Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 800972 times)

RadWirdKommen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3900 am: 14.03.2023 07:50 »
Die VBL wird übrigens gerade durch den festgeschriebenen jährlichen Erhöhungssatz der Leistungen von 1% quasi schleichend abgeschafft (jedenfalls von der Leistungsseite her, nicht von den Kosten)

Das betrifft jeden. In Frankreich wären jetzt sehr sehr viele der Betroffenen auf der Straße und würden demonstrieren (nicht unbedingt gleich streiken). Aber mal ehrlich, wen mit größer E9 oder vergleichbar kennen sie der hier auf die Straße gehen würde in seiner Freizeit und das nicht nur einmal sondern über Wochen? Anscheinend sind eben doch alle satt genug.

Britta2

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« Antwort #3901 am: 14.03.2023 07:54 »
Die VBL wird übrigens gerade durch den festgeschriebenen jährlichen Erhöhungssatz der Leistungen von 1% quasi schleichend abgeschafft (jedenfalls von der Leistungsseite her, nicht von den Kosten)

Das betrifft jeden. In Frankreich wären jetzt alle auf der Straße und würden demonstrieren (nicht unbedingt gleich streiken). Aber mal ehrlich, wen mit größer E9 oder vergleichbar kennen sie der hier auf die Straße gehen würde in seiner Freizeit und das nicht nur einmal sondern über Wochen? Anscheinend sind eben doch alle satt genug.

Die ewig kritisierte Boomer-Generation, die ja so egoistisch ist und unbedingt Rentenkürzungen hinnehmen soll.
Schon klar. Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind und sehrwohl ihre Alten finanzieren könnten. Aber wer einmal Nachteile hinnahm und still hielt, der hat das doch eh gelernt und auch weiter zu tun. Haut drauf!  --- Boomer mit 2-5 Kindern und lautstarkes Gejammer heute von wegen "künftig braucht am 1,1 Kinder zwecks Duchfüttern der Alten, der Staat geht Pleite ...

ProfTii

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« Antwort #3902 am: 14.03.2023 08:04 »
[...]

Wenn es sich für Sie so darstellt und sich seit Jahren nichts ändert, warum verbleiben Sie noch und wechseln nicht unverzüglich??? Zumal dann, wenn Sie zu der gefragten Gruppe IT/Ingenieure gehören !!!

Naja unabhängig von der Entwicklung des Tarifvertrages stellen sich die Möglichkeiten im öD sein Gehalt durch einen Stellenwechsel zu verbessern in nächster Zeit relativ gut dar - ich meine die Renteneintrittswelle steht kurz bevor und wird nicht durch neue MA aufgefangen werden können.

LehrerBW

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« Antwort #3903 am: 14.03.2023 08:08 »
Die ewig kritisierte Boomer-Generation, die ja so egoistisch ist und unbedingt Rentenkürzungen hinnehmen soll.
Schon klar. Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind und sehrwohl ihre Alten finanzieren könnten. Aber wer einmal Nachteile hinnahm und still hielt, der hat das doch eh gelernt und auch weiter zu tun. Haut drauf!  --- Boomer mit 2-5 Kindern und lautstarkes Gejammer heute von wegen "künftig braucht am 1,1 Kinder zwecks Duchfüttern der Alten, der Staat geht Pleite ...

Die Boomer haben eben nicht genug Kinder gezeugt....deshalb sitzen wir ja in dem Schlamassel mit der Rente wenn eben jene Generation sich aus dem Arbeitsleben verabschiedet.

heike2106

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« Antwort #3904 am: 14.03.2023 08:14 »


Die ewig kritisierte Boomer-Generation, die ja so egoistisch ist und unbedingt Rentenkürzungen hinnehmen soll.
Schon klar. Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind und sehrwohl ihre Alten finanzieren könnten. Aber wer einmal Nachteile hinnahm und still hielt, der hat das doch eh gelernt und auch weiter zu tun. Haut drauf!  --- Boomer mit 2-5 Kindern und lautstarkes Gejammer heute von wegen "künftig braucht am 1,1 Kinder zwecks Duchfüttern der Alten, der Staat geht Pleite ...

