Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802602 times)

Johann

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3990 am: 15.03.2023 13:33 »


Mit einer Einmalzahlung kann man aber Urlaub oder sonstige hochpreisige Anschaffungen wie Elektrogeräte bezahlen ohne eine Finanzierung in Anspruch zu nehmen, welche die nächsten 12 oder 24 Monate das verfügbare Einkommen geschmälert hätte.


Richtig. Oder Sanierung, Heizungstausch, Immobilienkauf, Autokauf usw.

Da blecht man aktuell 4-6% Zinsen. In so einem Fall wären die 3k netto also eine gute Investition.

Da hab ich lieber 5% mehr Gehalt und nehme mir für 7% einen Kredit für 3.000€. Dann gebe ich mir noch besonders viel Mühe, diesen schnell abzustottern und gehe bereits nach kurzer Dauer mit (dickem) Plus raus.

Manchmal verstehe ich, wieso so viele Menschen in Deutschland nur dann als "reich" bezeichnet werden, wenn es wieder darum geht, warum "wir" als "so reiches Land" nicht noch nach xyz Geld überweisen.

OrganisationsGuy

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« Antwort #3991 am: 15.03.2023 13:37 »
Meinetwegen darf die Einmalzahlung auch wegfallen.
Die wurde nur "ermöglicht" durch den Bund - hätte auch anders sein können und dann würden wir nicht darüber diskutieren.
Dafür lieber einen Prozentpunkt mehr.

5% zum 01.01.2023 rückwirkend
6% zum 01.01.2024

JZS für höhere EG auf 80% und für die unteren EG auf 100%

24 Monate Laufzeit.

warum sollte die Einmalzahlung wegfallen?

Das ist doch das beste an den Verhandlungen. mit 2-3000 Euro netto auf die Kralle kann man was anfangen.

Die 5% brutto monatliche Erhöhung sind nichtmal ein Wochenendkauf heutzutage.

Was genau kann man mit 2-3000 Euro nette anfangen? Also außer aufn Kopf hauen? Und wie bekommst du die Einmalzahlung später wieder rein wenn die Wirkung ausgeklungen ist? Dein Gehalt bleibt niedrig. Oder willst du dann bei der nächsten Tarifverhandlung direkt mit 20% Forderungen rein gehen?

Davon ab, reichen 5% bruotto bei mir für nen Familienwochenendeinkauf. Also nicht polemisch werden.

Wozu die Einmalzahlung gut ist habe ich eben erklärt.

Rechnen wir mal kurz:

5% wären bei mir 210 euro brutto.

Also grob geschätzt 120 euro netto.

Wochenendeinkauf  liegt bei 60 euro. Also 2 Wochenendeinkäufe zusätzlich als neuer Tarifabschluss. Und das ist euch lieber als ne Einmalzahlung von 2-3000 euro? Unfassbar

120 € Netto mehr im Monat sind bei mir bis zur Rente in 33 Jahren 47.520,00 € zusätzlich ohne Einberechnung von JSZ.

Da können die mir 8.000,00 € derzeit anbieten, die würd ich ablehnen anstelle der 120,00 € Netto mehr im Monat.

E15TVL

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« Antwort #3992 am: 15.03.2023 13:51 »
Aber so wie es scheint, sind die Einmalzahlung-Fanboys bis über beide Ohren verschuldet und könnten sich so direkt erstmal Luft verschaffen. Oder sich direkt ein neues iPhone kaufen. Und was interessieren die Probleme von morgen?  ::)

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3993 am: 15.03.2023 13:53 »
Meinetwegen darf die Einmalzahlung auch wegfallen.
Die wurde nur "ermöglicht" durch den Bund - hätte auch anders sein können und dann würden wir nicht darüber diskutieren.
Dafür lieber einen Prozentpunkt mehr.

5% zum 01.01.2023 rückwirkend
6% zum 01.01.2024

JZS für höhere EG auf 80% und für die unteren EG auf 100%

24 Monate Laufzeit.

warum sollte die Einmalzahlung wegfallen?

Das ist doch das beste an den Verhandlungen. mit 2-3000 Euro netto auf die Kralle kann man was anfangen.

Die 5% brutto monatliche Erhöhung sind nichtmal ein Wochenendkauf heutzutage.

Was genau kann man mit 2-3000 Euro nette anfangen? Also außer aufn Kopf hauen? Und wie bekommst du die Einmalzahlung später wieder rein wenn die Wirkung ausgeklungen ist? Dein Gehalt bleibt niedrig. Oder willst du dann bei der nächsten Tarifverhandlung direkt mit 20% Forderungen rein gehen?

Davon ab, reichen 5% bruotto bei mir für nen Familienwochenendeinkauf. Also nicht polemisch werden.

Wozu die Einmalzahlung gut ist habe ich eben erklärt.

Rechnen wir mal kurz:

5% wären bei mir 210 euro brutto.

Also grob geschätzt 120 euro netto.

