Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802616 times)

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3780 am: 12.03.2023 10:25 »
Ist doch schön wenn alle satt sind hier in DE. Oder? Immer diese Stimmungsmacher wo nur heiße Luft raus kommt.
Bekommst mehr Geld und musst dafür kein Finger krumm machen.

lotsch

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3781 am: 12.03.2023 10:32 »
Für die höheren Entgeltgruppen ist das Ergebnis eine Katastrophe, weit weg vom Inflationsausgleich. Ich habe gerade einen Podcast von Dr. Stelter gehört, warum sehr viele deutsche Leistungsträger das Land verlassen, weil sie im Ausland oft das Dreifache verdienen.

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3782 am: 12.03.2023 10:34 »
Bei dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Deutschen Post bleibt einem die Spucke weg. Mein Gott hat sich VERDI da über den Tisch ziehen lassen. Das Ergebnis auf den ÖD bezogen wäre auf meine Entgeltgruppe bezogen deutlich weniger als die AG in der 2. Runde bereits geboten haben. Mal wieder eine klassische Umverteilung von oben nach unten. Ich habe Angst, dass das VERDI auch noch im ÖD durchsetzt.

Kannst du das auch mit Zahlen belegen?

Dafür braucht es keine Zahl. Zwei Worte sind ausreichend: Lineare Steigerung.

Dieser Beitrag ist erklärungsbedürftig, da er schlicht und ergreifend keinerlei Sinn ergibt hinsichtlich meiner Nachfrage zu miloes unbelegten Behauptungen. Eine "Verteilung von oben nach unten" ist ja auch genau das, was Verdi wollte.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3783 am: 12.03.2023 10:58 »
Super Ergebnis der Postler und ich hoffe das es für den öffentlichen ein ähnliches Ergebnis wird.
Nicht immer nur meckern auch mal genießen und freuen.
Grüße Axel

Das Geld solltest du dann in deine Bildung stecken. Das du erkennst, wie räudig es ist.

Stempelroboter

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« Antwort #3784 am: 12.03.2023 12:03 »
Bleib mal friedlich, er hat eben eine andere Meinung.

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3785 am: 12.03.2023 12:07 »
Super Ergebnis der Postler und ich hoffe das es für den öffentlichen ein ähnliches Ergebnis wird.
Nicht immer nur meckern auch mal genießen und freuen.
Grüße Axel

Das Geld solltest du dann in deine Bildung stecken. Das du erkennst, wie räudig es ist.

Ach Bastel, ich lebe bestimmt zufriedener als Du und genieße den Frühling.
Wenn du dich benachteiligt fühlst dann ändere was daran.

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3786 am: 12.03.2023 12:11 »
Bei dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Deutschen Post bleibt einem die Spucke weg. Mein Gott hat sich VERDI da über den Tisch ziehen lassen. Das Ergebnis auf den ÖD bezogen wäre auf meine Entgeltgruppe bezogen deutlich weniger als die AG in der 2. Runde bereits geboten haben. Mal wieder eine klassische Umverteilung von oben nach unten. Ich habe Angst, dass das VERDI auch noch im ÖD durchsetzt.

Kannst du das auch mit Zahlen belegen?

Dafür braucht es keine Zahl. Zwei Worte sind ausreichend: Lineare Steigerung.

Dieser Beitrag ist erklärungsbedürftig, da er schlicht und ergreifend keinerlei Sinn ergibt hinsichtlich meiner Nachfrage zu miloes unbelegten Behauptungen. Eine "Verteilung von oben nach unten" ist ja auch genau das, was Verdi wollte.

Ganz einfach. Nimm zum Beispiel TVöD EG 15 Stufe 6. Dort betrugen die Gehälter:
- im Aug 2020: 6.921 Euro [letzter Monat des vorletzten Tarifvertrags]
- ab Apr 2021: 7.018 Euro
- ab Apr 2022: 7.144 Euro

Nun ein Blick auf den Verbraucherpreisindex (laut destatis.de):
- im Aug 2020: 99,7 [letzter Monat des vorletzten Tarifvertrags]
- im Feb 2023: 115,2
- im Dez 2023: geschätzt 121,9 (bei angenommenen 7% Inflation in den zehn Monaten zwischen Februar und Dezember 2023)
- im Dez 2024: geschätzt 129,2 (bei angenommenen 6% Inflation in 2024)

Um diese Preissteigerungen auszugleichen, müsste das Gehalt also 7.997 Euro im Februar 2023, 8.462 Euro im Dezember 2023 und 8.969 Euro im Dezember 2024 betragen.

