Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 803636 times)

Majon

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #90 am: 02.01.2023 13:55 »
Ich finde sehr bedauerlich, dass aufgrund der hohen Inflationsrate der Fokus der Verhandlungen nur auf prozentualen Erhöhungen und Einmalbeträgen liegen wird und das Thema Arbeitszeitverkürzung wieder einmal keine Beachtung finden wird.

Ich würde jedenfalls sehr gern auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn ich stattdessen nur noch 35 Stunden pro Woche im Büro/Homeoffice verbringen müsste! Meinetwegen auch gern mit Wahlmöglichkeit, ob mehr Geld oder mehr Freizeit...

Dann würde ich sofort eine 4 Tagewoche beantragen und zukünftig entweder montags oder freitags frei haben... auch einem freien Mittwoch wäre ich nicht abgeneigt, oder auch, um die Öffnungszeiten abzudecken, einen freien Tag pro Woche alternierend im Wechsel mit den Kollegen.

Aber leider wird Arbeitszeitverkürzung wieder mal kein Thema bei den Tarifverhandlungen sein...

Es gibt glaube ich kaum Arbeitgeber, die so flexibel sind mit Arbeitszeit wie der öD. Warum reduzierst Du nicht auf 30 Stunden oder was auch immer? DAs steht doch jedem frei?

Eine Reduzierung auf 30 Stunden kann ich mir finanziell tatsächlich leider nicht leisten, denn das wären knapp 500 € monatlich weniger Nettoeinkommen. Bei einer Reduzierung auf 35 Stunden wären es nur 220 € weniger und außerdem gehe ich ja davon aus, dass die Gewerkschaft dann ggf. eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem oder zumindest teilweisem Lohnausgleich anstatt prozentualer Erhöhungen fordern würde!

Hinzu kommt, dass mein Arbeitgeber leider nicht sehr flexibel ist, was Teilzeitregelungen betrifft. Angeboten werden nur 50% (19,5 Std.) oder 75% (29,25 Std.), aber das ist für mich finanziell beides nicht machbar.

Wenn es jedoch eine tarifliche Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden gebe, müsste mein Arbeitgeber dem ja entsprechen... 

Alfi

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #91 am: 02.01.2023 14:00 »
Ich finde sehr bedauerlich, dass aufgrund der hohen Inflationsrate der Fokus der Verhandlungen nur auf prozentualen Erhöhungen und Einmalbeträgen liegen wird und das Thema Arbeitszeitverkürzung wieder einmal keine Beachtung finden wird.

Ich würde jedenfalls sehr gern auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn ich stattdessen nur noch 35 Stunden pro Woche im Büro/Homeoffice verbringen müsste! Meinetwegen auch gern mit Wahlmöglichkeit, ob mehr Geld oder mehr Freizeit...

Dann würde ich sofort eine 4 Tagewoche beantragen und zukünftig entweder montags oder freitags frei haben... auch einem freien Mittwoch wäre ich nicht abgeneigt, oder auch, um die Öffnungszeiten abzudecken, einen freien Tag pro Woche alternierend im Wechsel mit den Kollegen.

Aber leider wird Arbeitszeitverkürzung wieder mal kein Thema bei den Tarifverhandlungen sein...

tatsächlich hätte vermutlich gerne jeder im öD weniger Arbeitsstunden, das Problem geht ja dann bereits in der Kita los. Sollen die Kitas dann nur von Montag bis Donnerstag aufhaben?

Das geht leider nicht.
Ich finde eine starke Erhöhung wäre der Sinnvolle Weg und wenn man mit dem jetzigen Bruttogehalt auskommt, kann man die z.B. 10 % in Stunden runterrechnen und ggf. auch auf 35 Std pro Woche gehen, ohne Bruttoverlust.

Was aber nicht das Problem des Arbeitnehmers ist.

Ich nehme an du meinst das mit den Kita´s. Natürlich ist es nicht das Problem der AN, aber da man bereits weiß wie die Bewerberzahl aussieht, wird man von der AG-Seite der Forderung einfach nicht zustimmen.

