz natürlich durch solche Zulagen den bereits angespannten Wohnungsmarkt weiter auf (Angebot und Nachfrage). Muß nicht sein, auch wenn es aus Sicht des Einzelnen verständlich ist.

Und warum legt man seinen Sitz nicht gleich nach Sauerlach und in die angespannte Großstadt? Ist hier ebenso mit den LK Osnabrück, Sitz mitten in der Stadt, statt in Bramsche oder Bersenbrück, etc...

FearOfTheDuck

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« Antwort #3131 am: 02.03.2023 14:19 »
In Zeiten, wo wir digital voranschreiten wollen, ist es doch zumindest zu überlegen, ob der Wohngeldsachbearbeiter des LK München überhaupt dort vor Ort sein muss oder nicht von Hof, Quakenbrück oder Vantaa arbeiten kann.

BAT

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« Antwort #3132 am: 02.03.2023 14:25 »
In Zeiten, wo wir digital voranschreiten wollen, ist es doch zumindest zu überlegen, ob der Wohngeldsachbearbeiter des LK München überhaupt dort vor Ort sein muss oder nicht von Hof, Quakenbrück oder Vantaa arbeiten kann.

Womit dann auch wieder Zulagen hinfällig wären. Oder eine erneute Ungleichbehandlung. Oder seitenlange Excel-Listen mit Quotelungen zum Wohnort/HO/ etc.

Vor allem aber Abschläge, wenn man die Anträge in Marokko bearbeitet.

xirot

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« Antwort #3133 am: 02.03.2023 14:35 »
In jedem dritten Satz liest man wie schlecht doch die Dipl. Ing und Informatiker im öffentlichen Dienst bezahlt werden. Ist das so?

In der freien Wirtschaft entwickelt der Informatiker vielleicht Controlling Apps usw. Was macht denn der Informatiker in einer Kommune? Fremdvergaben und User Help Desk.

In der freien Wirtschaft plant der Städteplaner Baugebiete, Änderungen usw. Was macht der Stadtplaner im öffentlichen Dienst? Fremdvergaben an Firmen die zig Gutachten erstellen. Im Anschluss werden die Vergaben nach HOAi vergeben wo meist das fünffache der Ausschreibung im Endergebnis an Mehrkosten herauskommt.

Help Desk, Verwaltung mobiler Endgeräte dazu gehört die vollumfängliche und ständige Wartung im Mobile Device Management, Verwaltung im AD, Exchange, DHCP usw. Instandhaltung der virtuellen Desktop-Umgebung, Updates, Betreuung verschiedenster Fachanwendugen, Datensicherung, Softwareverteilung auf Fat-Clients und Laptops und die Instandhaltung dieser, Betreuung externer Hardware z.B. Änderungterminals der Bundesdruckerei, Aufbau von neuen Arbeitsplätzen und vieles mehr und es wird auch immer mehr!

Also alles nach Handbuch und keine Innovationen?

Solche Aussagen kommen oft von den selbst ernannten "Computer Bild" lesern, It Spezialisten  :P

Kann schon sein. Ich bin EG14 ITler und habe viel mit ITlern aus anderen Bundes und Landesbehörden zu tun :P

Kubus

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« Antwort #3134 am: 02.03.2023 15:05 »
In jedem dritten Satz liest man wie schlecht doch die Dipl. Ing und Informatiker im öffentlichen Dienst bezahlt werden. Ist das so?

In der freien Wirtschaft entwickelt der Informatiker vielleicht Controlling Apps usw. Was macht denn der Informatiker in einer Kommune? Fremdvergaben und User Help Desk.

In der freien Wirtschaft plant der Städteplaner Baugebiete, Änderungen usw. Was macht der Stadtplaner im öffentlichen Dienst? Fremdvergaben an Firmen die zig Gutachten erstellen. Im Anschluss werden die Vergaben nach HOAi vergeben wo meist das fünffache der Ausschreibung im Endergebnis an Mehrkosten herauskommt.

Help Desk, Verwaltung mobiler Endgeräte dazu gehört die vollumfängliche und ständige Wartung im Mobile Device Management, Verwaltung im AD, Exchange, DHCP usw. Instandhaltung der virtuellen Desktop-Umgebung, Updates, Betreuung verschiedenster Fachanwendugen, Datensicherung, Softwareverteilung auf Fat-Clients und Laptops und die Instandhaltung dieser, Betreuung externer Hardware z.B. Änderungterminals der Bundesdruckerei, Aufbau von neuen Arbeitsplätzen und vieles mehr und es wird auch immer mehr!

Also alles nach Handbuch und keine Innovationen?

Solche Aussagen kommen oft von den selbst ernannten "Computer Bild" lesern, It Spezialisten  :P

Kann schon sein. Ich bin EG14 ITler und habe viel mit ITlern aus anderen Bundes und Landesbehörden zu tun :P
also bist du selbst so ein Experte

stimem dem aber zu, die meisten machen alles mögliche, aber nix spezielles. Mädchen für alles.