Hier noch mal ein kurzer Vergleich der vorherigen mit der jetzigen Tarifrunde:
- Der vorletzte Tarifvertrag lief vom 01. März 2018 bis zum 31. August 2020.
- Im damaligen Zeitraum ist der Verbraucherpreisindex von 97,2 (Mär 2018) auf 99,7 (Sep 2020) gestiegen, also insgesamt um knapp 2,6%.
- Im gleichen Zeitraum wurden die Tariflöhne drei Mal erhöht, insgesamt um knapp 6,8%.
Somit galt also für die Tarifrunde im Herbst 2020: Es gab weder eine "Lücke" aus der unmittelbaren Vergangenheit noch eine hohe Inflationserwartung für die Zukunft, was zu der damaligen Forderung seitens Verdi/DBB von 4,8% für 12 Monate geführt hat.
- Der anschließende Tarifvertrag lief vom 01. September 2020 bis zum 31. Dezember 2022.
- In diesem Zeitraum ist der Verbraucherpreisindex von 99,7 (Sep 2020) auf 114,3 (Jan 2023) gestiegen, also insgesamt um 14,6%.
- Im gleichen Zeitraum wurden die Tariflöhne zwei Mal erhöht, insgesamt um gut 3,2%.
Somit gilt also für die aktuelle Tarifrunde: Es gibt bereits eine "Lücke" von 11,4% aus der unmittelbaren Vergangenheit! Darüber hinaus ist die Inflationserwartung weiterhin sehr hoch, so dass die Lücke jeden Monat weiter steigen und im Frühling 2025 (was ja eine "typische" Laufzeit wäre) vermutlich irgendwo im Bereich von 25-30% liegen dürfte.
Der direkte Vergleich sollte klar machen, dass sowohl die diesjährige Forderung als auch die damit einhergehende Kommunikation seitens Verdi/DBB leider alles andere als zielführend (gewesen) ist..