Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 805026 times)

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3210 am: 03.03.2023 13:34 »
Was früher als Neid eine Todsünde war, wird heute zur „Sozialen Gerechtigkeit“ verklärt. Man muss nicht auf jeden Neusprech reinfallen.

AdenosinTP

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 111
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3211 am: 03.03.2023 13:44 »
Ich habe das Gefühl, bei Einführung einer "Reichen"-Steuer seid ihr  gemeint... wenn ihr wirklich irgendwie im öD arbeitet kann ich euch versichern sind eure Einkommensphären nicht gemeint ;) selbst als Mitlesender Staatssekretär.


Und dass eine Angleichung von anderen Einkommensarten an die Nichtselbständige Einkommensart längst überfällig ist bzw. Vermögen höher bzw. generell besteuert werden sollten ist angesichts der Spreizung von Vermögen, wenn man nicht dem Top 0,1% angehört eigentlich schon aus Eigeninteresse nötig... aber ggf. unterschätze ich meine Gegenseite und ich spreche hier mit den deutschen Selfmade-Milliardären.

Floki

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 524
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3212 am: 03.03.2023 13:46 »
Frankreich hat wunderbar gezeigt, was passiert, wenn eine "Reichen"-Steuer eingeführt werden würde.

Und was genau meinst du mit "Angleichung"? Bisher sind das alles einfach nur ganz allgemeine Aussagen. So wird bspl. Vermietung und Verpachtung bei der Einkommensteuer mit einbezogen?


AdenosinTP

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 111
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3213 am: 03.03.2023 14:01 »
Frankreich hat wunderbar gezeigt, was passiert, wenn eine "Reichen"-Steuer eingeführt werden würde.

Und was genau meinst du mit "Angleichung"? Bisher sind das alles einfach nur ganz allgemeine Aussagen. So wird bspl. Vermietung und Verpachtung bei der Einkommensteuer mit einbezogen?

Wenn die Fußballer drohen zu streiken hört der Spaß natürlich auf...

Bzgl Miete wäre ich, ich hab leider keine Partei damit du mich wählen könntest, dafür weniger Abschreibung/Ausnahmen zuzulassen..

Mein Idealbild wäre es bzgl. Vermieten, dass es sich a) nicht mehr lohnt oder b) deutlich mehr steuern erhoben werden auf LEISTUNGSLOSE einkommen und c) gleichzeitig eigengenutztes Wohnen zu fördern.



Bastel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,390
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3214 am: 03.03.2023 14:05 »
Ich habe das Gefühl, bei Einführung einer "Reichen"-Steuer seid ihr  gemeint... wenn ihr wirklich irgendwie im öD arbeitet kann ich euch versichern sind eure Einkommensphären nicht gemeint ;) selbst als Mitlesender Staatssekretär.


Und dass eine Angleichung von anderen Einkommensarten an die Nichtselbständige Einkommensart längst überfällig ist bzw. Vermögen höher bzw. generell besteuert werden sollten ist angesichts der Spreizung von Vermögen, wenn man nicht dem Top 0,1% angehört eigentlich schon aus Eigeninteresse nötig... aber ggf. unterschätze ich meine Gegenseite und ich spreche hier mit den deutschen Selfmade-Milliardären.

Der Spitzensteuersatz wird doch schon vom einfachen Facharbeiter oder Ingenieur abgedrückt. Und bei den Sozen ist ja jeder über Mindestlohn wohlhabend. Alleine schon die Aussage, dass die Weihnachtsgelderhöhung für E9b+X sozial ungerecht ist, zeigt den Charakter dieser Sippe.

Als Kleinanleger habe ich auch ein Interesse an einer möglichst niedrigen Besteuerung von nichtselbstständigen Steuerarten. Man hat ja nur lächerliche 1000€/Jahr frei.

Als Staatsekretär hat man natürlich andere Probleme.

brian

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 363
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3215 am: 03.03.2023 14:07 »

1. waren Einkommen auch schon mal höher besteuert und ich finde zurecht. Man kann ja noch paar Grenzen bei 500k oder 1 Mio. setzen

und 2. würde ich mir auch mal die anderen Steuerarten anschauen wie Miete/Verpachtung, Kapitalertrag und natürlich vermögen und auch Erbe  generell... gerne mit größzügigen Freigrenzen aber ohne viele Ausnahmen da muss mal angepackt werden...

Miete muß man versteuern. Kapitalerträge auch und VErmögen ist bereits versteuert, wieso sollte man das nochmal verteuern, ebenso wie Erbe. DAs muß angepackt werden. Das stimmt. Indem man Erschaftssteuer abschafft zum Beispiel

Bastel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,390
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3216 am: 03.03.2023 14:07 »
Frankreich hat wunderbar gezeigt, was passiert, wenn eine "Reichen"-Steuer eingeführt werden würde.

