Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 791152 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3255 am: 04.03.2023 10:34 »
Hetzpropaganda gestern Abend im ARD. Interview mit stellv.Vorsitzenden von Verdi. Wiederholt der Hinweis darauf, dass "die Bevölkerung kein Verständnis mehr für die Streiks im ÖD hat". Immer wieder theatralische Reportagen über gestern genervte Autofahrer (insb zum Fußballspiel in Dortmund). KEIN EINZIGES MAL auch nur ein halbwegs neutraler Hinweis auf die Tatsache, dass die AG nicht vor Oktober 2023 eine reguläre Erhöhung anbieten geschweige den die verlangte Laufzeit. Nichts. Nur pausenlos die Kritik zur Unverhältnismäßigkeit von Streiks im ÖD.
Wenn es nur irgendeine Möglichkeit gäbe, dort ungefiltert die Korrektur der Fragen und Unterstellungen zu erwirken. Agitation und Propaganda, Schlammschlacht, Gehirnwäschen, gezieltes Aufhetzen und Anheizen.

Lt. zdf Politbarometer 50/50:

" Diese Woche finden erneut Streiks im öffentlichen Dienst statt. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro monatlich. 45 Prozent halten diese Forderung für zu hoch, ebenso viele (45 Prozent) für gerade richtig und fünf Prozent sind der Meinung, das sei zu niedrig.

Vor allem die Anhänger und Anhängerinnen der FDP (66 Prozent), aber auch die der CDU/CSU (56 Prozent) kritisieren die Höhe der Tarifforderungen."

SVAbackagain

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« Antwort #3256 am: 04.03.2023 11:08 »
Ich warte immer noch gespannt auf Deine Antwort:
Gewerkschaften können weder für noch gegen Nichtorgansierte verhandeln.  Diese verhandeln und verantworten Ihr Ergebnis doch selber- dank der negativen Koalitionsfreiheit.

Soll heißen, Verdi lügt, wenn es äußert, "Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen" zu führen? Ich meine, so beginnen doch die Pressemitteilungen von Verdi zur aktuellen Tarifrunde. Und wenn Verdi da lügt, warum sollte man denn dann Verdi überhaupt irgendwas glauben? Und warum sollte man der Verdilügenbande beitreten? Also, wenn man kein Lügner ist. Lügner sind dann bei Verdi ja bestens aufgehoben.

Bastel

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« Antwort #3257 am: 04.03.2023 11:20 »
Und wie viel soll es denn nun geben für nen Job, für den man eine 150 Stunden-Weiterbildung braucht und nicht besoffen sein darf?
Was für ne Arroganzantwort.., puh..,frech..dreist:
Für Beschäftigte bis Endgeltgruppe 5 wird es ein böses Aufwachen geben..im Rentenbezug:
Das wissen die noch gar nicht..
Was für Minirente kommt..

Das beantwortet die Frage nicht. Wie viel soll es denn nun geben für nen Job, für den man eine 150 Stunden-Weiterbildung braucht und nicht besoffen sein darf?

Meine Güte, wie unangenehm kann ein Mensch sein? Bist du im echten Leben auch so unausstehlich? Bald hast du 1000 negative Bewertungen, schon mal auf die Idee gekommen, dass man dich hier einfach nicht haben will?

Unangenehme Wahrheiten tun halt einfach weh.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3258 am: 04.03.2023 11:41 »
@Ramirez @Bastel
 Danke für eure Beobachtungen zum Stundenlohn der Regalauffüller.
Wenn man München mal extra betrachtet: Das kommt dann sogar hin in Bezug auf  die gestern von skiveren genannten 14€+. Also im Bereich des genannten Busfahrers. Warum sollte der Busfahrer also neidisch auf die Regalauffüller schauen, bei ungefähr gleichem Stundenlohn?


@skiveren
Wobei dann immer noch die Frage bleibt, was das mit den Tarifverhandlungen im ÖD zu tun hat? Hier ist häufig von Neiddebatten die Rede. Dieser plumpe Vergleich und deine gemeckerte Bewertung dazu, dann der lächerliche Hinweis auf Autoschrauber bei VW/Opel/BMW/Mercedes... DAS ist für mich erst recht eine Neiddebatte. Wenn das alles der Markt hergibt, so what? Ich gehe mal davon aus, dass keiner der genannten sein Geld mit Däumchendrehen verdient.

