Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802306 times)

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #720 am: 18.01.2023 08:58 »
Und wenn man sich auf das wesentliche konzentriert hat, kann man für die 3 Ingenieure und 7 ITler ein paar Sonderlösungen finden oder den Arbeitgebern noch ein paar Kann-Bestimmungen mitgeben, dann sind sie nämlich selbst schuld, wenn sie kein Personal kriegen. Und der Hilfsarbeiter bekommt halt staatliche Leistungen, so what?
Korrekt!
Und sicher hat die Kommune München andere monetäre Möglichkeiten nötig, als die Kommune in Kleckersdorf, wo sich ein fähiger ITler in seiner ländlichen Idylle darüber freut nicht nach München für das große Geld ziehen zu müssen und mit einem Entgelt von 65T€ als SysAdm oder 85T€ als DigitaliserungsManager der Kommune auch nicht abwandern wird.

Also via kann Bestimmungen und entsprechenden montäre Spielraum lassen sich locker die

Aktienprimus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #721 am: 18.01.2023 09:17 »
Es gibt einen interessanten Vergleich der Tarifentwicklung auch mit der IG Metall, wenn auch nicht ganz auf neuestem Stand:

https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Teilweise begründbar, aber der Abstand ist mittlerweile doch recht gewaltig und deutlich.

Philipp

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« Antwort #722 am: 18.01.2023 09:21 »
Die Argumentationsbroschüre der VKA wurde veröffentlicht: http://tarifrunde-2023.vka.de/fileadmin/Tarifrunde_2023/Bildmaterial/Final_Web_VKA_Fakten_und_Argumente_2023.pdf

Schon frech, den Investitionsrückstau der letzten Jahrzehnte als Argument anzuführen, man könnte nicht mehr Geld für Gehälter zahlen.

WasDennNun

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« Antwort #723 am: 18.01.2023 09:21 »
Die Argumentationsbroschüre der VKA wurde veröffentlicht: http://tarifrunde-2023.vka.de/fileadmin/Tarifrunde_2023/Bildmaterial/Final_Web_VKA_Fakten_und_Argumente_2023.pdf

Auszug zur Position der AG:
Frage ans Publikum:

Wo ist das im TVöD geregelt ?
Zur Deckung des Personalbedarfs oder zur Bindung von
qualifizierten Fachkräften können Beschäftigte zusätzlich
zum Entgelt eine Zulage von bis zu 1.000 € erhalten.

Weiterhin kann eine Arbeitsmarktzulage an Beschäftigte
zusätzlich zu dem Entgelt in Höhe von bis zu 20 % der
Stufe 2 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe gezahlt werden.



Und was sie mit:
Lösungen angesichts des Fachkräftemangels:
Wir benötigen Lösungen, um dem Fachkräftemangel
beizukommen, und setzen uns deshalb insb. auch
für die höheren Entgeltgruppen im kommunalen
öffentlichen Dienst ein.
« Last Edit: 18.01.2023 09:37 von WasDennNun »

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #724 am: 18.01.2023 09:25 »
Neben der Tatsache, dass man dort unglücklicherweise sogar das Beispiel einer Intensivpflegekraft anführt, dass diese ja überproportional gut verdienen würde, fehlt mir in dem Papier irgendwie die Position der VKA.
Ich lese da an keiner Stelle ein Angebot heraus oder was der VKA sich vorstellt - es wird nur die Position von verdi bewertet.

Heißt das zwischen den Zeilen: Kein Angebot, 0% ?

WasDennNun

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« Antwort #725 am: 18.01.2023 09:26 »
Es gibt einen interessanten Vergleich der Tarifentwicklung auch mit der IG Metall, wenn auch nicht ganz auf neuestem Stand:

https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/

Teilweise begründbar, aber der Abstand ist mittlerweile doch recht gewaltig und deutlich.
Ja, aber wieso vergleicht man sich immer nur mit IGM:
Welche TBler arbeiten in einem vergleichbaren Sektor?
Was bekommt der Elektriker, Drucker, Hausmeister bei der IGM, was im öD?
Ich habe da keinen Durchblick drüber wieviel mehr diese bekommen und wie die Prozente berechnet wurden, denn die Kurve für nen EG5er ist eine andere als die des EG13er sowohl bei TVöD als auch IGM.

