Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 791034 times)

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4905 am: 24.03.2023 12:12 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

Hier geht es darum, einen Preis für Arbeit zu finden, nicht um die Verteilung von Almosen an die Bedürftigsten.

Grds. hast du da natürlich recht.
Ich persönlich für mich empfände es in dieser speziellen wirtschaftlichen Gesamtkonstellation nur als "billig", Einkommen jetzt dort zu erhöhen, wo es (wahrscheinlich) mehr benötigt wird. In anderen Zeiten würde ich es exakt genau so wie du sehen.

Danke für das Teilen und Argumentieren deiner Meinung. Ich tendiere eher in Richtung Forschung4u, der Ausgleich sozialer Härten ist nicht Aufgabe des Arbeitgebers sondern des Staates.

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4906 am: 24.03.2023 12:14 »
[quote author=heike2106 link=topic=119734.msg285519#msg285519 date=1679655986

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?
[/quote]

Einfach kein Respekt vor der Arbeit anderer, auch respektlos den Mensch gegenüber.

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4907 am: 24.03.2023 12:16 »
[quote author=heike2106 link=topic=119734.msg285519#msg285519 date=1679655986

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?

Einfach kein Respekt vor der Arbeit anderer, auch respektlos den Mensch gegenüber.
[/quote]

Inwiefern, was ist an der zitierten Aussage falsch?

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4908 am: 24.03.2023 12:20 »
[quote author=heike2106 link=topic=119734.msg285519#msg285519 date=1679655986

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?

Einfach kein Respekt vor der Arbeit anderer, auch respektlos den Mensch gegenüber.

Inwiefern, was ist an der zitierten Aussage falsch?
[/quote]

Respektlos
Wer dumm ist, soll froh sein wenn er überhaupt was verdient.

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4909 am: 24.03.2023 12:23 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

Hier geht es darum, einen Preis für Arbeit zu finden, nicht um die Verteilung von Almosen an die Bedürftigsten.

Grds. hast du da natürlich recht.
Ich persönlich für mich empfände es in dieser speziellen wirtschaftlichen Gesamtkonstellation nur als "billig", Einkommen jetzt dort zu erhöhen, wo es (wahrscheinlich) mehr benötigt wird. In anderen Zeiten würde ich es exakt genau so wie du sehen.

Danke für das Teilen und Argumentieren deiner Meinung. Ich tendiere eher in Richtung Forschung4u, der Ausgleich sozialer Härten ist nicht Aufgabe des Arbeitgebers sondern des Staates.

Da bin ich ja auch völlig bei euch!
Wenn ich jedoch mein Umfeld betrachte, kommt der Staat gar nicht mit seinen nichtsnutzigen "Einmalhilfen" oder der Erhöhung von Einkommensgrenzen für Wohngeld oder sonstige Leistungen hinterher. Und wenn man jetzt noch bedenkt, wer die Arbeitgeber (größtenteils) im kommunalen TVöD-Bereich sind, würde mich (in diesem speziellen Fall) eine maßhaltende Ungleichbehandlung zu Gunsten von Beschäftigten in unteren EG nicht stören.

Ansonsten bin ich ganz klar pro prozentualer Erhöhung. Durch und durch, weil es einfach das gerechteste ist.

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4910 am: 24.03.2023 12:29 »
[quote author=heike2106 link=topic=119734.msg285519#msg285519 date=1679655986

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?

Einfach kein Respekt vor der Arbeit anderer, auch respektlos den Mensch gegenüber.

Inwiefern, was ist an der zitierten Aussage falsch?

Respektlos
Wer dumm ist, soll froh sein wenn er überhaupt was verdient.
[/quote]


Da interpretieren sie jetzt aber viel rein. Der hier oft erwähnte "Gemüseputzer" steht mit einem Gehalt oberhalb des Mindestlohnes doch ganz gut da. Oder was denken sie, sollte jemand der einfachste Hilfsarbeiten macht im öD verdienen?

