Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 790942 times)

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #585 am: 14.01.2023 13:31 »
Die 2x4% sollen ja bis 2024 kommen. Das wertet den Abschluss sogar noch einmal auf.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #586 am: 14.01.2023 17:47 »
Aber auch ein HausTARIFvertrag muß mit einem Tarifpartner ausgehandelt werden sollen- wer soll das sein ? Die drei von der dbb tarifunion noch Übriggebliebenen ? Oder die verdiKritiker gründen doch noch endlich eine Gewerkschaft, die einen Haustarifvertrag verhandeln kann? Aber dafür muß man sich richtig engagieren- nur Komemntare schreiben reicht nicht.

Oder doch tatsächlich alles Einzelverhandlungen- die AGs wird´s freuen. In meiner Kommune über 10000 Einzelverhandlungen. Wie lange sollen die Verhandlungen dauern ? Und vorallem- wo soll das Personal herkommen, um die Verhandlungen zu führen? Ob es dann zur Verköstigung auch noch Lachs gibt ?
Ja? ich denke mal ein Haustarif braucht nicht zwingend einen gewerkschaftlichen Tarifpartner, PR o.BR kommt da ja auch noch in Frage.
Und wie kommst du darauf, dass man mit 10000 Einzelverhandlungen machen müsste?
Man legt als AG seinen Entlohnungsstruktur fest und zwingt es so wie jetzt der Massen an Lemmingen auf.
So wie jetzt die Masse der nicht Organisierten Lemmingen es sich auch auf zwängen lässt.
Da ändert sich doch rein garnichts, ausser das die depperten Personaler nicht mehr behaupten können, sie würden gerne mehr zahlen, können aber wg. Tarifrecht nicht.

daseinsvorsorge

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« Antwort #587 am: 14.01.2023 20:12 »
[Ja? ich denke mal ein Haustarif braucht nicht zwingend einen gewerkschaftlichen Tarifpartner, PR o.BR kommt da ja auch noch in Frage.
Und wie kommst du darauf, dass man mit 10000 Einzelverhandlungen machen müsste?
Man legt als AG seinen Entlohnungsstruktur fest und zwingt es so wie jetzt der Massen an Lemmingen auf.
So wie jetzt die Masse der nicht Organisierten Lemmingen es sich auch auf zwängen lässt.
Da ändert sich doch rein garnichts, ausser das die depperten Personaler nicht mehr behaupten können, sie würden gerne mehr zahlen, können aber wg. Tarifrecht nicht.

Auch Haustarifverträge können nach §77 Abs.3 BetrVG nicht ohne Gewerkschaften ausgehandelt werden. PR/BR dürfen nicht zum Streik aufrufen.

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #588 am: 14.01.2023 21:24 »
Zutreffend ist, dass Tarifverträge nicht zwischen den Betriebsparteien geschlossen werden können. Die Behauptung, dies würde aus § 77 Abs. 3 BetrVG folgen, ist aber natürlich Unsinn. Diese Norm begrenzt den Regelungsgehalt von Betriebsvereinbarungen. Maßgeblich dafür, wer Tarifverträge schließen darf, ist natürlich § 2 TVG.

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #589 am: 15.01.2023 00:23 »
Tarifende war der 31.12.2022
Da muss sofort/früher weiterverhandelt werden.., alles andere ist Schwäche von Ver.di/Komba und co..
Allein, dass es erst übernächste Woche die erste "Annäherung" gibt ist eine Frechheit den Beschäftigten gegenüber..

Mit einer indiskutablen "Gehaltserhöhung" in 2022 mit 1,8% haben Ver.di/Komba und co...ca. 6% Gehaltsverlust schon in 2022 verhandelt..
So ein Minus als Gewerkschaft zu erreichen , dass muss man erst einmal schaffen..
Erschreckend..., schaffen aber auch nur die Schlappen von Ver.di/Komba und co..
So ein Debakel/Willfährigkeit kann niemand unterbieten.

Streiks total lächerlich mit allen Ausnahmemöglichkeiten..
Müllabfuhr muss streiken.., das trifft den d....n Bundesbürger..
Das betrifft dann Leute die würden klagen wenns um 50 Cent im Monat nach 2 Jahren mal teurer wird..
D...e Deutsche.., die morgens am Fenster sitzen und die Minuten zählen.., wann die Müllmänner denn endlich kommen..
D...e Deutsche die die Sekunden zählen und warten und hoffen um die Stadt/Gemeinde verklagen zu können..[co
Streiks muss die d..... Deutsche treffen..

7% , rückwirkend ab 01.01.2023 und zusätzlich 3000 Euronen Inflationsausgleich, Laufzeit 12 Monate..

Weniger wäre ein Desaster für Ver.di/Komba und co...
Nach den katastrophalen Tarifergebnissen der letzten Jahre..sind die im öffentlichen Dienst Beschäftigten so was von sauer..
Viele Gewerkschaftsmitglieder sind wütend ob der schlechten Tarifergebnisse der letzten Jahre..

