Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802078 times)

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4485 am: 21.03.2023 15:25 »
Der Kollege meinte dass die Kassen durch Flüchtlinge voller wurden. So ein hanebüchener Unsinn.

 Zwar beteiligen sich Bund und Land an den Ausgaben der Kommunen, aber hätte es keine Flüchtlinge gegeben, müssten wir nahezu im Geld schwimmen. Verantwortlich dafür sind vorrangig Putin und lasche Einwanderungsgesetze die selbst Profifussballer aus Gambia alimentieren wenn die sich einfach nur als minderjährig ausgeben.

Nein, das habe ich nicht behauptet. Lies meinen Betrag genau, ohne etwas hineinzuinterpretieren. Weiterhin erwarte ich bei einer Bewertung wie "hanebüchener Unsinn" auch eine entsprechende Begründung, ansonsten wäre es hier keine Diskussion sondern eine Pöbelei.

In Geld schwimmen würden wir allenfalls, wenn wir seit 2015 uns nicht mit Einmalzahlungen hätten abspeisen lassen.

Frage mich wie voll die Kassen wären, hätte der irre Putin nicht seit 2015 dauernd Flüchtlinge hierher gebombt.

Deutlich weniger voll.

WolleP

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« Antwort #4486 am: 21.03.2023 15:27 »
Ich gehe immer noch von Mindestens 4 % in diesem Jahr und mindestens 3 % im nächsten Jahr aus. Dazu die 3.000 Euro.

Man ist ja derzeit schon bei 3 % und 2 % und 2.500 Euro.

Und das werden die AG noch einmal etwas drauflegen müssen, sonst wird es keinen Abschluss geben. Daher gehe ich eigentlich von 4 % und 3 % als relativ sicher aus.

Die Frage ist nur ab wann die einzelnen Erhöhungen kommen.
M. E. gut wären die 3.000 Euro im Mai/Juni (quasi für die ersten 6 Monate des Jahres 2023) und dann ab Juli 4 % rauf und ab Frühjahr 2024 nochmal 3 %.

Das wäre eine Lösung, welcher man doch zustimmen könnte. Aber weniger geht ja definitiv nicht.
Das ist schon das äußerste.

Hier denke ich auch, dass die Zahlen sich mittlerweile verdichten. Der Abschluss wird Insgesamt zwischen 6-7% liegen. Die Einmalzahlung bei 2000€+x. sowie Feinheiten bei der JSZ und der Start- / Laufzeit.

SimsiBumbu

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« Antwort #4487 am: 21.03.2023 15:39 »
https://www.handelsblatt.com/dpa/verdi-chef-ohne-mindestbetrag-kein-abschluss-im-oeffentlichen-dienst/29050106.html

Ohne Sozialismuspauschale wird es wohl keinen Abschlussgeben. Daher mein Tipp:

3,9 % oder Mindestens 200 € ab April 2023
Als Ausgleich für den Mindestbetrag eine Anhebung der JSZ ab E9 auf Niveau <E9
3,5 % kein Mindestbetraf ab April 2024
Anhebung der Sonderzahlung auf 90 % für Alle.

Inflationsausgleichsprämie interessiert mich nicht.

OrganisationsGuy

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« Antwort #4488 am: 21.03.2023 16:05 »
Die Frage ist nur ab wann die einzelnen Erhöhungen kommen.
Das ist mir sogar recht egal, Hauptsache die Prozente stimmen.
Von mir aus können die Tabellenerhöhungen auch erst im September kommen. Für genau sowas wäre dann auch die Einmalzahlung das richtige Instrument, und nur dafür. Überbrückung des Zeitfensters bis zur regelmäßigen Tabellenerhöhung im vernünftigen Maße.

