Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 802541 times)

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #975 am: 24.01.2023 06:53 »


Aber es stimmt schon, dass es nicht tarifgebundene Träger gibt, die den Pädagogen-Markt mit attraktiveren Gehältern in den vergangenen zwei Jahren ziemlich leerfischt haben.

Dies könnenn allenfalls Träger sein, die Nischenmaßnahmen wie 1:1 -Betreuung; Auslandsmaßnahmen etc. bedienen. Die Beschäftigtenanzahl dieser Träger dürfte 1% des gesamten SuE nicht übersteigen.

RadWirdKommen

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« Antwort #976 am: 24.01.2023 06:54 »
3. Vorstellungen von AG und Gewerkschaft liegen zuweit auseinander. Die AG lehnen eine 4 Verhandlungstermin ab.

4. Es kommt zur Schlichtung. Ob das Schlichtungsergebnis angenommen wird ist fraglich. Sollte dieses nicht angenommen werden, könnte es zu unbefristeten Streiks kommen.

Das erwarte ich nicht. Weil ver.di ein Ergebnis bekommen wird das sie mit medialer Unterstützung ihren Mitgliedern verkaufen kann. Stichwort Mindestbetrag und Inflationsausgleichsprämie zu Lasten einheitlicher bzw. höheren Tabellensteigerungen für alle Entgeltgruppen.

Im benachbarten Thema wurde von Schmitti eine Argumentationsbroschüre der VKA veröffentlicht. Demnach spricht sich die VKA eindeutig gegen Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen aus, weil dies zu Lasten des Gesamtgefüges der TVÖD Tabellen geht und dem Fachkräftemangel (in den oberen Entgeltgruppen) nicht dienlich ist.

...ich hoffe, dass die VKA standhält und Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen strikt ablehnt.

Streiken werden aber doch nur die mit unteren Entgeldgruppen da die "Oberen" hier immer kundtun gar nicht in Verdi zu sein. Mehr Geld wird es aber in dieser Tarifverhandlung nur mit Streiks geben. Du hoffst also dass Andere für dich streiken damit du mehr Geld bekommst? Wahrscheinlich reicht es dann immer noch nicht und du wirst dann immer noch nicht Mitglied von Verdi.

Meine Prognose, natürlich wird VKA keinen Erfolg mit ihren Forderungen an Verdi haben im Rahmen dieser Tarifverhandlung. Wenn die VKA die oberen Entgeltdruppen stärken möchte dann steht ihnen dies frei aus freien Stücken die oberen Tabellenwerte zu eröhen um den gewünschten Mindestabstand weiterhin zu haben.

SVAbackagain

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« Antwort #977 am: 24.01.2023 06:57 »
Was hätten Gewerkschaftsmitgliedschaft und Streikteilnahme miteinander zu tun?

daseinsvorsorge

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« Antwort #978 am: 24.01.2023 06:59 »


Dann arbeiten Sie mal in einer Firma, die einen Fokus auf Führung legt und genießen Sie die vielfältigen Vorteile der strengen Hand! Das durfte ich schon bei 2 Firmen intensiv "genießen". Morgentliche Jour-Fixe um 07:30 Uhr, wöchentliche Leistungsnachweise, viele (natürlich) "freiwillige" After-Work Events, Überstunden - all die tollen Sachen!


Das ist u.a. ein Grund, warum einige hier im Foum den Weg in die pW niemals gehen würden, was ja grundsätzlich auch in Ordnung ist. Warum diese Personen dann aber die gleiche Kohle auch im ÖD verdienen wollen, ist schon irritierend.

FearOfTheDuck

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« Antwort #979 am: 24.01.2023 07:06 »

Meine Prognose, natürlich wird VKA keinen Erfolg mit ihren Forderungen an Verdi haben im Rahmen dieser Tarifverhandlung. Wenn die VKA die oberen Entgeltdruppen stärken möchte dann steht ihnen dies frei aus freien Stücken die oberen Tabellenwerte zu eröhen um den gewünschten Mindestabstand weiterhin zu haben.

Wie sollte die VKA (und Co.) die Tabellenwerte erhöhen können, ohne darüber erfolgreich mit Verdi (und Co.) verhandelt zu haben?

SVAbackagain

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« Antwort #980 am: 24.01.2023 07:11 »
Arbeits- und tarifrechtlich stellen Tarifverträge Mindestarbeitsbedingungen dar.

daseinsvorsorge

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« Antwort #981 am: 24.01.2023 07:24 »


Wie sollte die VKA (und Co.) die Tabellenwerte erhöhen können, ohne darüber erfolgreich mit Verdi (und Co.) verhandelt zu haben?

Das wäre doch endlich mal eine Aussage der vka: Wir wollen die technischen Berufe um mindestens eine EG nach oben aufwerten. Wenn es darüber keine Einigung mit den Gewerkschaften gibt, gibt´s auch kleinen Abschluss-BÄM.

Aber die vka wird dies nicht tun, weil sie dazu - trotz aller Beteuerungen - keine Notwendigkeit sieht, sonst hätten sie´s bereits umgesetzt. Das wäre der vka dann doch zu teuer.

WasDennNun

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« Antwort #982 am: 24.01.2023 07:43 »


Wie sollte die VKA (und Co.) die Tabellenwerte erhöhen können, ohne darüber erfolgreich mit Verdi (und Co.) verhandelt zu haben?

Das wäre doch endlich mal eine Aussage der vka: Wir wollen die technischen Berufe um mindestens eine EG nach oben aufwerten. Wenn es darüber keine Einigung mit den Gewerkschaften gibt, gibt´s auch kleinen Abschluss-BÄM.

