Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802310 times)

brian

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #360 am: 09.01.2023 07:31 »
SEhe ich auch so. Bei uns wir die BEtreuung der Azubis in den Fallzuständiggkeiten berücksichtigt. Derjenige, der sich um die Azubis bzw. Anwärter kümmert hat weniger Fälle zu bearbeiten. Ansonsten müßte er ja dauerhaft Überstunden machen.

Bastel

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« Antwort #361 am: 09.01.2023 08:16 »
SEhe ich auch so. Bei uns wir die BEtreuung der Azubis in den Fallzuständiggkeiten berücksichtigt. Derjenige, der sich um die Azubis bzw. Anwärter kümmert hat weniger Fälle zu bearbeiten. Ansonsten müßte er ja dauerhaft Überstunden machen.

Wen interessiert die Anzahl von Fällen? Das hat i.d.R. nichts mit der Eingruppierung zu tun?

heike2106

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« Antwort #362 am: 09.01.2023 08:32 »
SEhe ich auch so. Bei uns wir die BEtreuung der Azubis in den Fallzuständiggkeiten berücksichtigt. Derjenige, der sich um die Azubis bzw. Anwärter kümmert hat weniger Fälle zu bearbeiten. Ansonsten müßte er ja dauerhaft Überstunden machen.

Wen interessiert die Anzahl von Fällen? Das hat i.d.R. nichts mit der Eingruppierung zu tun?

Beispiel Fallzahlen und TVWaldschrats Vorschlag zu Tätigkeitsstufen.

Der Beschäftigte mit Fallzahlen, die dessen Arbeitszeit zu 100% ausreizen, hat keine Kapazitäten zusätzliche Tätigkeiten zu übernehmen und kann somit keine 105% oder 110% whatever erreichen.

Schmitti

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« Antwort #363 am: 09.01.2023 08:40 »
Bereits in der letzten Mitgliederbefragung wurde dies trotz ausdrücklichem Wunsch der Mitglieder nicht in die Verhandlungen aufgenommen. Die Ergebnisse der Befragung wurde auch nicht veröffentlich!
Wenn die 2019er Umfrage gemeint ist: Doch. Siehe hier, mit ausführlichem Ergebnisbericht.
In Flyern/Berichten zur aktuellen Forderung wird tlw. auch kurz darauf eingegangen, dass es dieses Umfrageergebnis gab, man sich angesichts der Inflation aber lieber auf eine "höhere" Lohnsteigerung fokussieren will.

superbraz

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« Antwort #364 am: 09.01.2023 08:54 »
In Flyern/Berichten zur aktuellen Forderung wird tlw. auch kurz darauf eingegangen, dass es dieses Umfrageergebnis gab, man sich angesichts der Inflation aber lieber auf eine "höhere" Lohnsteigerung fokussieren will.

weniger Arbeitszeit bringt ja auch nicht mehr Geld in die Ver.di Kasse...

heike2106

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« Antwort #365 am: 09.01.2023 08:58 »
Hier im Osten haben wir jetzt erst seit 01.01.23 die 39 h Woche erreicht.
Schon deshalb habe ich nie mit einer Arbeitszeitverkürzung in dieser Tarifrunde gerechnet.

Der Fachkräftemangel und das Ausscheiden der Boomer wird da auch zum Totschlagargument werden

Nordheidjer74

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« Antwort #366 am: 09.01.2023 09:02 »
mit mehr Stufen könnten vielleicht die Mitarbeiter im Öd gehalten werden, und sie wandern nicht so schnell in die Freie Wirtschaft ab

meine Einschätzung ist, dass die Arbeitnehmer in den Erfahrungsstufen 5 und 6 nicht unbedingt die Kandidaten fürs Abwandern in die freie Wirtschaft sind. Das sind eher die Mitarbeiter die nach der Ausbildung/nach dem Studium in den unteren Erfahrungsstufen angesiedelt sind und ihre ersten kleinen Berufserfahrungen gemacht haben.


flip

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« Antwort #367 am: 09.01.2023 09:11 »
mit mehr Stufen könnten vielleicht die Mitarbeiter im Öd gehalten werden, und sie wandern nicht so schnell in die Freie Wirtschaft ab

meine Einschätzung ist, dass die Arbeitnehmer in den Erfahrungsstufen 5 und 6 nicht unbedingt die Kandidaten fürs Abwandern in die freie Wirtschaft sind. Das sind eher die Mitarbeiter die nach der Ausbildung/nach dem Studium in den unteren Erfahrungsstufen angesiedelt sind und ihre ersten kleinen Berufserfahrungen gemacht haben.

Mag sein, dass wer so lange dabei ist nicht den Drang zum Abwandern hat. Wenn aber die Aussicht auf diese Stufen fehlt, weil sie abgeschafft wurden, werden es sich schon Einige überlegen, wo es mehr zu verdienen gibt.

E15

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« Antwort #368 am: 09.01.2023 09:26 »
Ich muss jetzt mal ganz dumm fragen. Wenn jemand Bürokauffrau/mann oder Industriekauffrau/mann lernt, 2-3 Jährige Ausbildung, der verdient NIEMALS nur annährend wie jemand nach der Ausbildung in E6 oder E7. Die meisten steigen in E7 ein, und in einem Jahr ist man schon Stufe 2.