Die Inflationsprämie sollte gar kein Instrument sein das in der Tarifverhandlung Berücksichtigung findet. Egal ob es um Höhe oder Zeitpunkt der Prozentualen Erhöhung geht.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4489 am: 21.03.2023 16:58 »
Ich verstehe den Hintergrund mit Verdi und hauptsächlich die unteren EG´s, aber im Endeffekt muss endlich auch etwas bei den oberen EG´s passieren. So geht es ja nicht weiter. Was ist denn bei den oberen EG´s in den letzten Jahren groß passiert. Die stetige Herabsetzung der Jahressonderzahlung und sonst nicht viel.

Und jetzt ist nach Jahren des Verzichts (erst Finanzkrise, okay schon etwas länger her, dann jetzt Corona) endlich mal die Zeit hier etwas zu tun. Sorry, aber so geht es nicht mehr weiter. Klar muss jeder Leben und soll das auch, aber es kann nicht sein, dass die EG´s immer stärker zusammenrücken.

Daher muss es ein hoher Abschluss jetzt endlich her, bereits 2018 hat man doch mit einzelnen Staffelungen in den einzelnen EG´s und Stufen Unterschiede gemacht. In den niedrigeren EG´s gab es damals ja Erhöhungen von über 5 % und noch höher. Was ist den oberen EG´s geblieben. Maximal 2,8 %.

Und 2,8 % ist für mich eigentlich jedes Jahr ein Muss. Seien wir doch mal ehrlich, was sind denn 2,8 %. Da hast dann 50 Euro mehr in der Tasche. Toll! Und das bei den heutigen Preisen.


daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4490 am: 21.03.2023 17:02 »
@Flying,
Wenn du dagegen stimmen willst, musst du aber noch Mitglied bleiben. Ich würde aber ebenso gegen die Prognose von MrBurnz stimmen.

Das mach ich mal vom Ergebnis abhängig - eine Kündigung (und das wäre ja nicht nur meine) wäre ja auch ein deutliches Signal 😉

Was wäre daran ein "deutliches" Signal ? Dass Sie 1% sparen, endlich für sich alleine verhandeln dürfen und nicht mehr auf Tarifergebnisse angewiesen sind.

Ein "deutliches" Signal wäre es, wenn die Nichtorgabsierten endlich ihre negative Koalitiosnfreiheit nutzen und tatsächliche Verhanddlungen mit ihrem AG führen und ihm mit Wechsel drohen, wenn er die Forderungen nicht erfüllt. Stattdessen nehmen ca. 95% der Nichtorgansierten das 1. Angebot ihres AGs an und meckern dann auf die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen wieder in´s Lot zu bringen.

Sozialarbeiter

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« Antwort #4491 am: 21.03.2023 17:08 »
https://twitter.com/reinhbispinck/status/1638172144051048459?s=46&t=WnNSRaqTvCKqS_TLBAl5hA

Interessanter Abschluss.

Ja, interessant. Durch die Verzahnung innerhalb der (Festbetrags-)Erhöhung, welche nach Ablauf der Inflationsprämie weiter Bestand hat  wirkt es nicht so, als ob die Inflationsprämie anstelle einer Entgelterhöhung kommt, sondern tatsächlich einfach das netto vom brutto temporär erhöht.

In Verbindung mit einer wahrscheinlich kommenden Mindesterhöhung (X% aber mind. YYY€), und einer ähnlichen Verwendung der Inflationsprämie bei der Post, kann ich mir vorstellen, dass im Ergebnis auch in dieser Tarifrunde ein ähnliches Modell ausgehandelt wird.

zB
2023 - 5% Erhöhung, minimum 250€, davon 150€ Abgabenfrei
2024 - 4% Erhöhung, minimum 150€, davon 100€ Abgabenfrei*

*(bis die 3.000€ aufgebraucht sind. Dann als regulär sozialversicherungspflichtiges und zu versteuernden Einkommen)


@Flying
Wenn du bei Unzufriedenheit vor der Abstimmung austrittst anstelle dagegen zu stimmen, wird die Quote zur Zustimmung aber schneller erreicht? Oder gehst du davon aus, dass dem ersten ausgehandelten Ergebnis sowieso zugestimmt wird?
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

