Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 791028 times)

Herbert Meyer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #930 am: 23.01.2023 10:07 »
Momentan nimmt mir nur der Tarif die Jobs weg- im übertragenen Sinne.

Hier laufen die Fachkräfte davon, weil die Gehaltsschere zwischen ÖD und Wirtschaft nicht mehr feierlich ist.
Wer wirklich gut verdienen will ist doch blöd, wenn er im ÖD bleibt.

Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.

Ähhhhhhhhh..... die Vermögenswirksamen Leistungen? Die stehen in den meisten Stellenausschreibungen des ÖD immerhin ganz oben unter "Benefits".

SVAbackagain

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« Antwort #931 am: 23.01.2023 10:10 »
Die sind aber auch nicht auf den öffentlichen Dienst begrenzt noch würde der öffentliche Dienst diese in besonders herausgehobener Höhe zahlen…

WasDennNun

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« Antwort #932 am: 23.01.2023 10:32 »
Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.
im öD ist es einfacher sich an die geregelte Arbeitszeit zu halten, da seltenst Mehrarbeit angeordnet wird.
Bzw. dein Gehalt davon abhängt, das ein Projekt abgerechnet wird.

FearOfTheDuck

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« Antwort #933 am: 23.01.2023 10:36 »
Die Frage, ob die VL einmal ein entscheidendes Kriterium gewesen seien, um Fachkräfte zu gewinnen, dürfte schnell und kaum jemals mit ja beantwortet werden. Sie taugen ja kaum als Pickelchen im Angesichte einer anständigen Vertragsverhandlung. Da gibt es bei "Käse-Uwe" oder "Fisch-Jochen" gefühlt mehr in die Tüte.

Einzelne AG scheinen dies mitunter anders zu sehen.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #934 am: 23.01.2023 10:46 »
Ein weiterer "Benefit" ist, dass die Mitarbeiter an vorderster Front (Bauhof, Bauamt, Stadtreinigung etc.) auf übelster Art und Weise von jedem x-beliebigen attackiert werden. Sowohl auf social Media Kanälen, wie auch in real.

Jeder weiß es besser, jeder nimmt sich das Recht heraus alles zu kommentieren und sich entsprechend zu äußern.
Da wird teilweise Mitarbeitern der Müll vor die Füße geworfen.
Das macht doch Spaß, oder?

SVAbackagain

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« Antwort #935 am: 23.01.2023 10:48 »
Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.
im öD ist es einfacher sich an die geregelte Arbeitszeit zu halten, da seltenst Mehrarbeit angeordnet wird.
Bzw. dein Gehalt davon abhängt, das ein Projekt abgerechnet wird.

Das ist in dieser Pauschalität aber auch unzutreffend und höchst arbeitgeberabhängig. Eine Familienangehörige geht Ende des Monats in Rente. Sie arbeitete 48 Jahre in einem Verlagshaus und hat nach eigener Aussage in der gesamten Zeit nicht ein einziges Mal nicht nach 8 Stunden ausgestempelt, während hier im Forum kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgendwer einen Rumheulthread aufmacht, weil er oder sie über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus leisten müsse.

FearOfTheDuck

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« Antwort #936 am: 23.01.2023 11:01 »
Ein weiterer "Benefit" ist, dass die Mitarbeiter an vorderster Front (Bauhof, Bauamt, Stadtreinigung etc.) auf übelster Art und Weise von jedem x-beliebigen attackiert werden. Sowohl auf social Media Kanälen, wie auch in real.

Jeder weiß es besser, jeder nimmt sich das Recht heraus alles zu kommentieren und sich entsprechend zu äußern.
Da wird teilweise Mitarbeitern der Müll vor die Füße geworfen.
Das macht doch Spaß, oder?

Und dort hört es nicht auf: Kollegen in Jugendämtern, Sozialämtern, Ordnungsämtern, Jobcentern etc. müssen als verbale Mülleimer herhalten und werden angefeindet, weil heutzutage jeder Lümmel eine "staatstragende" Meinung hat und sich vom bösen Amt (als vertreter des verderbten Staates) betrogen fühlt.