Die Boomer haben nicht genug Kinder bekommen für ihre Anzahl.
Es kann aber auch nicht sein, dass die nachfolgenden Generationen immer länger arbeiten sollen, mehr einzahlen sollen, geringere eigene Ansprüche generieren, um diese Boomer Generation zu unterhalten. (Generationengerechtigkeit) Deswegen jetzt das Ringen um Fachkräfte aus dem Ausland. Wir brauchen halt viel mehr Einzahler.

Irgendwann löst sich das Problem von alleine... Es wird weder genug Ärzte, medizinisches Personal oder Pflegekräfte geben, wenn die Boomer gebrechlich werden. Wenn dann alle ein Jahr oder länger auf wichtige Untersuchungen warten müssen, ist es oft zu spät. Die Sterblichkeit steigt, die Langlebigkeit sinkt.

RadWirdKommen

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« Antwort #3905 am: 14.03.2023 08:17 »
Über Boomer habe ich nichts geschrieben sondern eben darauf hingewiesen dass jeder eigentlich diese Kürzung nicht hinnehmen sollte.

ABER die Generationen davor hatten mehr Netto vom Brutto als die Jetztigen. Früher hat man Rentenpunkte mit nur 2% seines Bruttogehaltes bekommen und nun zahlt man fast 10%. Dazu mehr Krankenkasse und tatsächlich ein Problem die Pflegeversichung. Diese müssen neu die Jungen zahlen aber die jetztigen >70ig haben nie eine Pflegeversichrung bezahlt und erhalten Geld daraus. Dies ist nicht mehr der Deal jeder zahlt mal die Zeche sondern hier wird tatsächlich zu 100% die Jüngeren in Zahlhaft genommen und den Älteren gegeben. Die Sozial/Steuerlast der Jüngeren ist einfach ungleich höher als in den Jahren 50/60/70. Hätte man schon damals einen Kapitalstock zur Finanzierung gemacht wären die Probleme jetzt kleiner. Das dies so kommt wusste man schon ab dem Pillenknick aber die Politik hat nichts gemacht weil eben unpopulär.

ABER anstelle zu jammern wären jetzt Lösungen gut. Wie könnten diese aussehen?

FearOfTheDuck

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« Antwort #3906 am: 14.03.2023 08:18 »
Die ewig kritisierte Boomer-Generation, die ja so egoistisch ist und unbedingt Rentenkürzungen hinnehmen soll.
Schon klar. Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind und sehrwohl ihre Alten finanzieren könnten. Aber wer einmal Nachteile hinnahm und still hielt, der hat das doch eh gelernt und auch weiter zu tun. Haut drauf!  --- Boomer mit 2-5 Kindern und lautstarkes Gejammer heute von wegen "künftig braucht am 1,1 Kinder zwecks Duchfüttern der Alten, der Staat geht Pleite ...

Die Boomer haben eben nicht genug Kinder gezeugt....deshalb sitzen wir ja in dem Schlamassel mit der Rente wenn eben jene Generation sich aus dem Arbeitsleben verabschiedet.

Jetzt ist es wohl auch schon für einige zu spät. Oder sollte man betreutes Zeugen einrichten?  :P

Organisator

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« Antwort #3907 am: 14.03.2023 08:25 »
Die VBL wird übrigens gerade durch den festgeschriebenen jährlichen Erhöhungssatz der Leistungen von 1% quasi schleichend abgeschafft (jedenfalls von der Leistungsseite her, nicht von den Kosten)

Ist das so? Dies gilt doch erst für die Zeit ab Rentenbezug.

blanket

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« Antwort #3908 am: 14.03.2023 08:27 »
Die genannten Probleme sind alle richtig, bringt uns aber nichts. Daher muss jetzt endlich ein gutes Verhandlungsergebnis in 14 Tagen her.