DerBoss

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« Antwort #4492 am: 21.03.2023 18:09 »
Ich schätze leider, dass der Abschluss tatsächlich auf die maximale 3.000 € Einmalzahlung hinauslaufen wird. Wie nun schon des Öfteren vorgerechnet wurde, kommt das die Arbeitgeberseite wesentlich günstiger als eine dauerhafte Erhöhung der Tabellenentgelte und Verdi kann sich einen weiteren Sozialismusaspekt auf die Fahne schreiben, weil quasi der Fehlkonsum, die Schuldenaffinität und die schlechte Haushaltsführung einiger Weniger solidarisiert wird und die Privatinsolvenz dann als kleines Gewerkschaftsgeschenk halt erst zwei Monate später eintritt.

Wenn die uns echt 3k auf die Kralle geben fahr ich die nächsten Schichten mit Verdi Fahne am Fenster.

Ich denke aber es wird so sein:

LZ 24 Monate.
3,5% Erhöhung ab 01.04.2023.
EZ 1500 am 1.05.2023

4,5% Erhöhung ab 01.04.2024.
EZ 1500 am 01.05.2024

Paar % mehr bei JSZ

Ich zitier den Beitrag dann Ende März.

Wie kann man nur so naiv und engstirnig sein? Eine Einmalzahlung ist einfach schlecht. Sie ist nicht tabellenwirksam, fließt nicht in die Rente ein und bringt dir damit langfristig gar nichts. Der Staat feiert die Einmalzahlung, weiß er doch um diesen Trick.

Ich rede mit dir jetzt mal Tacheles damit du es auch verstehst:

Wenn wir von einer Basis 100 ausgehen und du jetzt im Jahr 0 keine prozentuale Tabellenerhöhung bekommst, dafür aber 3000 Euro bar, wird die Inflation immer dafür sorgen das du mit deinem Gehalt einen Geldwertverlust erleidest. Du wirst das nie mehr aufholen können. Es wird nämlich keine Deflation geben in dem Maße. Die aktuelle Inflationsrate ist bei 7-8 Prozent.

Wenn du dafür im Jahr 0 8 Prozent mehr bekommst, ist die Basis im Jahr 1 schon 108.

Die Menschen hier brauchen langfristig Würstchen im Kühlschrank (und auch noch in der Rente) und nicht nur einmal um sich vollzufressen und um später dann Hunger zu haben. Verstehe es doch bitte endlich.

Phoenix

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« Antwort #4493 am: 21.03.2023 18:37 »
Ich schätze leider, dass der Abschluss tatsächlich auf die maximale 3.000 € Einmalzahlung hinauslaufen wird. Wie nun schon des Öfteren vorgerechnet wurde, kommt das die Arbeitgeberseite wesentlich günstiger als eine dauerhafte Erhöhung der Tabellenentgelte und Verdi kann sich einen weiteren Sozialismusaspekt auf die Fahne schreiben, weil quasi der Fehlkonsum, die Schuldenaffinität und die schlechte Haushaltsführung einiger Weniger solidarisiert wird und die Privatinsolvenz dann als kleines Gewerkschaftsgeschenk halt erst zwei Monate später eintritt.

Wenn die uns echt 3k auf die Kralle geben fahr ich die nächsten Schichten mit Verdi Fahne am Fenster.

Ich denke aber es wird so sein:

LZ 24 Monate.
3,5% Erhöhung ab 01.04.2023.
EZ 1500 am 1.05.2023

4,5% Erhöhung ab 01.04.2024.
EZ 1500 am 01.05.2024

Paar % mehr bei JSZ

Ich zitier den Beitrag dann Ende März.

Wie kann man nur so naiv und engstirnig sein? Eine Einmalzahlung ist einfach schlecht. Sie ist nicht tabellenwirksam, fließt nicht in die Rente ein und bringt dir damit langfristig gar nichts. Der Staat feiert die Einmalzahlung, weiß er doch um diesen Trick.

