Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 790960 times)

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4290 am: 19.03.2023 13:14 »
Da schießt das Sozialistenblatt bestimmt wieder gegen >E9a.

Dummes Zeug.

Stimmt Rot-Grünes Sozialistenblatt.

Phoenix

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4291 am: 19.03.2023 13:20 »
Wir wollen das noch einmal verdeutlichen...
Eine Einmalzahlung wie bei dem Tarifabschluss "Post" erzeugt eine Rentenkürzung..
Hier sind viel "Deppen" unterwegs...
Der betrügerische Wasserwerker hätte leichtes Spiel..
Es muss eine tabellenwirksame Entgelterhöhung her..rückwirkend ab 01.01.2023..
Einmalzahlungen...., das dreiste Angebot vermindert spätere Rentenzahlungen.
Mathematik..und gerade die SPD betrügt..
Erschreckend..

Genau so sieht es aus. Die abgabenfreien Einmalzahlungen, die im Zuge der Energiekrise ermöglicht werden, haben in den Tarifverhandlungen nichts zu suchen!

Vielmehr hat die Regierung hier Handlungsbedarf erkannt, nur nicht für die eigenen Beschäftigten. Es sollte also ausschließlich über die prozentualen Erhöhungen verhandelt werden, wo 10% für 12 Monate ab 01.01.23 das Minimum darstellen. Gerne können diese für weitere 12 Monate verhandelt werden. Ansonsten wird unbefristet und intelligent gestreikt, zB an den Flughäfen.

Jeder hier sollte sich die Rechtssprechung des BVerfG reinziehen, wonach selbst bei einem A11 Beamten oder R2 Richter NRW (Stand 2020), verheiratet mit 3 Kindern, also mit einem Netto von ca. 4.500 Euro, das Abstandsgebot zu Hartz 4 (beim Bürgergeld sowieso) verletzt ist bzw. war. Und nun prüft mal euren Kontoauszug, wann ihr dieses laut BVerfG zu niedrige Netto im TVöD erreicht, genau, nämlich nicht.

Die Löhne im TVöD sind durch die Bank seit min. 10 Jahren zu niedrig und hinken dank der viel zu niedrigen Erhöhungen in diesem Zeitraum ca. 30 bis 40% hinterher. Das Problem ist: Der Beamte kann gegen die zu niedrige Besoldung klagen und wird irgendwann eine Nachzahlung erhalten, der Angestellte kann dies nicht. Dafür kann er streiken oder sich frustriert in die Privatwirtschaft abwenden...

Viele Beiträge der letzten Seiten scheinen gezielt von AG-Seite zu kommen. Unser B3 Chef sagt uns auch immer was wir doch für tolle Jobs haben. Haben wir auch, nur fehlt es an 30 bis 40% Brutto! Belegbar und vom BVerfG bestätigt! Und deshalb interessiert es auch nicht, ob 10% bei den restlichen Einwohnern des Landes gut oder schlecht ankommen, die Zeit dass der ÖD ständig zurücksteckt ist vorbei. Und ich hoffe inständig, dass die Verhandlungsführer der AN Seite sich an der Strategie aus den 1970er Jahren orientieren, es ist total einfach. Was damals möglich war, geht angesichts von Rekord Steuereinnahmen und unbegrenzt vorhandenem Geld auch heute. Aber diese Art Arbeitskampf werden wir leider nicht erleben, dazu ist den Akteuren die eigene berufliche Zukunft zu wichtig.

Du hast dein Herz am richtigen Fleck. Ich danke dir für deine Worte. Leider lässt man uns als Angestellte am langen Arm verhungern. Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.

Das die Beamten gegenüber Tarifangestellten deutlich besser gestellt sind, ist auch nicht mehr vermittelbar. Jeder sollte das gleiche Netto haben - inkl. Rente. Alles anderes ist doch absurd. Oder gilt nicht mehr: Gleiches Geld für gleiche Arbeit?

