Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802641 times)

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,523
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4155 am: 16.03.2023 21:57 »
Viieleicht sollte man diesen Themenstrang ev. langsam abschließen.

Warum? Sind die Tarifverhandlungen plötzlich beendet worden?

SamFisher

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 39
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4156 am: 16.03.2023 21:58 »
in meinem umfeld gab. es bei einem 50 jährigen, fiten, scheinst gesunden menschen einen  plötzlichen herztod.

set dem sehe ich das thema ez etwas entspannenter…

JohnShelby88

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 13
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4157 am: 16.03.2023 22:00 »
10 Seiten Diskussionen über die Sinnhaftigkeit EZ vs. % Erhöhung.
Sitzt hier jemand zufällig mit am Tisch bei den Verhandlungen oder müssen wir es nicht eh nehmen wie es kommt :D

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,523
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4158 am: 16.03.2023 22:03 »
Mal eine andere Perspektive zu EZ und Tabelle:
Führen EZ wirklich langfristig zu niedrigeren Tabellenwerten? Die EZ bekommen heutige Angestellte, zukünftige AN haben nichts von dieser EZ. Der AG steht aber in Konkurrenz zu anderen AG bei der Stellenbesetzung. Um also gleichbleibend konkurrenzfähig zu bleiben, werden die Tabellen mittelfristig immer wieder in die Richtung angepasst werden müssen, welche sich ohne EZ ergäben. Die zu klärende Frage ist also viel mehr über welchen Zeitraum der Ausgleich stattfindet und ob die EZ am Ende einen positiven oder negativen Effekt hatte.

In dem Moment, wo die EZ zu einer geringeren prozentualen Erhöhung führt, weil beides Teile desselben Kuchens sind, mindern sie langfristig die Tabellenwerte. Und das hatte die VKA bereits kommuniziert, also dass sie die EZ als Teil des Kuchens sehen. Dass die AG später irgendwas ausgleichen mögen, ist wohl meist ein frommer Wunsch.

modesty

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 136
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4159 am: 16.03.2023 22:24 »
Immer lustig mit E12ern über das Leben zu schreiben..

Einer repräsentativen Umfrage zufolge sorgen sich 80 Prozent der Deutschen vor steigenden Nebenkostenabrechnungen
Sorgen ist eine Sache, ob dies ernsthafte Probleme darstellt ist die andere Sache.

Doch, exakt dies impliziert der Begriff "sich sorgen".

Gibt halt doch noch Menschen die keine 20k auf der hohen Kante haben und denen eine 3k EZ viele Sorgen lösen würde

Die Sorge Kreditunwürdig zu sein wird aber nicht genommen oder?

Doch, denn mit hohen EZ braucht man eben keine Kredite mehr.
Kredite haben den Reiz dass man eine hohe Summe auf einen Schlag hat um sich Dinge zu kaufen und/oder aus einer Notlage wie kaputtes Auto etc zu kommen.

Und deswegen hat eine EZ einen viel höheren Reiz als eine kleine Entgelterhöhung, auch wenn die nachhaltiger ist.

Und dass ich nicht der einzige bin der so denkt beweist die Tatsache dass das Kreditgeschäft allein hierzulande in die Milliarden geht

Die Tatsache, dass das Kreditgeschäft nach oben geht, ist bei Arbeitnehmern nicht zwingend ein Indikator für "ich kann mit meinem Geld umgehen".

Ich habe Vertändnis für dich, entweder bist du kognitiv nicht in der Lage den Nutzen von prozentualen Erhöhungen vs. Einmalzahlungen zu verstehen, oder du bist in einer dermaßen finanziellen Notlage, dass die 3000€ dir jetzt einfach sofort helfen und dir der Rest scheißegal ist.

Die Frage ist aber, wenn du mit deinem bisherigen Gehalt und deinem bisherigen Lebensstil in die Situation kommst, dass ne Nebenkostenabrechnung und ne KFZ-Reparatur dich zum Befürworter einer Einmalzahlung iHv 3000€  machen, was bedeutet das für die Zukunft? Okay, du bekommst jetzt die 3000 und alles ist erstmal vordergründig gut. Dein Gehalt bleibt weiterhin gleich und du lebst weiter wie bisher.  Nächstes Jahr wird folgende Situation eintreten: Du bekommst weiterhin das gleiche Gehalt, die Inflation tut ihr übriges, dein Auto gibt nochmal den Geist auf, dein Mieter will noch mehr Nebenkosten. Also brauchst du nächstes Jahr 5000€... Das Spiel lässt sich beliebig oft wiederholen. Irgendwann forderst du dann 50.000€ Einmalzahlung. Realistisch?