Gut finden wir..., dass der öffentliche Dienst vor dem Kollaps steht und kein Personal mehr findet...
Viel Glück u. a. ..beim neuen Bürgergeld..

Wir erwarten wie unter Bsirske ( Zum Dank der öffentlichen Arbeitgeber durfte der in den Bundestag ) ein erneut katastrophalen Tarifabschluss

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #590 am: 15.01.2023 00:52 »

7% , rückwirkend ab 01.01.2023 und zusätzlich 3000 Euronen Inflationsausgleich, Laufzeit 12 Monate..


Ich wünsch dir sogar noch 30 € obendrauf. Es scheint, als hätte es deine Tastatur mittlerweile überstanden:



D...e Deutsche.., die morgens am Fenster sitzen und die Minuten zählen.., wann die Müllmänner denn endlich kommen..
D...e Deutsche die die Sekunden zählen und warten und hoffen um die Stadt/Gemeinde verklagen zu können..[co
Streiks muss die d..... Deutsche treffen..




E15TVL

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #591 am: 15.01.2023 08:26 »
Ein frohes Neues dir noch  ;) Hatte schon Angst du hast dich zum Jahreswechsel hier abgemeldet.

Beamtenmichel

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #592 am: 15.01.2023 15:34 »
Warum müsst ihr das hier immer so zerlabern   ?
Weil das rechtsradikale AFD-Gesocks aus frustrierten Boomer, die zu viel Tagesfreizeit haben, besteht.

Und aus was besteht dieses linksradikale Grünen/Antifa Gesocks? Aus wohlstandsverwarlosten, nutzlosen Weicheiern. Sieht man schon an den Klimaklebern jetzt in Berlin und Wien wie sie richtig aufs Maul bekommen haben diese metrosexuellen Luschen. Haben nicht mal die Eier zurückzuschlagen.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #593 am: 15.01.2023 16:05 »
[Ja? ich denke mal ein Haustarif braucht nicht zwingend einen gewerkschaftlichen Tarifpartner, PR o.BR kommt da ja auch noch in Frage.
Und wie kommst du darauf, dass man mit 10000 Einzelverhandlungen machen müsste?
Man legt als AG seinen Entlohnungsstruktur fest und zwingt es so wie jetzt der Massen an Lemmingen auf.
So wie jetzt die Masse der nicht Organisierten Lemmingen es sich auch auf zwängen lässt.
Da ändert sich doch rein garnichts, ausser das die depperten Personaler nicht mehr behaupten können, sie würden gerne mehr zahlen, können aber wg. Tarifrecht nicht.
Auch Haustarifverträge können nach §77 Abs.3 BetrVG nicht ohne Gewerkschaften ausgehandelt werden. PR/BR dürfen nicht zum Streik aufrufen.
Dann ist der Begriff von mir falsch verwendet worden.
Seis drum.

Dann nenne ich es nicht Haustarif, sondern vom AG vorgegeben Entlohnungsstruktur, die er standardmäßig allen AN vorschlägt.
So wie er es ja jetzt auch schon macht ohne es zu müssen.

miloe

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #594 am: 15.01.2023 20:32 »
Hallo,

ich habe jetzt die Diskussionen sehr aufmerksam gelesen. Interessant was der ein oder andere von sich gibt oder welche Erwartungshaltung geäußert wird.

Bevor ich zu meinen Vorstellungen was sage, möchte ich voranstellen, dass ich kein Gewerkschaftsmitglied bin, aber auch Personaler. Ich bin „nur“ stv. Abteilungsleiter, der allerdings, das gebe ich zu, nicht schlecht bezahlt ist.

Aus meiner Sicht stehen die Tarifparteien vor einer extrem schwierigen Tarifverhandlung. Ich beneide da dieses Jahr niemanden. Natürlich hätte ich auch gerne keinen Reallohnverlust, aber wenn man die Lage auch der öffentlichen Arbeitgeber nüchtern betrachtet, dann wird es dazu kommen (müssen). Die Situation ist für beide Tarifparteien nicht ganz einfach. Die (finanziellen) Herausforderungen für die Beschäftigen sind natürlich immens. Auch ich spüre deutlich, dass wir am Ende vom Monat deutlich weniger Geld übrighaben (wenn überhaupt) wie Anfang des letzten Jahres.
Aber auch die finanziellen Herausforderungen der Kommunen und des Bundes sind immens, insoweit sind die Handlungsmöglichkeiten auch für diese deutlich eingeschränkt. Gleichzeitig können die Steuern nicht merklich erhöht werden, weil ansonsten die knapp vor der Rezession stehende Wirtschaft komplett abgewürgt werden würde, was auf lange Sicht für alle schwierig und gefährlich wäre. Diesen Umstand sieht man auch wenn man die Abschlüsse in der Metall- oder Chemieindustrie sieht.
Insoweit zieht aus meiner Sicht auch aktuell das Argument nicht, dass die Attraktivität des ÖD leidet, sofern kein Reallohnverlust verhindert wird. Diesem Argument schieße ich mich nicht an. Im Gegenteil ich behaupte sogar, dass die Attraktivität des ÖD zulegen kann, sofern Abschlüsse auf Metall- oder Chemieniveau erreicht werden kann, weil wir gerade in diesen Zeiten wieder mit der Arbeitsplatzsicherheit punkten können.