Und die VKA zeigt ja in ihrem Dokument, das angeblich der Tarifindex Gesamtwirtschaft unterhalb vom TVöD liegt.
« Last Edit: 18.01.2023 09:36 von WasDennNun »

TrexLittleArms

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« Antwort #726 am: 18.01.2023 09:37 »
Zitat VKA
In der Spitze führt der geforderte Mindestbetrag sogar zu einer Entgeltsteigerung von bis zu 25 % in den unteren Entgeltgruppen – eine überproportionale Gehaltssteigerung für diese. Ein Nachholbedarf bei den unteren Entgeltgruppen ist aber nicht gegeben, da sich der relative Lohnabstand zwischen oberen und unteren Entgeltgruppen in den letzten Jahren bereits deutlich verringert hat. Der sehr hohe Mindestbetrag würde zudem zu einer Stauchung der mit den Gewerkschaften vereinbarten Entgelttabellen führen. Es ist wichtig, dass eine höherwertige Tätigkeit auch durch ein entsprechend höheres Entgelt entlohnt wird. Bei einer weiteren Stauchung der Tabelle verstärkt sich der Effekt, dass der Gehaltszuwachs bei einer höherwertigen Tätigkeit geringer ist als dies vor Jahren von den Sozialpartnern vereinbart wurde. Auch würde sich ein hoher Abschluss negativ auf die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale auswirken

Würde ich so definitiv unterschreiben. Aber das begreift ja die GEwerkschaft bis heute nicht.

E15

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« Antwort #727 am: 18.01.2023 09:38 »
Ich glaub ich krieg gleich das große ABKOTZEN. Was sich hier ein paar Sesselfurzer erlauben. Ich brauche da überhaupt keine Diskussion oder sonst einen Schwachsinn.

In den 70,80,90er konnte ein Familienmitglied, meist der Vater in Vollzeit, ein Haus (!!!) ein Auto und locker zwei Kinder und 1x im Jahr URLAUB finanzieren. Und das ist KEIN BULLSHIT! Heute müssen Frau/Mann min. einer Vollzeit einer Teilzeit arbeiten um über die Runden zu kommen. Kindergarten kostet viel Geld. Gabs das früher? Ich meine nicht. Und wenn man arbeitet, dann hat man nicht zum "Amt" zu gehen. Das ist doch die große dreckige Schande. Eine Schweinerei ist das. Ein Hausbau? Allein ein Haus kostet jetzt (ohne Grundstück mal locker mit Einrichtung  500.000 Euro (!!!). Selbst mit einem Eigenkapital von 100.000 Euro (hat fast KEINER) sind da locker noch 400.000 Euro an Schulden. Finanziert auf 25 Jahre? Man muss ja auch noch "Leben" können. Das ist so gut wie unmöglich. Ich kenne jemanden in der Baufinanzierung Bank. Da fallen von 10 alleine 9 schon durch, weil das persönliche Budget hochgesetzt wurde.

Und das ist DEUTSCHLAND? Das ist eine reinste Katastrophe! Unsere Sozialabgaben und Steuerlast ist einfach VIEL zu hoch! Was geht denn dem Staat mein "Leistungsentgelt" an? Oder eine Prämie weil jemand so toll gearbeitet hat? Nichts! So was muss Steuerfrei und Abgabefrei sein.  Das ist alles eine riesengroße Schweinerei. Der Staat verschenkt das Geld in der ganzen Welt.

FearOfTheDuck

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« Antwort #728 am: 18.01.2023 09:40 »
70% Abiturienten gab es damals auch nicht.
Und "Hände schmutzig" machen wollen auch immer weniger hiesige Schulabgänger.
Weil ich gerade drüber stolperte: So sehen die Abiturienten 2023 die Anforderungen an sich: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/breite-kritik-an-fruehem-abi-termin-offener-brief-rlp-100.html
Und die Lehrer jammern auch noch fröhlich mit.

Auch wenn es Off-Topic ist: Da weißt du auch nicht, ob du lachen oder heulen sollst. Dass es mit Sicherheit schwierige Zeiten in der Vorbereitung aufs Abi waren, mag sein. Wenn man aber "psychisch und physisch" "mit den Kräften völlig am Ende" ist und das noch vor den Prüfungen... Diesen Abiturienten kann man nur entgegenrufen: Willkommen in der Arbeitswelt oder im Studium!

Schmitti

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« Antwort #729 am: 18.01.2023 09:45 »
Ich lese da an keiner Stelle ein Angebot heraus oder was der VKA sich vorstellt - es wird nur die Position von verdi bewertet.
Heißt das zwischen den Zeilen: Kein Angebot, 0% ?
Das ist irgendwie VKA-typisch. Während man doch anscheinend schon selber sieht, wo der Tarif bei der Personalgewinnung und -haltung Probleme bereitet, wird trotzdem nur stur auf den Verdi-Aufschlag gewartet, anstatt das Spiel mal an sich zu reißen. So könnte man Verdi, wenn es denn um ernstzunehmende Verhandlungen ginge, doch mal so richtig schön ins Schlingern bringen. Wir bieten ab EG 10 aufwärts X, gleichzeitig aber für die darunter nur Y, vielleicht noch ein Zuckerstückchen obendrauf in Bereichen mit denen die Gewerkschaft gerade nicht um die Ecke kommt (halbe Stunde pro Woche weniger oder 1/4 Weihnachtsgeld zu Ostern oder so), und dann sollen Werneke und Co. erstmal erklären, wieso das nun kein gutes Angebot ist.

