Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802235 times)

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3180 am: 03.03.2023 10:32 »
Heute im Morgenmagazin wurde auch nochmal der Streik thematisiert.

Aber auch hier wurde als Grund nur genannt "AN fordern 10,5% und mindestens 500 €" vs. "AG bietet 5% + 2.500 € Einmalzahlung". Da könnte man ja meinen, man liegt gar nicht sooo weit auseinander.

Finde das echt etwas schwach, dass Laufzeit (12 Monate vs. 27 Monate) und Startzeitpunkt (01.01.23 vs. 01.10.23) als ebenfalls wesentliche Unterschiede überhaupt nicht thematisiert werden in den Medien.



Nicht zu vergessen das "unsoziale" Angebot Angleichung der JSZ ab E9 ................

Was ist bitte an der Angleichung der JSZ ab E9a unsozial?

Diese Frage kann dir nur Verdi beantworten. O-Ton Verdi:

Zitat
Und schließlich wollen die Kommunen die Jahressonderzahlung so erhöhen, dass davon in erster Linie Amtsleiter und weitere Führungskräfte profitieren, Beschäftigte in niedrigen Einkommensgruppen hingegen fast nicht. "Das ist krass unsozial", sagte Werneke.

TrexLittleArms

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3181 am: 03.03.2023 10:33 »
Heute im Morgenmagazin wurde auch nochmal der Streik thematisiert.

Aber auch hier wurde als Grund nur genannt "AN fordern 10,5% und mindestens 500 €" vs. "AG bietet 5% + 2.500 € Einmalzahlung". Da könnte man ja meinen, man liegt gar nicht sooo weit auseinander.

Finde das echt etwas schwach, dass Laufzeit (12 Monate vs. 27 Monate) und Startzeitpunkt (01.01.23 vs. 01.10.23) als ebenfalls wesentliche Unterschiede überhaupt nicht thematisiert werden in den Medien.



Nicht zu vergessen das "unsoziale" Angebot Angleichung der JSZ ab E9 ................

Was ist bitte an der Angleichung der JSZ ab E9a unsozial?

Diese Frage sollten Sie doch dem lieben Verdi Chef stellen und nicht mir.
Werrnecke bezeichnet die Angleichung als unsozial.

Okay - ja - da sieht man mal wieder, dass ver.i nur für ein bestimmtes klientel die Verhandlungen führt und die Beschäftigten mit solchen Aussagen aktiv spaltet.

Meine Gründe für den Austritt aus diesem Verein haben sich wieder einmal mehr bestättigt....

Roland80

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3182 am: 03.03.2023 10:36 »
Profitieren die Kommunalbeamten auch vom TVöD Abschluss oder warten diese in den Kommunen bis zur Verhandlung beim TVL?  ;D ;D ;D

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3183 am: 03.03.2023 10:46 »

Wer auf dem Land ein Haus hat, womöglich ohne Kreditbelastung oder in der Niedrigzinsphase erworben, hat keine höheren Wohnkosten als der Mieter einer Mietwohnung in Ballungsräumen. Laufende Immobilienfinanzierungen sind von der Inflation in der Zinsbindungsphase nicht betroffen. Eher steigt die eigene Immobilie an Wert, die Finanzierung bleibt gleich.

Mir ging es um die Wohnkosten von Immobilien auf dem Land und deren prozentualen Anstieg. Die Masse dürfte abbezahlt sein oder mit Niedrigzinsen finanziert. Die "Kaltmiete" liegt also öfters bei Null oder weniger als 100  €. Da nach Destatis die Wohnkosten aus den Zinsen plus Strom, Gas, Wasser bestehen, wird die Inflation bei so einigen Landbewohner bei 100 oder 200 Prozent liegen.

Richtig lustig wird es, wenn die Immobilienbesitzer in den ostdeutschen Niedriglohngebieten mit der sich immer weiter konkretisierenden Wärmepumpenpflicht konfrontiert werden. Schön 200.0000 bis 300.000 Euro für Sanierungskosten mit 4 Prozent aufnehmen, sofern aufgrund des Alters überhaupt noch Kreditwürdigkeit besteht. Wir steuern vom besten Deutschland aller Zeiten auf das allerbeste Deutschland aller Zeiten zu.
Durch den ausschließlichen Konsum von Hülsenfrüchten und Bier lässt sich in einem 6-Personen-Haushalt auf bis zu 60m2 Wohnfläche eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostenfrei ersetzen.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3184 am: 03.03.2023 10:48 »
Profitieren die Kommunalbeamten auch vom TVöD Abschluss oder warten diese in den Kommunen bis zur Verhandlung beim TVL?  ;D ;D ;D

Nun, auf welcher Rechtsgrundlage werden denn die Kommunalbeamten besoldet? ;)

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3185 am: 03.03.2023 10:53 »

Wer auf dem Land ein Haus hat, womöglich ohne Kreditbelastung oder in der Niedrigzinsphase erworben, hat keine höheren Wohnkosten als der Mieter einer Mietwohnung in Ballungsräumen. Laufende Immobilienfinanzierungen sind von der Inflation in der Zinsbindungsphase nicht betroffen. Eher steigt die eigene Immobilie an Wert, die Finanzierung bleibt gleich.

Mir ging es um die Wohnkosten von Immobilien auf dem Land und deren prozentualen Anstieg. Die Masse dürfte abbezahlt sein oder mit Niedrigzinsen finanziert. Die "Kaltmiete" liegt also öfters bei Null oder weniger als 100  €. Da nach Destatis die Wohnkosten aus den Zinsen plus Strom, Gas, Wasser bestehen, wird die Inflation bei so einigen Landbewohner bei 100 oder 200 Prozent liegen.

