Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 803873 times)

Hausmeister

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5085 am: 26.03.2023 13:07 »
Seltsam, meine Arbeit ist um 15.30 zuende, und dennoch werde ich abends um 7 angerufen...

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5086 am: 26.03.2023 13:11 »
Seltsam, meine Arbeit ist um 15.30 zuende, und dennoch werde ich abends um 7 angerufen...
Das passiert mir auch, nach Feierabend angerufen zu werden. Sehe ich dann immer am nächsten Arbeitstag und dann rufe ich zurück.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5087 am: 26.03.2023 13:12 »
Ein Austritt ist Stimme genug. Und gibt mir ab Juli +1% zusätzlich.

Na dann Herzlichen Glückwunsch!!! Nur zwei Fragen dazu:

1.)  Nutzen Sie Ihre neu gewonnene negative Koalitionsfreiheit denn dann auch, gehen aktiv in Verhandlungen mit Ihrem AG und erzielen bessere Ergebnisse als die Gewerkschaften ? Wenn ja- dann haben Sie alles richtig gemacht und noch 1% vom netto obendrauf.

2.) Oder gehören Sie dann zu den 95% der Nichtorganisierten, die angeblich doch nicht Ihrem AG verhandeln können, anstatt als freier AN Ihrem AG bis hin mit Wechsel zu drohen, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt ? Und dann auch noch auf die Gewerkschaften meckert, um das eigene Versagen zu vertuschen ? Ok - immerhin gleichen Sie dadurch ja wieder Ihre mentale Schieflage aus und haben sich dann wenigstens 1% vom Netto gespart. Das nenne ich mal ein Zeichen

3.) Ich mecker nicht, trete aus und erfreue mich an 50€ mehr Netto

... ich bin dann mal auf Ihre Kommentare zum Ergebnis gespannt

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5088 am: 26.03.2023 13:36 »
Ein Austritt ist Stimme genug. Und gibt mir ab Juli +1% zusätzlich.

Na dann Herzlichen Glückwunsch!!! Nur zwei Fragen dazu:

1.)  Nutzen Sie Ihre neu gewonnene negative Koalitionsfreiheit denn dann auch, gehen aktiv in Verhandlungen mit Ihrem AG und erzielen bessere Ergebnisse als die Gewerkschaften ? Wenn ja- dann haben Sie alles richtig gemacht und noch 1% vom netto obendrauf.

2.) Oder gehören Sie dann zu den 95% der Nichtorganisierten, die angeblich doch nicht Ihrem AG verhandeln können, anstatt als freier AN Ihrem AG bis hin mit Wechsel zu drohen, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt ? Und dann auch noch auf die Gewerkschaften meckert, um das eigene Versagen zu vertuschen ? Ok - immerhin gleichen Sie dadurch ja wieder Ihre mentale Schieflage aus und haben sich dann wenigstens 1% vom Netto gespart. Das nenne ich mal ein Zeichen
Mich würde ja mal interessieren inwieweit ich als Mitglied gehört werde.
Haben die 10,5% Forderung alle Mitglieder abgestimmt?
Also welche Vorteile habe ich wirklich, die Verdi Seite finde ich dazu ja recht schwammig, mal abgesehen von Streikgeld eventuell alle 2 Jahre.

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5089 am: 26.03.2023 13:48 »
Vorallem: Verdi ist nicht neutral. Verdi ist links-Grün aus allen Poren. Es geht dieser Gewerkschaft ausschließlich darum, dass die Putzfrau soviel verdient, wie der Sachbearbeiter, ITler, Teamleiter.

Niemals nie werde ich dieser Gewerkschaft beitreten. Wir alle wissen, das Ergebnis wird peinlich und schlecht werden. Wie immer.

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5090 am: 26.03.2023 13:57 »
Wenn ich die Kollegen versuche anzurufen, erreiche ich da nie einen. Kommt aber mitunter auch bei Kollegen vor, die im Büro arbeiten.

Den Spieß drehe ich mal um:
Wenn du genug Zeit hast ständig ans Telefon zu gehen, dann scheinst du nicht ausgelastet zu sein und sitzt nur Kaffe schlürfend am Schreibtisch.

