Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 801985 times)

XLS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1530 am: 02.02.2023 21:48 »
Du wirst ja sicherlich auch mit offenen Augen durch die Innenstädte gehen und wahrnehmen, wie die Menschen am Konsum teilhaben... soviel, dass es in manchen Bereichen sogar zu Engpässen kommt, bestimmte Waren nicht lieferbar sind oder nur mit langer Wartezeit, Kapazitäten z. B. in Cafes und Gaststätten begrenzt sind. Und das vor dem Hintergrund einer inflationären Situation im Bereich Energie und Lebensmittel.

Es ist zuviel Geld im Umlauf, die Geldmenge sollte begrenzt werden, dies vor allem durch Zurückhaltung in der Lohnpolitik.

XLS

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« Antwort #1531 am: 02.02.2023 21:52 »
"warum die Menschen uneingeschränkt Geld für Konsum, Gaststätten und Luxus ausgeben"

@ XLS: Hast du das in Bielefeld oder Mannheim beobachtet?

Und was hätte diese anekdotische Erfahrung mit den Tarifverhandlungen zu tun, außer deiner persönlichen Erkenntnis, die Forderungen seien zu hoch?

Ich persönlich nehme es täglich in Potsdam und Berlin wahr....

SVAbackagain

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« Antwort #1532 am: 02.02.2023 22:08 »
Ist das so?

XLS

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« Antwort #1533 am: 02.02.2023 22:16 »
Die Geldmenge M 3 (welche ja auch Geldmarktfonds u. a. beinhaltet) ist in den letzten Jahren stetig / kontinuierlich auf ca. 16,5 Bill. Euro gewachsen und hat eine inflationäre Situation erreicht. Unsere Wirtschaft in Gestalt von Warengeschäften, Service, Dientsleistungen usw. hat sich nicht gleichermassen mitentwickelt, vor allem auch demographisch bedingt, Mangel an Arbeitskräften, zu hohe Sozialleistungen, zu geringe Investitionsquoten - um nur die wichtigsten zu nennen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1534 am: 02.02.2023 22:18 »
Was spräche dagegen, dass Menschen, die genug Geld haben, um es auszugeben, dieses tun?
Wir wissen ja nicht, was diese Menschen sonst noch so tun, ob sie genug Vermögen haben, ob sie dafür etwa aufs Reisen verzichten, ob sie während Corona gespart haben, auf Pump leben und so weiter und so fort.

Auch bliebe es zu prüfen, warum sich Kapazitäten verknappt haben, liegt das einzig an der Nachfrage oder auch am Angebot? Wenn ich offenen Auges durch Innenstädte gehe - zugegebenermaßen nicht in Potsdam oder Berlin - sehe ich einige Lücken in den Einkaufsstraßen, wo vormals noch kleine Gaststätten, Bäckereinen oder Einzelhandelsgeschäfte zu finden waren. Wenn ich beim wöchentlichen Großeinkauf durch den Supermarkt gehe, sehe ich viele Preise, die vor wenigen Jahren deutlich niedriger waren, ich merke beim Tanken, dass Kraftstoffe mehr kosten und wenn ich auf die Kosten für Energie schaue, sehe ich größere Beträge.

Soviel zu meiner eigenen anekdotischen Wahrnehmung. Damit ist bei mir nach Bezahlung aller regulären Ausgaben zum Monatsende weniger Geld für den Umlauf da, Zurückhaltung in der Lohnpolitik ist da jetzt nicht so mein Wunsch. Und sollte ich mir den gelegentlichen Restaurantbesuch oder das gute Buch verbieten lassen?

XLS

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« Antwort #1535 am: 02.02.2023 22:25 »
Wenn sich das Angebot verknappt (weniger Kapazitäten, geschlossene Geschäfte usw.), wie Du es selbst gut wahrgenommen hast, muss auch die Geldmenge nach unten angepasst werden, um der inflationären Entwicklung zu begegnen. 

Schokobon

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« Antwort #1536 am: 02.02.2023 22:30 »
Wird doch schon gemacht.
Was hat das mit Tariflöhnen zu tun?

XLS

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« Antwort #1537 am: 02.02.2023 22:33 »
Zu hohe Löhne / undosierte Tarifabschlüsse führen zur Erhöhung der Geldmenge, gerade bei wegweisenden Tarifabschlüssen im Bereich von 2,5 Mio Beschäftigten.