Also ich weiß nicht…sind denn Beamte so deutlich besser gestellt? Das Problem ist halt, dass man hier Äpfel mit Birnen vergleicht und bei dem Beamten gerne noch die Kosten für seine Krankenversicherung vergisst.
Auch in Sachen Pension und Rente ist das schwierig. Zum einen wurden dem Beamten in der Geschichte des Beamtentums seit 1949 mittlerweile ca. 15 %  von seinem Einkommen für die Pension weggenommen (wissen viele nicht, ggü 9,3% aktueller Rentenbeitrag), zum anderen gibt es für Tarifler ja auch noch die Betriebstente.
Dabei geht der Beamte ja tatsächlich ein Abhängigkeitsverhältnis mit dem Dienstherrn ein, worauf sich ja auch das Streikverbot begründet.

Also ich habe bei solchen Behauptungen immer Bauchschmerzen, vor allem, weil sich irgendwie immer nach Stammtisch anhört. Es ist beim Beamtentum nicht immer so, wie es sich der ein oder andere vorstellt…
Ein Vergleich ist da jedenfalls nicht so einfach, wie es den Anschein hat….und vor allem sind diese Neiddebatten nicht zielführend…

Ähm. Geh doch einfach mal in die Gehaltsrechner für Beamte und für Tarifbeschäftigte. Ziehe gerne noch 200 von mir aus 250€ für die Krankenkasse ab.

Ist zwischen E6 und A6 ein Unterschied von ca 100€

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4292 am: 19.03.2023 13:26 »
Da schießt das Sozialistenblatt bestimmt wieder gegen >E9a.

Dummes Zeug.

Stimmt Rot-Grünes Sozialistenblatt.

Immer noch dummes Zeug.

FGL

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4293 am: 19.03.2023 13:54 »
Zitat
Worüber Ver.di lieber nicht spricht: Statistisch gesehen dürften diese Menschen tendenziell eher zu den besser bezahlten Arbeitnehmern in Deutschland gehören.
Warum sollte Verdi auch darüber sprechen? Es hat für die Verhandlungen schließlich keinerlei Relevanz.

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4294 am: 19.03.2023 16:52 »
Da schießt das Sozialistenblatt bestimmt wieder gegen >E9a.

Dummes Zeug.

Stimmt Rot-Grünes Sozialistenblatt.



Immer noch dummes Zeug.

Stimmt. Spiegel ist eindeutig ein grün-linksextremes Schundblatt.

DerBoss

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4295 am: 19.03.2023 17:07 »

 Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.



Dabei hältst du aber niedrige Stufen im TVÖD einer langen Beschäftigungszeit in den Berufsgruppen entgegen, oder?

Aktuell sehe ich ja nur was raus kommt, das sind 2.400 Euro nett bei E11, Stufe 2 TV-L. Beim Aldi bekommen die bei 17 oder 18 Euro auch ihre 2.000 - 2.100 Euro netto. Klar der Stufenaufstieg wird mir irgendwann den Arsch retten, aber aktuell ist es eher bescheiden mit den Einnahmen. Ohne zusätzlichen Minijob ginge es mir finanziell sehr schlecht. Komme jetzt so auf knapp 3.000 Euro netto bei 48 Stunden pro Woche. Und ich lebe nicht im Luxus, alles sehr bescheiden.

Stempelroboter

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« Antwort #4296 am: 19.03.2023 17:23 »
Da schießt das Sozialistenblatt bestimmt wieder gegen >E9a.

Dummes Zeug.

Stimmt Rot-Grünes Sozialistenblatt.



Immer noch dummes Zeug.

Stimmt. Spiegel ist eindeutig ein grün-linksextremes Schundblatt.

Ja, ich verstehe Euch. Die Artikel sind da sind auch wirklich lang und wirklich sehr schwer zu verstehen.

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4297 am: 19.03.2023 17:31 »

 Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.



