Ich habe ehemalige Freunde, Kommilitonen und Kollegen eingeladen. Bei netter Runde kamen wir ins Gespräch über Gehälter. Da wir zuvor gut gelacht haben und die Stimmung prima war, hat auch jeder offen über sein Gehalt geredet. Hier ein paar Beispiele (alles netto):
Lagerfachkraft (ohne Ausbildung) seit 4 Jahren, 40h/Woche (StK.1) bekommt 2.000€
Projektingenieur für Privatinvestor (TU Bauing.) seit 3 Jahren, 50-60h/Woche (StK.3) bekommt 7.000€
Mechatroniker (mit Ausbildung) seit 7 Jahren, 40h/Woche (StK.3) 2.500€
Elektriker für Gesellschaft (mit Ausbildung) seit 2 Jahren, 40h-50h/Woche (StK.3) mit Bereitschaft, 2800-3500€
Lidl Mitarbeiter (mit Ausbildung) mit Assistenz Fillialleitung (StK.1) seit 2 Jahren, 2200€
Bauingenieur im öD (Uni Bauing.) seit 6 Jahren - E11/4 - 39h/Woche (Stk.1), 2900€
Die Stimmung war danach immernoch gut, bei mir wars jedoch vorbei und hoffe, dass ich 10% mehr bekomme, damit ich in Zukunft mit einigen Gesellen mithalten kann.
Brutto ist die einzig aussagekräftige Angabe. Kinder, Kirche, Krankenkasse verändern das Netto spürbar und machen einen Vergleich unmöglich.
Korrekt. Außerdem macht auch das unterschiedliche Stundenpensum den Vergleich endgültig hinfällig.
Erst durch Bruttojahresgehälter mit dem echten, durchschnittlichen Stundenlohn (inkl. Jahresurlaub), wird der Vergleich halbwegs brauchbar.
Trotzdem werden immer noch unterschiedliche Branchen und Anforderungen in einen Topf geworfen.
Wirklich sinnvoll wird es erst, wenn man das eigene EK mit dem mittleren EK am Markt im entsprechenden Beruf vergleicht. Die Frage zur objektiven Einordnung des eigenen EK sollte also lauten: "Wie ist mein Brutto-EK in Relation zum durchschnittlichen Markt-EK für diese Tätigkeit?"
Aber scheinbar ging es nur um den (leider üblichen) Vergleich: "Hab ich mehr oder weniger Cashflow als meine Freunde/Bekannten?!"
Das ist für einige alles was zählt. Und wenn dem nicht so ist wird gemeckert, aber natürlich über externe Umstände.
Da offenbart sich bei einigen ein subtiles Sozialismus-Denkschema.