Ich rede mit dir jetzt mal Tacheles damit du es auch verstehst:

Wenn wir von einer Basis 100 ausgehen und du jetzt im Jahr 0 keine prozentuale Tabellenerhöhung bekommst, dafür aber 3000 Euro bar, wird die Inflation immer dafür sorgen das du mit deinem Gehalt einen Geldwertverlust erleidest. Du wirst das nie mehr aufholen können. Es wird nämlich keine Deflation geben in dem Maße. Die aktuelle Inflationsrate ist bei 7-8 Prozent.

Wenn du dafür im Jahr 0 8 Prozent mehr bekommst, ist die Basis im Jahr 1 schon 108.

Die Menschen hier brauchen langfristig Würstchen im Kühlschrank (und auch noch in der Rente) und nicht nur einmal um sich vollzufressen und um später dann Hunger zu haben. Verstehe es doch bitte endlich.

unglaublich wie Leute nach 50 Seiten immer noch auf Trolle reinfallen

Prüfer SH

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« Antwort #4494 am: 21.03.2023 18:40 »
Bald herrscht hoffentlich Klarheit  8)

Kaiser80

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« Antwort #4495 am: 21.03.2023 18:53 »
Die Frage ist nur ab wann die einzelnen Erhöhungen kommen.
Das ist mir sogar recht egal, Hauptsache die Prozente stimmen.
Von mir aus können die Tabellenerhöhungen auch erst im September kommen. Für genau sowas wäre dann auch die Einmalzahlung das richtige Instrument, und nur dafür. Überbrückung des Zeitfensters bis zur regelmäßigen Tabellenerhöhung im vernünftigen Maße.

Die Inflationsprämie sollte gar kein Instrument sein das in der Tarifverhandlung Berücksichtigung findet. Egal ob es um Höhe oder Zeitpunkt der Prozentualen Erhöhung geht.
Bin ich bei dir, aber ernsthaft daran glauben wirst doch auch du nicht oder?

Opa

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« Antwort #4496 am: 21.03.2023 19:27 »
Am besten, man macht jetzt kräftig Schulden. Bei einem Sollzins von 6% und einer Inflation von 7-8% ein Super-Geschäft, denn die Inflation frisst schön den Wert der Restschuld auf. Dann kann man in 22 Jahren den Kredit, der jetzt einem Jahresgehalt entspricht, mit einem halben Monatsgehalt zurück zahlen.

Prüfer SH

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« Antwort #4497 am: 21.03.2023 19:36 »
Am besten, man macht jetzt kräftig Schulden. Bei einem Sollzins von 6% und einer Inflation von 7-8% ein Super-Geschäft, denn die Inflation frisst schön den Wert der Restschuld auf. Dann kann man in 22 Jahren den Kredit, der jetzt einem Jahresgehalt entspricht, mit einem halben Monatsgehalt zurück zahlen.

Voraussetzung ist, dass das Gehalt steigt...

blanket

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« Antwort #4498 am: 21.03.2023 19:38 »
Die Einmalzahlung von max. 3.000 Euro wird definitiv kommen. Das wird jetzt überall so gemacht. Darüber braucht man gar nicht zu diskutieren.

Ist nur die Frage wieviel lineare Erhöhung dazu kommt.

Ramirez

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« Antwort #4499 am: 21.03.2023 20:27 »
...
Ein "deutliches" Signal wäre es, wenn die Nichtorgabsierten endlich ihre negative Koalitiosnfreiheit nutzen und tatsächliche Verhanddlungen mit ihrem AG führen und ihm mit Wechsel drohen, wenn er die Forderungen nicht erfüllt. Stattdessen nehmen ca. 95% der Nichtorgansierten das 1. Angebot ihres AGs an und meckern dann auf die Gewerkschaften, um ihr eigenes Versagen wieder in´s Lot zu bringen.
Das Gewerkschaftler immer glauben der Tarifvertrag würde ihnen gehören, es würde auch einen ganz ohne Verdi und Komba geben, der vermutlich auch nicht schlechter wäre.