Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802619 times)

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3870 am: 13.03.2023 12:47 »

Was hätten denn gegen die 340 € brutto gleich zu Beginn gesprochen, statt diese ab April 2024 zu zahlen?

Die in Wahrheit leere Streikkasse der Gewerkschaft? Die Lachshäppchen waren zu teuer.
So musste man bluffen und das pseudobessere Angebot der Post freudestrahlend annehmen.

Gibts für die leere Streikkasse Belege? Verdi hat schon lange keinen Flächenstreik mehr finanziert. Mit Mitgliederschwund kann man es auch nicht begründen, denn man muss im Gegenzug ja auch weniger Mitgliedern Streikgeld zahlen.

Das ist nur meine persönliche Theorie. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie sich Verdi aus der stärkeren Position (abgestimmte Durchführung unbefristeter Streiks -> AG laden vor Angst schnell per Eilbrief zu neuen Verhandlungen) zu so einem unterirdischen Ergebnis kommt und es jetzt als das "an den Grenzen des Machbaren" verkauft, ohne ihr stärkstes Mittel doch noch zu ziehen.

Na, ja. Man könnte auch den Verdacht bekommen, dass Korruption im Spiel ist. Oder dass die AG-Seite mit Mitteln gedroht hat, gegen die Gewerkschaften machtlos sind. Auslagerung in Tochterunternehmen, Abbau von Arbeitsplätzen oder was es da alles an Möglichkeiten gibt. Oder alles ins Ausland verlagern, was nicht zwingend vor Ort sein muss. Die Globalisierung ist ein Problem, auf das die Gewerkschaften bisher nicht wirklich Antworten gefunden haben.

Schokobon

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« Antwort #3871 am: 13.03.2023 12:52 »
Genau. Wir lagern die Post ins Ausland aus  ;D
Verdi ist links-grün versifft und schwach und versteht es nicht Verhandlungsvorteile auszunutzen. So einfach ist das.

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3872 am: 13.03.2023 13:11 »
Genau. Wir lagern die Post ins Ausland aus  ;D
Verdi ist links-grün versifft und schwach und versteht es nicht Verhandlungsvorteile auszunutzen. So einfach ist das.

Ich denk mir halt immer, dass doch niemand im Ernst so blöd sein kann. Und ich hab auch nicht behauptet, dass man die ganze Post auslagern kann. Aber große Teile davon. Die ganze Verwaltung, z.B.. Und den Trick mit den Tochtergesellschaften haben sie ja 2015 schon mal gebracht.

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3873 am: 13.03.2023 13:55 »
Also wir kriegen 90% der Briefe mittlerweile von einem lokalen privaten Briefunternehmen.
Die Post fällt hier kaum auf, bzw. würde kaum auffallen wenn sie nicht mehr da wäre.

Das würde wohl in erster Linie die Postbank-Kunden auf die Barrikaden treiben, wenn hier die "Filiale" zumacht.

Johann

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« Antwort #3874 am: 13.03.2023 13:59 »
Zitat
im Standesamt von E6 bis E9a alles. Natürlich will der Standesbeamte nicht dauerhaft für E6 arbeiten

Welcher Standesbeamte arbeitet denn bitte noch für eine E6? Für Standesbeamte wird in der Regel auch mindestens der AL II abgefordert. Unter 9b findet man keinen Standesbeamten mehr.

Gibt es echt tarifbeschäftigte Standesbeamte? Weird. ;D

Verstehe ich das gerade richtig, dass beim Post-Angebot die Einmalzahlung monatlich gesplittet wird, und eine Entgelterhöhung erst greift sobald die Einmalzahlung komplett ausgezahlt ist?

Der ÖD wollte doch aber eine Einmalzahlung und eine GLEICHZEITIGE Entgelterhöhung, oder?

Der öD will überhaupt keine Einmalzahlung. Lieber stattdessen eine lineare Entgelterhöhung um zusätzliche 4%.
Das Problem ist nur die Möglichkeit der steuerfreien Einmalzahlung. Die macht es für Arbeitgeber wesentlich leichter und günstiger, um Arbeitnehmer auf ihre Seite zu ziehen. Ich wette, wenn man auf der Straße Leute fragt, ob sie lieber heute 100.000€ oder in 10 Jahren 2.000.000€ nehmen würden, würden sich genau die Leute für die 100.000€ heute aussprechen, die auch bei dem Postergebnis jetzt laut "Hurra!" schreien.