Und was genau meinst du mit "Angleichung"? Bisher sind das alles einfach nur ganz allgemeine Aussagen. So wird bspl. Vermietung und Verpachtung bei der Einkommensteuer mit einbezogen?

Wenn die Fußballer drohen zu streiken hört der Spaß natürlich auf...

Bzgl Miete wäre ich, ich hab leider keine Partei damit du mich wählen könntest, dafür weniger Abschreibung/Ausnahmen zuzulassen..

Mein Idealbild wäre es bzgl. Vermieten, dass es sich a) nicht mehr lohnt oder b) deutlich mehr steuern erhoben werden auf LEISTUNGSLOSE einkommen und c) gleichzeitig eigengenutztes Wohnen zu fördern.

Es wird hier ja immer grusseliger. Und wer stellt dann den ganzen Wohnraum zur Verfügung? Erschießt du dann die Reichen? Oder müssen die im Lager arbeiten?

Mieteinnahmen werden schon heute lächerlich hoch versteuert.

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3217 am: 03.03.2023 14:12 »
Ich habe das Gefühl, bei Einführung einer "Reichen"-Steuer seid ihr  gemeint... wenn ihr wirklich irgendwie im öD arbeitet kann ich euch versichern sind eure Einkommensphären nicht gemeint ;) selbst als Mitlesender Staatssekretär.


Und dass eine Angleichung von anderen Einkommensarten an die Nichtselbständige Einkommensart längst überfällig ist bzw. Vermögen höher bzw. generell besteuert werden sollten ist angesichts der Spreizung von Vermögen, wenn man nicht dem Top 0,1% angehört eigentlich schon aus Eigeninteresse nötig... aber ggf. unterschätze ich meine Gegenseite und ich spreche hier mit den deutschen Selfmade-Milliardären.

Also Neid, wie bereits festgestellt.

Der Staat hat sich gefälligst zu beschränken. Wenn er es unterlässt, derart viel abzupressen, braucht er es auch nicht über irgendwelche „Hilfen“ zurückzugeben.

AdenosinTP

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 111
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3218 am: 03.03.2023 14:15 »
Frankreich hat wunderbar gezeigt, was passiert, wenn eine "Reichen"-Steuer eingeführt werden würde.

Und was genau meinst du mit "Angleichung"? Bisher sind das alles einfach nur ganz allgemeine Aussagen. So wird bspl. Vermietung und Verpachtung bei der Einkommensteuer mit einbezogen?

Wenn die Fußballer drohen zu streiken hört der Spaß natürlich auf...

Bzgl Miete wäre ich, ich hab leider keine Partei damit du mich wählen könntest, dafür weniger Abschreibung/Ausnahmen zuzulassen..

Mein Idealbild wäre es bzgl. Vermieten, dass es sich a) nicht mehr lohnt oder b) deutlich mehr steuern erhoben werden auf LEISTUNGSLOSE einkommen und c) gleichzeitig eigengenutztes Wohnen zu fördern.

Es wird hier ja immer grusseliger. Und wer stellt dann den ganzen Wohnraum zur Verfügung? Erschießt du dann die Reichen? Oder müssen die im Lager arbeiten?

Mieteinnahmen werden schon heute lächerlich hoch versteuert.

Man könnte mit Vorzugsrechten arbeiten.. Wie sie aktuell schon Städte und Gemeinden haben.. Aber nochmal..

Ich will "euch" nichts wegnehmen.. So wie ihr euch äußert seid ihr wohl nicht im öd Sondern grossgrundbesitzer oder Mitarbeiter von vonovia.

Aber ich lasse es einfach jetzt zu diesem speziellen subthema.. Und ihr könnt euch weiterhin gut fühlen als reiche, denen die sozial Schmarotzer innerhalb und außerhalb Deutschland alles wegnehmen wollen und Es schon tun über Sozialhilfe und Entwicklungshilfe.


Floki

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 524
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3219 am: 03.03.2023 14:23 »
Das Problem ist vielmehr, dass von Dir bisher nichts mit Substanz gekommen ist. Ich hab hier neutral nachgefragt. Nach den letzten Ausführungen von Dir ist zu vermuten, dass Du von Besteuerung nicht allzu viel Ahnung hast.

Und mit Frankreich war gemeint, dass hier eine Reichensteuer eingeführt worden ist und der Staat Verluste durch Kapitalflucht erfahren hat. Von Mehreinnahmen konnte da keine Rede sein. Aber klar....streikende Fußballspieler... damit bin ich dann raus.

SVAbackagain

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,381
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3220 am: 03.03.2023 14:26 »
Frankreich hat wunderbar gezeigt, was passiert, wenn eine "Reichen"-Steuer eingeführt werden würde.

Und was genau meinst du mit "Angleichung"? Bisher sind das alles einfach nur ganz allgemeine Aussagen. So wird bspl. Vermietung und Verpachtung bei der Einkommensteuer mit einbezogen?

Wenn die Fußballer drohen zu streiken hört der Spaß natürlich auf...