Insoweit stelle ich mal folgende Erwartungshaltung meinerseits in den Raum:

•   Entgeltsteigerung nominal 4,5% zum 01.10.2023, mindestens 250 Euro
•   Entgeltsteigerung nominal 3,5 % zum 01.10.2024, mindestens 200 Euro
•   Sonderzahlung von 1.500 Euro zum frühestens möglichen Zeitpunkt nach Abschluss der Tarifverhandlungen (ca. 01.06./01.07.) und nochmals 1.500 Euro zum 01.04.2024

Durch die Einmalzahlungen würde der spätere Zeitpunkt der Entgeltsteigerungen kompensiert. Durch die Erhöhung zum 01.10. wirkt die Erhöhung erst in 2024 bzw. 2025 auf die Jahressonderzahlung. Das ist rechnerisch eine Kompensation für die Prozentsteigerungen für die AG.

Ja ich gehe von einem Sockelbetrag aus. Und im Gegensatz zu den Tarifabschlüssen in den Vorjahren könnte ich den sogar akzeptieren und nachvollziehen, auch wenn ich davon nichts haben würde. Aber es ist fakt, dass gerade die schlechter bezahlten Arbeitnehmer, egal ob im ÖD oder in anderen Branchen, deutlich mehr Probleme haben den Reallohnverlust zu kompensieren, da in diesen Gesellschaftsschichten eine niedrigere Sparquote vorliegt und zudem im Verhältnis mehr Geld für Lebensmittel und Wohnen ausgegeben wird. Also gerade die Bereiche, in denen die Inflation am stärksten wirkt. Diese Gesellschaftssichten können es daher definitiv schwieriger kompensieren. Bei den früheren Tarifabschlüssen zog meiner Meinung nach dieses Argument nicht so sehr, aber jetzt muss man das im Hinblick auf den Solidaritätsgedanken einfach so akzeptieren, auch wenn es für die Struktur in der Entgelttabelle nicht einfach ist.

Soweit meine Auffassung und die habe ich lange für mich abgewägt. Ich hätte natürlich auch gerne mehr Geld. Im besten Fall sogar eine Reallohnsteigerung oder zumindest einen Reallohnerhalt, aber das wird dieses Mal nicht erreichbar sein.

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #595 am: 15.01.2023 20:39 »
Welcher „Solidaritätsgedanke“? Und woraus gerierte sich ein Zwang, Sozialismuskomponenten zu akzeptieren?

miloe

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #596 am: 15.01.2023 21:12 »
Welcher „Solidaritätsgedanke“? Und woraus gerierte sich ein Zwang, Sozialismuskomponenten zu akzeptieren?

Früher hätte man das wohl eher als christliche Nächstenliebe bezeichnet, aber leider wird das immer mehr verdrängt. Wie gesagt in früheren Tarifabschlüsse gab es dafür auch aus  einer Sicht keine Notwendigkeit, aber jetzt kann ich diese nachvollziehen.

SVAbackagain

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #597 am: 15.01.2023 21:21 »
Der „Solidaritätsgedanke“ ist also ein religiös-emotionaler irrationaler Affekt. Warum sollte man darauf Entscheidungen basieren?

Die Frage, woraus sich der behauptete Zwang gerierte, ließest Du unbeantwortet.

miloe

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #598 am: 15.01.2023 21:50 »
Der „Solidaritätsgedanke“ ist also ein religiös-emotionaler irrationaler Affekt. Warum sollte man darauf Entscheidungen basieren?

Die Frage, woraus sich der behauptete Zwang gerierte, ließest Du unbeantwortet.

Ich habe nie von Zwang gesprochen.

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #599 am: 15.01.2023 21:53 »
@Miloe: Es kann keine Lösung sein wenn sich Entgeltgruppen immer weiter angleichen. Das wurde hier zu Genüge dargelegt. Ich sehe darin auch keine Solidarität. Meinetwegen kann die wohl unvermeidliche Einmalzahlung für alle gleich  sein.

Dein Erwartungshaltung was das Ergebnis angeht deckt sich mit dem was ich erwarte (nur das es ab EG 9 wohl weniger Prozente gibt und die Einmalzahlung noch gestaffelt wird wie die Corona Prämie 2020). Bei dir höre ich aber raus das du es für ein zufriedenstellendes Ergebnis hältst. Ich halte Lohnerhöhungen die man 9 Monate später bekommt und durch Einmalzahlungen kompensiert werden für grotesk.