Mit anderen Worten: Im Dezember 2024 (mutmaßliche Laufzeit des neuen Vertrags) werden gegenüber dem jetzigen Gehalt monatlich mehr als 1.800 Euro "fehlen", um die Reallohnverluste auszugleichen.

Wie kann man angesichts dieser Fakten die mickrigen 340 Euro bei der Post ab April 2024 (alle anderen Bestandteile der Einigung sind nicht tabellenwirksam und somit langfristig irrelevant) auch nur annähernd als akzeptabel oder gar gut bezeichnen???

« Last Edit: 12.03.2023 12:22 von BVerfGBeliever »

venice89

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3787 am: 12.03.2023 12:20 »
Beispiel: EG11 Stufe 5, da wären die 340 Euro ca. 6%, also etwas mehr als das was die AG Seite im TVöD geboten hat. Das wäre ein schlechter Scherz und nicht akzeptabel.

Ich halte auch verzögerte Erhöhungen in der aktuellen Situation für nicht akzeptabel. Ich erwarte von Verdi, das die  Erhöhungen RÜCKWIRKEND zum 1.1. statt finden und nicht erst in einem Jahr wirksam werden.
Außerdem muss es auch in den höheren EGs deutliche Steigerungen geben unter 8% darf es nicht gehen.


Sozialarbeiter

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« Antwort #3788 am: 12.03.2023 12:30 »
Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Post Mitarbeiter den Deal annehmen werden.
In irgendeinem Statement habe ich mal gelesen, dass sich eigentlich fast alle Post Beschäftigen in den Entgeltgruppen 1-3 des Post Tarifvertrages befinden. Das umfasst eine Spannweite von ca. 2.450€ - 3.430€ Brutto.

180€ netto im Jahr auf zwei Jahre Laufzeit
(im ersten Jahr Brutto-wie-Netto, weil Abgabenfrei; im zweiten Jahr sollten bei 340€ Bruttoerhöhung auch ca. 180€ bei rauskommen),
ist für die meisten in der Einkommensgruppe EG 1-3, welche die Abstimmung vermutlich maßgeblich bestimmen werden, einfach ein ordentlicher Batzen Geld.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

Stempelroboter

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« Antwort #3789 am: 12.03.2023 12:55 »
Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Post Mitarbeiter den Deal annehmen werden.
In irgendeinem Statement habe ich mal gelesen, dass sich eigentlich fast alle Post Beschäftigen in den Entgeltgruppen 1-3 des Post Tarifvertrages befinden. Das umfasst eine Spannweite von ca. 2.450€ - 3.430€ Brutto.

180€ netto im Jahr auf zwei Jahre Laufzeit
(im ersten Jahr Brutto-wie-Netto, weil Abgabenfrei; im zweiten Jahr sollten bei 340€ Bruttoerhöhung auch ca. 180€ bei rauskommen),
ist für die meisten in der Einkommensgruppe EG 1-3, welche die Abstimmung vermutlich maßgeblich bestimmen werden, einfach ein ordentlicher Batzen Geld.

Und deshalb wird der TVÖD-Abschluss wohl kaum in gleicher Weise kommen- ist eben eine grds. andere Ausgangsposition mit einer anderen Entgeldgruppenstruktur.

daseinsvorsorge

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« Antwort #3790 am: 12.03.2023 14:14 »
Ich erwarte von Verdi, das die  Erhöhungen RÜCKWIRKEND zum 1.1. statt finden und nicht erst in einem Jahr wirksam werden.
Außerdem muss es auch in den höheren EGs deutliche Steigerungen geben unter 8% darf es nicht gehen.

Wenn Sie nicht Mitglied sind, kann verdi nicht für Sie verhandeln. Das müssen Sie dann schon selber tun- dank der negativen Koalitionsfreiheit, die Ihnen und vielen anderen hier im Foum mntl. 1% netto erspart.

Teilen Sie uns mit, was Sie tun, wenn Ihr AG Ihre Forderungen nicht erfüllt. Sofortige Kündigung und Abmarsch in die besser bezahlende PW ist dann doch wohl das Mindeste.

