Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 804051 times)

vento4711

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4995 am: 25.03.2023 08:12 »
Frau Welge hat in der Hinsicht recht, dass man mit Geld allein das Problem nicht löst. Auch Benefits, flexible Arbeitszeiten, Home Office sind für Bewerber interessant. Leider kann hier auch der ÖD nicht mithalten und ist unattraktiv.

Opa

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« Antwort #4996 am: 25.03.2023 08:14 »
Für die Konkurrenz mit der Wirtschaft zählt das Gehalt. Für die Konkurrenz innerhalb des öD die sonstigen Benefits.

vento4711

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4997 am: 25.03.2023 08:32 »
Das Gehalt zählt nicht nur allein. Selbst wenn man im ÖD das gleiche oder sogar paar hundert Euro mehr verdienen würde sind die Möglichkeiten von Home Office etc. wohl entscheiden.
Jemand mit Teilzeitbeschäftigung könnte wenn er sich teilweise den Arbeitsweg spart mehr Stunden arbeiten. Irgendwann ist Geld allein nicht entscheiden wenn der Abstand nicht riesig ist.

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4998 am: 25.03.2023 08:46 »
Selbst der Müllabfuhrkritische Rentner.., der mit dem Fernglas würde sagen..
Das wusste ich nicht..ich hab immer gelesen und in Nachrichten gehört:
Ihr fordert 10,5%.., sie bieten 5%.
Und das ist nur der eine Teil. Geht es doch bei den Forderungen Verdis um Lohnerhöhungen in 2023.
Was leider bei der Betrachtung immer wieder vergessen wird ist der deutliche Reallohnverlust der sich in 2022 schon manifestiert hat.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/lohn-gehalt-inflation-reallohn-100.html
Hier gibt es eine Aufstellung der Lohnerhöhungen in verschiedenen Branchen in 2022. Wer da die Werte des ÖD in den Kommunen finden will, muss ganz ans Ende der Tabelle schauen. Ein sehr trauriges Bild.
Deswegen habe ich auch immer betont, dass selbst die Forderung von 10,5% für 2023 schon einen empfindlichen Reallohnverlust bedeuten würde. Wenn das dann auch noch durch "längere Laufzeiten" aufgeweicht wird (was ist das eigentlich für ein perfider rhetorischer Trick...) wird es noch schlimmer.

Für eine Reallohnnullrunde müsste es eigentlich in 2023 eher so um die 15% geben. Nicht als Forderung, sondern als Ergebnis. Und zwar für alle EG-Gruppen. Ich weiß, dass es das nicht geben wird und wir deutlich drunter landen werden. Und wenn es dann für 2023 5% werden, dann nehme ich das hin, ohne in französischer Manier mein Rathaus anzuzünden. Aber für dumm verkaufen lasse ich mich nicht. Denn das mit dem Rechnen bekomme ich schon noch selbst hin.
Vielleicht ist das unser „Problem“, während der Deutsche diskutiert ob er zum Streiken stempelt oder nicht, zündet der Franzose seinen Rechner an bevor er streikt.

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4999 am: 25.03.2023 09:02 »
Das Gehalt zählt nicht nur allein. Selbst wenn man im ÖD das gleiche oder sogar paar hundert Euro mehr verdienen würde sind die Möglichkeiten von Home Office etc. wohl entscheiden.
Jemand mit Teilzeitbeschäftigung könnte wenn er sich teilweise den Arbeitsweg spart mehr Stunden arbeiten. Irgendwann ist Geld allein nicht entscheiden wenn der Abstand nicht riesig ist.
Sehe ich ähnlich, in allen Ausschreibungen des öD wird immer wieder auf flexible Arbeitszeiten verwiesen, das mag auch mal so gewesen sein, aber mittlerweile hat die PW uns da den Rang abgelaufen. Und machen wir uns doch nichts vor, viele AG im öD bieten Homeoffice nur an, wenn den AN ein Recht darauf hat. Unsere VL ist ebenfalls lächerlich. Jobrad gibt es bei uns zum Beispiel nicht, der Aufwand für das Personalamt und die Bezügestelle wäre „zu hoch“.
Benefits werden immer wichtiger und sind für viele eben oft doch das Zünglein an der Waage.

