Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 790836 times)

Flimmerhärchen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3360 am: 06.03.2023 12:06 »
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

SimsiBumbu

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« Antwort #3361 am: 06.03.2023 12:25 »
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

Dem Artikel aus dem Tagesspiegel ist doch überhaupt nicht zu entnehmen, ob sich dieser Anstieg auf Mitglieder im Bereich der Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen bezieht.

Vielleicht sind es auch 20.000 Neumitglieder aus der Branche Postdienstleistungen, 15.000 aus der Branche Handel, 15.000 aus der Branche Telekommunikation und nur ein Neumitglied (infraMax) für die Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen. Gleichzeitig haben aber vielleicht 5.001 Beschäftigte ihre Mitgliedschaft gekündigt, weil sie z.B. eine Anpassung der Sonderzahlung nicht krass unsozial finden.

Damit hätte sich sogar der Organisationsgrad verringert.


SVAbackagain

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« Antwort #3362 am: 06.03.2023 12:27 »
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

Welcher logische Schluss läge dem denn zugrunde? Und die genannten Gewerkschaften haben mit höherem Organisationsgrad jeweils signifikant bessere Ergebnisse erzielt als mit geringerem Organisationsgrad?

TVWaldschrat

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« Antwort #3363 am: 06.03.2023 12:34 »
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

Dem Artikel aus dem Tagesspiegel ist doch überhaupt nicht zu entnehmen, ob sich dieser Anstieg auf Mitglieder im Bereich der Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen bezieht.

Vielleicht sind es auch 20.000 Neumitglieder aus der Branche Postdienstleistungen, 15.000 aus der Branche Handel, 15.000 aus der Branche Telekommunikation und nur ein Neumitglied (infraMax) für die Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen. Gleichzeitig haben aber vielleicht 5.001 Beschäftigte ihre Mitgliedschaft gekündigt, weil sie z.B. eine Anpassung der Sonderzahlung nicht krass unsozial finden.

Damit hätte sich sogar der Organisationsgrad verringert.

Solche granularen Werte werden Gewerkschaften auch sicherlich nicht veröffentlichen.

SimsiBumbu

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« Antwort #3364 am: 06.03.2023 12:40 »
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

Dem Artikel aus dem Tagesspiegel ist doch überhaupt nicht zu entnehmen, ob sich dieser Anstieg auf Mitglieder im Bereich der Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen bezieht.

Vielleicht sind es auch 20.000 Neumitglieder aus der Branche Postdienstleistungen, 15.000 aus der Branche Handel, 15.000 aus der Branche Telekommunikation und nur ein Neumitglied (infraMax) für die Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen. Gleichzeitig haben aber vielleicht 5.001 Beschäftigte ihre Mitgliedschaft gekündigt, weil sie z.B. eine Anpassung der Sonderzahlung nicht krass unsozial finden.

Damit hätte sich sogar der Organisationsgrad verringert.

Solche granularen Werte werden Gewerkschaften auch sicherlich nicht veröffentlichen.

Natürlich. Aber nur durch generell mehr Mitglieder bei Ver.di ändert sich doch nicht zwangsläufig der Organisationsgrad einer spezifischen Branche positiv.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3365 am: 06.03.2023 12:55 »
Man muss ja auch dazu sagen, dass Verdi 2022 auf dem absoluten Tiefststand war, was ihre Mitgliederzahlen angeht.

Mit 40000 Neumitgliedern hätte man den Verlust seit 2020 noch nicht wieder aufgeholt und wäre immer noch sehr sehr weit von den Anfangsjahren entfernt.

@Simsibumbu: Eben. 500.000 Mitglieder im Sportverein heißt nicht, dass die auch alle Sport machen, geschweige denn sich für die 30.000 Leichtathleten darunter einsetzen.

Es könnten unter den Verdi-Neumitgliedern auch 10.000 Renter darunter sein, die sich für Rechtsberatung interessieren. usw.

SVAbackagain

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« Antwort #3366 am: 06.03.2023 13:00 »
Und selbst wenn es eine Erhöhung des relevanten Organisationsgrades gäbe, ist damit noch lange nicht klar, warum sich dies auf Tarifverhandlungen auswirken sollte.

Johann

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« Antwort #3367 am: 06.03.2023 13:21 »
Als Informatiker mit Bachelor bspw. kriegst du inkl. JSZ im öD nach 3 Jahren ca. 53k Jahresbrutto.
Ist echt peinlich, was der öD hier abliefert.

Bachelor reicht schon dafür?  DAS finde ich eher peinlich. Bachelor ist die halbe Studienzeit ... sich aber dann über Leute lustig machen, die noch Diplomarbeiten nach vielen Jahren Studium anfertigten.

Ich kenne es zwar nur von Erzählungen, aber der allgemeine Tenor war, dass das Studieren früher zu Diplomzeiten wesentlich entspannter und weniger stressig lief als es heute mit Bachelor/Master der Fall ist.
Dazu kommt, dass ich nebenberuflich noch den Master an einer staatlichen Fernuni mache und dabei könnte ich im Master auch Fächer auswählen, die ich 1:1 im Bachelor bereits durch habe. Insofern glaube ich eher weniger daran, dass man durch einen Master unglaublich viel geeigneter für einen Job wäre, als mit "nur" einem Bachelor.