Richtig lustig wird es, wenn die Immobilienbesitzer in den ostdeutschen Niedriglohngebieten mit der sich immer weiter konkretisierenden Wärmepumpenpflicht konfrontiert werden. Schön 200.0000 bis 300.000 Euro für Sanierungskosten mit 4 Prozent aufnehmen, sofern aufgrund des Alters überhaupt noch Kreditwürdigkeit besteht. Wir steuern vom besten Deutschland aller Zeiten auf das allerbeste Deutschland aller Zeiten zu.
Durch den ausschließlichen Konsum von Hülsenfrüchten und Bier lässt sich in einem 6-Personen-Haushalt auf bis zu 60m2 Wohnfläche eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostenfrei ersetzen.

Wenn es nur eine  Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt funktioniert das nur in Häuser die bereits "ready" für Niedrigtemperaturheizungen sind und sehr gut gedämmt sind. Das ist ja gerade der Punkt mit den 200 - 300k. Es ist nicht nur mit dem Ersetzen der zentralen Heizungskomponente getan.

TheMetal

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« Antwort #3186 am: 03.03.2023 10:57 »
Mal eine Frage an eventuell anwesende Verdi-Mitglieder: Würdet ihr einem Ergebnis ähnlich dem letzten Zustimmen? Oder würdet ihr dann dagegenstimmen?

Wurde denn überhaupt schon einmal dagegen gestimmt!??  :o

brian

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« Antwort #3187 am: 03.03.2023 11:18 »
Kann mich in meiner über 30jährigen Zeit im öD nicht daran erinnern.

Bastel

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« Antwort #3188 am: 03.03.2023 11:19 »
Wer 1,4 und 1,8 Prozent abnickt, nickt alles ab...

TheMetal

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3189 am: 03.03.2023 11:20 »
Wer 1,4 und 1,8 Prozent abnickt, nickt alles ab...

Korrekt!
Echt lächerlich...

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3190 am: 03.03.2023 11:21 »
Wenn es nur eine  Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt funktioniert das nur in Häuser die bereits "ready" für Niedrigtemperaturheizungen sind und sehr gut gedämmt sind. Das ist ja gerade der Punkt mit den 200 - 300k. Es ist nicht nur mit dem Ersetzen der zentralen Heizungskomponente getan.

oder man nimmt eine zweikaskadige Hochtemperatur-Wärmepumpe. Oder man verfällt nicht in Panik und schaut, was ein mögliches Gesetz überhaupt bringen wird.

Keeper83

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3191 am: 03.03.2023 11:38 »
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw09-de-aktuelle-stunde-oeff-dienst-935998

Man beachte den gequälten Blick von Frau G.-E. bei der Eröffnung der Debatte. Man beachte den "prall gefüllten" Plenarsaal.

Na wenigstens hat die FDP erkannt, dass  bei Tarifverhandlungen  der Staat als Dienstherr die unteren Besoldungsgruppen in dieser besonderen Situation nicht allein lässt...

Da bin ich auch drüber gestolpert. Habe meinem Parteikollegen mal ne Mail geschrieben.  ::)

Kaldron

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3192 am: 03.03.2023 11:42 »
Ein Meinungsbeitrag der FR, der die Dinge wenigstens ansatzweise korrekt darstellt.

https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/drin-verhandlungen-im-oeffentlichen-dienst-mehr-geld-ist-92117335.html

Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3193 am: 03.03.2023 12:14 »
Ein Meinungsbeitrag der FR, der die Dinge wenigstens ansatzweise korrekt darstellt.

https://www.fr.de/wirtschaft/gastwirtschaft/drin-verhandlungen-im-oeffentlichen-dienst-mehr-geld-ist-92117335.html

Immerhin schafft es der Journalist, den Leser auf die Laufzeit hinzuweisen. Daran scheitern ja bereits die meisten Schreiberlinge. Die Forderung "Dafür müssen lediglich hohe Einkommen und Vermögen stärker besteuert werden. Eine umverteilende Steuerpolitik ist in Anbetracht der ungleich verteilten Krisenlasten ohnehin überfällig." unterschlägt aber mal wieder den Fakt, dass bereits heute das "obere Prozent" in Deutschland 22 Prozent der Einkommenssteuer generiert. Es fehlt die Einsicht, dass nicht weiterhin steigende Steuern die Lösung des Problems sind, sondern eine bessere Verteilung der vorhandenen Steuern.

Alfi

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3194 am: 03.03.2023 12:15 »
Heute im Morgenmagazin wurde auch nochmal der Streik thematisiert.

Aber auch hier wurde als Grund nur genannt "AN fordern 10,5% und mindestens 500 €" vs. "AG bietet 5% + 2.500 € Einmalzahlung". Da könnte man ja meinen, man liegt gar nicht sooo weit auseinander.

Finde das echt etwas schwach, dass Laufzeit (12 Monate vs. 27 Monate) und Startzeitpunkt (01.01.23 vs. 01.10.23) als ebenfalls wesentliche Unterschiede überhaupt nicht thematisiert werden in den Medien.

Das ist nicht mal ein viertel des geforderten.

Wenn man von den 10,5 % ausgeht und es ab Monat 13 bis 27 keine Erhöhung mehr gibt, dann wären das bei mir ein Verlust von 7500 € (ohne Berücksichtung der JSZ) jedoch inkl. der 2.500 €.


Diese Einmalzahlung können die sich sparen. Bei Angestellten die noch keine ü60 sind, gibt das bis zur Rente einen Verlust von ca. einer sechsstelligen Zahl! Kommt natürlich drauf an wie alt man ist.