Bzgl. meiner Vorrednerin. 5 % sind nicht genug. Vielleicht für 2023 plus Einmalzahlung.
Aber 2024 müssen mindestens nochmal 3-4 % drin sein. Der Staat und die Länder haben genug Geld, es muss nur richtig verteilt werden. Und ganz ehrlich von den genannten Prozenten geht doch eh fast die Hälfte wieder zurück über steuern usw.

Phoenix

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« Antwort #3909 am: 14.03.2023 08:36 »
Die VBL wird übrigens gerade durch den festgeschriebenen jährlichen Erhöhungssatz der Leistungen von 1% quasi schleichend abgeschafft (jedenfalls von der Leistungsseite her, nicht von den Kosten)

Das betrifft jeden. In Frankreich wären jetzt alle auf der Straße und würden demonstrieren (nicht unbedingt gleich streiken). Aber mal ehrlich, wen mit größer E9 oder vergleichbar kennen sie der hier auf die Straße gehen würde in seiner Freizeit und das nicht nur einmal sondern über Wochen? Anscheinend sind eben doch alle satt genug.

Die ewig kritisierte Boomer-Generation, die ja so egoistisch ist und unbedingt Rentenkürzungen hinnehmen soll.
Schon klar. Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind und sehrwohl ihre Alten finanzieren könnten. Aber wer einmal Nachteile hinnahm und still hielt, der hat das doch eh gelernt und auch weiter zu tun. Haut drauf!  --- Boomer mit 2-5 Kindern und lautstarkes Gejammer heute von wegen "künftig braucht am 1,1 Kinder zwecks Duchfüttern der Alten, der Staat geht Pleite ...

Guck dir mal an in welcher Generation der Pillenknick kam, oh ja es war die Boomer Generation

Junge

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« Antwort #3910 am: 14.03.2023 08:56 »
Mal zum Thema lineare Erhöhung. Ich habe mir mal E13/4 und E3/4 angeschaut für 12/2012 und 12/2022:

Gesamt-Jahresbrutto:
E3/4: von 27.944 auf 35.719 macht 27,8% Erhöhung in 10 Jahren.
E13/4: von 52.042 auf 67.157 macht 29.0% Erhöhung im selben Zeitraum.

Zumindest für diesen Zeitraum und diesen Gruppen und Stufen lässt sich keine Sozialismuspolitik feststellen.
Bei mir schmeißt der Rechner für E4/4 aber 37.201 Euro im 2022 aus. Also 33,1% sofern deine übrigen Zahlen stimmen.

E 3/4 nicht E 4/4. Schon erstaunlich. Kann man das erklären?

Die Zahlen beweisen mal wieder die alte Redensart: "Traue keiner Statistik, welche Du nicht selbst gefälscht hast!" Was will ich damit ausdrücken. Entweder man nimmt die Eingangs-Entgeltgruppen des vergleichbaren einfachen Dienstes und des vergleichbaren höheren Dienstes oder eben die jeweiligen vergleichbaren Entgeltgruppen in den einzelnen Bereichen.

Vergleicht man nämlich die Entwicklung E1/4 mit E13/4 erhält man eine Steigerung von 2012 zu 2022 wie folgt:
E1/4: 33,43 %
E13/4: 28,2 %

E3/4: 27,28 %
E15/4: 24,52 %

Insoweit kann man sehr deutlich erkennen, dass auch in der Vergangenheit die Entgeltgruppen im einfachen Bereich überproportional gesteigert wurden. Hauptgrund wird vermutlich die stärkere Absenkung der JSZ in den höheren Entgeltgruppen gewesen sein. Das müsste man aber jetzt genau untersuchen.

Grundlage für Berechnungswerte:
2012: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2012&matrix=12
2022: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/vka?id=tvoed-vka-2022&matrix=12

Als überproportional würde ich die Zahlen nicht interpretieren. Man sieht hier wieder ganz genau das jeder nur seine eigene Wahrheit aus den Fakten ziehen will.

FGL

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« Antwort #3911 am: 14.03.2023 09:19 »
Jene Boomer-Generation, die mehrere Kinder gezeugt und großgezogen hat, welche heute Steuerzahler sind [...]
... oder Steuerverbraucher...