Dabei hältst du aber niedrige Stufen im TVÖD einer langen Beschäftigungszeit in den Berufsgruppen entgegen, oder?

Aktuell sehe ich ja nur was raus kommt, das sind 2.400 Euro nett bei E11, Stufe 2 TV-L. Beim Aldi bekommen die bei 17 oder 18 Euro auch ihre 2.000 - 2.100 Euro netto. Klar der Stufenaufstieg wird mir irgendwann den Arsch retten, aber aktuell ist es eher bescheiden mit den Einnahmen. Ohne zusätzlichen Minijob ginge es mir finanziell sehr schlecht. Komme jetzt so auf knapp 3.000 Euro netto bei 48 Stunden pro Woche. Und ich lebe nicht im Luxus, alles sehr bescheiden.

Finde ich etwas zu kurz gedacht. Du landest zwar "spät", aber SICHER bei aktuell ca. 5400 (plus Gehaltssteigerungen) brutto in Stufe 6. Dann wird die Kassiererin immer noch bei 17€ (plus Gehaltssteigerungen) pro Stunde liegen bzw. den Job längst verloren haben.

AnnaLena1990

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4298 am: 19.03.2023 17:37 »

 Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.



Dabei hältst du aber niedrige Stufen im TVÖD einer langen Beschäftigungszeit in den Berufsgruppen entgegen, oder?

Aktuell sehe ich ja nur was raus kommt, das sind 2.400 Euro nett bei E11, Stufe 2 TV-L. Beim Aldi bekommen die bei 17 oder 18 Euro auch ihre 2.000 - 2.100 Euro netto. Klar der Stufenaufstieg wird mir irgendwann den Arsch retten, aber aktuell ist es eher bescheiden mit den Einnahmen. Ohne zusätzlichen Minijob ginge es mir finanziell sehr schlecht. Komme jetzt so auf knapp 3.000 Euro netto bei 48 Stunden pro Woche. Und ich lebe nicht im Luxus, alles sehr bescheiden.

Wo ist jetzt das Problem? Wie sollte der Abstand sein deiner Meinung nach?

DerBoss

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4299 am: 19.03.2023 17:47 »

 Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.



Dabei hältst du aber niedrige Stufen im TVÖD einer langen Beschäftigungszeit in den Berufsgruppen entgegen, oder?

Was ist denn "kaum" in Zahlen?
Klar ist doch..., deutlich mehr Geld muss her..
Keine Einmalzahlung..., die Rentenschädlich ist..
Deutliche Prozenterhöhungen rückwirkend ab 01.01.2023 muss die schlappe Ver.di jetzt erreichen..
Nach den erschreckenden , schlechten Tarifabschlüssen der letzten Jahre ( Danke dem grünen Typ Bsirske ) müssen deutliche Erhöhungen her...
Alles andere ist nicht vermittelbar..
Wir finden es gut..., dass Lehrer fehlen..., Rettungsdienste Personal vergeblich suchen..( eigentlich schlimm.., dass man so schreiben muss )
Feuerwehrmänner den öffentlichen Dienst meiden um in Werksfeuerwehren 1000 € brutto mehr Entgelt bekommen..
Polizeibeamte bewirbt man in Körpergröße immer kleiner..
Wir lachen über die neue Auto Gmbh..., die erschreckend niedrige Löhne bieten...
Bevor zu den Löhnen da jemand hingeht brechen Brücken zusammen..
Der ganze öffentliche Dienst ist an die Wand gefahren worden..
Mit erschreckend niedrigen Gehältern...
Urlaubsgeld weg..., Weihnachtsgeld gekürzt...
Erschreckend!
Schuld sind die Politiker..., die die Mitarbeiter des öffentlichen Dienst hassen..., der Rentner..der sich wegen 3 € erhöhte Müllgebühr einen Anwalt sucht und Kommunen verklagt..
RTL/SAT1/BILD/WELT/FRANKFURTER ALLGEMEINE..und Konsorten..