Lee Christmas

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3875 am: 13.03.2023 14:01 »
Verdi kann doch schon lange niemand mehr ernst nehmen. Wenn ich höre, dass die aus reinen Selbstdarstellungszwecken nicht mit anderen Gewerkschaften zusammen (Streik-) Maßnahmen durchführen wollen, dann so eine Verarschung der Post-Mitarbeiter doch echt nicht mehr zu fassen. Dieses Verdi-Unvermögen zieht sich komplett bis in die Behörden rein.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3876 am: 13.03.2023 14:18 »
Komisch eigentlich. Dabei haben sie sich doch auch mit Uhu und Pattex von den Klebstoffaktivisten... äh Quatsch... mit Udo und Patrick von den Klimaaktivisten zusammen getan. ;)

alfaromeofahrer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3877 am: 13.03.2023 14:19 »

Das strukturelle Problem des öD und das Problem der fehlenden Fachkräfte lösen wir jedenfalls mit Verdi nicht, das ist durch.

Ich würd´mal sagen: Das sind die Probleme der AGs und nicht der Gewerkschaften.

Verdi vertritt also keine Fachkräfte? Angenommen, die Arbeitgeberseite würde die Tabellenwerte der einzelnen EG gemäß ihrer numerischen Zahl erhöhen wollen (als 1% für EG1 und 2% für EG2 usw.), um ihr (das Fachkräfteproblem!) zu lösen: Würde Verdi zustimmen? Wahrscheinlich nicht...letztlich diesen Vorschlag naturgemäß blockieren. Und zack macht sich Verdi das Fachkräfteproblem zu eigen. Am Verhandlungstisch sitzen letztlich Sozialpartner. Und da muss ein Kompromiss gefunden werden. Aber Verdi scheint daran nicht interessiert, wie man ja an den Kommentaren zur Erhöhung der JSZ sieht. Man fällt damit den eigenen Mitgliedern > E8 in den Rücken. Solch ein Verhalten habe ich bei IG Metall und Co. noch nicht bemerkt.

Forschung4u

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« Antwort #3878 am: 13.03.2023 14:52 »

Das strukturelle Problem des öD und das Problem der fehlenden Fachkräfte lösen wir jedenfalls mit Verdi nicht, das ist durch.

Ich würd´mal sagen: Das sind die Probleme der AGs und nicht der Gewerkschaften.

Verdi vertritt also keine Fachkräfte? Angenommen, die Arbeitgeberseite würde die Tabellenwerte der einzelnen EG gemäß ihrer numerischen Zahl erhöhen wollen (als 1% für EG1 und 2% für EG2 usw.), um ihr (das Fachkräfteproblem!) zu lösen: Würde Verdi zustimmen? Wahrscheinlich nicht...letztlich diesen Vorschlag naturgemäß blockieren. Und zack macht sich Verdi das Fachkräfteproblem zu eigen. Am Verhandlungstisch sitzen letztlich Sozialpartner. Und da muss ein Kompromiss gefunden werden. Aber Verdi scheint daran nicht interessiert, wie man ja an den Kommentaren zur Erhöhung der JSZ sieht. Man fällt damit den eigenen Mitgliedern > E8 in den Rücken. Solch ein Verhalten habe ich bei IG Metall und Co. noch nicht bemerkt.

Nein, tut Verdi nicht, will Verdi in Wirklichkeit auch gar nicht. Ich reime mir das so zusammen, dass bei Verdi viele Leute aus Berufsgruppen sind, die Kommunisten anziehen. Entsprechend vertritt Verdi auch kommunistische Werte. Beispielsweise, dass alle, egal, welche Tätigkeit sie ausübern, oder welche Ausbildung sie haben, am Ende möglichst das gleiche Verdienen. Anders kann man das Gefasel von der sozialen Schere und das vehemente Ignorieren von Proportionalitäten nicht erklären. Und dann gerieren sich Vedianer gerne mit  so einem "Die-Partei-hat-immer-Recht"-Duktus und plappern in Diskussionen die immer gleichen Phrasen nach, die ihnen ihre Sekte eingetrichtert hat.
Argumentativ kommt selten was zurück.

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3879 am: 13.03.2023 15:01 »

Das strukturelle Problem des öD und das Problem der fehlenden Fachkräfte lösen wir jedenfalls mit Verdi nicht, das ist durch.

Ich würd´mal sagen: Das sind die Probleme der AGs und nicht der Gewerkschaften.

Verdi vertritt also keine Fachkräfte? Angenommen, die Arbeitgeberseite würde die Tabellenwerte der einzelnen EG gemäß ihrer numerischen Zahl erhöhen wollen (als 1% für EG1 und 2% für EG2 usw.), um ihr (das Fachkräfteproblem!) zu lösen: Würde Verdi zustimmen? Wahrscheinlich nicht...letztlich diesen Vorschlag naturgemäß blockieren. Und zack macht sich Verdi das Fachkräfteproblem zu eigen. Am Verhandlungstisch sitzen letztlich Sozialpartner. Und da muss ein Kompromiss gefunden werden. Aber Verdi scheint daran nicht interessiert, wie man ja an den Kommentaren zur Erhöhung der JSZ sieht. Man fällt damit den eigenen Mitgliedern > E8 in den Rücken. Solch ein Verhalten habe ich bei IG Metall und Co. noch nicht bemerkt.