Was habt ihr nur alle mit dem widerlichen Gesöff? Ist das für euch der klischeehafte Inbegriff eines faulen Beschäftigten im Büro?
Da haben dann aber viele ein Problem.

Ans Telefon zu gehen, wenn jemand  etwas kurzfristig von mir wissen muss, gehört genauso zu meinen Aufgaben wie alles andere. Emails schreiben dauert länger.
Bei Fragen die man nicht spontan am Telefon beantworten kann, natürlich per Email und alles was man schriftlich festhalten will.

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5091 am: 26.03.2023 14:12 »
Ich muss zugeben, das ich auch öfter zweifle, wie das Arbeiten im HO eigentlich aussieht.
Wenn ich die Kollegen versuche anzurufen, erreiche ich da nie einen. Kommt aber mitunter auch bei Kollegen vor, die im Büro arbeiten.
Die Wenigsten arbeiten doch tatsächlich ihre volle Arbeitszeit. Die erledigen das, was sie sich vorgenommen hatten und wenn geschafft dann Ende. Das ist dann gegen Mittag Feierabend.

HO hätte einen besseren Ruf, wenn es nicht tatsächlich so viel ausgenutzt werden würde

Sieht doch im Büro genauso aus.  HO hätte einen besseren Ruf, wenn es nicht solche Kollegen wie Sie gäbe. „Habe gerade wiedermal versucht Kollege XY zu erreichen, anscheinend arbeitet der wieder nix im HO“. Sagte Heike 2106 Kaffee schlürfend und tratschend im Gang.

Fühlt sich da jemand auf den Schlips getreten oder warum wird es persönlich?

Ich habe viele Außentermine im Genehmigungsverfahren für Baumaßnahmen. Mit Kollegen schwatzen geht da schlecht. Kaffee trinke ich auch nicht.
Von sich auf andere geschlossen?

Ist recht chillig durch die gegend zu fahren oder?

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5092 am: 26.03.2023 14:12 »
Ein Austritt ist Stimme genug. Und gibt mir ab Juli +1% zusätzlich.

Na dann Herzlichen Glückwunsch!!! Nur zwei Fragen dazu:

1.)  Nutzen Sie Ihre neu gewonnene negative Koalitionsfreiheit denn dann auch, gehen aktiv in Verhandlungen mit Ihrem AG und erzielen bessere Ergebnisse als die Gewerkschaften ? Wenn ja- dann haben Sie alles richtig gemacht und noch 1% vom netto obendrauf.

2.) Oder gehören Sie dann zu den 95% der Nichtorganisierten, die angeblich doch nicht Ihrem AG verhandeln können, anstatt als freier AN Ihrem AG bis hin mit Wechsel zu drohen, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt ? Und dann auch noch auf die Gewerkschaften meckert, um das eigene Versagen zu vertuschen ? Ok - immerhin gleichen Sie dadurch ja wieder Ihre mentale Schieflage aus und haben sich dann wenigstens 1% vom Netto gespart. Das nenne ich mal ein Zeichen
Mich würde ja mal interessieren inwieweit ich als Mitglied gehört werde.
Haben die 10,5% Forderung alle Mitglieder abgestimmt?
Also welche Vorteile habe ich wirklich, die Verdi Seite finde ich dazu ja recht schwammig, mal abgesehen von Streikgeld eventuell alle 2 Jahre.

Sie werden als Mitglied bei den Gewerkschaften  -wie in anderen Vereinen auch- in soweit gehört, in welchen Maße Sie sich selber einbringen. Sie können sich in Ihrem Bezirk für Ihren Bereich engagieren oder auch eben nicht. Dann bekommen Sie natürlich auch nichts mit.

Die Bundestarifkommisssion entscheidet über die Form und Höhe der Forderungen in den Tarifverhandlungen, nachem es zuvor Umfagen in den Betrieben - auch von Nichtorganisierten - gegeben hat. Wenn es bei Ihnen keine Umfrage gegeben hat,liegt es wahrschenlich daran, dass keine Vertrauensleute vorhanden sind, die diesen Job ehrenamtlich machen.

