Guten Tag Herr Burnz, Sie möchten also einen Kredit über 10.000 €, rückzahlbar in 120 Monatsraten a 100 womit wir dann mit Zinsen bei effektiv 12.000 € Rückzahlung wären. Korrekt?
Genau.
Und wofür?
Ich muss eine NK Nachzahlung begleichen, mein Auto reparieren, möchte in Urlaub fliegen und brauche dringend einen neuen Kühlschrank und Handy.
Verstehe. Möchten Sie das Geld nicht lieber in monatlichen Raten ausgezahlt bekommen?
Was?
Na wir zahlen Ihnen die 10.000 in 300 € Raten aus, 33 Monate lang.
Aber dann kann ich doch nichts davon kaufen.
Aber Ihr Einkommen erhöht sich um satte 200 €. Das ist viel nachhaltiger und besser, sagt auch das TVÖD Forum.
Ja, aber ich muss doch Reparatur, Urlaub, NK Nachzahlung auf einen Schlag bezahlen.
Ach dafür können Sie dann ja einen Kredit nehmen.
Wieder der Denkfehler, den Kredit mit der Erhöhung gleichzusetzen. Ich verstehe schon, dass du sofort Geld brauchst. Wenn man dir einen Kredit in Raten auszahlt ist dir nicht geholfen, das ist klar! Mit der monatlichen Erhöhung bekommst du nicht sofort einen großen Betrag, auch das ist logisch. Jetzt ersetze (und da ist dann dein Denkfehler) die Erhöhung durch einen Kredit, der dir sofort Geld bringt. Da wir hier von maximal 3000€ sprechen, könne wir hier getrost Erhöhung gleich Kreditrate setzen. Als Ergebnis bekommst du sofort die 3000€ und hast im Monat nicht mehr und nicht weniger zum Leben. Bis hierher haben wir keinen Unterschied ob Erhöhung oder EZ.
Jetzt kommt aber der entscheidende Punkt: bei dem Kredit bekommt der Kreditgeber Zinsen. Sagen wir insgesamt 3300€ wird insgesamt über die Laufzeit zurückgezahlt. Du hast aber trotzdem im Monat genau so viel Geld zur Verfügung wie vor dem Kredit, denn wir erinnern uns: die Rate kommt durch die Erhöhung zustande. Demnach werden die Zinsen auch aus der Erhöhung bezahlt. In dem Beispiel mit 100€ Erhöhung gegen 3000€ EZ wäre dies nach ca. 33 Moanten (bei ca.7% Zinsen) erreicht. Du hast also 3000 von der Bank bekommenen 33 Monate die Erhöhung für die Zinsen mit Tilgung verbraucht. Bei der EZ hättest du auch 3000€ bekommen und hättest die nächsten 33 Monat genau wie viel mehr? Kurz und bündig: gar nix, denn außer den 3000€ gibt es nix.
So…und jetzt lies genau nach, jetzt kommt der Clou bei der Sache…quasi das große Geheimnis der Finanzwelt:
Nach 33 Monaten hast du bei der EZ immer noch gar nix mehr…0, nix, zero….
Bei der Erhöhung sind es dagegen - und das mag für sich jetzt überraschend sein, also setzt dich an diesem Punkt lieber hin - genau, die Euros der Erhöhung. Ohne Zinsen hättest du zwar 3 Monate früher was von der Erhöhung, aber insgesamt hast du mit Erhöhung 33 Monate genau so viel mehr wie mit der EZ, nämlich nix, aber danach bleibt wie durch Zauberhand mehr durch die Erhöhung….und in beiden Fällen und das ist der größte Trick, hast du sofort 3000€!
Nachteil der Erhöhung gegenüber der EZ: die Bank verdient mit und du hast einen Kredit.
Vorteil: langfristig gesehen und auf Dauer mehr Geld…ab Monat 34 1200€ mehr pro Jahr, die sich zu tausenden aufsummieren können….
Vorteil der EZ: du hast keinen Kredit und die Bank verdient nicht mit.
Nachteil: langfristig weniger Geld als bei der Erhöhung, nämlich nur genau 3000€ mehr, als vorher.
Schon verrückt diese Mathematik….
Einfacher und deutlich ist dir das nicht mehr zu erklären….wenn das nicht hilft, muss das Thema vielleicht für dich mal bei der „Sendung mit der Maus“ erklärt werden…die sind Profis darin, etwas auf Kindergartenniveau zu erklären…