Penny schreibt übrigens, dass sie nach Tarif bezahlen. Hier als Beispiel NRW eine Übersicht zum letzten Abschluss:
https://www.tarifregister.nrw.de/material/einzelhandel2.pdf
Mit Ausbildung verdient man also nach vielen Jahren oder mit  Führungsaufgaben/Verantwortung mehr als der Busfahrer. Ist jetzt nichts. was mein Ungerechtigkeitsbewusstsein besonders kratzt.

Und nein, ich bin kein OB und ja auch ich empfinde das derzeitige Angebot der AG-Seite als unterirdisch. Hat aber nix mit dem unreflektierten Schmarrn zu tun, den du hier regelmäßig ins Forum rotzt.





Platten

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« Antwort #3259 am: 04.03.2023 12:28 »
Wie viel soll es denn nun geben für nen Job, für den man eine 150 Stunden-Weiterbildung braucht und nicht besoffen sein darf?

So viel wie nötig, damit sich jemand findet der den Job macht, jedoch nicht mehr als man bereit ist zu bezahlen und dann damit leben kann, dass die Arbeit ggfs. nicht erledigt wird.

Naja, auch wenn es nur eine 150 Stunden Weiterbildung ist (für die dann aber erstmal gepflegt ein paar Tausender aus der eigenen Tasche hingelegt werden müssen), sollte der Angestellte zumindest besser bezahlt werden als für "da Dose, du Regal stellen".

Wenn man das so nicht sehen mag, kann man die Öffis auch direkt einstellen. Analphabeten ohne Führerschein werden da glücklicherweise nicht einspringen können.

SusiE

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« Antwort #3260 am: 04.03.2023 12:44 »
Da haste aber mal recht. Schon lustig, was es für User gibt, die krude Behauptungen aufstellen, die sie dann aber nicht belegen können.

Ich habe am 28.02. einen TV Einzelhandel für Bayern hier eingestellt, der deine damalige Behauptung, man verdiene bei Penny als Kassierer oder Regalauffüller 17,48€ in der Stunde zumindest für den Zeitpunkt ab Mai 2022 deutlich widerlegt. Ab diesem Zeitpunkt lag z.B. der Stundenlohn für Warenverräumung übrigens bei 11,68 €. Mir fehlt die Fantasie, dass dieser jetzt deutlich über Mindestlohn liegt.
Aber gerne lasse ich mich eines besseren belehren. Also?

https://jobs.lidl.de/suche?query=&radius=25&filter=%7B%22employment_area%22:%5B5%5D%7D

Naja ungelernt gibt es als „Einstieg“ 14€, damit landet man mit Vollzeit bei knapp 2500€.
Damit kann man sich die Tabelle bis 5 komplett sparen, wer übernimmt schon Verantwortung und arbeitet mit Vorkriegstechnik, wenn es ungelernt vermeintlich einfacher geht.
« Last Edit: 04.03.2023 12:54 von SusiE »

derMupf

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« Antwort #3261 am: 04.03.2023 12:50 »
 :o
Da haste aber mal recht. Schon lustig, was es für User gibt, die krude Behauptungen aufstellen, die sie dann aber nicht belegen können.

Ich habe am 28.02. einen TV Einzelhandel für Bayern hier eingestellt, der deine damalige Behauptung, man verdiene bei Penny als Kassierer oder Regalauffüller 17,48€ in der Stunde zumindest für den Zeitpunkt ab Mai 2022 deutlich widerlegt. Ab diesem Zeitpunkt lag z.B. der Stundenlohn für Warenverräumung übrigens bei 11,68 €. Mir fehlt die Fantasie, dass dieser jetzt deutlich über Mindestlohn liegt.
Aber gerne lasse ich mich eines besseren belehren. Also?

https://jobs.lidl.de/suche?query=&radius=25&filter=%7B%22employment_area%22:%5B5%5D%7D

FearOfTheDuck

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« Antwort #3262 am: 04.03.2023 12:54 »
@SusiE: Danke Dir! Also wieder im Bereich der 14,** des genannten Busfahrers. Findest du auch - wie skiveren-, dass der Busfahrer damit neidisch sein müsste?