Wenn Sie glauben, dass Sie Ihre Forderungen ggü. Ihren AG mit besseren Ergebnissen als die Gewerkschaften durchsetzen können- wie ca. 5% der Nichtorgansierten  im ÖD - dann benötigen Sie keine Gewerkschaft. Dass der Rest der Nichtorgansierten die gleichen Ergebnisse wie die Organisierten erzielen, ist das süße Gift der AG. Dass sich die AN damit langfristig selber schaden, ist eine andere Geschichte.

Und ja- Streikgeld gibt es auch, wenn Ihr Bereich aufgerufen wird. Interessant hier im Forum zu beobachten, wie wohl einigen schon der Stift geht, weil Ihr AG lediglich über die Möglichkeiten und Folgen von Aussperrungen informiert hat. Denn selbst wenn der Nichtorganisierte arbeiten will, der Betrieb aber direkt/indirekt vom Streik betroffen ist, kann man nach Hause gehen- aber ohne Anspruch auf Entgelt und natürlich auch ohne Streikgeld. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering ist, dass dies eintrifft, spannend ist es schon.

xirot

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« Antwort #5093 am: 26.03.2023 14:14 »
Ein Austritt ist Stimme genug. Und gibt mir ab Juli +1% zusätzlich.

Na dann Herzlichen Glückwunsch!!! Nur zwei Fragen dazu:

1.)  Nutzen Sie Ihre neu gewonnene negative Koalitionsfreiheit denn dann auch, gehen aktiv in Verhandlungen mit Ihrem AG und erzielen bessere Ergebnisse als die Gewerkschaften ? Wenn ja- dann haben Sie alles richtig gemacht und noch 1% vom netto obendrauf.

2.) Oder gehören Sie dann zu den 95% der Nichtorganisierten, die angeblich doch nicht Ihrem AG verhandeln können, anstatt als freier AN Ihrem AG bis hin mit Wechsel zu drohen, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt ? Und dann auch noch auf die Gewerkschaften meckert, um das eigene Versagen zu vertuschen ? Ok - immerhin gleichen Sie dadurch ja wieder Ihre mentale Schieflage aus und haben sich dann wenigstens 1% vom Netto gespart. Das nenne ich mal ein Zeichen

Dein Text wird langweilig

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5094 am: 26.03.2023 14:28 »
Ein Austritt ist Stimme genug. Und gibt mir ab Juli +1% zusätzlich.

Na dann Herzlichen Glückwunsch!!! Nur zwei Fragen dazu:

1.)  Nutzen Sie Ihre neu gewonnene negative Koalitionsfreiheit denn dann auch, gehen aktiv in Verhandlungen mit Ihrem AG und erzielen bessere Ergebnisse als die Gewerkschaften ? Wenn ja- dann haben Sie alles richtig gemacht und noch 1% vom netto obendrauf.

2.) Oder gehören Sie dann zu den 95% der Nichtorganisierten, die angeblich doch nicht Ihrem AG verhandeln können, anstatt als freier AN Ihrem AG bis hin mit Wechsel zu drohen, wenn er Ihre Forderungen nicht erfüllt ? Und dann auch noch auf die Gewerkschaften meckert, um das eigene Versagen zu vertuschen ? Ok - immerhin gleichen Sie dadurch ja wieder Ihre mentale Schieflage aus und haben sich dann wenigstens 1% vom Netto gespart. Das nenne ich mal ein Zeichen
Mich würde ja mal interessieren inwieweit ich als Mitglied gehört werde.
Haben die 10,5% Forderung alle Mitglieder abgestimmt?
Also welche Vorteile habe ich wirklich, die Verdi Seite finde ich dazu ja recht schwammig, mal abgesehen von Streikgeld eventuell alle 2 Jahre.

Sie werden als Mitglied bei den Gewerkschaften  -wie in anderen Vereinen auch- in soweit gehört, in welchen Maße Sie sich selber einbringen. Sie können sich in Ihrem Bezirk für Ihren Bereich engagieren oder auch eben nicht. Dann bekommen Sie natürlich auch nichts mit.

Die Bundestarifkommisssion entscheidet über die Form und Höhe der Forderungen in den Tarifverhandlungen, nachem es zuvor Umfagen in den Betrieben - auch von Nichtorganisierten - gegeben hat. Wenn es bei Ihnen keine Umfrage gegeben hat,liegt es wahrschenlich daran, dass keine Vertrauensleute vorhanden sind, die diesen Job ehrenamtlich machen.