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« Antwort #5000 am: 25.03.2023 09:21 »
Das Gehalt zählt nicht nur allein. Selbst wenn man im ÖD das gleiche oder sogar paar hundert Euro mehr verdienen würde sind die Möglichkeiten von Home Office etc. wohl entscheiden.
Jemand mit Teilzeitbeschäftigung könnte wenn er sich teilweise den Arbeitsweg spart mehr Stunden arbeiten. Irgendwann ist Geld allein nicht entscheiden wenn der Abstand nicht riesig ist.
Sehe ich ähnlich, in allen Ausschreibungen des öD wird immer wieder auf flexible Arbeitszeiten verwiesen, das mag auch mal so gewesen sein, aber mittlerweile hat die PW uns da den Rang abgelaufen. Und machen wir uns doch nichts vor, viele AG im öD bieten Homeoffice nur an, wenn den AN ein Recht darauf hat. Unsere VL ist ebenfalls lächerlich. Jobrad gibt es bei uns zum Beispiel nicht, der Aufwand für das Personalamt und die Bezügestelle wäre „zu hoch“.
Benefits werden immer wichtiger und sind für viele eben oft doch das Zünglein an der Waage.
Aktuell geht es um Tarifverhandlungen. Also um Geld. Homeoffice und co können öffentliche AG bereits jetzt nutzen und tun es auch in vielen Bereichen. Eine deutschlandweite Lösung wäre da nicht hilfreich, das kann und muss innerhalb der Behörden durch Dienstvereinbarung geregelt werden. Also selber aktiv werden!

daseinsvorsorge

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« Antwort #5001 am: 25.03.2023 10:38 »
Frau Welge hat in der Hinsicht recht, dass man mit Geld allein das Problem nicht löst. Auch Benefits, flexible Arbeitszeiten, Home Office sind für Bewerber interessant. Leider kann hier auch der ÖD nicht mithalten und ist unattraktiv.

Das stimmt so nicht; während der SuE-Tarifverhandlungen 2022 haben die AGs den ErzieherInnen ernsthaft auch Massagen in der Mittagspausen angeboten. Dann dämmerte den AGs, dass der Kitabetrieb durch festgelegte Mittagspausen für alle ErzieherInnen gar nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, so dass sie den Vorschlag zurückgezogen haben. Aber was spricht denn gegen Balkonklatschen vor und nach der Arbeit ?

DerBoss

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5002 am: 25.03.2023 11:04 »
Egal was kommt, bin ab 01.08 eh TVV EG 11 Stufe 6. Ich erwarte mindestens 5 Prozent , he he he

Du bist echt ganz toll. Noch mehr prahlen geht wohl nicht oder? Viele von uns hier müssen sehen das wir den Kühlschrank voll bekommen und du gibst mit 5934,69 Euro brutto pro Monat (Jahr mit Sonderzahlung 77.150,69 Euro) an. Was soll das ? Hinterfrag mal dein Handeln, wir brauche so ein Verhalten nicht. Solche Leute wie dich meide ich privat.