Bzgl Miete wäre ich, ich hab leider keine Partei damit du mich wählen könntest, dafür weniger Abschreibung/Ausnahmen zuzulassen..

Mein Idealbild wäre es bzgl. Vermieten, dass es sich a) nicht mehr lohnt oder b) deutlich mehr steuern erhoben werden auf LEISTUNGSLOSE einkommen und c) gleichzeitig eigengenutztes Wohnen zu fördern.

Es wird hier ja immer grusseliger. Und wer stellt dann den ganzen Wohnraum zur Verfügung? Erschießt du dann die Reichen? Oder müssen die im Lager arbeiten?

Mieteinnahmen werden schon heute lächerlich hoch versteuert.

Man könnte mit Vorzugsrechten arbeiten.. Wie sie aktuell schon Städte und Gemeinden haben.. Aber nochmal..

Ich will "euch" nichts wegnehmen.. So wie ihr euch äußert seid ihr wohl nicht im öd Sondern grossgrundbesitzer oder Mitarbeiter von vonovia.

Aber ich lasse es einfach jetzt zu diesem speziellen subthema.. Und ihr könnt euch weiterhin gut fühlen als reiche, denen die sozial Schmarotzer innerhalb und außerhalb Deutschland alles wegnehmen wollen und Es schon tun über Sozialhilfe und Entwicklungshilfe.

Sich für höhere und mehr Steuern auszusprechen und zu behaupten, man wolle nichts wegnehmen, zeugt entweder von besonderer Einfalt oder dreister Lüge.

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 254
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3221 am: 03.03.2023 15:25 »
Hier noch mal ein kurzer Vergleich der vorherigen mit der jetzigen Tarifrunde:

- Der vorletzte Tarifvertrag lief vom 01. März 2018 bis zum 31. August 2020.
- Im damaligen Zeitraum ist der Verbraucherpreisindex von 97,2 (Mär 2018) auf 99,7 (Sep 2020) gestiegen, also insgesamt um knapp 2,6%.
- Im gleichen Zeitraum wurden die Tariflöhne drei Mal erhöht, insgesamt um knapp 6,8%.

Somit galt also für die Tarifrunde im Herbst 2020: Es gab weder eine "Lücke" aus der unmittelbaren Vergangenheit noch eine hohe Inflationserwartung für die Zukunft, was zu der damaligen Forderung seitens Verdi/DBB von 4,8% für 12 Monate geführt hat.

- Der anschließende Tarifvertrag lief vom 01. September 2020 bis zum 31. Dezember 2022.
- In diesem Zeitraum ist der Verbraucherpreisindex von 99,7 (Sep 2020) auf 114,3 (Jan 2023) gestiegen, also insgesamt um 14,6%.
- Im gleichen Zeitraum wurden die Tariflöhne zwei Mal erhöht, insgesamt um gut 3,2%.

Somit gilt also für die aktuelle Tarifrunde: Es gibt bereits eine "Lücke" von 11,4% aus der unmittelbaren Vergangenheit! Darüber hinaus ist die Inflationserwartung weiterhin sehr hoch, so dass die Lücke jeden Monat weiter steigen und im Frühling 2025 (was ja eine "typische" Laufzeit wäre) vermutlich irgendwo im Bereich von 25-30% liegen dürfte.

Der direkte Vergleich sollte klar machen, dass sowohl die diesjährige Forderung als auch die damit einhergehende Kommunikation seitens Verdi/DBB leider alles andere als zielführend (gewesen) ist..

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,702
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3222 am: 03.03.2023 16:13 »

Der Bausparvertrag hat mit der diskutierten Sache nichts zu tun.

Doch, natürlich. Es geht doch um den Einsatz des eigenen Kapitals. Und ich weise nur darauf hin, dass nicht nur Rendite Maßstab sein sollte, sondern es auch andere Parameter gibt. Sicherlich auch dafür, das Geld einzusetzen.



BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,702
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3223 am: 03.03.2023 16:19 »

Und dass eine Angleichung von anderen Einkommensarten an die Nichtselbständige Einkommensart längst überfällig ist bzw. Vermögen höher bzw. generell besteuert werden sollten ist angesichts der Spreizung von Vermögen, wenn man nicht dem Top 0,1% angehört eigentlich schon aus Eigeninteresse nötig... aber ggf. unterschätze ich meine Gegenseite und ich spreche hier mit den deutschen Selfmade-Milliardären.

Hat der Staat ein Einnahmeproblem?

Tagelöhner

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 893
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3224 am: 03.03.2023 16:28 »
Aus der Sicht eines Sozis mit Sicherheit... ;D, da sind alle Vermögenden böse, beuten andere nur aus und müssten noch viel mehr zum Steueraufkommen beitragen als sie bereits tun. Die Umverteilungsmaschinerie ist dabei in Deutschland bereits ein Monster und befindet sich auf dem Weg der Selbstzerstörung, wenn einige Entwicklungen weiter aus dem Ruder laufen.