Iunius

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« Antwort #3912 am: 14.03.2023 09:59 »
Es ist, wie es schon immer war: jeder interpretiert wie es ihm in den Kram passt.
Eine realistische Außeinandersetzung mit den Gehaltsentwicklungen ist fast nicht möglich, schon allein weil so viele betroffen sind.

Die Gegenargumentation, rational, wäre:

Die grundlegenden Einkommen der niedrigen Stufen mussten höher steigen als die höheren Einkommen weil es die Kerninflation auch tat.
Denn während Porsche & Maßanzug Inlfationsbereinigt kaum teurer geworden sind, wurden Energie, Lebensmittel und Wohnen die Treiber eben dieser.

Auch das Argument Verdi würde die unteren Gehaltsstufen besser vertreten und damit den oberen schaden ist eigentlich kein Selbstläufer: was kostet es die oberen Gehaltsstufen denn wenn die unteren einen Sockelbetrag bekommen? Erstmal nichts, und das Verdi für die nicht verhandelt liegt daran, dass keiner Mitglied dort ist und es ist eben nur eine (schlechte) Interessenvertretung.
Und deren Interessenten sind die Stufen 3-8 die praktisch dort organisiert sind. Darüber kenne ich keinen.

Hugo Stieglitz

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« Antwort #3913 am: 14.03.2023 10:09 »
Es ist, wie es schon immer war: jeder interpretiert wie es ihm in den Kram passt.
Eine realistische Außeinandersetzung mit den Gehaltsentwicklungen ist fast nicht möglich, schon allein weil so viele betroffen sind.

Die Gegenargumentation, rational, wäre:

Die grundlegenden Einkommen der niedrigen Stufen mussten höher steigen als die höheren Einkommen weil es die Kerninflation auch tat.
Denn während Porsche & Maßanzug Inlfationsbereinigt kaum teurer geworden sind, wurden Energie, Lebensmittel und Wohnen die Treiber eben dieser.

Auch das Argument Verdi würde die unteren Gehaltsstufen besser vertreten und damit den oberen schaden ist eigentlich kein Selbstläufer: was kostet es die oberen Gehaltsstufen denn wenn die unteren einen Sockelbetrag bekommen? Erstmal nichts, und das Verdi für die nicht verhandelt liegt daran, dass keiner Mitglied dort ist und es ist eben nur eine (schlechte) Interessenvertretung.
Und deren Interessenten sind die Stufen 3-8 die praktisch dort organisiert sind. Darüber kenne ich keinen.
Weil in den EG's 12-15, Maßanzüge und Porsches ein elementarer Bestanteil des Warenkorbes sind...


Stempelroboter

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« Antwort #3914 am: 14.03.2023 10:12 »
Es ist, wie es schon immer war: jeder interpretiert wie es ihm in den Kram passt.
Eine realistische Außeinandersetzung mit den Gehaltsentwicklungen ist fast nicht möglich, schon allein weil so viele betroffen sind.

Die Gegenargumentation, rational, wäre:

Die grundlegenden Einkommen der niedrigen Stufen mussten höher steigen als die höheren Einkommen weil es die Kerninflation auch tat.
Denn während Porsche & Maßanzug Inlfationsbereinigt kaum teurer geworden sind, wurden Energie, Lebensmittel und Wohnen die Treiber eben dieser.

Auch das Argument Verdi würde die unteren Gehaltsstufen besser vertreten und damit den oberen schaden ist eigentlich kein Selbstläufer: was kostet es die oberen Gehaltsstufen denn wenn die unteren einen Sockelbetrag bekommen? Erstmal nichts, und das Verdi für die nicht verhandelt liegt daran, dass keiner Mitglied dort ist und es ist eben nur eine (schlechte) Interessenvertretung.
Und deren Interessenten sind die Stufen 3-8 die praktisch dort organisiert sind. Darüber kenne ich keinen.
Weil in den EG's 12-15, Maßanzüge und Porsches ein elementarer Bestanteil des Warenkorbes sind...

Er hat bewusst übertrieben, um es anschaulich zu machen.