Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802504 times)

Schnarchnase81

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4050 am: 16.03.2023 12:34 »
Der Zeitfaktor schmälert den Wert des Geldes je größer dieser ist, sowohl in der Theorie durch die Inflation, als auch rein praktisch.

Nur das ein Zeitfaktor von 25 Monaten für deine 3.000,00 € marginal ist. Um 3.000,00 € neben meinen laufenden Kosten anzusparen brauch ich 3 Monate.

Und es ist faszinierend wie du dauernd auf deinem Beispiel mit 960 € Mehrwert beharrst, weil du weisst das diese Zahl so unbedeutend ist das niemand hierfür 33 Jahre warten würde.

Nimm doch die 44.520,00 € die wir gestern als Unterschiedsbetrag gerechnet haben. Sprich ich geb dir heute 3.000,00 € und du mir in 33 Jahren 44.520,00 €.

Die Anzahl an Personen die den Deal eingeht ist erschreckend höher.

Du kannst nicht theoretische Summenspiele in den Raum werfen ohne die Lebenswirklichkeit zu betrachten.

Nach deiner Theorie müsste man die 120 euro monat für monat an die Seite legen um dann in 33 jahren die gesamtsumme von 44k auf einen Schlag zu haben. Und das ist so unattraktiv dass dies keiner macht weil man nichtmal weiß ob man in 33 jahren überhaupt noch lebt, wieviel die 44k dann noch wert sind, man gesund genug ist das Geld zu geniessen, vielleicht schon anderweitig zu Reichtum gekommen ist etc.pp

Die Gehaltserhöhung wird faktisch in den Konsum fliessen, wie z.b 2 Wochenendeinkäufen. Man bemerkt die 120 Euro kaum.

3000 euro auf einen Schlag merke ich aber schon und ich persönlich habe mehr von bezahltem Iphone14, PS5 und Mallorca Urlaub als von den beiden Wochenendeinkäufen.

Bei der nächsten Tarifverhandlung kann dann ja wieder das Gehalt deutlich erhöht werden. Ein 2jähriger Wechsel zwischen mindestens 3000 € EZ und 7% Erhöhung halte ich für am sinnvollsten.
EZ und

Egal, wie du es dir drehst und wendest: du fährst mit der EZ immer(außer halt mit der Rentenausnahme) finanziell schlechter. Du denkst nur kurzfristig und verzichtest dadurch auf viel Geld. 120€ pro Monat sind nach 25 Monaten auch 3000€. Und das mit den 7% macht die Dummheit noch größer:

Fall1 (vereinfacht): 2000 Nettogehalt +3000EZ. =51000 € nach 24 Monaten Nach 24 Monaten +7% = 2140€ Monat.

Fall2 (vereinfacht) = 2000 Nettogehalt + 100€ (das sind 5%) mehr =2100 €/, was dann 50400 nach 24 Monaten sind. Es fehlen noch 6000€. Bei 7% mehr ergibt dies ein Gehalt ab Monat 25 = 2247 €, was 107 € mehr sind. Der 3000€-Fall ist also nach nicht einmal 6 weiteren Monate eingeholt. Nach 10 weiteren Monaten hat man schon 1070€ mehr auf der Tasche.

Und um mal zu zeigen, wie sich das potenziert, mal das Gehalt nach 3 weiteren Anpassungen von je 5%:
Fall 1: 2477 €
Fall 2: 2601 €
Da haben wir schon einen Unterschied von 124€….und das nur, weil man lieber 3000€ sofort cash auf der Hand haben wollte, statt der 5%.
Und je großer die lineare Erhöhung wäre, desto mehr werden die 3000€ abgewertet. Gedankliche Kurzsichtigkeit kostet Geld…das war schon immer so….

Garfield73

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« Antwort #4051 am: 16.03.2023 12:35 »
Aber das Leben ist keine mathematische Formel im Vakuum.

Das Leben besteht aus kaputten Autos, sonstigen Notlagen und Konsumgier.

Aber ich höre jetzt auch auf irgendwelchen Zahlennerds das Leben zu erklären.

Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Wenn Du jetzt noch Kreditgeber mit Arbeitgeber gleichsetzt, dann hast Du auch endlich verstanden, für wen Einmalzahlungen gut sind. Ansonsten ist Dein Äpfel-Birnen-Vergleich so was von sinnlos ...

daseinsvorsorge

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« Antwort #4052 am: 16.03.2023 12:37 »
Ich freue mich nicht sonderlich auf den Abschluss bzw. erwarte wenig. Das schützt vor herben Enttäuschungen.
Wenn man sieht, wie trotz des "vehementen Ablehnens" im Vorfeld seitens Verdi die Einmalzahlung bei der Post eingesetzt wird, frage ich mich, ob tatsächlich gemeinsam verhandelt wurde und ob Verdi mit am Tisch saß ??!