WasDennNun

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« Antwort #937 am: 23.01.2023 11:06 »
Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.
im öD ist es einfacher sich an die geregelte Arbeitszeit zu halten, da seltenst Mehrarbeit angeordnet wird.
Bzw. dein Gehalt davon abhängt, das ein Projekt abgerechnet wird.

Das ist in dieser Pauschalität aber auch unzutreffend und höchst arbeitgeberabhängig. Eine Familienangehörige geht Ende des Monats in Rente. Sie arbeitete 48 Jahre in einem Verlagshaus und hat nach eigener Aussage in der gesamten Zeit nicht ein einziges Mal nicht nach 8 Stunden ausgestempelt, während hier im Forum kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgendwer einen Rumheulthread aufmacht, weil er oder sie über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus leisten müsse.
Sicher, die Heulsusen würden aber überall gleichermaßen rumheulen.
Insbesondere, weil sich nicht über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus etwas leisten müsse, sondern sich nur einbilden es zu müssen.
Und da wir alle nur über Pauschalitäten hier reden, da wir keine Studiendaten haben, was jedem klar ist, habe ich von meiner subjektive unmaßgebliche Erfahrungswelt aus, einen vielfach erlebten Vorzug des öDs kundgetan.

Flying

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« Antwort #938 am: 23.01.2023 11:17 »
Momentan nimmt mir nur der Tarif die Jobs weg- im übertragenen Sinne.

Hier laufen die Fachkräfte davon, weil die Gehaltsschere zwischen ÖD und Wirtschaft nicht mehr feierlich ist.
Wer wirklich gut verdienen will ist doch blöd, wenn er im ÖD bleibt.

Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.

Ich glaube nicht, dass es nur am Gehalt liegt (auch wenn es natürlich ein Faktor ist).
Im SuE ist die Bezahlung im öD häufig nicht schlechter als bei freien Trägern. Und weitere Vorzüge gibt es im öD eigentlich auch (Regenerationstage, sicherer Stufenaufstieg, Kombi von Familie und Beruf) ..

Da scheitert es dann u.a. an Bürokratie, fehlender Digitalisierung, wenig Wertschätzung, zumüllen mit sonstigen Aufgaben einer Behörde, Flexibibiltät...

Sich pauschal "nur" aufs Gehalt zu stürzen, ist zumindest in diesem Bereich nicht richtig.

brian

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« Antwort #939 am: 23.01.2023 11:51 »

Als Antifant redet man sich ja gern solche Zahlen schön. Dennoch ist es ein Fakt. Ich würde dir mal die hiesigen Jobcenter empfehlen, deutsche Namen sind da absolute Mangelware.

Back to topic.

Wer hat denn hir was gegen Elefanten? Unverständlcih.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #940 am: 23.01.2023 11:53 »

Im SuE ist die Bezahlung im öD häufig nicht schlechter als bei freien Trägern.

Warum laufen uns dann die Sozialarbeiter weg und hin zu den freien Trägern? SElbst die unter kirchlicher Trägerschaft zahlen inzwischen besser als der öD.

SVAbackagain

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« Antwort #941 am: 23.01.2023 11:58 »
Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.
im öD ist es einfacher sich an die geregelte Arbeitszeit zu halten, da seltenst Mehrarbeit angeordnet wird.
Bzw. dein Gehalt davon abhängt, das ein Projekt abgerechnet wird.

Das ist in dieser Pauschalität aber auch unzutreffend und höchst arbeitgeberabhängig. Eine Familienangehörige geht Ende des Monats in Rente. Sie arbeitete 48 Jahre in einem Verlagshaus und hat nach eigener Aussage in der gesamten Zeit nicht ein einziges Mal nicht nach 8 Stunden ausgestempelt, während hier im Forum kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgendwer einen Rumheulthread aufmacht, weil er oder sie über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus leisten müsse.
Sicher, die Heulsusen würden aber überall gleichermaßen rumheulen.
Insbesondere, weil sich nicht über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus etwas leisten müsse, sondern sich nur einbilden es zu müssen.
Und da wir alle nur über Pauschalitäten hier reden, da wir keine Studiendaten haben, was jedem klar ist, habe ich von meiner subjektive unmaßgebliche Erfahrungswelt aus, einen vielfach erlebten Vorzug des öDs kundgetan.