Schokobon

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« Antwort #1538 am: 02.02.2023 22:36 »
Es ist nicht Aufgabe der Tarifregime die Geldmenge am Markt zu regulieren.

flip

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« Antwort #1539 am: 02.02.2023 22:44 »
Zu hohe Löhne / undosierte Tarifabschlüsse führen zur Erhöhung der Geldmenge, gerade bei wegweisenden Tarifabschlüssen im Bereich von 2,5 Mio Beschäftigten.

Aha. Löhne werden also aus nicht vorhandenem Geld bezahlt. Das musst du mir erklären.

XLS

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« Antwort #1540 am: 02.02.2023 22:50 »
Arbeitgeber handeln bei Tarifabschlüssen vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten, indem sie z. B. überzogene Gewerkschaftsforderungen vor allem aus Kostengründen zurückweisen. Inwieweit wirtschafts- und finanzpolitische Aspekte auf Arbeitgeberseite mit einfließen, kann ich nicht einschätzen. Ich würde es mir jedoch i. S. e. stabilen Wirtschaftpolitik wünschen.

Lohnerhöhungen und damit verbunden eine Erhöhung der Geldmenge sind dann geboten, wenn dies ein Wirtschaftssystem auch zulässt, wenn genügend produzierte Waren vorhanden sind, Dienstleistungs- Service- Handwerkerkapazitäten vorgehalten werden - wenn also die Wirtschaft boomt.

XLS

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« Antwort #1541 am: 02.02.2023 22:55 »
Zu hohe Löhne / undosierte Tarifabschlüsse führen zur Erhöhung der Geldmenge, gerade bei wegweisenden Tarifabschlüssen im Bereich von 2,5 Mio Beschäftigten.

Aha. Löhne werden also aus nicht vorhandenem Geld bezahlt. Das musst du mir erklären.

Liquide Mittel sind vor allem aus laufenden Steuereinnahmen für die Lohnzahlungen vorhanden, aber nicht einfach mal 10,5 Prozent mehr. Das muss eine Wirtschaft auch ERWIRTSCHAFTEN im wahrsten Sinne des Wortes.

Kühlschrank

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« Antwort #1542 am: 03.02.2023 05:42 »
Du wirst ja sicherlich auch mit offenen Augen durch die Innenstädte gehen und wahrnehmen, wie die Menschen am Konsum teilhaben... soviel, dass es in manchen Bereichen sogar zu Engpässen kommt, bestimmte Waren nicht lieferbar sind oder nur mit langer Wartezeit, Kapazitäten z. B. in Cafes und Gaststätten begrenzt sind. Und das vor dem Hintergrund einer inflationären Situation im Bereich Energie und Lebensmittel.

Es ist zuviel Geld im Umlauf, die Geldmenge sollte begrenzt werden, dies vor allem durch Zurückhaltung in der Lohnpolitik.

Kannst du belegen, dass Konsum der Gesellschaft der Grund für Lieferengpässe ist?
Und nur weil du in der Innenstadt viele Menschen siehst, die konsumieren, soll das nun inwiefern Rückschlüsse auf die Tarifverhandlungen haben?! Werden dort alle Konsumenten nach nach dem TVöD bezahlt?
Wenn meine Fixkosten abgezogen sind, bin ich froh, wenn ich etwas für Rücklagen und deinem sog. "Konsum" übrig habe. Das war bei gleichem Entgelt mal besser. Daher sehe ich in der Gewerkschaftsforderung auch absolut keine Übertreibung.

SVAbackagain

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« Antwort #1543 am: 03.02.2023 06:04 »
Es ist ja noch nicht einmal anzunehmen, dass seine anekdotischen Beobachtungen tatsächlicher Natur überhaupt empirische Relevanz hätten, als dass man daraus überhaupt Schlüsse ziehen könnte.

Hausmeister

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« Antwort #1544 am: 03.02.2023 06:10 »
Lieferengpässe entstehen Weltweit, weil Rohstoffe wie Blöd gekauft werden. Der Hauptteil kommt ja eh aus China, die Stagnieren, oder kommen langsam in Fahrt wegen Corona. Die Leute kaufen nicht wie blöd, Innenstädte sin immer fast Voll.

10% halte ich als Arbeitender Waldarbeiter, Müllmann, Blumenmann, der sich sogar teilweise von nicht Arbeitenden Mitbürgern nur dumm belächelt wird absolut für Gerechtfertigt! Die haben auch grade 10% Erhöhung bekommen.

Das Geld muss er Erwirtschaftet werden??
Gibt Genug Leute in diesem Land, die angeblich Spezialisten sind, einen Haufen Kohle verdienen, überdimensionierte Lottogewinne ed cetera, und ich muss Zuschuss für Schulbücher beantragen?
Konsum der Gesellschaft, das ich nicht Lache...