Bei uns wirbt Penny mit 17,84 € Stundenlohn...

Du gehörst als User zu den inhaltlichen Perlen für mich. Du sagst was einige denken und benennst die Dinge mit Namen. Es läuft so vieles falsch. Unsere Infrastruktur ist an vielen Stellen desolat. Die Kollegen ab E9b (Studium) holen für kleines Geld die Eisen aus dem Feuer, das machen einige sicher nicht ewig mit. Ich bin auch am überlegen mich in der Privatwirtschaft zu bewerben, aber was ist damit gewonnen? Denn ich möchte gerne für den Staat arbeiten, aber doch bitte wertschätzend. Der Staat sollte anspruchsvolle Stellen auch angemessen bezahlen. Die Abstände sind viel zu gering, und mit möglichen Euro Fixbeträgen reduziert man die Abstände in Prozent noch weiter. Ich werde irgendwann mal die Abstände von TVÖD und TVL 2006 mit denen von 2022/2023 vergleichen. Ich bin mir sicher, nicht nur gefühlt ist der Abstand von E 1 bis 8 zu E9 bis 13 prozentual geringer geworden. Und auch das neue Bürgergeld und der 12 Euro Mindestlohn hat insgesamt die Tariftabelle entwertet.

Mal ein Szenario, was die Situation meiner Meinung nach deutlich verbessern würde.

Im Prinzip müsste E1 100 Prozent (meine Meinung) über dem Bürgergeld liegen (gemeint ist Brutto, damit man netto etwas mehr hat als ohne Arbeit) und alle dann darauf aufbauenden E müssten ihre Abstände wahren. Pro höheres E vielleicht 10 Prozentpunkte mehr. Beispiel: E1 - 2.400 Euro (Annahme Bürgergeld ist 1.200 Euro netto, Wohnung 700 Euro mit Heizung + 500 Euro Regelsatz), dann wäre z. B. E8 170 Prozent von E1, also 4.080 Euro in Stufe 1 (aktuell 2.910,00 Euro). Pro Stufe gibt es dann nochmal 10 Prozent zusätzlich bei insgesamt 6 Stufen (jede Stufe 2 Jahre). in Stufe 6 hätte man dann 6.570 Euro brutto in E8. Das wäre doch was. Aktuell sind es 3.587,54 Euro brutto (netto ca. 2.240 Euro).

Und mal zum Nachdenken für alle. Aktuell ist E1, Stufe 6 TVÖD 1.404,20 Euro netto. In manchen Städten ist das Bürgergeld nicht wesentlich weniger, wenn man auch Fahrtkosten zur Arbeit und Mehrverpflegungsaufwand berücksichtigt.

DerBoss

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4300 am: 19.03.2023 17:55 »
Wir wollen das noch einmal verdeutlichen...
Eine Einmalzahlung wie bei dem Tarifabschluss "Post" erzeugt eine Rentenkürzung..
Hier sind viel "Deppen" unterwegs...
Der betrügerische Wasserwerker hätte leichtes Spiel..
Es muss eine tabellenwirksame Entgelterhöhung her..rückwirkend ab 01.01.2023..
Einmalzahlungen...., das dreiste Angebot vermindert spätere Rentenzahlungen.
Mathematik..und gerade die SPD betrügt..
Erschreckend..

Genau so sieht es aus. Die abgabenfreien Einmalzahlungen, die im Zuge der Energiekrise ermöglicht werden, haben in den Tarifverhandlungen nichts zu suchen!

Vielmehr hat die Regierung hier Handlungsbedarf erkannt, nur nicht für die eigenen Beschäftigten. Es sollte also ausschließlich über die prozentualen Erhöhungen verhandelt werden, wo 10% für 12 Monate ab 01.01.23 das Minimum darstellen. Gerne können diese für weitere 12 Monate verhandelt werden. Ansonsten wird unbefristet und intelligent gestreikt, zB an den Flughäfen.

