Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802600 times)

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #960 am: 23.01.2023 17:01 »
Zitat
Mir ist das meistens zwar etwas zu pauschal.. Aber das Thema "mangelnde Führung" lässt sich sicherlich in die Reihe einfügen, warum der öD nicht so attraktiv ist. 

 ??? ???

Dann arbeiten Sie mal in einer Firma, die einen Fokus auf Führung legt und genießen Sie die vielfältigen Vorteile der strengen Hand! Das durfte ich schon bei 2 Firmen intensiv "genießen". Morgentliche Jour-Fixe um 07:30 Uhr, wöchentliche Leistungsnachweise, viele (natürlich) "freiwillige" After-Work Events, Überstunden - all die tollen Sachen!

Sie scheinen der einzige Mensch zu sein, der als AN eine "mangelnde Führung" als "nicht so attrakiv" wahrnimmt.

Führung bedeutet nicht, übergriffig zu sein. Sondern eher die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter zu erkennen und für alle Seiten gewinnbringend einzusetzen.

Ansonsten sehe ich bei Gleitzeit / flexibler Arbeitszeit auch kein Problem bei einem 7:30 -Uhr - Jour fixe. Lass ich mir halt im Nachgang berichten, um was es so ging.

Schokobon

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #961 am: 23.01.2023 17:10 »
Die Führungskräfte der mittleren Ebene setzen auch nur um, was sie von oben gesagt bekommen.

Wenn dir der Arbeitgeber - oder im weiteren Sinne der TVÖD - keine Instrumente zur Hand gibt kannst du keine Herz-OP durchführen.

Organisator

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #962 am: 23.01.2023 17:16 »
Die Führungskräfte der mittleren Ebene setzen auch nur um, was sie von oben gesagt bekommen.

Wenn dir der Arbeitgeber - oder im weiteren Sinne der TVÖD - keine Instrumente zur Hand gibt kannst du keine Herz-OP durchführen.

Warum sollten auch individuelle Kompetenzen, wie Führungsqualität, in einem Tarifvertrag geregelt werden?
Und "von oben" wird sicherlich nicht gesagt werden, wie man seine Leute zu führen hat.

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #963 am: 23.01.2023 17:18 »

Ein Beispiel für sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis:
Mann ist in einer Abtl. unseres Dienstgeber mit 19,00 Std. EG2 / St.1 beschäftigt! Er erhält tatkräftig externe Unterstützung durch zwei diakonische MA zur Aufrechterhaltung seiner Arbeitsleistungen.

Die beiden MA wurden aus einer anderen Abt. abgezogen! Nun klagen die MA der abgebenden Abt., dass deren Klienten längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen!
Ein ebenso skandalöses und ebenso erfundenes Beispiel:
Mann arbeitet nur einen Tag im Jahr und kann es sich dennoch leisten, Millionen Geschenke zu machen und einen überaus teuren Rentierschlitten zu unterhalten.

 Ihre Reaktion: Den Überbringer einer Wahrheit, welche bei Ihnen eine Dissonanz auslöst, als "unglaubwürdig" zu beschimpfen ist vielsagend. Sie bezichtigen jedoch viele tausende in der Sozialarbeit tätigen Menschen der Lüge!


Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #964 am: 23.01.2023 17:26 »

Ein Beispiel für sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis:
Mann ist in einer Abtl. unseres Dienstgeber mit 19,00 Std. EG2 / St.1 beschäftigt! Er erhält tatkräftig externe Unterstützung durch zwei diakonische MA zur Aufrechterhaltung seiner Arbeitsleistungen.

Die beiden MA wurden aus einer anderen Abt. abgezogen! Nun klagen die MA der abgebenden Abt., dass deren Klienten längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen!
Ein ebenso skandalöses und ebenso erfundenes Beispiel:
Mann arbeitet nur einen Tag im Jahr und kann es sich dennoch leisten, Millionen Geschenke zu machen und einen überaus teuren Rentierschlitten zu unterhalten.

Zur Hilfe Ihrer Erhellung : https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Wirtschaft/fluechtlingspolitik.html

armerknecht

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #965 am: 23.01.2023 17:40 »
Zitat
BÜRGERGELD SORGT WEITER FÜR ZOFF!