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5003 am: 25.03.2023 11:31 »
Das Gehalt zählt nicht nur allein. Selbst wenn man im ÖD das gleiche oder sogar paar hundert Euro mehr verdienen würde sind die Möglichkeiten von Home Office etc. wohl entscheiden.
Jemand mit Teilzeitbeschäftigung könnte wenn er sich teilweise den Arbeitsweg spart mehr Stunden arbeiten. Irgendwann ist Geld allein nicht entscheiden wenn der Abstand nicht riesig ist.
Sehe ich ähnlich, in allen Ausschreibungen des öD wird immer wieder auf flexible Arbeitszeiten verwiesen, das mag auch mal so gewesen sein, aber mittlerweile hat die PW uns da den Rang abgelaufen. Und machen wir uns doch nichts vor, viele AG im öD bieten Homeoffice nur an, wenn den AN ein Recht darauf hat. Unsere VL ist ebenfalls lächerlich. Jobrad gibt es bei uns zum Beispiel nicht, der Aufwand für das Personalamt und die Bezügestelle wäre „zu hoch“.
Benefits werden immer wichtiger und sind für viele eben oft doch das Zünglein an der Waage.
Aktuell geht es um Tarifverhandlungen. Also um Geld. Homeoffice und co können öffentliche AG bereits jetzt nutzen und tun es auch in vielen Bereichen. Eine deutschlandweite Lösung wäre da nicht hilfreich, das kann und muss innerhalb der Behörden durch Dienstvereinbarung geregelt werden. Also selber aktiv werden!
Viele? Von den 35 potenziellen AG in meiner Nähe, genau einer.
Und genau das ist das Problem, wer denkt, nur mit Geld findet und bindet man Fachkräfte.

Forschung4u

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« Antwort #5004 am: 25.03.2023 11:48 »
Frau Welge ggü Plusminus:... "dass Jobs im öffentlichen Dienst durchaus attraktiv sind ... und Geld allein ist nicht der ausschlaggebender Faktor für Beschäftigte unter

Dazu kommt noch eine Bürokratie, bei der sich die Arbeit wie durch Honig schwimmen anfühlt (und was für den unbedarften Beobachter dann wie ein "ruhiger, sicherer Job" wirkt), wenn du ne gute Idee hast, dauert es mindestens zwei Jahre, bis jemand über die Finanzierung entscheidet, die attraktive Arbeitszeit von 39h/Woche, Arbeitszeitmodelle aus den 90ern und etwas, das eher eine Entschuldigung für mobiles Arbeiten ist. Es gibt zwar die Legende von frei verhandelbaren Zulagen und vorzeitigen Stufenaufstiegen, gesehen hat das aber noch kaum einer. Aber dafür bin ich in Schottland schon mal Nessie begegnet. Und ob die Arbeit dann irgendwie interessant ist, ist Glückssache. Nein, Geld ist nicht der ausschalggebende Faktor, man würde den Job am liebsten auch noch umsonst machen oder nocht Geld dafür bezahlen.

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« Antwort #5005 am: 25.03.2023 11:49 »
Das Gehalt zählt nicht nur allein. Selbst wenn man im ÖD das gleiche oder sogar paar hundert Euro mehr verdienen würde sind die Möglichkeiten von Home Office etc. wohl entscheiden.
Jemand mit Teilzeitbeschäftigung könnte wenn er sich teilweise den Arbeitsweg spart mehr Stunden arbeiten. Irgendwann ist Geld allein nicht entscheiden wenn der Abstand nicht riesig ist.
Sehe ich ähnlich, in allen Ausschreibungen des öD wird immer wieder auf flexible Arbeitszeiten verwiesen, das mag auch mal so gewesen sein, aber mittlerweile hat die PW uns da den Rang abgelaufen. Und machen wir uns doch nichts vor, viele AG im öD bieten Homeoffice nur an, wenn den AN ein Recht darauf hat. Unsere VL ist ebenfalls lächerlich. Jobrad gibt es bei uns zum Beispiel nicht, der Aufwand für das Personalamt und die Bezügestelle wäre „zu hoch“.
Benefits werden immer wichtiger und sind für viele eben oft doch das Zünglein an der Waage.
Aktuell geht es um Tarifverhandlungen. Also um Geld. Homeoffice und co können öffentliche AG bereits jetzt nutzen und tun es auch in vielen Bereichen. Eine deutschlandweite Lösung wäre da nicht hilfreich, das kann und muss innerhalb der Behörden durch Dienstvereinbarung geregelt werden. Also selber aktiv werden!
Viele? Von den 35 potenziellen AG in meiner Nähe, genau einer.
Und genau das ist das Problem, wer denkt, nur mit Geld findet und bindet man Fachkräfte.
Aktuell ists doch ein Arbeitnehmermarkt.und bei 35 potentiellen AG in der Nähe, kann man ja entsprechende Forderungen stellen bzw. Vereinbarungen treffen. Tarifverhandlungen betreffen minimal nur den Tarif.

