Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 791247 times)

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3150 am: 02.03.2023 19:37 »
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw09-de-aktuelle-stunde-oeff-dienst-935998

Man beachte den gequälten Blick von Frau G.-E. bei der Eröffnung der Debatte. Man beachte den "prall gefüllten" Plenarsaal.

Nun, dies spiegelt die Realität wider! Es geht ja schließlich nicht um Immigration / Flüchtlinge!

Dies ist Ihre Meinung zu Einwanderer?

Kleines Opferröllchen

öfföff

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« Antwort #3151 am: 02.03.2023 19:57 »
Es wäre besser wenn TVöD und TV-L gemeinsam verhandeln würden...

Für wen und warum?

Für das AN-Ergebnis wegen Verhandlungskraft

Kaiser80

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« Antwort #3152 am: 02.03.2023 20:03 »
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw09-de-aktuelle-stunde-oeff-dienst-935998

Man beachte den gequälten Blick von Frau G.-E. bei der Eröffnung der Debatte. Man beachte den "prall gefüllten" Plenarsaal.

Na wenigstens hat die FDP erkannt, dass  bei Tarifverhandlungen  der Staat als Dienstherr die unteren Besoldungsgruppen in dieser besonderen Situation nicht allein lässt...

XLS

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« Antwort #3153 am: 02.03.2023 20:23 »
Da gebe ich dir recht. Die Wohnungen in den Ballungsräumen Dresden, Leipzig oder Berlin sind wesentlich teurer als in der Eifel, Westerwald oder im bayrischen Wald. Die Tarife sollten dahingehend angepasst werden.

Komische Beispiele für "teure" Mieten. Zumindest die beiden erstgenannten, da liegt man ja meist unter billigen 10€/m2. Meistens sind die Jobs dann eh besser eingewertet in den teuren Gegenden (ich zähle dazu eher Rhein-Main, Münchner Raum, Stuttgart, als den Osten).

...Dresden und Leipzig sind nun kein Paradebeispiel für teure Mieten in Ballungsräumen - da gibts noch Kaltmieten um die 7 Euro bei entsprechend großem Wohnungsangebot vor allem infolge hoher Alterssterblichkeit, da mehr als ein Drittel der Bevölkerung über 65 J. alt ist.

Muschebubu

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« Antwort #3154 am: 02.03.2023 20:27 »
Übrigens wurde gerade das kostenlose Jobticket oder stark bezuschusste Jobticket, analog zum 9 Euro Ticket von einigen Verwaltungschefs im Hinblick auf die Tarifverhandlungen in den Raum geworfen.

Ein weiteres Thema, die Möglichkeit aus dem TVL, eine Ballungszentrumszulage, wie in München, für alle Großstädt und Metropolen einzuführen.

Die Ballungsraumzulage, zumindest wenn man nach Berlin schaut, ist z.B. eine arbeitgeberseitige Sozialismuskomponente. Hier werden auch die oberen Entgeltgruppen ausgenommen.

XLS

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« Antwort #3155 am: 02.03.2023 20:36 »
Zur Ballumsraumproblematik:
Das ist aber kein Thema dieser Tarifrunde. Zumal die Inflation jetzt nicht speziell vom Wohnungsproblem in den Ballungsräumen herrührt. Dieses Problem ist älter und tieferliegend. Die Inflation würde ich dann doch als flächendeckend ansehen. Eher wird ja z.B. der Ballungsraum mit dem 49,-Ticket entlastet, was anderswo nicht so möglich ist.

Dss Problem der Ballungsräume ist auch eher als AG-Problem. Die müssen ihre Stellen besetzen. Der LK München versucht es über Zulagen. Andere Städte machen das nicht. Selbst dort, wo sie es nicht können, steht es den AG frei über ihre Interessenvertretungen entsprechend Einfluss zu nehmen. Weder tun sie das in den derzeitigen Verhandlungen, um eine tarifliche Lösung zu finden, noch sehe ich Bestrebungen, dass sie Hindernisse außertariflicher Natur abbauen möchten, indem sie ihren Einfluss politisch geltend machen.