Was dir helfen würde ist ein Finanzberater der dir hilft mit einer kontinuierlichen Gehaltserhöhung umzugehen und dein Leben gerissen zu bekommen. Einmalzahlungen genau für solche Fälle wie dich genau der falsche Weg. Wie gesagt, die benötigte Einmalzahlung wird von Jahr zu Jahr mehr ohne Begrenzung nach oben.

Sollte der Troll-Vorwurf stimmen, dann wäre professionelle Hilfe anderer Art erforderlich.

flip

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 554
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4160 am: 16.03.2023 22:26 »
Die Phase der Forderungsfindung seitens der Arbeitnehmervertreter ist längst abgeschlossen. Jeder hat bzw. hätte seine Vorstellungen anbringen können, ob Mitglied einer der Gewerkschaften oder nicht. Viel wichtiger wäre, die Arbeitskampfmaßnahmen zu unterstützen und mitzutragen.
Letztlich wird sich um individuelles Kleingeld gestritten. Diese unter anderem hier zur Schau getragene Uneinigkeit spielt nur in die Hände des VKA.
Und wer echt daran glaubt mit E9b zu einer der oberen Entgeltgruppen zu gehören, sollte sich mal ausrechnen, ob er lieber den geforderten Sockelbetrag von 500€ haben möchte oder ob 10,5% in seinem Fall mehr wären.
« Last Edit: 16.03.2023 22:38 von flip »

Fenix503

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 8
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4161 am: 16.03.2023 23:19 »
Bei mir wäre der Sockelbetrag leicht besser. Gehöre ich jetzt zur Unterschicht?

Britta2

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 681
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4162 am: 17.03.2023 07:01 »
Moin. Heute Morgen gegen 6 Uhr kurz ARD im TV verfolgt - u.a.  mal wieder Bericht wegen 10,5% Forderung seitens Verdi. Auch zwei Bürgermeister kamen zu Wort. Einstimmig deren volle Unterstützung der Forderung mit Verweis auf die andauernde Inflation und den deutlich höheren Gehältern der PV. Begründung, dass nur darum soviele Stellen im ÖD nicht besetzt werden, weil sich kein Bewerber bei solcher Bezahlung findet.
Leider könnten in diesen Städten aber auf keinen Fall die geforderte Gehaltserhöhung gezahlt werden, weil die Städte bereits selbst hoch verschuldet sind. Höhere Gehälter sind nur dann überhaupt machbar, wenn die Städte selbst neue Schulden aufnehmen. Aus diesem Grund wird finanzielle Unterstützung vom Bund gefordert.

Man könnte ja in den Streiks direkt auch damit argumentieren. Weil ja einst lautstark der Doppelwums versprochen und dazu von dort aufgefordert war, mal eben steuerfrei zusätzlich 3.000€ an die Angestellten auszuzahlen.
Das Problem ist also weniger die Verdiforderung noch "Weigerung" der klammen Städte ... wenn sich Zwei streiten, freut sich der Dritte (den den Murks erst selbst eingerührt hat!).

brian

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 362
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4163 am: 17.03.2023 07:40 »
Es gibt genügend Mitarbeiter welche mit ihrer Vergütung kaum über die Runden kommen.
Diese haben logischerweise am Monatsende mehr Tage übrig, als Geld.
Für diese ist eine Einmalzahlung von 3000 € der Jackpot.



Kurzfristig. ABer in ein paar Monaten ist am Ende des Geldes wieder viel Monat übrig, denn dann sind die 3000 Euro ausgegeben und man ist wieder da wo man vorher war.

neodeo2

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 207
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4164 am: 17.03.2023 07:46 »
Es gibt genügend Mitarbeiter welche mit ihrer Vergütung kaum über die Runden kommen.
Diese haben logischerweise am Monatsende mehr Tage übrig, als Geld.
Für diese ist eine Einmalzahlung von 3000 € der Jackpot.