Zitat
Fast 3000 Euro für fünf Personen

Zitat
Mit dem neuen  Bürgergeld und dem seit 1. Januar erhöhten Kindergeld erhält die fünfköpfige Familie 1966 Euro. Die Warm-Miete (952,95 Euro) zahlt das Jobcenter zusätzlich direkt an den Vermieter. Macht zusammen über 2900 Euro.

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/die-grosse-gerechtigkeits-debatte-wer-arbeitet-ist-der-dumme-82643200.bild.html

Warum sorgt es für Zoff? Findest Du es zu niedrig?
« Last Edit: 23.01.2023 17:47 von armerknecht »

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #966 am: 23.01.2023 19:23 »
Ein weiterer "Benefit" ist, dass die Mitarbeiter an vorderster Front (Bauhof, Bauamt, Stadtreinigung etc.) auf übelster Art und Weise von jedem x-beliebigen attackiert werden. Sowohl auf social Media Kanälen, wie auch in real.

Jeder weiß es besser, jeder nimmt sich das Recht heraus alles zu kommentieren und sich entsprechend zu äußern.
Da wird teilweise Mitarbeitern der Müll vor die Füße geworfen.
Das macht doch Spaß, oder?

Und dort hört es nicht auf: Kollegen in Jugendämtern, Sozialämtern, Ordnungsämtern, Jobcentern etc. müssen als verbale Mülleimer herhalten und werden angefeindet, weil heutzutage jeder Lümmel eine "staatstragende" Meinung hat und sich vom bösen Amt (als vertreter des verderbten Staates) betrogen fühlt.
Da bist du aber gut, wenn es verbal bleibt. In manche Viertel kannst du als JA nur noch mit polizeilicher Hilfe, mindestens 1 mal im Monat will dich jemand umbringen.

SusiE

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #967 am: 23.01.2023 19:26 »
Momentan nimmt mir nur der Tarif die Jobs weg- im übertragenen Sinne.

Hier laufen die Fachkräfte davon, weil die Gehaltsschere zwischen ÖD und Wirtschaft nicht mehr feierlich ist.
Wer wirklich gut verdienen will ist doch blöd, wenn er im ÖD bleibt.

Weitere Vorzüge? Bis auf die abgenutzte "Jobsicherheit" keine.

Ich glaube nicht, dass es nur am Gehalt liegt (auch wenn es natürlich ein Faktor ist).
Im SuE ist die Bezahlung im öD häufig nicht schlechter als bei freien Trägern. Und weitere Vorzüge gibt es im öD eigentlich auch (Regenerationstage, sicherer Stufenaufstieg, Kombi von Familie und Beruf) ..

Da scheitert es dann u.a. an Bürokratie, fehlender Digitalisierung, wenig Wertschätzung, zumüllen mit sonstigen Aufgaben einer Behörde, Flexibibiltät...

Sich pauschal "nur" aufs Gehalt zu stürzen, ist zumindest in diesem Bereich nicht richtig.
Das mag zum Teil richtig sein, sieht man aber die Verantwortung die man im JA trägt, dann ist das nicht verhältnismäßig.

FearOfTheDuck

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« Antwort #968 am: 23.01.2023 19:29 »


Sie scheinen der einzige Mensch zu sein, der als AN eine "mangelnde Führung" als "nicht so attrakiv" wahrnimmt.

Nein.

Es geht nicht darum, den Mitarbeitern tagtäglich die Fußkette anzuhängen. Wenn aber ein Mangel in der Führung ist, kann entweder das Ergebnis der Mitarbeiter nicht gut sein oder nur weil sie diesen Mangel irgendwie kompensieren können. Ist der Mangel dann erkannt, kann es mächtig demotivierend sein.

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Die neue "Führungs"kraft wurde auf den Posten gelobt, weil sie anderswo nichts taugte. Sie war nicht fähig Entscheidungen zu treffen, sie war nicht fähig ein Team zu führen, sie war nicht durchsetzungsfähig nach außen und innen und sie war nicht willens sich auf ein Minimum fachlich einzufinden. Also eine Fehlbesetzung, aber gewollt und ratet mal, welchen Posten sie nach Jahren noch besetzt.