Der Master zeigt lediglich eines von zwei Dingen:
- Man beweist mehr Ausdauer
- Man beweist, dass man wohlhabendere Eltern hat, die einen auch über den Bachelor hinaus noch unterstützen können

Mit Master als Trainee gibts übrigens 62k.

Flimmerhärchen

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« Antwort #3368 am: 06.03.2023 13:53 »
Und selbst wenn es eine Erhöhung des relevanten Organisationsgrades gäbe, ist damit noch lange nicht klar, warum sich dies auf Tarifverhandlungen auswirken sollte.
Dir ist es nicht klar. Jeder Normaldenkende bekommt das hin ;-)

SVAbackagain

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« Antwort #3369 am: 06.03.2023 13:56 »
Menschen mit eher gewöhnlicher Auffassungsgabe neigen auch nicht dazu, Dinge zu hinterfragen. Du schuldest noch Antworten:
Ist das so? Worauf stützt sich diese Annahme?
An grundsätzlicher Logik und an den Beispielen der IG Metall, der Piloten und Lokführer.

Welcher logische Schluss läge dem denn zugrunde? Und die genannten Gewerkschaften haben mit höherem Organisationsgrad jeweils signifikant bessere Ergebnisse erzielt als mit geringerem Organisationsgrad?

Also?

FearOfTheDuck

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« Antwort #3370 am: 06.03.2023 14:24 »
Und selbst wenn es eine Erhöhung des relevanten Organisationsgrades gäbe, ist damit noch lange nicht klar, warum sich dies auf Tarifverhandlungen auswirken sollte.
Dir ist es nicht klar. Jeder Normaldenkende bekommt das hin ;-)

Dann erklär doch mal. Welche Vergleichsdaten legst du dabei zu Grunde? Oder sagst du das aus dem Bauch heraus?

Dass das möglich ist, mag sein. Zwangsläufig ist es aber nicht, dass ein höherer Organisationsgrad bessere Ergebisse erzielt. Dann hätte Verdi vor 10 Jahren deutlich bessere Ergebinsse erzielt als zuletzt und um die Gründung herum ihre besten.

Keeper83

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« Antwort #3371 am: 06.03.2023 14:56 »
Als Informatiker mit Bachelor bspw. kriegst du inkl. JSZ im öD nach 3 Jahren ca. 53k Jahresbrutto.
Ist echt peinlich, was der öD hier abliefert.

Bachelor reicht schon dafür?  DAS finde ich eher peinlich. Bachelor ist die halbe Studienzeit ... sich aber dann über Leute lustig machen, die noch Diplomarbeiten nach vielen Jahren Studium anfertigten.

Peinlich dürfte hier höchstens dein Gefasel von einer halben Studienzeit sein.

Jockel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3372 am: 06.03.2023 15:00 »
Als Informatiker mit Bachelor bspw. kriegst du inkl. JSZ im öD nach 3 Jahren ca. 53k Jahresbrutto.
Ist echt peinlich, was der öD hier abliefert.

Bachelor reicht schon dafür?  DAS finde ich eher peinlich. Bachelor ist die halbe Studienzeit ... sich aber dann über Leute lustig machen, die noch Diplomarbeiten nach vielen Jahren Studium anfertigten.


Peinlich dürfte hier höchstens dein Gefasel von einer halben Studienzeit sein.

Wo braucht man denn schon Informatiker mit Bachelor-Abschluss. Das Meiste tägliche Zeug können Fachinformatiker genauso gut, wenn nicht besser. Und für die strategischen Aufgaben braucht es Master... :-)

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3373 am: 06.03.2023 15:03 »
...

Aber in der Konsequenz ist es doch so:

Arbeitnehmer: fühle mich unter-/ungerecht bezahlt --> dann gehe ich dahin, wo ich das bekomme, was ich möchte. Wenn ich das nicht in Angriff nehme oder es nicht klappt bei der Marktlage, sollte ich mir mal über mich selbst Gedanken machen.

Arbeitgeber: kanns nicht finanzieren / habe keine Leute mehr --> Tja, lernen durch Schmerz. Muss man sich was einfallen lassen und werde mir ebenfalls Gedanken über mich selbst machen müssen. Wenn ich das erst tue, wenn es zu spät ist, ist es ebenfalls mein Problem als AG.

Jede der beiden ist schlussendlich für sich selbst verantwortlich.

Ein Moment der Klarheit, Daumen hoch... (keine Ironie).

Möglichkeiten gibt's insbesondere für Arbeitnehmer momentan mehr als genug.

Jockel

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« Antwort #3374 am: 06.03.2023 15:04 »
Die Mittelschicht beginnt Alleinstehenden bei 2000€ / Monat brutto, dann passt das doch.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/_processed_/4/7/csm_289530941ID1315-OECD-PG1_1c5e711d2d.jpg

Da der Mindestlohn nun 12€ beträgt und 160h wohl etwa "Vollzeit" sind und nach Adam Ries 12x160 = 1.920 sind, ist das per Definition die untere Einkommensgrenze. Unterschicht soll also zwischen 1920 und 2000 € liegen... na dann ... =B-)