Kurzfristig. ABer in ein paar Monaten ist am Ende des Geldes wieder viel Monat übrig, denn dann sind die 3000 Euro ausgegeben und man ist wieder da wo man vorher war.

GENAU deswegen muss man ja weiter als bis zur nächsten Ecke denken.

Oder einfach die Bedienstete selbst entscheiden lassen: will man die 3.000€ Einmalzahlung oder 1-2% mehr Gehalt?

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4165 am: 17.03.2023 07:47 »
Es gibt nichts kindischeres als diese Warnstreiks. Was will man damit bezwecken? Will man dem AG zeigen dass man weiss wie streiken geht?

Man muss dem AG ankündigen dass es, sollte es in der 3. Runde kein Angebot geben das der Forderung sehr nahe kommt und damit keine Einigung, zu massiven flächendeckenden Streiks kommt. Das reicht völlig.

Diese Warnstreiks haben 0 Effekt auf die AG Seite sondern verärgern nur die Bevölkerung.

JahrhundertwerkTVÖD

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 612
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4166 am: 17.03.2023 07:58 »
Es gibt genügend Mitarbeiter welche mit ihrer Vergütung kaum über die Runden kommen.
Diese haben logischerweise am Monatsende mehr Tage übrig, als Geld.
Für diese ist eine Einmalzahlung von 3000 € der Jackpot.



Kurzfristig. ABer in ein paar Monaten ist am Ende des Geldes wieder viel Monat übrig, denn dann sind die 3000 Euro ausgegeben und man ist wieder da wo man vorher war.

Wenn ich schon zitiert werde, dann bitte den ganzen Text zitieren und nicht eine Passage aus dem Text.
Dies war nicht die Aussage meines Gesamttextes!!!

Ich bin gegen Einmalzahlungen.

Johannes1893

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 261
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4167 am: 17.03.2023 08:05 »
Warnstreiks sind in Ordnung wenn man den Eindruck vermittelt die Bereitschaft zu besitzen diese in unbefristete Streiks münden zu lassen. Leider hat man diesen Eindruck bei ver.di in keinster Weise. Wer, wie bei der Post, eine Urabstimmung über unbefristete Streiks durchführen lässt, um dann in einer Nacht und Nebelaktion das vorher abgelehnte Angebot mit kosmetischen Änderungen zu akzeptieren, macht sich lächerlich.

Ver.di hat erkennbar kein Interesse an unbefristeten Streiks. Über die Gründe kann man spekulieren. Warnstreiks wirken daher wie Folklore und ein Muster ohne Wert.

MrBurnz

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 297
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4168 am: 17.03.2023 08:11 »
Warnstreiks sind in Ordnung wenn man den Eindruck vermittelt die Bereitschaft zu besitzen diese in unbefristete Streiks münden zu lassen. Leider hat man diesen Eindruck bei ver.di in keinster Weise. Wer, wie bei der Post, eine Urabstimmung über unbefristete Streiks durchführen lässt, um dann in einer Nacht und Nebelaktion das vorher abgelehnte Angebot mit kosmetischen Änderungen zu akzeptieren, macht sich lächerlich.

Ver.di hat erkennbar kein Interesse an unbefristeten Streiks. Über die Gründe kann man spekulieren. Warnstreiks wirken daher wie Folklore und ein Muster ohne Wert.

Und warnstreiks führen dazu dass Leute, die nicht bei Verdi sind, einen Verdienstausfall haben.

Ich überlege ernsthaft am Dienstag einfach trotzdem in meinen Bus zu steigen. Wenn sie mich nicht aus dem Hof lassen verklage ich meinen AG dass ich nicht arbeiten konnte, und Sie mir deswegen nicht meinen Lohn streichen durften.

Gab es so einen Fall schonmal?

xirot

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 295
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4169 am: 17.03.2023 08:17 »
Es gibt nichts kindischeres als diese Warnstreiks. Was will man damit bezwecken? Will man dem AG zeigen dass man weiss wie streiken geht?

Man muss dem AG ankündigen dass es, sollte es in der 3. Runde kein Angebot geben das der Forderung sehr nahe kommt und damit keine Einigung, zu massiven flächendeckenden Streiks kommt. Das reicht völlig.

Diese Warnstreiks haben 0 Effekt auf die AG Seite sondern verärgern nur die Bevölkerung.

So wie bei der Post :D