Wer sind denn eure Fachkräfte in einer 3-jährigen Ausbildung?

WasDennNun

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« Antwort #369 am: 09.01.2023 09:37 »
Fachinformatiker.
Allerdings ist da nirgendwo ein Tätigkeitsspektrum vorhanden, der eine EG6 oder 7 ermöglicht, das sind immer mindestens EG8er Tätigkeiten und selbst die nur wenn man die Arbeit im Team "ungeschickt" verteilt.
Einzelkämpfer dürfte da eher seltenste in der EG8 eingruppiert sein.

brian

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« Antwort #370 am: 09.01.2023 09:40 »
Ich muss jetzt mal ganz dumm fragen. Wenn jemand Bürokauffrau/mann oder Industriekauffrau/mann lernt, 2-3 Jährige Ausbildung, der verdient NIEMALS nur annährend wie jemand nach der Ausbildung in E6 oder E7. Die meisten steigen in E7 ein, und in einem Jahr ist man schon Stufe 2.

Wer sind denn eure Fachkräfte in einer 3-jährigen Ausbildung?

Niemand der Industriekauffrau/mann gelernt hat steigt in E7 ein, da die Prüfungspflicht nicht erfüllt ist.

WasDennNun

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« Antwort #371 am: 09.01.2023 09:44 »
Mag sein, dass wer so lange dabei ist nicht den Drang zum Abwandern hat. Wenn aber die Aussicht auf diese Stufen fehlt, weil sie abgeschafft wurden, werden es sich schon Einige überlegen, wo es mehr zu verdienen gibt.
Du meinst, nur weil die Aussicht auf ein höheres Gehalt in 10 Jahren da ist, bleiben sie und suchen sich nicht direkt das höhere Gehalt bei einem anderen AG?
kann ich nicht bestätigen.
Ich denke, wenn sie nach 5 Jahren Ihre Endstufe erreichen würden ist der GAP zu den anderen AGs früher niedrig genug, so dass sie dann weniger Wechseldruck haben.
(Was wir idR mit der Zulage auffangen können)
Wobei individuelle Gründe natürlich immer rein spielen (frische Eltern agieren anders, als frisch getrennte oder "Jüngere"  die noch in der Findungsphase sind)
Ist aber nur meine Wahrnehmung in meinem Umfeld (TV-L und Einblick in bundesweit verteilten Ämtern)

E15

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« Antwort #372 am: 09.01.2023 09:53 »
Ich muss jetzt mal ganz dumm fragen. Wenn jemand Bürokauffrau/mann oder Industriekauffrau/mann lernt, 2-3 Jährige Ausbildung, der verdient NIEMALS nur annährend wie jemand nach der Ausbildung in E6 oder E7. Die meisten steigen in E7 ein, und in einem Jahr ist man schon Stufe 2.

Wer sind denn eure Fachkräfte in einer 3-jährigen Ausbildung?

Niemand der Industriekauffrau/mann gelernt hat steigt in E7 ein, da die Prüfungspflicht nicht erfüllt ist.

Ich meine das anders rum. Kein Büromensch in der Industrie bekommt doch nicht annähernd das Gehalt im ö. Dienst. Zumindest die mit 3-jähriger Ausbildung.

Queen of Spades

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« Antwort #373 am: 09.01.2023 09:55 »
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Tarifverhandlungen-fuer-Beschaeftigte-der-Hochbahn,kurzehh2840.html

Hier verlangt Verdi Ähnliches.

12 Monate und 600 Euro mehr



Ich sehe das nicht so wie viele Pessimisten hier und gehe tatsächlich davon aus, dass es diesmal schon eine deutliche Erhöhung gibt. In Relation zur Inflation betrachtet sicherlich zu wenig, aber das Ergebnis wird diesmal schon ordentlich sein.

TVWaldschrat

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« Antwort #374 am: 09.01.2023 10:01 »
Mag sein, dass wer so lange dabei ist nicht den Drang zum Abwandern hat. Wenn aber die Aussicht auf diese Stufen fehlt, weil sie abgeschafft wurden, werden es sich schon Einige überlegen, wo es mehr zu verdienen gibt.
Du meinst, nur weil die Aussicht auf ein höheres Gehalt in 10 Jahren da ist, bleiben sie und suchen sich nicht direkt das höhere Gehalt bei einem anderen AG?
kann ich nicht bestätigen.
Ich denke, wenn sie nach 5 Jahren Ihre Endstufe erreichen würden ist der GAP zu den anderen AGs früher niedrig genug, so dass sie dann weniger Wechseldruck haben.
(Was wir idR mit der Zulage auffangen können)
Wobei individuelle Gründe natürlich immer rein spielen (frische Eltern agieren anders, als frisch getrennte oder "Jüngere"  die noch in der Findungsphase sind)
Ist aber nur meine Wahrnehmung in meinem Umfeld (TV-L und Einblick in bundesweit verteilten Ämtern)

Ich spüre hier einen deutlichen Unterschied zwischen Verwaltungsberufen und Technikberufen.

Während Techniker wohl eher schnell das maximum ihrer Entgeltgruppe hätten (und auch in der Industrie schneller erhalten), wollen einige Verwaltungsmitarbeiter 10-15 Jahre warten.