Forschung4u

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« Antwort #5006 am: 25.03.2023 11:52 »
Und das ist zu kritisieren.., die falsche Berichterstattung sämtlicher Medien.
ARD/ZDF/BILD/RTL/FRANKFURTER ALLGEMEINE.., beispielhaft.
Bewusst falsch berichten..

Nö, bewusst ist da garnix. Das ist die stinknormale Ignoranz die sich in den Medien mit sinkendem Bildungsniveau breit macht. Am krassesten zu beobachten bei Artikeln über Wissenschaft und Technik. Aber auch Tarifangebote haben schon so viel mit "Höherer Mathematik" (Prozentrechnen!) zu tun, dass Leute, die Mathe immer doof fanden und desshalb "irgendwas mit Medien" machen wollten, sich nur in simple, verfälschende Vereinfachungen der Fakten flüchten können, damit sie überhaupt was schreiben können.

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« Antwort #5007 am: 25.03.2023 11:53 »
Frau Welge ggü Plusminus:... "dass Jobs im öffentlichen Dienst durchaus attraktiv sind ... und Geld allein ist nicht der ausschlaggebender Faktor für Beschäftigte unter

Dazu kommt noch eine Bürokratie, bei der sich die Arbeit wie durch Honig schwimmen anfühlt (und was für den unbedarften Beobachter dann wie ein "ruhiger, sicherer Job" wirkt), wenn du ne gute Idee hast, dauert es mindestens zwei Jahre, bis jemand über die Finanzierung entscheidet, die attraktive Arbeitszeit von 39h/Woche, Arbeitszeitmodelle aus den 90ern und etwas, das eher eine Entschuldigung für mobiles Arbeiten ist. Es gibt zwar die Legende von frei verhandelbaren Zulagen und vorzeitigen Stufenaufstiegen, gesehen hat das aber noch kaum einer. Aber dafür bin ich in Schottland schon mal Nessie begegnet. Und ob die Arbeit dann irgendwie interessant ist, ist Glückssache. Nein, Geld ist nicht der ausschalggebende Faktor, man würde den Job am liebsten auch noch umsonst machen oder nocht Geld dafür bezahlen.
Und auch da sind die Arbeitgeber bzw. Gesetzgeber gefragt, nicht die Tarifpartner.

FearOfTheDuck

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« Antwort #5008 am: 25.03.2023 11:53 »
Hier im Umkreis ist das Angebot an HO eher gut. Da haben selbst sturste Kalkriesel erkennt, dass sowas ein billiges Mittel ist, um Mitarbeiter etwas zufriedener zu machen. Auch Teilzeit ist meist kein Problem. Kommt natürlich auf den Bereich an.

Welche anderen "Benefits" sollte der AG denn bieten? Jobticket? Fitnessstudiogutschein? Dann lieber mehr Kohle und ich leiste mir meine Benefits nach eigenem Gusto. ;)

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« Antwort #5009 am: 25.03.2023 11:54 »
Hier im Umkreis ist das Angebot an HO eher gut. Da haben selbst sturste Kalkriesel erkennt, dass sowas ein billiges Mittel ist, um Mitarbeiter etwas zufriedener zu machen. Auch Teilzeit ist meist kein Problem. Kommt natürlich auf den Bereich an.

Welche anderen "Benefits" sollte der AG denn bieten? Jobticket? Fitnessstudiogutschein? Dann lieber mehr Kohle und ich leiste mir meine Benefits nach eigenem Gusto. ;)

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