SVAbackagain

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« Antwort #3263 am: 04.03.2023 13:05 »
Wie viel soll es denn nun geben für nen Job, für den man eine 150 Stunden-Weiterbildung braucht und nicht besoffen sein darf?

So viel wie nötig, damit sich jemand findet der den Job macht, jedoch nicht mehr als man bereit ist zu bezahlen und dann damit leben kann, dass die Arbeit ggfs. nicht erledigt wird.

Und wie viel wäre das?

SVAbackagain

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« Antwort #3264 am: 04.03.2023 13:07 »
Wie viel soll es denn nun geben für nen Job, für den man eine 150 Stunden-Weiterbildung braucht und nicht besoffen sein darf?

So viel wie nötig, damit sich jemand findet der den Job macht, jedoch nicht mehr als man bereit ist zu bezahlen und dann damit leben kann, dass die Arbeit ggfs. nicht erledigt wird.

Naja, auch wenn es nur eine 150 Stunden Weiterbildung ist (für die dann aber erstmal gepflegt ein paar Tausender aus der eigenen Tasche hingelegt werden müssen), sollte der Angestellte zumindest besser bezahlt werden als für "da Dose, du Regal stellen".

Wenn man das so nicht sehen mag, kann man die Öffis auch direkt einstellen. Analphabeten ohne Führerschein werden da glücklicherweise nicht einspringen können.

Und wie viel soll es denn jetzt sein? Und warum?

SusiE

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« Antwort #3265 am: 04.03.2023 13:08 »
@SusiE: Danke Dir! Also wieder im Bereich der 14,** des genannten Busfahrers. Findest du auch - wie skiveren-, dass der Busfahrer damit neidisch sein müsste?
Naja neidisch würd ich jetzt nicht sagen. Jeder macht das was beruflich zu ihm passt, der eine fährt gern, der andere ärgert sich gern mit Paletten.

Aber es verdeutlicht meiner Meinung nach, dass in diesem Gehaltsniveau bereits gut „Auswahl“ für potentielle AN da ist. Die Zeiten der besonderen Attraktivität des öD sind vorbei und das in vielen Bereichen.
Ja für simple Verwaltungstätigkeiten zahlen wir im Vergleich zur pW teilweise gut, die locken jedoch gerade die Jüngeren mit anderen Benefits. Homeoffice zum Beispiel, 4Tage-Woche.
Wie gedenkt die VKA da gegenzusteuern? Denken die wirklich mit 3Geld wird das besser.
In den Bereichen IT und Co. ist es noch viel gravierender, kommen da wirklich gute Leute zu uns um für 3Geld mehr eine Kommune mit Technik von 1995 umzubauen und sich jeden Tag mit Brigitte von der Post zu streiten, dass Mails verdammt nochmals nicht gedruckt vertreilt werden.  ???

SVAbackagain

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« Antwort #3266 am: 04.03.2023 13:11 »
Inwiefern wäre denn ein öffentlicher Arbeitgeber daran gehindert, „Homeoffice“ anzubieten? Und warum bräuchte er die VKA dazu?

SusiE

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« Antwort #3267 am: 04.03.2023 13:15 »
Inwiefern wäre denn ein öffentlicher Arbeitgeber daran gehindert, „Homeoffice“ anzubieten? Und warum bräuchte er die VKA dazu?
Naja die meisten AG des öD in meinem Umfeld sind diesem „neumodischen Kram“ nicht gerade zugetan. Eine gemeinsame tariflich vereinbarte Regelung könnte da schon helfen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3268 am: 04.03.2023 13:16 »
Da bin ich bei Dir. Es könnte sich zukünftig ein Mangel ergeben auch in den unteren EG, einfach weil die Nachfrage im Niedriglohnbereich steigt.

Und in den Bereichen IT und Co ist der Mangel definitiv schon (länger) da.


Prüfer SH

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« Antwort #3269 am: 04.03.2023 13:30 »
Inwiefern wäre denn ein öffentlicher Arbeitgeber daran gehindert, „Homeoffice“ anzubieten? Und warum bräuchte er die VKA dazu?
Naja die meisten AG des öD in meinem Umfeld sind diesem „neumodischen Kram“ nicht gerade zugetan. Eine gemeinsame tariflich vereinbarte Regelung könnte da schon helfen.

Gibt es keinen Anspruch bei euch?