Jeder hier sollte sich die Rechtssprechung des BVerfG reinziehen, wonach selbst bei einem A11 Beamten oder R2 Richter NRW (Stand 2020), verheiratet mit 3 Kindern, also mit einem Netto von ca. 4.500 Euro, das Abstandsgebot zu Hartz 4 (beim Bürgergeld sowieso) verletzt ist bzw. war. Und nun prüft mal euren Kontoauszug, wann ihr dieses laut BVerfG zu niedrige Netto im TVöD erreicht, genau, nämlich nicht.

Die Löhne im TVöD sind durch die Bank seit min. 10 Jahren zu niedrig und hinken dank der viel zu niedrigen Erhöhungen in diesem Zeitraum ca. 30 bis 40% hinterher. Das Problem ist: Der Beamte kann gegen die zu niedrige Besoldung klagen und wird irgendwann eine Nachzahlung erhalten, der Angestellte kann dies nicht. Dafür kann er streiken oder sich frustriert in die Privatwirtschaft abwenden...

Viele Beiträge der letzten Seiten scheinen gezielt von AG-Seite zu kommen. Unser B3 Chef sagt uns auch immer was wir doch für tolle Jobs haben. Haben wir auch, nur fehlt es an 30 bis 40% Brutto! Belegbar und vom BVerfG bestätigt! Und deshalb interessiert es auch nicht, ob 10% bei den restlichen Einwohnern des Landes gut oder schlecht ankommen, die Zeit dass der ÖD ständig zurücksteckt ist vorbei. Und ich hoffe inständig, dass die Verhandlungsführer der AN Seite sich an der Strategie aus den 1970er Jahren orientieren, es ist total einfach. Was damals möglich war, geht angesichts von Rekord Steuereinnahmen und unbegrenzt vorhandenem Geld auch heute. Aber diese Art Arbeitskampf werden wir leider nicht erleben, dazu ist den Akteuren die eigene berufliche Zukunft zu wichtig.

Du hast dein Herz am richtigen Fleck. Ich danke dir für deine Worte. Leider lässt man uns als Angestellte am langen Arm verhungern. Ich hab kaum noch Abstand zu einer Kassiererin beim Aldi oder Lidl oder zum Postboten und das mit E11. Wo soll nur die Reise hingehen.

Das die Beamten gegenüber Tarifangestellten deutlich besser gestellt sind, ist auch nicht mehr vermittelbar. Jeder sollte das gleiche Netto haben - inkl. Rente. Alles anderes ist doch absurd. Oder gilt nicht mehr: Gleiches Geld für gleiche Arbeit?

Also ich weiß nicht…sind denn Beamte so deutlich besser gestellt? Das Problem ist halt, dass man hier Äpfel mit Birnen vergleicht und bei dem Beamten gerne noch die Kosten für seine Krankenversicherung vergisst.
Auch in Sachen Pension und Rente ist das schwierig. Zum einen wurden dem Beamten in der Geschichte des Beamtentums seit 1949 mittlerweile ca. 15 %  von seinem Einkommen für die Pension weggenommen (wissen viele nicht, ggü 9,3% aktueller Rentenbeitrag), zum anderen gibt es für Tarifler ja auch noch die Betriebstente.
Dabei geht der Beamte ja tatsächlich ein Abhängigkeitsverhältnis mit dem Dienstherrn ein, worauf sich ja auch das Streikverbot begründet.

Also ich habe bei solchen Behauptungen immer Bauchschmerzen, vor allem, weil sich irgendwie immer nach Stammtisch anhört. Es ist beim Beamtentum nicht immer so, wie es sich der ein oder andere vorstellt…
Ein Vergleich ist da jedenfalls nicht so einfach, wie es den Anschein hat….und vor allem sind diese Neiddebatten nicht zielführend…

Ähm. Geh doch einfach mal in die Gehaltsrechner für Beamte und für Tarifbeschäftigte. Ziehe gerne noch 200 von mir aus 250€ für die Krankenkasse ab.

