Bei dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Deutschen Post bleibt einem die Spucke weg. Mein Gott hat sich VERDI da über den Tisch ziehen lassen. Das Ergebnis auf den ÖD bezogen wäre auf meine Entgeltgruppe bezogen deutlich weniger als die AG in der 2. Runde bereits geboten haben. Mal wieder eine klassische Umverteilung von oben nach unten. Ich habe Angst, dass das VERDI auch noch im ÖD durchsetzt.
Kannst du das auch mit Zahlen belegen?
Dafür braucht es keine Zahl. Zwei Worte sind ausreichend: Lineare Steigerung.
Dieser Beitrag ist erklärungsbedürftig, da er schlicht und ergreifend keinerlei Sinn ergibt hinsichtlich meiner Nachfrage zu miloes unbelegten Behauptungen. Eine "Verteilung von oben nach unten" ist ja auch genau das, was Verdi wollte.
Ganz einfach. Nimm zum Beispiel TVöD EG 15 Stufe 6. Dort betrugen die Gehälter:
- im Aug 2020: 6.921 Euro [letzter Monat des vorletzten Tarifvertrags]
- ab Apr 2021: 7.018 Euro
- ab Apr 2022: 7.144 Euro
Nun ein Blick auf den Verbraucherpreisindex (laut destatis.de):
- im Aug 2020: 99,7 [letzter Monat des vorletzten Tarifvertrags]
- im Feb 2023: 115,2
- im Dez 2023: geschätzt 121,9 (bei angenommenen 7% Inflation in den zehn Monaten zwischen Februar und Dezember 2023)
- im Dez 2024: geschätzt 129,2 (bei angenommenen 6% Inflation in 2024)
Um diese Preissteigerungen auszugleichen, müsste das Gehalt also 7.997 Euro im Februar 2023, 8.462 Euro im Dezember 2023 und 8.969 Euro im Dezember 2024 betragen.
Mit anderen Worten: Im Dezember 2024 (mutmaßliche Laufzeit des neuen Vertrags) werden gegenüber dem jetzigen Gehalt
monatlich mehr als 1.800 Euro "fehlen", um die Reallohnverluste auszugleichen.
Wie kann man angesichts dieser Fakten die mickrigen
340 Euro bei der Post ab April 2024 (alle anderen Bestandteile der Einigung sind nicht tabellenwirksam und somit langfristig irrelevant) auch nur annähernd als akzeptabel oder gar gut bezeichnen???