Ich finde die Möglichkeit z.B. bei E8 St 6, wären 10 % mehr Gehalt, ca. 4 Arbeitsstunden in der Woche. Also wenn man mit dem jetzigen Bruttogehalt auskommt, könnte man nach 10 % mehr Bruttogehalt auch die Arbeitszeit auf 35 Std die Woche reduzieren und hätte im Grunde dasselbe raus wie vor den 10 %, nur eben mit 4 Std. weniger Arbeit in der Woche.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #92 am: 02.01.2023 14:11 »
Hinzu kommt, dass mein Arbeitgeber leider nicht sehr flexibel ist, was Teilzeitregelungen betrifft. Angeboten werden nur 50% (19,5 Std.) oder 75% (29,25 Std.), aber das ist für mich finanziell beides nicht machbar.
Und es leider keinen AN gibt, der dem AG zeigt was er für Spielraum hat.
Aber wenn alle (inkl. PR) es zulassen, dass der Ag die gesetzlichen Regelungen nicht beachtet, wieso sollte da was passieren?

brian

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #93 am: 02.01.2023 14:14 »
WEnn es eine tarifliche Zeit von 35 Stunden/Woche gäbe hätte das gar nichts zur Folge außer noch mehr Mehrarbeit. SCließlich kommt damit nicht mehr Personal und die Arbeit muß gemachxt werden. Und weniger Stunden fjür genau so veil GEld wie jetzt federt die Inflation nicht ab.

Bastel

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« Antwort #94 am: 02.01.2023 14:24 »
Warum gibt es eigetlich drei geplante Verhandlungsrunden?

xap

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« Antwort #95 am: 02.01.2023 14:33 »
Die Antwort kennst du doch. 2 Alibiverhandlungsrunden ohne AG Angebot, stattdessen bei Kaffee und Kuchen.

Flying

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« Antwort #96 am: 02.01.2023 15:03 »
Ich finde sehr bedauerlich, dass aufgrund der hohen Inflationsrate der Fokus der Verhandlungen nur auf prozentualen Erhöhungen und Einmalbeträgen liegen wird und das Thema Arbeitszeitverkürzung wieder einmal keine Beachtung finden wird.

Ich würde jedenfalls sehr gern auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn ich stattdessen nur noch 35 Stunden pro Woche im Büro/Homeoffice verbringen müsste! Meinetwegen auch gern mit Wahlmöglichkeit, ob mehr Geld oder mehr Freizeit...

Dann würde ich sofort eine 4 Tagewoche beantragen und zukünftig entweder montags oder freitags frei haben... auch einem freien Mittwoch wäre ich nicht abgeneigt, oder auch, um die Öffnungszeiten abzudecken, einen freien Tag pro Woche alternierend im Wechsel mit den Kollegen.

Aber leider wird Arbeitszeitverkürzung wieder mal kein Thema bei den Tarifverhandlungen sein...

Es gibt glaube ich kaum Arbeitgeber, die so flexibel sind mit Arbeitszeit wie der öD. Warum reduzierst Du nicht auf 30 Stunden oder was auch immer? DAs steht doch jedem frei?

Hinzu kommt, dass mein Arbeitgeber leider nicht sehr flexibel ist, was Teilzeitregelungen betrifft. Angeboten werden nur 50% (19,5 Std.) oder 75% (29,25 Std.), aber das ist für mich finanziell beides nicht machbar.


Dann sind Angebot und rechtliche Grundlage halt zwei verschiedene Paar Schuhe..
Vermutlich weiß der AG es auch einfach nicht besser oder es ist ihm zu unbequem - aber das Recht hättest du..

heike2106

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« Antwort #97 am: 02.01.2023 15:10 »
Ich kann mir schon allein deshalb keine 12 Monate Vertragslaufzeit vorstellen, da der Organisationsaufwand mit Beschäftigtenbefragung, Vorbereitung, allem pipapo, viel zu groß ist, um die ganze Show jährlich abzuziehen.