Aber die vka wird dies nicht tun, weil sie dazu - trotz aller Beteuerungen - keine Notwendigkeit sieht, sonst hätten sie´s bereits umgesetzt. Das wäre der vka dann doch zu teuer.
Die vka hat es doch bereits umgesetzt, sie müssten doch nur noch die vorhandenen freiwilligen Zulagen als kann-Regelung ins TV reinschreiben und das ganze als 20%ige Lohnerhöhung verkaufen.

Das Problem ist doch, dass es einigen Mitglieder der VKA untersagt ist, diese Zulagen zu zahlen.

Und dann könne bei den VKA Mitglieder die es dürfen und wollen die Leistungsträger ihr Geld bekommen und die Nörgler, die eh nicht den Weg in die pW finden, die bekommen dann halt keine großzügige Erhöhung.
Zu Recht!

Flimmerhärchen

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« Antwort #983 am: 24.01.2023 08:22 »
3. Vorstellungen von AG und Gewerkschaft liegen zuweit auseinander. Die AG lehnen eine 4 Verhandlungstermin ab.

4. Es kommt zur Schlichtung. Ob das Schlichtungsergebnis angenommen wird ist fraglich. Sollte dieses nicht angenommen werden, könnte es zu unbefristeten Streiks kommen.

Das erwarte ich nicht. Weil ver.di ein Ergebnis bekommen wird das sie mit medialer Unterstützung ihren Mitgliedern verkaufen kann. Stichwort Mindestbetrag und Inflationsausgleichsprämie zu Lasten einheitlicher bzw. höheren Tabellensteigerungen für alle Entgeltgruppen.

Im benachbarten Thema wurde von Schmitti eine Argumentationsbroschüre der VKA veröffentlicht. Demnach spricht sich die VKA eindeutig gegen Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen aus, weil dies zu Lasten des Gesamtgefüges der TVÖD Tabellen geht und dem Fachkräftemangel (in den oberen Entgeltgruppen) nicht dienlich ist.

...ich hoffe, dass die VKA standhält und Mindesterhöhungsbeträge in den unteren Entgeltgruppen strikt ablehnt.

Streiken werden aber doch nur die mit unteren Entgeldgruppen da die "Oberen" hier immer kundtun gar nicht in Verdi zu sein. Mehr Geld wird es aber in dieser Tarifverhandlung nur mit Streiks geben. Du hoffst also dass Andere für dich streiken damit du mehr Geld bekommst? Wahrscheinlich reicht es dann immer noch nicht und du wirst dann immer noch nicht Mitglied von Verdi.

Meine Prognose, natürlich wird VKA keinen Erfolg mit ihren Forderungen an Verdi haben im Rahmen dieser Tarifverhandlung. Wenn die VKA die oberen Entgeltdruppen stärken möchte dann steht ihnen dies frei aus freien Stücken die oberen Tabellenwerte zu eröhen um den gewünschten Mindestabstand weiterhin zu haben.

Das Dilemma des Forums auf den Punkt gebracht. Lethargisches Gemaule ohne auch nur die geringste Bereitschaft Initiative zu zeigen. Aber dafür kann man sich dann bequem zurücklehnen, Verdi, der Politik, Geringverdienern, Sozialleistungsempfängern oder Migranten die Schuld geben. So schön einfach.

SVAbackagain

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« Antwort #984 am: 24.01.2023 08:25 »
Was hätten Gewerkschaftsmitgliedschaft und Streikteilnahme miteinander zu tun?

Flimmerhärchen

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« Antwort #985 am: 24.01.2023 08:28 »
Was hätten Gewerkschaftsmitgliedschaft und Streikteilnahme miteinander zu tun?

An wie vielen Streiks im Rahmen einer Tarifverhandlung, die nicht von einer Gewerkschaft organisiert waren, hast du denn schon teilgenommen?

SVAbackagain

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« Antwort #986 am: 24.01.2023 08:33 »
Streiks werden nicht „organisiert“, zu ihnen wird aufgerufen. Und tatsächlich ist es genau einmal in meinem Erwerbsleben vorgekommen, dass eine Gewerkschaft zu einem eintägigen Warnstreik in meinem Beschäftigungsbereich aufgerufen hat. Und ich habe an diesem Tag meine Arbeit niedergelegt und einen angenehmen Tag am See verbracht.

Philipp

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« Antwort #987 am: 24.01.2023 08:47 »
Auch ohne Gewerkschaftsmitglied zu sein wurde ich irgendwann um 2016/2017 herum einmal ausgesperrt - die Streikenden hatten die Eingänge blockiert und verriegelt und ich kam nicht ins Büro.
War Shoppen und hab tolle Dinge gefunden.

Leonhardt

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« Antwort #988 am: 24.01.2023 08:57 »
[...]
Das Dilemma des Forums auf den Punkt gebracht. Lethargisches Gemaule ohne auch nur die geringste Bereitschaft Initiative zu zeigen. Aber dafür kann man sich dann bequem zurücklehnen, Verdi, der Politik, Geringverdienern, Sozialleistungsempfängern oder Migranten die Schuld geben. So schön einfach.

... und die Arbeitgeber nicht vergessen, die sich regelmäßig daran erfreuen sich auf dem Rücken ihrer Beschäftigten in Extase zu sparen!  ;)

FearOfTheDuck

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« Antwort #989 am: 24.01.2023 09:00 »
Arbeits- und tarifrechtlich stellen Tarifverträge Mindestarbeitsbedingungen dar.

Ich hatte RadWirdKommen so verstanden, die VKA solle einseitig die Tabelle selbst, also den Mindestbetrag ändern und sah nicht auf den einzelnen AG abgestellt.

Aber du hast natürlich recht, dass die Tarifverträge das Minimum festhalten.