Wochenendeinkauf  liegt bei 60 euro. Also 2 Wochenendeinkäufe zusätzlich als neuer Tarifabschluss. Und das ist euch lieber als ne Einmalzahlung von 2-3000 euro? Unfassbar

120 € Netto mehr im Monat sind bei mir bis zur Rente in 33 Jahren 47.520,00 € zusätzlich ohne Einberechnung von JSZ.

Da können die mir 8.000,00 € derzeit anbieten, die würd ich ablehnen anstelle der 120,00 € Netto mehr im Monat.

Ok leih mir mal 3.000 euro. Ich gebe dir dafür im Gegenzug bis zu deiner Rente 10 euro pro monat zurück. Sind 960 euro plus für dich.

OrganisationsGuy

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« Antwort #3994 am: 15.03.2023 14:01 »

Ok leih mir mal 3.000 euro. Ich gebe dir dafür im Gegenzug bis zu deiner Rente 10 euro pro monat zurück. Sind 960 euro plus für dich.

Dein Vergleich hinkt, ich muss mein bereits vorhandenes Kapital derzeit nicht reduzieren um monatliche Mehreinnahmen zu erhalten im Szenario der Tarifverhandlungen.

Wenn mir einer anbietet 100.000,00 € jetzt zu erhalten oder aber bis zu meinem 67 Lebensjahr 1,584 Millionen in monatlichen Raten, dann nehme ich die Ratenzahlung. Das Verhältnis steht im gleichen wie die 3.000,00 € zu den 47.520,00 €.

Ich hab lieber einen gesicherten Lebensstandard als spontan etwas Geld auf der Bank um mir kurzzeitigen Lebensstil zu ermöglichen.

E15TVL

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« Antwort #3995 am: 15.03.2023 14:04 »
Ok leih mir mal 3.000 euro. Ich gebe dir dafür im Gegenzug bis zu deiner Rente 10 euro pro monat zurück. Sind 960 euro plus für dich.
Er sprach nicht von 10 EUR, sondern von 120 EUR. Das sind dann keine 960 EUR plus, sondern 44.520 EUR plus. JSZ und darauf aufbauende Steigerung mal kurz ignoriert.

Stempelroboter

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« Antwort #3996 am: 15.03.2023 14:15 »

[/quote]

120 € Netto mehr im Monat sind bei mir bis zur Rente in 33 Jahren 47.520,00 € zusätzlich ohne Einberechnung von JSZ.

Da können die mir 8.000,00 € derzeit anbieten, die würd ich ablehnen anstelle der 120,00 € Netto mehr im Monat.
[/quote]

Es sei denn, die Inflation steigt weiter an, so dass die jetzt auf den Kopf gehauenen 3000 im Endeffekt mehr Wert waren als die 47.000 in 33 Jahren...  ;D Vielleicht rechnen die Einmalzahlungsfreunde so? (Achtung Ironie, bitte nicht sofort negativ bewerten  :'().

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3997 am: 15.03.2023 14:49 »
Aber so wie es scheint, sind die Einmalzahlung-Fanboys bis über beide Ohren verschuldet und könnten sich so direkt erstmal Luft verschaffen. Oder sich direkt ein neues iPhone kaufen. Und was interessieren die Probleme von morgen?  ::)

Glaubt jemand ernsthaft, dass die AG Seite ohne die Einmalzahlung, 5% tabellenwirksam extra herausrücken würde? hahaha.

E15TVL

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« Antwort #3998 am: 15.03.2023 14:51 »
Nein, glaubt niemand. Aber an 1-3 % schon eher und selbst die wären besser als 3.000 EUR Einzahlzahlung.

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3999 am: 15.03.2023 14:57 »
Aber so wie es scheint, sind die Einmalzahlung-Fanboys bis über beide Ohren verschuldet und könnten sich so direkt erstmal Luft verschaffen. Oder sich direkt ein neues iPhone kaufen. Und was interessieren die Probleme von morgen?  ::)


und können weder rechnen, noch mit Geld umgehen. Sehr erschreckend. Das sind dann die Leute deren Altersversorgung nicht ausreicht und dem Staat auf der Tasche liegen werden. Aber Hauptsache sie haben einmalig 3000 Euro bekommen, die sie für irgendeinen sinnlosen Quatsch raushauen konnten.


Ältere Beschäftigte die noch max. 1-2 Jahre bis zur ihrer Rente haben, denen gönne ich die Einmalzahlung. Das sind die Einzigen, bei denen das Sinn macht.