Tatsächlich vermute ich erste Erhöhungen ab 1.10.23 und max. 3,5 - 4 % und bis Oktober 24. Dann ein Schnaps mehr (2%) bis 12/25. Einmalzahlung in ähnlicher Weise angewandt wie bei der Post in Schlückchen bis 09/24.

Gratulation an den Verhandlungspartner:
- schier endlose Laufzeit durchgesetzt
- viel zu geringe prozentuale Erhöhungen durchsesetzt
- mit dem 1.10.23 ein unverschämtes Herauszögern durchgesetzt

Etwas Anderes erwarte ich nicht.
Bis dann.

Aber das sind nur mögliche Szenarien für die Organiserten.  Sie - so meine Vermutung - verhandlen als "freier" AN dank der ngativen Koalitionsfreiheit doch selbst mit Ihrem AG. Wie weit sind Sie denn da schon gekommen? Haben Sie schon mit Wechsel gedroht? Wenn nein, warum nicht ? Oder geht Ihr AG auf Ihre Forderungen ein ?

Lorenzo von Matterhorn

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« Antwort #4053 am: 16.03.2023 12:38 »
Ich persönlich vermute ja mal, dass Mr. Burnz ganz genau weiß, was ihr ihm sagen wollt und er das tote Pferd nur weiter reitet, um auch dem letzten mitlesenden Fan einer Einmalzahlung klar zu machen, dass diese Forderung zu kurz greift. Eure enthausiastischen Beispielrechnungen haben das zudem verdeutlicht.

In diesem Sinne hat er nur Gutes gewollt und auch getan.

Johann

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« Antwort #4054 am: 16.03.2023 12:39 »
Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Die Kreditgeschäfte florieren ja nur wegen so Mathematikverweigerern wie dir so gut, für die es nur das hier und jetzt, aber kein morgen und übermorgen und schon gar kein in 2 Jahren gibt.

SimsiBumbu

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« Antwort #4055 am: 16.03.2023 12:40 »
Ihr könnt den Einmalzahlungs-Fans hier vorrechnen was ihr wollt, die wollen jetzt ihre PS5 und das iPhone....wenn die Nebenkostenabrechnung kommt ist das Geld schon weg. :( :o

Die Erhöhung doch auch. Ausser ich lege die an die Seite. Aber dann kann ich auch gleich die EZ nehmen statt die Erhöhung mühsam monatlich zu bunkern.

Und wenn der Vermieter sagt er hätte nun gern die 900 Euro NK Nachzahlung kann ich ja auch nicht sagen: Ok ich zahle Ihnen die in 9 Raten zu 100 euro ab.

Aber den Dissens zwischen mathematischer Theorie und Lebenswirklichkeit wollen viele nicht begreifen.

Warum sollte man nicht genau über solch eine Lösung mit seinem Vermieter sprechen können? Aber klar, Vermieter sind raffgierig und wollen nur das schlechteste.

Bei einer NK Nachzahlung von 900 Euro erhöht wahrscheinlich jeder vernünftige Vermieter die monatliche Betriebskostenvorauszahlung um 70 bis 80 Euro. Dann muss ich halt die restlichen 2.100 Euro der Einmalzahlung für den Wochenendeinkauf verwenden oder weil ich monatlich höhere Kosten habe, ein Wochenende im Monat hungern.

Organisator

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« Antwort #4056 am: 16.03.2023 12:43 »
Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Die Kreditgeschäfte florieren ja nur wegen so Mathematikverweigerern wie dir so gut, für die es nur das hier und jetzt, aber kein morgen und übermorgen und schon gar kein in 2 Jahren gibt.

Und genau diese sollten keine Grundlage für die Ausgestaltung von Tariferhöhungen sein.

OrganisationsGuy

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« Antwort #4057 am: 16.03.2023 12:44 »
Hattu fein gerechnet.

Aber das Leben ist keine mathematische Formel im Vakuum.

Das Leben besteht aus kaputten Autos, sonstigen Notlagen und Konsumgier.

Aber ich höre jetzt auch auf irgendwelchen Zahlennerds das Leben zu erklären.

Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Haste recht, deswegen hat der Lebenserfahrene Mensch auch bereits über Jahre einen Geldpuffer an Seite gelegt für kappute Waschmaschinen, den Urlaub, neues Iphone etc. Wenn man 20.000,00 € oder mehr auf dem Konto liegen hat interessiert einen die Einmalzahlung nicht. Aber wenn man von Gehaltsabrechnung zu Gehaltsabrechnung lebt dann argumentiert man so wie du.

Und jetzt komm nicht mit "meine Kohle steckt in Anlagen" - wer kein Polster vorliegen hat für Notfälle sollte auch kein Geld in Anlagewerten haben, ist ebenfalls an der Realität vorbei.

Frank7777

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4058 am: 16.03.2023 12:44 »
Leute die für eine Einmalzahlung auf eine prozentuale Erhöhung verzichten, sollten ihren Job kündigen. Ich kann nicht glauben wie man sowas besser finden kann. Wenn es nach denen gehen würde, bekäme jeder nur 1000 € Bruttolohn wie 1970...