IndependentJoke

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4911 am: 24.03.2023 12:33 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/reaktionen-warnstreiks-verkehr-101.html

Auch Deutschlands Arbeitgeber warfen den Gewerkschaften überzogenes Handeln vor. "Wer so handelt, handelt unverhältnismäßig und gefährdet die Akzeptanz für das Streikrecht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, der dpa. Er mahnte, der Kampf um Mitglieder dürfe die Tarifautonomie in Deutschland nicht radikalisieren.

Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, findet den Ausstand "nicht okay". Die Gewerkschaften "sollten aufpassen, dass sie nicht überziehen", sagte sie.

Der Airline-Verband Barig, dem neben internationalen auch die meisten deutschen Anbieter angehören, kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaften als "verantwortungslos".

Auch der Mittelstand blickt besorgt auf Montag: Unternehmen und Bevölkerung dürften "nicht in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zielführend sind", sagte der Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, der dpa.


Wer erkennt hier die Botschaft?


Ich empfinde diesen Beitrag der Tagesschau (und anderen Medien) als bedenklich und wirklich auch als ungerecht für uns im öffentlichen Dienst. Wenn man diesen Beitrag als von den Tarifrunden unbeteiligter Bürger durchlesen würde, würde man sehr wahrscheinlich einfach nur Unmut gegenüber den Tarifrunden haben. Dass aber immer bereits von Beginn an 3 Tarifrunden angesetzt sind und die AG-Seite in der Regel nur wenig Interesse an einer ernsthaften Debatte bei den ersten beiden Runden zeigt, wird nicht erwähnt. Aber genau dieses Verhandlungssystem führt ja letztendlich zu den sich immer weiter zuspitzenden Streiks.

Aus meiner Sicht gibt es somit ein generelles Problem an der heutigen Tarifrunden-Politik: Es werden von Beginn an 3 Tarifrunden angesetzt. Und hier hat sich in letzter Zeit ein quasi automatisierter Ablauf eingestellt: In der ersten Runde wird oftmals gar kein Angebot seitens der AG gemacht; in der zweiten Runde wird ebenfalls kein Angebot gemacht oder alternativ ein nur sehr niedriges Angebot (wie im diesjährigen Fall); in der dritten Runde wird dann oftmals eine Einigung erzielt, die in den letzten Jahren so ca. 50 % der geforderten Summe entspricht. Das Ganze ähnelt doch eher einem Verkaufsgespräch auf einem Basar.

Wer würde bei den ersten beiden Runden nicht auch gerne mal Mäuschen spielen? Wird da in erster Linie Kaffee getrunken und etwas Gebäck gegessen? Vielleicht auch hier und da mal ein Witz vom letzten Sauna-Besuch erzählt? Wer kann ernsthaft glauben, dass hier über Stunden vernünftig versucht wird, eine Einigung zu erzielen, um Streiks abzuwenden? Ich möchte da auch gar nicht ausschließlich die AG anschuldigen - aber zumindest überwiegend.


Im ersten Schritt würde ich zunächst begrüßen, wenn die Tarifrunden einen LIVE-Stream hätten, bei welchem jeder, der möchte, zuschauen kann. Hier würden sich sehr wahrscheinlich Schwachstellen herauskristallisieren, die es dann in einem nächsten Schritt zu beseitigen gilt. Ich vermute, dass die Tarifrunden insbesondere von der AG-Seite bei einem LIVE-Stream vielleicht auch zu Beginn etwas ernster genommen werden würden.

Aber mir ist natürlich auch klar, dass dieses Katz-und-Maus-Spiel irgendwo auch ganz absichtlich so gewollt ist...

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4912 am: 24.03.2023 12:35 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

ich darf Ihr Beispiel weiter erzählen! Sicherlich haben Sie in begrenzten Rahmen recht! Doch, wenn der Erkältungspatient (mit hohen Beiträgen; also Invest in seinen Beruf) beim Arzt keinen Termin mehr erhält, weil zu viele Pat. mit "Messer im Bauch" die Ambulanzen fluten, ergibt sich auch eine "Ungleichbehandlung" !Zudem kann dieser Erkältungs-Pat. sterben, wenn eine Pneumonie ursächlich ist.