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4000 am: 15.03.2023 15:08 »
Die eigentliche Idee der Einmalzahlung ist eigentlich, dass sie die Inflationsverluste vor allem aus 2022 ausgleicht. Für den zukünftigen Inflationsausgleich sind dann entsprechende Tariferhöhungen nötig. Dass sich die AG da aber wieder mit der Beute aus dem Staub machen wollen, hätte man sich auch irgendwie denken können. In einem System mit Tarifautonomie hat es eben wenig Sinn, wenn der Staat da versucht, einzugreifen. Entweder macht der Staat die Löhne, dann hat er die Kontrolle über solche Dinge, oder es herrscht Tarifautonomie. Beides zusammen funktioniert nicht.

bobood

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4001 am: 15.03.2023 15:18 »
Die eigentliche Idee der Einmalzahlung ist eigentlich, dass sie die Inflationsverluste vor allem aus 2022 ausgleicht. Für den zukünftigen Inflationsausgleich sind dann entsprechende Tariferhöhungen nötig. Dass sich die AG da aber wieder mit der Beute aus dem Staub machen wollen, hätte man sich auch irgendwie denken können. In einem System mit Tarifautonomie hat es eben wenig Sinn, wenn der Staat da versucht, einzugreifen. Entweder macht der Staat die Löhne, dann hat er die Kontrolle über solche Dinge, oder es herrscht Tarifautonomie. Beides zusammen funktioniert nicht.

Stimme da vollkommen zu!
Was mich an den Diskussionen hier nervt ist, das keiner über die Änderungen der Eingruppierungen redet.
Wir kriegen in TV-V nur noch Idioten.

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4002 am: 15.03.2023 15:25 »
Die eigentliche Idee der Einmalzahlung ist eigentlich, dass sie die Inflationsverluste vor allem aus 2022 ausgleicht. Für den zukünftigen Inflationsausgleich sind dann entsprechende Tariferhöhungen nötig. Dass sich die AG da aber wieder mit der Beute aus dem Staub machen wollen, hätte man sich auch irgendwie denken können. In einem System mit Tarifautonomie hat es eben wenig Sinn, wenn der Staat da versucht, einzugreifen. Entweder macht der Staat die Löhne, dann hat er die Kontrolle über solche Dinge, oder es herrscht Tarifautonomie. Beides zusammen funktioniert nicht.

Stimme da vollkommen zu!
Was mich an den Diskussionen hier nervt ist, das keiner über die Änderungen der Eingruppierungen redet.
Wir kriegen in TV-V nur noch Idioten.

Was genau meinst Du damit?

igifcc

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« Antwort #4003 am: 15.03.2023 15:31 »
Die eigentliche Idee der Einmalzahlung ist eigentlich, dass sie die Inflationsverluste vor allem aus 2022 ausgleicht. Für den zukünftigen Inflationsausgleich sind dann entsprechende Tariferhöhungen nötig. Dass sich die AG da aber wieder mit der Beute aus dem Staub machen wollen, hätte man sich auch irgendwie denken können. In einem System mit Tarifautonomie hat es eben wenig Sinn, wenn der Staat da versucht, einzugreifen. Entweder macht der Staat die Löhne, dann hat er die Kontrolle über solche Dinge, oder es herrscht Tarifautonomie. Beides zusammen funktioniert nicht.

Stimme da vollkommen zu!
Was mich an den Diskussionen hier nervt ist, das keiner über die Änderungen der Eingruppierungen redet.
Wir kriegen in TV-V nur noch Idioten.
Meiner Erfahrung nach bestehen erhebliche Unterschiede bei TVV-Unternehmen zwecks der Eingruppierung. Man sollte meinen, dass gleiche Stellen bei Unternehmen X und Y gleich eingruppiert sind, in der Praxis ist das nicht so. Ein beliebter Trick die höheren Entgelte im TVV im Vergleich zum TVÖD zu umschiffen ist ganz simpel eine niedrigere Eingruppierung.

bobood

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« Antwort #4004 am: 15.03.2023 15:36 »
Die eigentliche Idee der Einmalzahlung ist eigentlich, dass sie die Inflationsverluste vor allem aus 2022 ausgleicht. Für den zukünftigen Inflationsausgleich sind dann entsprechende Tariferhöhungen nötig. Dass sich die AG da aber wieder mit der Beute aus dem Staub machen wollen, hätte man sich auch irgendwie denken können. In einem System mit Tarifautonomie hat es eben wenig Sinn, wenn der Staat da versucht, einzugreifen. Entweder macht der Staat die Löhne, dann hat er die Kontrolle über solche Dinge, oder es herrscht Tarifautonomie. Beides zusammen funktioniert nicht.

Stimme da vollkommen zu!
Was mich an den Diskussionen hier nervt ist, das keiner über die Änderungen der Eingruppierungen redet.
Wir kriegen in TV-V nur noch Idioten.
Meiner Erfahrung nach bestehen erhebliche Unterschiede bei TVV-Unternehmen zwecks der Eingruppierung. Man sollte meinen, dass gleiche Stellen bei Unternehmen X und Y gleich eingruppiert sind, in der Praxis ist das nicht so. Ein beliebter Trick die höheren Entgelte im TVV im Vergleich zum TVÖD zu umschiffen ist ganz simpel eine niedrigere Eingruppierung.


Ja, weil die Merkmale angeblich total Dehnbar sind.
Kaufmänner haben z.T 2-3 Lohngruppen mehr.
Elektriker TV-V 5/6 und Sekretärinnen 7/8. .