Ist zwischen E6 und A6 ein Unterschied von ca 100€

Betrachtest du dann noch folgendes:

Familienzuschlag, Kinderzuschlag, Pension und von unserem Gehalt werden noch so 50-100 Euro (je nach Gehalt) netto für die VBL abgezogen sind es deutliche Unterschiede.

Tagelöhner

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4301 am: 19.03.2023 17:58 »
Und es sind bestimmt nochmal etwa 100€ pro Monat für eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuziehen, um im Falle des Verlustes der Erwerbsfähigkeit ähnlich wie ein Beamter abgesichert zu sein.

Ramirez

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4302 am: 19.03.2023 18:14 »
Und mindestens 250€ netto in die Altersvorsorge, um mit der Pension mithalten zu können. Dazu noch 100€ netto in einen Fond, falls man im Alter ein Problemfall wird, damit die Kinder nicht zahlen müssen, und 200€ um die gleichen Arztleistungen zu bekommen, bzw. überhaupt welche, also einen zeitnahen Termin. ...

alterschlingel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4303 am: 19.03.2023 18:43 »
Ramirez hat absolut recht. Meine Frau ist Beamtin , ich Angestellter. Es ist ein frappierender Unterschied. Alleine in der Versorgung im Krankheitsfall sträuben sich mir die Haare. Dabei ist der geleistete Beitrag zur PKV deutloch geringer als mein Beitrag zur Krankenkasse (ohne AG-Anteil). Um die Nachteile zu versichern für ein "Gleichziehen" müsste man enorm viel Geld in die Hand nehmen. Dazu kommen Altersvorsorge, 40 statt 45 Jahre, sowie ausschließliche Pensionsbemessung am letzten Gehalt anstatt am Lebenseinkommen.

Ich bin froh, dass meine Frau Beamtin ist. Hätte ich nochmals die Wahl (bin viel zu alt dafür), würde ich auch die Beamtenlaufbahn wählen. Unbedingt !

miloe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #4304 am: 19.03.2023 19:08 »
Zudem darf man auch nicht vergessen, dass sich die Pensionshöhe der Beamten aus der Besoldung der letzten drei Dienstjahre ergibt, während sich die Rente aus der gesamten Entgelthistorie der Beschäftigten ermittelt.

Daneben muss man auch noch berücksichtigten, dass im mittleren und gehobenen Dienst die Eingruppierung in der Regel mind. eine Ziffer höher ist (E6/A7;E7/A8, ... , E12/A13). Speziell in Baden-Württemberg wurde mit jüngsten Dienstrechtsreform sogar die Eingangsämter im mittleren Dienst von A6 au A7 bzw. im gehobenen Dienst von A9 auf A10 erhöht.

Weiterer Vorteil für die Beamten liegt darin, dass deren Stelle schon ab der Erfüllung einer höherwertigen Tätigkeit im Umfang von mind. 20  % nach dieser höherweitigen Tätigkeit zu bewerten sind, während bei den Beschäftigten der Anteil der höherwertigen Tätigkeit mind.50 % betragen muss.

Bei vollständiger Betrachtung sind  mir nur zwei Nachteile des Beamtenstatuses bekannt.
Zum einen der Umstand, dass es bei der Übernahme von höherwertigen Tätigkeigen keine Sprungbeförderung gbit, sondern die einzelnen Besoldungsstufen durchlaufen werden müssen, während die Beschäftigten bekanntlich sofort nach der Entgeltgruppe zu bezahlen sind, weil sofort eingruppiert.
Weiterer Nachteil ist die höhere Wochenarbeitszeit, welche in BW zum Beispiel 41 Stunden betragen.

Sonst wären mir spontan keine wesentlichen Nachteile bekannt.