Kaiser80

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« Antwort #730 am: 18.01.2023 09:46 »
Ich glaub ich krieg gleich das große ABKOTZEN. Was sich hier ein paar Sesselfurzer erlauben. Ich brauche da überhaupt keine Diskussion oder sonst einen Schwachsinn.

...blubb...
Stimmt, ist wahrscheinlich besser hier keine Diskussion ob dieser über die Maßen undiffernzierten Aussagen zu starten. Wie armselig oberflächlich kann man Sachverhalte darstellen...

TVWaldschrat

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« Antwort #731 am: 18.01.2023 09:49 »
Mal sehen wie Verdi darauf antwortet. Sozialpartnerschaftlich oder Arbeitskämpferisch.

Kaiser80

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« Antwort #732 am: 18.01.2023 09:50 »
Das ist irgendwie VKA-typisch. Während man doch anscheinend schon selber sieht, wo der Tarif bei der Personalgewinnung und -haltung Probleme bereitet, wird trotzdem nur stur auf den Verdi-Aufschlag gewartet, anstatt das Spiel mal an sich zu reißen.
Mein Reden... Allein wie lange sich  die VKA und erst recht bspw. der KAV NRW u.a. gegegn die allgemeine Arbeitsmarktrichtlinie gesperrt etc. Sollen bloß das heulen Aufhören...

SVAbackagain

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« Antwort #733 am: 18.01.2023 09:51 »
Ich glaub ich krieg gleich das große ABKOTZEN. Was sich hier ein paar Sesselfurzer erlauben. Ich brauche da überhaupt keine Diskussion oder sonst einen Schwachsinn.

In den 70,80,90er konnte ein Familienmitglied, meist der Vater in Vollzeit, ein Haus (!!!) ein Auto und locker zwei Kinder und 1x im Jahr URLAUB finanzieren. Und das ist KEIN BULLSHIT! Heute müssen Frau/Mann min. einer Vollzeit einer Teilzeit arbeiten um über die Runden zu kommen. Kindergarten kostet viel Geld. Gabs das früher? Ich meine nicht. Und wenn man arbeitet, dann hat man nicht zum "Amt" zu gehen. Das ist doch die große dreckige Schande. Eine Schweinerei ist das. Ein Hausbau? Allein ein Haus kostet jetzt (ohne Grundstück mal locker mit Einrichtung  500.000 Euro (!!!). Selbst mit einem Eigenkapital von 100.000 Euro (hat fast KEINER) sind da locker noch 400.000 Euro an Schulden. Finanziert auf 25 Jahre? Man muss ja auch noch "Leben" können. Das ist so gut wie unmöglich. Ich kenne jemanden in der Baufinanzierung Bank. Da fallen von 10 alleine 9 schon durch, weil das persönliche Budget hochgesetzt wurde.

Und das ist DEUTSCHLAND? Das ist eine reinste Katastrophe! Unsere Sozialabgaben und Steuerlast ist einfach VIEL zu hoch! Was geht denn dem Staat mein "Leistungsentgelt" an? Oder eine Prämie weil jemand so toll gearbeitet hat? Nichts! So was muss Steuerfrei und Abgabefrei sein.  Das ist alles eine riesengroße Schweinerei. Der Staat verschenkt das Geld in der ganzen Welt.

Ich kann auch als Alleinverdiener ein Haus finanzieren. Und der Hilfsarbeiter nicht. Konnte er aber auch in den 70ern, 80ern und 90ern nicht. Und mit 3 Blagen musste er auch in diesen Jahrzehnten zum Amt oder konnte es zumindest und hat es gelassen. Oder hat keine Blagen in die Welt gesetzt, die er sich nicht leisten konnte. Es gab schon immer Menschen mit geringwertiger Arbeitskraft. Die wird nicht wertvoller, weil jemand auf bestem Stammtischniveau rumpoltert, dass man sie so bezahlen solle, dass sie unabhängig von Transferleistungen machte.

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #734 am: 18.01.2023 09:51 »
Die Metaller wollen 2023 nur acht Prozent mehr Geld und verbesserte Konditionen bei der Altersteilzeit. Am 16. Januar beschließt der Vorstand der IG Metall die endgültige Forderung. ...  Da wird Verdi niemals mehr "erkämpfen" und die Metaller bekommen sicher auch nicht ihre anvisierten 8%. Auch kein Wort zum Inflationsausgleich ...