Und dabei ist die Forderung, die die Gewerkschaft stellte, nach eigenen Aussagen zu niedrig. Und da man sein zweitklassiges Pferd bereits mit all diesem Tam-Tam und im vollen Galopp zur Kampfbahn reitet, ist die Mähre schon halb zuschanden geritten, da sich die Forderung einerseits am Aufschrei in Presse und Gesellschaft zerreibt und gegebenenfalls neue Realitäten (Inflation 2022 doch nur bei 8%; Staatseingriffe in den Markt) entstehen können, andererseits ist der Springer der Gegenseite ausgeruht und kann entspannt die ersten beiden Runden angehen.
Nun kann man überlegen, was bei allem Bild nach außen die klügere Verhandlungstaktik ist: Sein Pulver zu früh zu verschießen oder abzuwarten, welche Karten letztendlich auf den Tisch kommen? Vor allem, wenn die erste Maxime zu sein scheint, so billig wie möglich davonzukommen. Und da es Verhandlungstaktik ist, ist es legitim und aller gespielter Empörung der Gegenseite und aller unangebrachter Emotionalität zum Trotz aus Sicht der AG-Seite probates Mittel.