E15TVL

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« Antwort #3791 am: 12.03.2023 15:07 »
Ich habe in Excel mal dem Ergebnis der Post (+340 EUR) die prozentualen Werte zugeordnet:
http://hg-tvl.bplaced.net/post-tv.png

Die Steigerung reicht somit von 16,1 % (EG 1 / Stufe 0) bis 6,1 % (EG 9 / Stufe 8 ). Im Durchschnitt, also alle Tabellenwerte betrachtet, liegt die Erhöhung bei 10,07 % (und nicht bei 11,5 %!).

Wenn man annimmt, dass die meisten Post-MA in den niedrigeren Entgeltgruppen unterwegs sind, ist das Ergebnis rein prozentual gar nicht so weit weg von den 15 %. Gleichwohl solche Sozialerhöhungen trotzdem schlecht sind.

Sozialarbeiter

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« Antwort #3792 am: 12.03.2023 15:14 »
Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Post Mitarbeiter den Deal annehmen werden.
In irgendeinem Statement habe ich mal gelesen, dass sich eigentlich fast alle Post Beschäftigen in den Entgeltgruppen 1-3 des Post Tarifvertrages befinden. Das umfasst eine Spannweite von ca. 2.450€ - 3.430€ Brutto.

180€ netto im Jahr auf zwei Jahre Laufzeit
(im ersten Jahr Brutto-wie-Netto, weil Abgabenfrei; im zweiten Jahr sollten bei 340€ Bruttoerhöhung auch ca. 180€ bei rauskommen),
ist für die meisten in der Einkommensgruppe EG 1-3, welche die Abstimmung vermutlich maßgeblich bestimmen werden, einfach ein ordentlicher Batzen Geld.

Und deshalb wird der TVÖD-Abschluss wohl kaum in gleicher Weise kommen- ist eben eine grds. andere Ausgangsposition mit einer anderen Entgeldgruppenstruktur.

Wobei ich im Ergebnis von ähnlichen „Eckpfeilern“ ausgehe.
- Laufzeitstreckung von 12 auf 24 Monate (+/- 6 Monate)
- Auch wird eine komplette Abwehr und Verrechnung der Inflationsausgleichsprämie vermutlich nicht durchzusetzen sein.
- und auch ein Festbetrag als Erhöhung ist ja schon im Raum.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

xirot

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« Antwort #3793 am: 12.03.2023 15:16 »
Bei dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Deutschen Post bleibt einem die Spucke weg. Mein Gott hat sich VERDI da über den Tisch ziehen lassen. Das Ergebnis auf den ÖD bezogen wäre auf meine Entgeltgruppe bezogen deutlich weniger als die AG in der 2. Runde bereits geboten haben. Mal wieder eine klassische Umverteilung von oben nach unten. Ich habe Angst, dass das VERDI auch noch im ÖD durchsetzt.

Kannst du das auch mit Zahlen belegen?

Dafür braucht es keine Zahl. Zwei Worte sind ausreichend: Lineare Steigerung.

Dieser Beitrag ist erklärungsbedürftig, da er schlicht und ergreifend keinerlei Sinn ergibt hinsichtlich meiner Nachfrage zu miloes unbelegten Behauptungen. Eine "Verteilung von oben nach unten" ist ja auch genau das, was Verdi wollte.

Nur weil der Beitrag für dich keinen Sinn ergibt bedeutet es nicht, dass er erklärungsbedürftig ist. Die 2 Worte sind tatsächlich Erklärung genug denn daraus erschließt sich direkt, dass über Lohnverzicht in oberen Gruppen niedrige Gruppen subventioniert werden da das Gehaltsgefüge enger zusammen rückt. Höherwertige Tätigkeit ist jetzt also im Vergleich weniger Wert als vorher. Bravo. Ich danke für deinen Verständnisversuch.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3794 am: 12.03.2023 15:26 »
Ich habe in Excel mal dem Ergebnis der Post (+340 EUR) die prozentualen Werte zugeordnet:
http://hg-tvl.bplaced.net/post-tv.png

Die Steigerung reicht somit von 16,1 % (EG 1 / Stufe 0) bis 6,1 % (EG 9 / Stufe 8 ). Im Durchschnitt, also alle Tabellenwerte betrachtet, liegt die Erhöhung bei 10,07 % (und nicht bei 11,5 %!).

Wenn man annimmt, dass die meisten Post-MA in den niedrigeren Entgeltgruppen unterwegs sind, ist das Ergebnis rein prozentual gar nicht so weit weg von den 15 %. Gleichwohl solche Sozialerhöhungen trotzdem schlecht sind.

Wobei die 15 % auf 12 Monate gefordert waren, oder?