...stimme ich Dir grundsätzlich zu, dass es kein TVÖD Problem ist. Es kann weitestgehend über den Arbeitsmarkt reguliert werden. Wenn sich Arbeitskräfteangebot und Nachfrage auch in Ballungsräumen weitestgehend ausgleichen, braucht es auch keine Zulagen. Deshalb ja meine Frage, ob das tatsächlich ist? In den Ballungsräumen leben z. T. um ein Vielfaches mehr Menschen, d. h. das Arbeitskräfteangebot bzw. auch die Dynamik am Arbeitsmarkt in Ballungsräumen sollte denkbar hoch sein.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3156 am: 02.03.2023 21:07 »
Ich weiß es nicht. Man müsste die ÖDler in den Ballungsräumen fragen, inwieweit ihnen Zulagen zugänglich sind. Ballungsräume sind aber wahrscheinlich auch deshalb Ballungsräume, weil große Unternehmen die Arbeitskräfte angezogen haben. Insofern stehen die ör AG in einer ganz anderen Konkurrenz am Arbeitsmarkt als anderswo, sprich auch die Nachfrage nach Arbeitskraft dürfte entsprechend größer sein.

In dem Zusammenhang stellt sich Frage, die BAT nach dem Standort aufgeworfen hat. Warum kann die die Verwaltung vom Großstädtlekreis nicht in Kleinkleckersdorf sein? Hat dann wohl noch viel mit Prestige zu tun. Aber hey, die Bundesrepublik leistet sich auch 2 Regierungssitze.

XLS

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« Antwort #3157 am: 02.03.2023 21:11 »

Deshalb ist aus meiner Sicht eine stärkere Berücksichtigung regionaler Preisindexe / Wohn- und Lebenshaltungskosten erforderlich. Könnte in bestimmten wirtschaftsstarken Ballungsräumen eine  Entgeltsteigerung von 10.5 Prozent noch zu gering erscheinen, die in anderen Regionen wiederum zu hoch ist.

Ich würde in Bezug auf die Inflation eher das Gegenteil behaupten. Auf dem Land dürfte es mehr Eigentum geben. Hier sind die Preise PROZENTUAL weit mehr gestiegen als bei Mietimmobilien in der Stadt oder sonstwo, da die "Kaltmiete" meist geringer ausfällt. Bei mir sind die Wohnkosten insofern um ca. 50 Prozent in den letzten 15 Monaten. Also um 90 Euro.

Wer auf dem Land ein Haus hat, womöglich ohne Kreditbelastung oder in der Niedrigzinsphase erworben, hat keine höheren Wohnkosten als der Mieter einer Mietwohnung in Ballungsräumen. Laufende Immobilienfinanzierungen sind von der Inflation in der Zinsbindungsphase nicht betroffen. Eher steigt die eigene Immobilie an Wert, die Finanzierung bleibt gleich.

Opa

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« Antwort #3158 am: 03.03.2023 07:48 »
Der Wert der Verbindlichkeiten aus einer Immobilienfinanzierung sinkt durch die Inflation. Die persönliche finanzielle Belastung durch die Verbindlichkeiten sinkt mindestens um den Prozentsatz der Entgeltsteigerungen.

Wer zwischen 2014 und 2020 einen Kreditvertrag mit langer Zinsbindung abgeschlossen hat, macht mittlerweile sogar Gewinn, wenn er seine Tilgung auf das vertragliche Minimum reduziert, die eingesparten Raten auf einem guten Tagesgeldkonto parkt und z.B. einmal jährlich auf ein Festgeldkonto umschichtet.

NvB

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« Antwort #3159 am: 03.03.2023 08:24 »
Der Wert der Verbindlichkeiten aus einer Immobilienfinanzierung sinkt durch die Inflation. Die persönliche finanzielle Belastung durch die Verbindlichkeiten sinkt mindestens um den Prozentsatz der Entgeltsteigerungen.