Da hat doch Verdi gar kein Bock drauf.

Gab es bei Tarifverhandlungen Bund/VKA überhaupt schonmal Laufzeiten <24 Monate im Ergebnis?

FGL

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« Antwort #98 am: 02.01.2023 16:22 »
WEnn es eine tarifliche Zeit von 35 Stunden/Woche gäbe hätte das gar nichts zur Folge außer noch mehr Mehrarbeit. SCließlich kommt damit nicht mehr Personal und die Arbeit muß gemachxt werden.
Das ist das Problem des Arbeitgebers, nicht der Arbeitnehmer.

Opa

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« Antwort #99 am: 02.01.2023 16:37 »
6,5% auf 24 Monate und eine Einmalzahlung von 2.000 Euro bis E 9a, eventuell in 2 Tranchen, wäre mein Tip.

Da nirgendwo geschrieben steht, dass Gehaltsanpassungen immer die Inflation ausgleichen müssen, könnte ich mit dem Ergebnis gut leben.

alfaromeofahrer

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« Antwort #100 am: 02.01.2023 16:56 »
6,5% auf 24 Monate und eine Einmalzahlung von 2.000 Euro bis E 9a, eventuell in 2 Tranchen, wäre mein Tip.

Da nirgendwo geschrieben steht, dass Gehaltsanpassungen immer die Inflation ausgleichen müssen, könnte ich mit dem Ergebnis gut leben.

Da wird sich aber jemand "bedanken", der kürzlich von einer E9a in eine E9b hochgestuft worden ist. Warum sollte jemand, der geringer qualifiziert ist, mehr verdienen als jemand, der sich gegenenfalls weitergebildet hat? Eigeninitiative bestrafen? Echt "klasse" Vorschlag...

WasDennNun

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« Antwort #101 am: 02.01.2023 17:06 »
Weil es der allgemeine Wille der Verdianer ist

RadWirdKommen

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« Antwort #102 am: 02.01.2023 17:11 »
... ich denke dann gibts auch Revolten unter den Mitgliedern.

Also die früheren Einigungen waren z.T auch ein Witz aber am Ende haben die Mitglieder wieder und wieder dafürgestimmt dies anzunehmen. Verdi verhandelt, aber am Ende stimmen ja die Mitglieder ab! GENAU da könnten natürlich die bisherigen Nichtmitglieder sich einmischen. Wenn genug in Verdi eintreten und die dann sehr wahrscheinliche magere Einigung ablehnen wäre dies dann tatsächlich ein Deasaster für Verdi und sie müssten nochmal verhandeln.

maxtante

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Antw:Tarifverhandlungen 2023 Diskussion
« Antwort #103 am: 02.01.2023 17:13 »
Warum gibt es eigetlich drei geplante Verhandlungsrunden?
Und nicht nur das: aus einer zuverlässigen Quelle weiß ich, dass man bei ver.di schon die Schlichter benannt hat, weil man wohl davon ausgeht, dass auch die 3-Runden-Folklore dieses Mal nicht ausreicht.
Vielleicht werden wir am Ende doch noch alle positiv überrascht ob der "Kampfeslust" von ver.di  ;)

xirot

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« Antwort #104 am: 02.01.2023 17:16 »
... ich denke dann gibts auch Revolten unter den Mitgliedern.

Also die früheren Einigungen waren z.T auch ein Witz aber am Ende haben die Mitglieder wieder und wieder dafürgestimmt dies anzunehmen. Verdi verhandelt, aber am Ende stimmen ja die Mitglieder ab! GENAU da könnten natürlich die bisherigen Nichtmitglieder sich einmischen. Wenn genug in Verdi eintreten und die dann sehr wahrscheinliche magere Einigung ablehnen wäre dies dann tatsächlich ein Deasaster für Verdi und sie müssten nochmal verhandeln.

Wieviel Mitarbeiter gibt es im ÖD aufgeteilt über die EGs? Die Mitarbeiter in höhreren EGs können abstimmen oder nicht. Einfluss auf das Ergebnis gibt es nicht.