Wenn Sie glauben, dass Sie Ihre Forderungen ggü. Ihren AG mit besseren Ergebnissen als die Gewerkschaften durchsetzen können- wie ca. 5% der Nichtorgansierten  im ÖD - dann benötigen Sie keine Gewerkschaft. Dass der Rest der Nichtorgansierten die gleichen Ergebnisse wie die Organisierten erzielen, ist das süße Gift der AG. Dass sich die AN damit langfristig selber schaden, ist eine andere Geschichte.

Und ja- Streikgeld gibt es auch, wenn Ihr Bereich aufgerufen wird. Interessant hier im Forum zu beobachten, wie wohl einigen schon der Stift geht, weil Ihr AG lediglich über die Möglichkeiten und Folgen von Aussperrungen informiert hat. Denn selbst wenn der Nichtorganisierte arbeiten will, der Betrieb aber direkt/indirekt vom Streik betroffen ist, kann man nach Hause gehen- aber ohne Anspruch auf Entgelt und natürlich auch ohne Streikgeld. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering ist, dass dies eintrifft, spannend ist es schon.
Ok interessant, vielen Dank.

daseinsvorsorge

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« Antwort #5095 am: 26.03.2023 14:34 »
Vorallem: Verdi ist nicht neutral. Verdi ist links-Grün aus allen Poren. Es geht dieser Gewerkschaft ausschließlich darum, dass die Putzfrau soviel verdient, wie der Sachbearbeiter, ITler, Teamleiter.

Niemals nie werde ich dieser Gewerkschaft beitreten. Wir alle wissen, das Ergebnis wird peinlich und schlecht werden. Wie immer.

Aus Ihrer Argumentation erkennt man sofort, dass Sie gar keine Gewerkschaft benötigen. Berichten Sie uns von den Ergebnissen aus Ihren Verhandlungen mit Ihrem AG.

TVWaldschrat

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« Antwort #5096 am: 26.03.2023 14:50 »
Schulung der Personaler? Wozu?
Ich gehe davon aus, dass es wieder diverse Unterschiede geben wird, Teilzeit / Vollzeit, Berechnung Prämie bei nicht vollem Kalenderjahr, bei Ausscheiden zum x.x.
Bei uns gibt es da, wie jetzt erst bezüglich SuE-Zulage, auch immer erst eine Schulung bevor man überhaupt darüber nachdenkt zu zahlen.

Da muss es überhaupt keine Schulung geben. Es gibt ein Papier mit Durchführungshinweisen und daran wird sich abgearbeitet. Wenn Personaler (mit einigen Jahren Erfahrung) dafür eine Schulung benötigen, sollten sie hochkant aus dem Job fliegen

TVWaldschrat

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5097 am: 26.03.2023 14:55 »
Vorallem: Verdi ist nicht neutral. Verdi ist links-Grün aus allen Poren. Es geht dieser Gewerkschaft ausschließlich darum, dass die Putzfrau soviel verdient, wie der Sachbearbeiter, ITler, Teamleiter.

Niemals nie werde ich dieser Gewerkschaft beitreten. Wir alle wissen, das Ergebnis wird peinlich und schlecht werden. Wie immer.

Verdi ist als Arbeitnehmer-Organisation so links-grün, wie die SPD als ehemalige Arbeiterpartei es auch ist/war. Und natürlich arbeitet eine Gewerkschaft so, dass sie die Interessen ihrer Mitglieder vertritt. Dementsprechend wird nicht primär in die Tasche eines Sachbearbeiters, Teamleiters oder ITlers gearbeitet.

Muss man nicht gut finden (mache ich auch nicht), aber dann kann man sich damit abfinden, der Gewerkschaft beitreten um ein Mitspracherecht zu erhalten, oder den Arbeitgeber wechseln, der sich nicht an einen Verdi-Tarifvertrag bindet, und auch nicht davon abweichen will. Letzteres habe ich gemacht.

Edit: Ich rede hier nur mit, weil ich es spannend finde, und man ja auch zurück gehen kann, wenn sich grundlegend was bei den Arbeitgebern ändert.