« Last Edit: 16.03.2023 12:50 von Frank7777 »

MoinMoin

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« Antwort #4059 am: 16.03.2023 12:45 »
Leute die für eine Einmalzahlung auf eine prozentuale Erhöhung verzichten, sollten ihren Job kündigen. Ich kann nicht gauben wie man sowas besser finden kann. Wenn es nach denen gehen würde, bekäme jeder nur 1000 € Bruttolohn wie 1970...
Natürlich nur die, die nicht zeitnah in Rente gehen, denn für die Lohnt es sich die Einmalzahlung  8)

Schnarchnase81

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« Antwort #4060 am: 16.03.2023 12:45 »
Ich persönlich vermute ja mal, dass Mr. Burnz ganz genau weiß, was ihr ihm sagen wollt und er das tote Pferd nur weiter reitet, um auch dem letzten mitlesenden Fan einer Einmalzahlung klar zu machen, dass diese Forderung zu kurz greift. Eure enthausiastischen Beispielrechnungen haben das zudem verdeutlicht.

In diesem Sinne hat er nur Gutes gewollt und auch getan.

Ich denke eher, es ist die weit verbreitete kognitive Kurzsichtigkeit und die allgemeine Unwissenheit, die leider durch Desinteresse und Abhängigkeit von sozialen Medien immer mehr Verbreitung, insbesondere bei jüngeren Menschen, findet.
Da wurde schon richtig hier geschrieben: lieber jetzt die PS5 und das neue IPhone, statt zu warten und dafür später mehr Geld in der Tasche zu haben. Fb, YT und TT geben da den Takt vor, zumal man lieber diese intellektuelle Armseligkeit konsumiert, anstatt vielleicht mal was für das Leben zu lernen…..wenn der Influencer vorgibt, ich muss das neue IPhone haben, dann muss ich das auch haben. Influencer haben auch den Vorteil, dass ich so mein eigenes Gehirn nicht nutzen muss…..

brian

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« Antwort #4061 am: 16.03.2023 12:46 »


Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Wenn Einmalzahlungen unabhängig von Tariferhöhungen efolgen, sind sie selbstverständlich nicht unattraktiv. Sie sind nur unattraktiv, wenn sie anstelle einer Tariferhöhung stattfinden. Und das findet statt. Wie bei der Coronaprämie ja auch schon.

MrBurnz

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« Antwort #4062 am: 16.03.2023 12:47 »
Wundert mich nur dass Kreditgeschäfte so florieren seit Hunderten von Jahren wenn Einmalzahlungen doch so unattraktiv sind. Meinen nächsten Kredit lass ich mir dann monatlich auszahlen, hilft bestimmt genauso gut  ::)

Die Kreditgeschäfte florieren ja nur wegen so Mathematikverweigerern wie dir so gut, für die es nur das hier und jetzt, aber kein morgen und übermorgen und schon gar kein in 2 Jahren gibt.

Nein Kreditgeschäfte florieren, wie bereits erklärt, wegen Notlagen und Konsumgier.

Man muss sich kein Auto für 10.000 euro via Kredit kaufen, man kann auch die nächsten 7 Jahre zu Fuß gehen, monatlich 120 euro sparen, und sich dann das Auto kaufen.

Exakt so weltfremd argumentiert Ihr und fühlt euch auch noch clever mit euren Vakuum-Rechnungen.




Wdd3

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« Antwort #4063 am: 16.03.2023 12:48 »
Ihr könnt den Einmalzahlungs-Fans hier vorrechnen was ihr wollt, die wollen jetzt ihre PS5 und das iPhone....wenn die Nebenkostenabrechnung kommt ist das Geld schon weg. :( :o

Die Erhöhung doch auch. Ausser ich lege die an die Seite. Aber dann kann ich auch gleich die EZ nehmen statt die Erhöhung mühsam monatlich zu bunkern.

Und wenn der Vermieter sagt er hätte nun gern die 900 Euro NK Nachzahlung kann ich ja auch nicht sagen: Ok ich zahle Ihnen die in 9 Raten zu 100 euro ab.

Aber den Dissens zwischen mathematischer Theorie und Lebenswirklichkeit wollen viele nicht begreifen.

Spare in der Zeit dann hast du in der Not.

Dazu braucht es keine Einmalzahlung sondern ein monatliches Gehalt, und das gern mit regelmäßiger X% Erhöhung.

MrBurnz

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« Antwort #4064 am: 16.03.2023 12:51 »
Wenn man 20.000,00 € oder mehr auf dem Konto liegen hat interessiert einen die Einmalzahlung nicht. Aber wenn man von Gehaltsabrechnung zu Gehaltsabrechnung lebt dann argumentiert man so wie du.



Immerhin haben es wir jetzt gelöst.

Ich argumentiere für den Großteil der Menschen die keine 20k+ auf dem Konto haben, Ihr für den kleinen Rest.