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4913 am: 24.03.2023 12:38 »
Dabei lache ich mich auch immer noch darüber kaputt, dass wir hier von ihm beim Thema EZ argumentativ rasiert worden sein sollen. Als wenn er die Maßstäbe setzen würde, welche Argumente richtig oder falsch sind. Das ist in etwa so, als wenn der Angeklagte das Urteil sprechen dürfte 8)

Lach nicht zu laut, im Gegensatz zur Rechtsprechung gibt es bei Meinungen kein richtig und kein falsch.

Ich lache laut, weil er meint uns „argumentativ rasiert“ zu haben und meinte seine scheinbare Überlegenheit zelebrieren zu müssen. Seine Meinung kann man ja beharrlich vertreten, aber hier meinte der Gute, er könne entscheiden, wer argumentativ richtig lag und quasi gewonnen hat. Dass er der einzige war, der hier seinen Standpunkt vertreten hat, scheint ihn nicht interessiert zu habenund die heimlichen Zustimmungen, die er angeblich per PN bekommen hat, müsste er erst einmal belegen! Von mir aus kann er ja seine Meinung weiter vertreten, aber „argumentativ rasiert“ hat er hier ganz sicher niemanden….auch sonst sehe ich hier eher jemanden, der an völliger Selbstüberschätzung leidet und sich dabei eher der einfachen proletenhaften Sprache bedient (z.B. „Blagen“).
Dass ein solcher Zeitgenosse Busfahrer im ÖD sein darf, zeigt das ganze Elend des Fachkräfte-/ Arbeitskraftmangels….

Letztes Wort zu mir und danach können wir wieder über das Thema reden.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn Ihr sagt dass EZ weniger sinnvoll als Erhöhungen sind und das mittels Vakuum Rechnungen belegt, ich dann anführe dass Kredite aber auch immer nur als EZ ausgezahlt werden und nie monatlich, weil hohe Summen auf einen Schlag einen viel viel höheren praktischen Wert haben als monatliche Erhöhungen.

Für 100 euro monatlich kann ich einmal volltanken, für 3000 € kann ich mir einen gebrauchten Kleinwagen kaufen oder mich aus finanziellen Notsituationen befreien.

Ich habe euch argumentativ rasiert wenn einige Realitätsverweigerer behaupten dass die Herkunft keine Rolle bei Kriminalität spielt und deutsche genauso gewalttätig wie andere Gruppen seien, in einer deutschen Haftanstalt dann aber nur 20% biodeutsche einsitzen.

Und hier noch ein Beispiel für die grosse Masse derer die mir nicht öffentlich beipflichten, sondern per PN.


https://ibb.co/RNJX3Vy

Hier ist jeder in der Lage, Statistiken zu lesen. Manche verstehen sie sogar. Selbstverständlich ist die Quote inhaftierter mit Migrationshintergrund höher, das bestreitet niemand.

Aber deswegen werde ich nicht ausfallend und rassistisch.

Es gibt nicht den Migrationshintergrund! Auch hier gilt zu differenzieren.

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4914 am: 24.03.2023 12:44 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

ich darf Ihr Beispiel weiter erzählen! Sicherlich haben Sie in begrenzten Rahmen recht! Doch, wenn der Erkältungspatient (mit hohen Beiträgen; also Invest in seinen Beruf) beim Arzt keinen Termin mehr erhält, weil zu viele Pat. mit "Messer im Bauch" die Ambulanzen fluten, ergibt sich auch eine "Ungleichbehandlung" !Zudem kann dieser Erkältungs-Pat. sterben, wenn eine Pneumonie ursächlich ist.

Ich sollte erbost sein, aber da Sie, Bob Kelso als Chefarzt ja vom Fach sind, vermag ich dem natürlich nichts entgegenzusetzen ;)

Coffee86

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4915 am: 24.03.2023 12:49 »
Man muss ja auch die Ausgaben des Staates/Kommunen usw. sehen. Allein die 3.000 Euro sind ja bereits 7,5 Milliarden Euro, auch wenn sie über 2 Jahre verteilt werden. Dazu die lineare Erhöhung. Da kommt man schon locker über die 10 Milliarden Euro auf 2 Jahre.