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5098 am: 26.03.2023 15:03 »
Ausdiskutiere Themen in diesem Faden:

1. Sinn oder Unsinn von Gewerkschaftszugehörigkeit insbesondere ver.di betreffend.

2. Sinn oder Unsinn von Mindest-, Sockel- oder sonstigen Einheitsbeträgen inkl. steuerfreier Einmalzahlungen


ts181

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #5099 am: 26.03.2023 15:31 »
Um hier auch mal meine ganz persönliche Meinung und Sicht der Dinge wiederzugeben:

Hier wird viel von "unten" nach "oben" und umgekehrt geschossen. Der ÖD kann aber weder ohne die unteren EGs, noch ohne die oberen EGs bestehen. Heißt, dass durch das Tarifgefüge sichergestellt werden muss, dass in jeder EG ausreichend gute Leute gefunden und eingestellt werden können.

Das ist aber nicht der Fall. In meinem Team habe ich eine E6, eine E9a, eine E11 und eine E12.

Für E11 und E12 haben wir ein juristisches Bachelorstudium vorausgesetzt, da es um das Thema Grundsatz in unserem Fachbereich geht. Hier ist der TV absolut nicht konkurrenzfähig, es sei denn, der Bewerber kann ab Stufe 5 eingestellt werden. Selbst dann ist aber in den allermeisten Fällen mit einem Gehaltsverzicht zu rechnen, da sich die Berufserfahrung in der PW schon in einigen Gehaltserhöhungen niedergeschlagen hat. Ab E13 brauchen wir gar nicht mehr zu sprechen. Eine Karriere als Angestellter und nicht verbeamteter Jurist ist mittlerweile dermaßen unlukrativ, dass eigentlich maximal Bewerbungen von Personen kommen, die mit ihrer Solokanzlei gescheitert sind. Und das sind, wenn man mal ehrlich ist, nun mal nicht die absoluten High-Performer.

Aktuelles Beispiel, um das Problem zu untermauern: Das ITZ sucht eine Fk für den operativen Betrieb von Rechenzentren. Personalverantwortlichkeit über 40 Personen. E15 + 192 EUR Zulage. Entspräche bei mir mit Stufe 4 rd. 81k. Das mag für jeden E6er eine menge Kohle sein, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, die Stelle muss besetzt werden mit einem geeigneten Kandidaten. Und das ist in der Regel nun mal niemand mit abgeschlossener Ausbildung, sondern eine Person mit mindestens Diplom oder Master, Softskills, Führungs- und Berufserfahrung und dem Willen zur Übernahme von Verantwortung. Und da sind 81k ein Witz! In der PW habe ich seinerzeit mit 75k aufgehört, ganz ohne jegliche Führungsverantwortung oder Stress. Über 80k bekommt bei einer Versicherung jeder 0815 Underwriter, was einem etwas besseren Sachbearbeiter entspricht. Heißt, der TV ist für höhere EGs Schrott!

Hingegen liegt der Schreibtisch voll mit Bewerbungen, wenn wir eine Stelle im mittleren Dienst ausschreiben. Und das liegt daran, dass ich bei den Quereinsteigerbewerbungen regelmäßig in den Gesprächen höre, dass das Gehalt im ÖD in dieser Qualifikationsgruppe absolut konkurrenzfähig ist.

Was bedeutet das nun?

Das bedeutet, dass nicht die unteren mit den oberen EGs zu vergleichen sind, sondern die Löhne in den EGs mit denen von Personen, die auf dem Arbeitsmarkt als vergleichbare Konkurrenz in der PW angestellt sind. Und dann sieht man, dass sich Bildung, Ehrgeiz und Übernahme von Verantwortung im ÖD nicht lohnen. Insofern muss der Arbeitgeber, wenn er denn für einen funktionierenden ÖD sorgen möchte, die Stellschrauben ab E11 ansetzen und die Gehälter dratsisch erhöhen. Die unteren EGs sind meiner Meinung nach bereits ausreichend gut bezahlt. Zudem stehen Weiterbildungen jedem offen und in der kommenden Zeit werden genug Stellen in den oberen EGs frei.

Wenn es nach mir ginge würde ich daher das Folgende als angemessen erachten:

Ab 1.1.23: 6 % für alle EGs
Ab 1.1.24: 4,5 % für alle EGs
Alle JSZ auf 100%
3.000 EUR IFP
24 Monate Laufzeit.