FearOfTheDuck

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« Antwort #969 am: 23.01.2023 19:31 »
Ein weiterer "Benefit" ist, dass die Mitarbeiter an vorderster Front (Bauhof, Bauamt, Stadtreinigung etc.) auf übelster Art und Weise von jedem x-beliebigen attackiert werden. Sowohl auf social Media Kanälen, wie auch in real.

Jeder weiß es besser, jeder nimmt sich das Recht heraus alles zu kommentieren und sich entsprechend zu äußern.
Da wird teilweise Mitarbeitern der Müll vor die Füße geworfen.
Das macht doch Spaß, oder?

Und dort hört es nicht auf: Kollegen in Jugendämtern, Sozialämtern, Ordnungsämtern, Jobcentern etc. müssen als verbale Mülleimer herhalten und werden angefeindet, weil heutzutage jeder Lümmel eine "staatstragende" Meinung hat und sich vom bösen Amt (als vertreter des verderbten Staates) betrogen fühlt.
Da bist du aber gut, wenn es verbal bleibt. In manche Viertel kannst du als JA nur noch mit polizeilicher Hilfe, mindestens 1 mal im Monat will dich jemand umbringen.

Das ist leider Realität. Wir sind hier eher ländlich, Morddrohungen hat es aber auch schon gegeben.

Kaiser80

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« Antwort #970 am: 23.01.2023 19:33 »

Nein.

Es geht nicht darum, den Mitarbeitern tagtäglich die Fußkette anzuhängen. Wenn aber ein Mangel in der Führung ist, kann entweder das Ergebnis der Mitarbeiter nicht gut sein oder nur weil sie diesen Mangel irgendwie kompensieren können. Ist der Mangel dann erkannt, kann es mächtig demotivierend sein.

Kann ich, wenn auch nur aus rein persönlicher Erfahrung, so unterschreiben

öfföff

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« Antwort #971 am: 23.01.2023 20:00 »
Ist ISI eigentlich wieder mit an Bord?

Floki

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« Antwort #972 am: 23.01.2023 20:50 »
Ist ISI eigentlich wieder mit an Bord?
Inwiefern wäre das für Dich relevant, wenn ich fragen darf? Das letzte Mal waren sämtliche Angaben, Gerüchte, Vereinbarungen, etc. völlig fehlerhaft.

Johannes1893

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #973 am: 23.01.2023 21:48 »
3. Vorstellungen von AG und Gewerkschaft liegen zuweit auseinander. Die AG lehnen eine 4 Verhandlungstermin ab.

4. Es kommt zur Schlichtung. Ob das Schlichtungsergebnis angenommen wird ist fraglich. Sollte dieses nicht angenommen werden, könnte es zu unbefristeten Streiks kommen.

Das erwarte ich nicht. Weil ver.di ein Ergebnis bekommen wird das sie mit medialer Unterstützung ihren Mitgliedern verkaufen kann. Stichwort Mindestbetrag und Inflationsausgleichsprämie zu Lasten einheitlicher bzw. höheren Tabellensteigerungen für alle Entgeltgruppen.

Im benachbarten Thema wurde von Schmitti eine Argumentationsbroschüre der VKA veröffentlicht. Demnach spricht sich die VKA eindeutig gegen Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen aus, weil dies zu Lasten des Gesamtgefüges der TVÖD Tabellen geht und dem Fachkräftemangel (in den oberen Entgeltgruppen) nicht dienlich ist.

...ich hoffe, dass die VKA standhält und Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen strikt ablehnt.

Das habe ich gelesen. Ver.di ist auch offiziell gegen die Inflationsausgleichsprämie und für eine maximale Laufzeit von 12 Monaten. Dennoch wird es die Prämie geben und eine Laufzeit von 24-30 Monate.

Klar kommt kein Mindestbetrag von 500€, aber das die unteren EG‘s wieder überdurchschnittlich profitieren würde ich als gesetzt ansehen. Auf die kurze Sicht spart es Geld und stellt die Gewerkschaft zufrieden, da diese einseitig damit werben kann. Unabhängig davon das typische EG 1-3 Tätigkeiten heute schon häufig privatisiert sind und oben die Ingenieure davon laufen.

LehrerBW

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #974 am: 23.01.2023 21:56 »
Ist ISI eigentlich wieder mit an Bord?
ISI war bei den TV–L Verhandlungen mit dabei.