Davon auszugehen, dass es wirklich 3.000 Euro und 10,5 % gibt ist naiv und ein Wunschdenken.
Ach herrje, ich fang gleich an zu weinen :D
Dann sollen sie halt die Einmalzahlung weglassen, wenn das eine so große Belastung darstellt. Diese hat nämlich keiner gefordert. Selbst Verdi hat von vorneherein klar gestellt, dass man keine Einmalzahlungen anstrebt, sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen im Fokus stehen.

Von daher: niemand "geht davon aus", dass es 3k UND 10,5% gibt. Das ist auch nirgends gefordert worden. Die Schnapsidee mit der Einmalzahlung kommt einzig und allein von staatlicher / AG Seite, weil man hofft so Geld einzusparen.

und wieder wettert sie gegen die EZ. Wenn die wirklich nicht kommt schleif ich dich zur Bank und du machst n Kredit für mich.
Unfassbar diese unsolidarische Engstirnigkeit.

Wieso eigentlich? Theoretisch wäre eine höhere lineare Steigerung doch sogar besser. Dann nimmt man einen Kredit und das PLUS an Prozenten bezahlt dann die Extra Kosten für den Kredit. Und nach Abzahlung des Kredits sieht es immer noch besser aus jeden Monat und man konnte sich den Kleinwagen nicht nur kaufen sondern auch tanken.

Und zum Thema unsolidarische Engstirnigkeit. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Wieso sollte das Groß der Beschäftigten auf lange Sicht schlechter gestellt werden, weil einige wenige mit Geld nicht umgehen können oder den schnellen Konsum höher bewerten als eine langfristige Besserstellung?


Ich habe euch argumentativ rasiert wenn Ihr sagt dass EZ weniger sinnvoll als Erhöhungen sind und das mittels Vakuum Rechnungen belegt, ich dann anführe dass Kredite aber auch immer nur als EZ ausgezahlt werden und nie monatlich, weil hohe Summen auf einen Schlag einen viel viel höheren praktischen Wert haben als monatliche Erhöhungen.

Für 100 euro monatlich kann ich einmal volltanken, für 3000 € kann ich mir einen gebrauchten Kleinwagen kaufen oder mich aus finanziellen Notsituationen befreien.

nö, haste nicht. Du hast dargelegt, was für dich hilfreich ist. Dies ist jedoch nicht zwingend für andere ebenfalls. Wer länger als 2 Jahre beim selben AG beschäftigt sein möchte, ist betragsmäßig schon mit einer monatlichen Erhöhrung besser bedient. Insoweit bist du hier mit deiner Präferenz hinsichtlich der Einmalzahlung ziemlich alleine. Hinweise auf mysteriöse PNs helfen da auch nicht weiter - wer sich argumentativ beteiligen möchte, kann das auch im Forum.

Warum boomt dann das Kreditgeschäft rund um den Globus?

Laut euch wäre es doch viel sinnvoller keinen Kredit zu nehmen, weil man dann die nächsten X Monate die Rate spart und somit monatlich mehr verfügbares Einkommen hat, als mit Kredit.

Wo boomt denn das Kreditgeschäft? In absoluten Zahlen dur Großbanken möglicherweise - aber gerade das Privatkundengeschäft ist bei den Banken doch aktuell eher schlechter als besser. Anfang des Jahres war es laut stat. Bundesamt sogar 45% unter dem des Vorjahres (Vor-Ukraine-Krieg 2022 vs. Während-Ukraine-Krieg 2023).


Flying

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4916 am: 24.03.2023 12:51 »
Ich habe einen Bekannten, welcher im Bundesinnenministerium arbeitet und der meinte, dass sich die AG nicht mehr wahnsinnig bewegen werden und auf die Bereitschaft von VERDI hoffen, einen für die AG guten Kompromiss zu finden.

Daher gehe ich von den 3.000 Euro und 4 % und 3 % aus für 24 Monate.

Alles andere wäre ja auch nach allen Interviews und Aussagen komplett überraschend.
Man muss ja auch die Ausgaben des Staates/Kommunen usw. sehen. Allein die 3.000 Euro sind ja bereits 7,5 Milliarden Euro, auch wenn sie über 2 Jahre verteilt werden. Dazu die lineare Erhöhung. Da kommt man schon locker über die 10 Milliarden Euro auf 2 Jahre.