Eben weil es an einer hinreichenden Datenbasis fehlt, sind pauschalisierende Antworten zu Vor- und Nachteilen jenseits von "es kommt darauf an" ja so wenig gehaltvoll. Schiebt bspw. ein Bauingenieur oder ITler im öffentlichen Dienst eine ruhigere Kugel als in der Privatwirtschaft? Mag sein, da beide Berufsgruppen aber zumindest im kommunalen Bereich zahlenmäßig völlig irrelevant sind, lohnt sich die Betrachtung jedoch nicht. Wenn ich hingegen auf die zahlenmäßig große Gruppe derer schaue, die auszuübende Tätigkeiten haben, die sich am Berufsbild des VFA orientieren, und diese Gruppe mit den entsprechenden privatwirtschaftlichen Pendants der Büro-, Speditions-, Industriekaufleute u.ä. vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, dass da hinsichtlich der nicht-monetären Arbeitsbedingungen signifikante Unterschiede bestehen.

Flying

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« Antwort #942 am: 23.01.2023 12:17 »

Im SuE ist die Bezahlung im öD häufig nicht schlechter als bei freien Trägern.

Warum laufen uns dann die Sozialarbeiter weg und hin zu den freien Trägern? SElbst die unter kirchlicher Trägerschaft zahlen inzwischen besser als der öD.

Kann ich zumindest hier nicht bestätigen.. Klar, es gibt auch welche, die besser bezahlen - aber längst nicht alle..
Die freien Träger beklagen genauso Fachkräftemangel wie der öD 

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #943 am: 23.01.2023 12:42 »
3. Vorstellungen von AG und Gewerkschaft liegen zuweit auseinander. Die AG lehnen eine 4 Verhandlungstermin ab.

4. Es kommt zur Schlichtung. Ob das Schlichtungsergebnis angenommen wird ist fraglich. Sollte dieses nicht angenommen werden, könnte es zu unbefristeten Streiks kommen.

Das erwarte ich nicht. Weil ver.di ein Ergebnis bekommen wird das sie mit medialer Unterstützung ihren Mitgliedern verkaufen kann. Stichwort Mindestbetrag und Inflationsausgleichsprämie zu Lasten einheitlicher bzw. höheren Tabellensteigerungen für alle Entgeltgruppen.

Im benachbarten Thema wurde von Schmitti eine Argumentationsbroschüre der VKA veröffentlicht. Demnach spricht sich die VKA eindeutig gegen Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen aus, weil dies zu Lasten des Gesamtgefüges der TVÖD Tabellen geht und dem Fachkräftemangel (in den oberen Entgeltgruppen) nicht dienlich ist.

...ich hoffe, dass die VKA standhält und Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen strikt ablehnt.

WasDennNun

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« Antwort #944 am: 23.01.2023 13:01 »
Eben weil es an einer hinreichenden Datenbasis fehlt, sind pauschalisierende Antworten zu Vor- und Nachteilen jenseits von "es kommt darauf an" ja so wenig gehaltvoll. Schiebt bspw. ein Bauingenieur oder ITler im öffentlichen Dienst eine ruhigere Kugel als in der Privatwirtschaft? Mag sein, da beide Berufsgruppen aber zumindest im kommunalen Bereich zahlenmäßig völlig irrelevant sind, lohnt sich die Betrachtung jedoch nicht. Wenn ich hingegen auf die zahlenmäßig große Gruppe derer schaue, die auszuübende Tätigkeiten haben, die sich am Berufsbild des VFA orientieren, und diese Gruppe mit den entsprechenden privatwirtschaftlichen Pendants der Büro-, Speditions-, Industriekaufleute u.ä. vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, dass da hinsichtlich der nicht-monetären Arbeitsbedingungen signifikante Unterschiede bestehen.
Der Druck seinen Arbeitsplatz zu verlieren, weil etwas schiefläuft oder nicht rechtzeitig erledigt wird oder man seinen Bonus deswegen gestrichen bekommt, ist durchaus ein anderer.
Daher besteht mEn durchaus auch bei den nicht-monetären Arbeitsbedingungen signifikante Unterschiede.
Die oben genannten Heulsusen gibt es überall, wenn diese aufhören zu heulen und einfach nach 8h den Bleistift fallen lassen, dann passiert signifikant weniger als bei den privatwirtschaftlichen Pendants.