Nein, tut Verdi nicht, will Verdi in Wirklichkeit auch gar nicht. Ich reime mir das so zusammen, dass bei Verdi viele Leute aus Berufsgruppen sind, die Kommunisten anziehen. Entsprechend vertritt Verdi auch kommunistische Werte. Beispielsweise, dass alle, egal, welche Tätigkeit sie ausübern, oder welche Ausbildung sie haben, am Ende möglichst das gleiche Verdienen. Anders kann man das Gefasel von der sozialen Schere und das vehemente Ignorieren von Proportionalitäten nicht erklären. Und dann gerieren sich Vedianer gerne mit  so einem "Die-Partei-hat-immer-Recht"-Duktus und plappern in Diskussionen die immer gleichen Phrasen nach, die ihnen ihre Sekte eingetrichtert hat.
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Und der "Große Vorsitzende" wird freudig als Freund im Bundestag aufgenommen.
Man tut sich halt nicht gegenseitig weh!

Flimmerhärchen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3880 am: 13.03.2023 15:10 »

Das strukturelle Problem des öD und das Problem der fehlenden Fachkräfte lösen wir jedenfalls mit Verdi nicht, das ist durch.

Ich würd´mal sagen: Das sind die Probleme der AGs und nicht der Gewerkschaften.

Verdi vertritt also keine Fachkräfte? Angenommen, die Arbeitgeberseite würde die Tabellenwerte der einzelnen EG gemäß ihrer numerischen Zahl erhöhen wollen (als 1% für EG1 und 2% für EG2 usw.), um ihr (das Fachkräfteproblem!) zu lösen: Würde Verdi zustimmen? Wahrscheinlich nicht...letztlich diesen Vorschlag naturgemäß blockieren. Und zack macht sich Verdi das Fachkräfteproblem zu eigen. Am Verhandlungstisch sitzen letztlich Sozialpartner. Und da muss ein Kompromiss gefunden werden. Aber Verdi scheint daran nicht interessiert, wie man ja an den Kommentaren zur Erhöhung der JSZ sieht. Man fällt damit den eigenen Mitgliedern > E8 in den Rücken. Solch ein Verhalten habe ich bei IG Metall und Co. noch nicht bemerkt.

Nein, tut Verdi nicht, will Verdi in Wirklichkeit auch gar nicht. Ich reime mir das so zusammen, dass bei Verdi viele Leute aus Berufsgruppen sind, die Kommunisten anziehen. Entsprechend vertritt Verdi auch kommunistische Werte. Beispielsweise, dass alle, egal, welche Tätigkeit sie ausübern, oder welche Ausbildung sie haben, am Ende möglichst das gleiche Verdienen. Anders kann man das Gefasel von der sozialen Schere und das vehemente Ignorieren von Proportionalitäten nicht erklären. Und dann gerieren sich Vedianer gerne mit  so einem "Die-Partei-hat-immer-Recht"-Duktus und plappern in Diskussionen die immer gleichen Phrasen nach, die ihnen ihre Sekte eingetrichtert hat.
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Sind die Verdi-Kommunisten hier im Raum?
Sorry, aber was ist das für ein völlig hirnverbrannter, paranoider Beitrag.

Lio1896

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3881 am: 13.03.2023 15:22 »
Verdi-Kommunisten? So langsam hackt es hier aber!

Admin2

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3882 am: 13.03.2023 15:26 »
Bitte keine politischen Diskussionen!

Danke

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3883 am: 13.03.2023 15:29 »
Zurück zu den anstehende Verhandlungen.

Es müsse maßgebliche lineare Erhöhungen her.

SamwiZobel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3884 am: 13.03.2023 16:32 »
Mein Tipp, nach dem Postergebnis nochmal leicht geändert:

01.06.2023 -> Erhöhung aller Tabellenentgelte um 300 € (ohne prozentuale Anpassung)
01.06.2023 -> Einmalzahlung von 2000 € für alle EGs (Auszahlung direkt nach Einigung; Teilzeitkräfte über 50% voll, unter 50% -> 1500 €)
01.01.2024 -> Einmalzahlung von 1000 € für alle EGs (Teilzeitkräfte über 50% voll, unter 50% 750 €)
01.07.2024 -> Erhöhung um 4 % (min. 180 €)

Weiter:
Erhöhung Jahressonderzahlung im Jahr 2023 auf 75 % für EGs von 9a - 15, 90 % für EG 1-8
Erhöhung Jahressonderzahlung im Jahr 2024 auf 90 % für EGs von 9a - 15 und 100 % für EG 1-8
Erhöhung Jahressonderzahlung im Jahr 2025 auf 100 % für alle EGs
TVV Anpassung der JSZ auf 105 % im Jahr 2023, 115% im Jahr 2024 und 120% im Jahr 2025, da bereits für alle EGs 100% aktuell ist.