Davon auszugehen, dass es wirklich 3.000 Euro und 10,5 % gibt ist naiv und ein Wunschdenken.
Und Verdi wird es dann als super Verhandlungsergebnis mit Milliarden von Erhöhungen verkaufen. So ist es leider.
Die insgesamt 7 % und die 3.000 Euro werden dann von Verdi in einen Topf geworfen und dann heißt es über 10 % Erhöhung. Kennen wir doch alles. Nur liegt es dann halt an den Mitgliedern, aber wie die reagieren oder entscheiden sehen wir ja bei der Post und den Vorjahren.

Wie oft willst dich eigentlich noch wiederholen?
Selbst wenn du da einen Bekannten haben solltest, wäre dieser ziemlich schlecht in seinem Job, wenn er dir Details auf die Nase binden würde.

Verdi fordert 10,5 für ein Jahr - und der AG bietet 3,5 für ein Jahr? Und wundert sich dann, wenn das nicht freudestrahlend angenommen wird?
Das wird so zu keinem Ergebnis kommen. Das wissen auch die AG Vertreter.

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4917 am: 24.03.2023 12:54 »
Ich denke es ist nicht unrealistisch anzunehmen, dass viele Gutverdiener Autos mit effizienten Motoren fahren, wenn nicht sogar elektrisch mit selbst produziertem Strom....während die schlechter verdienenden alte Gebrauchtwagen fahren, die mehr verbrauchen....so gesehen trifft es dort sogar die "unteren" härter.

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Wie so oft

Richtig - und dieses moderne Auto ist in der Anschaffung auch deutlich teurer als der Dacia. Womit wir wieder dabei wären, dass auch dieser Personenkreis von der Inflation gleich betroffen ist. Unterm Strich vermag ich kein Argument für die Ungleichbehandlung bei Entgeltsteigerungen sehen.

Wenn du mit einer Erkältung beim Arzt sitzt und es wird dir jemand mit einem Messer im Bauch "vorgezogen", machst du dann auch so einen Aufstand wegen "Ungleichbehandlung"? Der eine hat es zur Zeit einfach nötiger als der andere. Und ich vermute mal, ohne es genau zu wissen, dass die Not in unteren Entgeltgruppen derzeit größer ist (aber auch das möchte ich nicht pauschal unterstellen).

ich darf Ihr Beispiel weiter erzählen! Sicherlich haben Sie in begrenzten Rahmen recht! Doch, wenn der Erkältungspatient (mit hohen Beiträgen; also Invest in seinen Beruf) beim Arzt keinen Termin mehr erhält, weil zu viele Pat. mit "Messer im Bauch" die Ambulanzen fluten, ergibt sich auch eine "Ungleichbehandlung" !Zudem kann dieser Erkältungs-Pat. sterben, wenn eine Pneumonie ursächlich ist.

Ich sollte erbost sein, aber da Sie, Bob Kelso als Chefarzt ja vom Fach sind, vermag ich dem natürlich nichts entgegenzusetzen ;)

Dies soll als ein übertragenes Beispiel dienen und kein med. Essay darstellen.

Tarifgeist

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« Antwort #4918 am: 24.03.2023 12:54 »
Man muss ja auch die Ausgaben des Staates/Kommunen usw. sehen. Allein die 3.000 Euro sind ja bereits 7,5 Milliarden Euro, auch wenn sie über 2 Jahre verteilt werden. Dazu die lineare Erhöhung. Da kommt man schon locker über die 10 Milliarden Euro auf 2 Jahre.

Davon auszugehen, dass es wirklich 3.000 Euro und 10,5 % gibt ist naiv und ein Wunschdenken.
Ach herrje, ich fang gleich an zu weinen :D
Dann sollen sie halt die Einmalzahlung weglassen, wenn das eine so große Belastung darstellt. Diese hat nämlich keiner gefordert. Selbst Verdi hat von vorneherein klar gestellt, dass man keine Einmalzahlungen anstrebt, sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen im Fokus stehen.