Wer zwischen 2014 und 2020 einen Kreditvertrag mit langer Zinsbindung abgeschlossen hat, macht mittlerweile sogar Gewinn, wenn er seine Tilgung auf das vertragliche Minimum reduziert, die eingesparten Raten auf einem guten Tagesgeldkonto parkt und z.B. einmal jährlich auf ein Festgeldkonto umschichtet.

Ja und nein.

Der Wert der Verbindlichkeiten sinkt in einer Inflation aber nur dann, wenn das Gehalt entsprechend angepasst wird. Passiert das nicht, wie aktuell. Fressen andere Verbindlichkeit (gestiegene Verbrauchskosten in allen Belangen) dieses "Plus" auf, sodass man gar nicht die Chance hat, Geld für die Tilgung zu erhöhen oder in ETFs / Festgeld anzulegen.


Forschung4u

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« Antwort #3160 am: 03.03.2023 08:34 »
Mal eine Frage an eventuell anwesende Verdi-Mitglieder: Würdet ihr einem Ergebnis ähnlich dem letzten Zustimmen? Oder würdet ihr dann dagegenstimmen?

Bastel

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« Antwort #3161 am: 03.03.2023 08:37 »
Eher steigt die eigene Immobilie an Wert, die Finanzierung bleibt gleich.

Das bei den aktuellen Zinsen der Wert steigt ist wohl mehr oder weniger ausgeschlossen. Da müsste schon wieder ein Verbot von den Ökokommunisten kommen.

Bastel

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« Antwort #3162 am: 03.03.2023 08:43 »
Mal eine Frage an eventuell anwesende Verdi-Mitglieder: Würdet ihr einem Ergebnis ähnlich dem letzten Zustimmen? Oder würdet ihr dann dagegenstimmen?

Was für eine dämliche Frage. Das Angebot der AG ist jetzt schon besser als das letzte verhandelte Ergebnis.

BAT

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« Antwort #3163 am: 03.03.2023 08:47 »

In dem Zusammenhang stellt sich Frage, die BAT nach dem Standort aufgeworfen hat. Warum kann die die Verwaltung vom Großstädtlekreis nicht in Kleinkleckersdorf sein? Hat dann wohl noch viel mit Prestige zu tun. Aber hey, die Bundesrepublik leistet sich auch 2 Regierungssitze.

Das gehört auch mal abgeschafft mit diesen Leerflügen zwischen Berlin und Bonn. Aber da warten wir noch 100 Jahre drauf.

Und mir kam vor drei oder vier Jahren mal zu Ohren, das irgendein Unternehmen sich neu in Köln ansiedeln wolle mit 5000 Arbeitsplätzen. Was soll das? Sowas muss man doch nicht in einen angespannten Wohnungsmarkt reinbauen. Da ist auch die Landespolitik gefragt.


BAT

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« Antwort #3164 am: 03.03.2023 08:51 »

Wer auf dem Land ein Haus hat, womöglich ohne Kreditbelastung oder in der Niedrigzinsphase erworben, hat keine höheren Wohnkosten als der Mieter einer Mietwohnung in Ballungsräumen. Laufende Immobilienfinanzierungen sind von der Inflation in der Zinsbindungsphase nicht betroffen. Eher steigt die eigene Immobilie an Wert, die Finanzierung bleibt gleich.

Mir ging es um die Wohnkosten von Immobilien auf dem Land und deren prozentualen Anstieg. Die Masse dürfte abbezahlt sein oder mit Niedrigzinsen finanziert. Die "Kaltmiete" liegt also öfters bei Null oder weniger als 100  €. Da nach Destatis die Wohnkosten aus den Zinsen plus Strom, Gas, Wasser bestehen, wird die Inflation bei so einigen Landbewohner bei 100 oder 200 Prozent liegen.