Von daher: niemand "geht davon aus", dass es 3k UND 10,5% gibt. Das ist auch nirgends gefordert worden. Die Schnapsidee mit der Einmalzahlung kommt einzig und allein von staatlicher / AG Seite, weil man hofft so Geld einzusparen.

und wieder wettert sie gegen die EZ. Wenn die wirklich nicht kommt schleif ich dich zur Bank und du machst n Kredit für mich.
Unfassbar diese unsolidarische Engstirnigkeit.

Wieso eigentlich? Theoretisch wäre eine höhere lineare Steigerung doch sogar besser. Dann nimmt man einen Kredit und das PLUS an Prozenten bezahlt dann die Extra Kosten für den Kredit. Und nach Abzahlung des Kredits sieht es immer noch besser aus jeden Monat und man konnte sich den Kleinwagen nicht nur kaufen sondern auch tanken.

Und zum Thema unsolidarische Engstirnigkeit. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Wieso sollte das Groß der Beschäftigten auf lange Sicht schlechter gestellt werden, weil einige wenige mit Geld nicht umgehen können oder den schnellen Konsum höher bewerten als eine langfristige Besserstellung?


Ich habe euch argumentativ rasiert wenn Ihr sagt dass EZ weniger sinnvoll als Erhöhungen sind und das mittels Vakuum Rechnungen belegt, ich dann anführe dass Kredite aber auch immer nur als EZ ausgezahlt werden und nie monatlich, weil hohe Summen auf einen Schlag einen viel viel höheren praktischen Wert haben als monatliche Erhöhungen.

Für 100 euro monatlich kann ich einmal volltanken, für 3000 € kann ich mir einen gebrauchten Kleinwagen kaufen oder mich aus finanziellen Notsituationen befreien.

nö, haste nicht. Du hast dargelegt, was für dich hilfreich ist. Dies ist jedoch nicht zwingend für andere ebenfalls. Wer länger als 2 Jahre beim selben AG beschäftigt sein möchte, ist betragsmäßig schon mit einer monatlichen Erhöhrung besser bedient. Insoweit bist du hier mit deiner Präferenz hinsichtlich der Einmalzahlung ziemlich alleine. Hinweise auf mysteriöse PNs helfen da auch nicht weiter - wer sich argumentativ beteiligen möchte, kann das auch im Forum.

Warum boomt dann das Kreditgeschäft rund um den Globus?

Laut euch wäre es doch viel sinnvoller keinen Kredit zu nehmen, weil man dann die nächsten X Monate die Rate spart und somit monatlich mehr verfügbares Einkommen hat, als mit Kredit.

Wo boomt denn das Kreditgeschäft? In absoluten Zahlen dur Großbanken möglicherweise - aber gerade das Privatkundengeschäft ist bei den Banken doch aktuell eher schlechter als besser. Anfang des Jahres war es laut stat. Bundesamt sogar 45% unter dem des Vorjahres (Vor-Ukraine-Krieg 2022 vs. Während-Ukraine-Krieg 2023).

Es verhält sich diametral anders: Das Keditgeschäft kommt praktisch zum erliegen, was angesichts der vornehmsten Aufgabe von Zentralbanken, der Erhalt der Geldwertstabilität, ja auch Sinn und Zweck ist

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4919 am: 24.03.2023 12:56 »
[quote author=heike2106 link=topic=119734.msg285519#msg285519 date=1679655986

Das der Gemüseputzer mit einer Eg1 gut bedient ist, darüber müssen wir nicht streiten. Aber solche Stellen im öD gehören doch zur absoluten Minderheit oder?

Einfach kein Respekt vor der Arbeit anderer, auch respektlos den Mensch gegenüber.

Inwiefern, was ist an der zitierten Aussage falsch?

Respektlos
Wer dumm ist, soll froh sein wenn er überhaupt was verdient.


Da interpretieren sie jetzt aber viel rein. Der hier oft erwähnte "Gemüseputzer" steht mit einem Gehalt oberhalb des Mindestlohnes doch ganz gut da. Oder was denken sie, sollte jemand der einfachste Hilfsarbeiten macht im öD verdienen?
[/quote]

auf alle Fälle mehr... Mindestlohn sehe ich bei 3000 € Brutto und nach oben würde ich bei 6000 € Brutto begrenzen.
Alle sollen ein lebenswerte Leben haben und dafür braucht man immer noch Geld (leider)