Autor Thema: Bore-Out-Stellen in Kommunen  (Read 10078 times)

Flying

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #15 am: 19.01.2023 14:14 »
Warum gibt´s eigentlich keinen Männerbeauftragten?

Bei dem Genderwahn und manch andere tollen und absurden Maßnahmen (wie zwanghafte Umsetzung der Frauenquote, mit teilweise völlig unqualifiziertem Personal), fühlt Mann sich echt machtlos  ;D

Nur um es klarzustellen: Ich habe absolut nichts gegen Gleichbehandlung und auch nicht wenn die Stelle mit einer fachlich und qualifizierten Bewerberin besetzt wird. Mir gehts um diese zwanghafte Umsetzung, ohne Rücksicht auf Verluste.

Also "Männerbeauftragter"

Es heißt ja auch nicht mehr Frauenbeauftrage - sondern Gleichstellungsbeauftragte*r - ist also für alle da.

Schmitti

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #16 am: 19.01.2023 16:05 »
Wo kann denn die Gleichstellungsbeauftragte ein Gleichstellungsbeauftragter sein?

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #17 am: 19.01.2023 16:24 »
Hat sich schon mal irgendwo bei euch die Gleichstellungsbeauftragte für Männerthemen stark gemacht? Ganz ohne Flachs? Nicht dass ich es wünschte, bzw. für nötig hielte oder nicht, so rein aus eurer Wahrnehmung heraus?

Organisator

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #18 am: 19.01.2023 16:36 »
Hat sich schon mal irgendwo bei euch die Gleichstellungsbeauftragte für Männerthemen stark gemacht? Ganz ohne Flachs? Nicht dass ich es wünschte, bzw. für nötig hielte oder nicht, so rein aus eurer Wahrnehmung heraus?

Was wären denn "Männerthemen"? Meine Gleib setzt sich häufig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, was Männer wie Frauen und auch alle anderen Menschen gleicherweise betrifft.

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #19 am: 19.01.2023 17:27 »
Das ist ein sehr schönes Beispiel. Also hängt es sehr an der Person und wie sie ihren Posten ausfüllt. Für meine vorherige Gleib war der Mann entweder nicht existent oder wurde zum Gegenspieler stilisiert. Dafür habe ich die derzeite Gleib noch gar nicht wahrgenommen (nach über einem Jahr beim neuen AG).

Gute Frage, aus dem Stehgreif gar nicht so leicht zu benennen. Work-Life-Balancing hat du selber genannt. Männergesundheit vielleicht, Suchtpräventionen? Probleme, mit denen Männer anders umgehen als Frauen? Gewaltprävention?

FGL

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #20 am: 19.01.2023 19:53 »
Hat sich schon mal irgendwo bei euch die Gleichstellungsbeauftragte für Männerthemen stark gemacht? Ganz ohne Flachs? Nicht dass ich es wünschte, bzw. für nötig hielte oder nicht, so rein aus eurer Wahrnehmung heraus?
Durchaus. Unsere Gleichstellungsbeauftragte hat problematisiert, dass in unserem Anforderungsprofil für Bewerber auf das duale Studium Soziale Arbeit der Entwicklungsvorsprung, den Mädchen / junge Frauen gegenüber Jungen / jungen Männern hätten, voll zur Geltung käme und so Jungs / junge Männer von vornherein im Nachteil sein. Da scheint auch etwas dran zu sein. In den zwei Jahren, in denen wir das duale Studium Soziale Arbeit bereits anbieten, hat es kein Mann durch die Vorauswahl geschafft.

WasDennNun

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #21 am: 19.01.2023 21:14 »
Ich habe auch schon Anzeigen gesehen, wo drin stand: Männer werden bei gleicher Quali bevorzugt.

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #22 am: 19.01.2023 22:22 »
Hat sich schon mal irgendwo bei euch die Gleichstellungsbeauftragte für Männerthemen stark gemacht? Ganz ohne Flachs? Nicht dass ich es wünschte, bzw. für nötig hielte oder nicht, so rein aus eurer Wahrnehmung heraus?
Durchaus. Unsere Gleichstellungsbeauftragte hat problematisiert, dass in unserem Anforderungsprofil für Bewerber auf das duale Studium Soziale Arbeit der Entwicklungsvorsprung, den Mädchen / junge Frauen gegenüber Jungen / jungen Männern hätten, voll zur Geltung käme und so Jungs / junge Männer von vornherein im Nachteil sein. Da scheint auch etwas dran zu sein. In den zwei Jahren, in denen wir das duale Studium Soziale Arbeit bereits anbieten, hat es kein Mann durch die Vorauswahl geschafft.

Ok, damit haben wir ein weiteres Beispiel, wo die Gleib Einsatz zeigt in ausgleichendem Sinne.
Also kann man - um den Bogen zum Thema zu spannen - sagen, dass keine Bore-Out-Stellen per se gibt, sondern es darauf ankommt, wie der Stelleninhaber diese ausfüllt?

RsQ

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #23 am: 19.01.2023 22:51 »
Ich habe auch schon Anzeigen gesehen, wo drin stand: Männer werden bei gleicher Quali bevorzugt.
... ja, solche Anzeigen gibt es - aber am Ende wird dann trotzdem `ne Frau eingestellt.

Meine persönliche Erfahrung hab' ich hier ja schon öfter wiedergegeben - und wiederhole sie gern nochmal: In 39 persönlich erlebten Besetzungsverfahren (darunter auch manche mit o. g. Formulierung) wurde 38-mal eine Frau eingestellt (wohlgemerkt im Bereich Verwaltung/Öffentlichkeitsarbeit, die nun wahrlich nicht klischee-geschlechtsspezifisch sind). Das ist statistisch nicht mal annähernd erwartbar und für mich Beleg einer völlig entglittenen Gleichstellung, die (in manchen Bereichen) eine 100%-Frauenquote zum Ziel hat. Es gibt Tätigkeitsfelder im öD, die sind für Männer faktisch versperrt.  :-\

Noch frustrierender ist das übrigens dann, wenn man anhand der eingestellten Person erkennt, dass deren Qualifikation tatsächlich unterhalb der eigenen liegt.  >:(

FearOfTheDuck

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #24 am: 19.01.2023 23:14 »
Wie kriegst du das dann immer raus?
Könnte ein Zeichen dafür sein, dass du zu verbissen an die Sache ran gehst.

TVWaldschrat

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #25 am: 19.01.2023 23:17 »
Ich habe auch schon Anzeigen gesehen, wo drin stand: Männer werden bei gleicher Quali bevorzugt.

Die Universität Hannover guckt nach dem Verhältnis zwischen Männern und Frauen in einer Entgeltgruppe

z.B. Bei dieser E6-Stelle werden Männer aufgefordert sich zu bewerben https://www.uni-hannover.de/de/jobs/id/5890?cHash=54997e1e8bb69d3422a34c5795fa0d37
oder E9a https://www.uni-hannover.de/de/jobs/id/5886?cHash=f98855548dcb6463c6e85aa2d484a06e

Als E12 Sachbearbeiter/In werden Frauen aufgefordert sich zu bewerben https://www.uni-hannover.de/de/jobs/id/5889?cHash=4a2549deda9f1d7d2d5f1a8a9ed71b70


Das ist bei jeder Stelle in der Jobbörse so. Siehe https://www.uni-hannover.de/de/universitaet/stellenangebote-arbeit-an-der-uni/jobboerse/

Ich finde, das ist eine gute Lösung für die Gleichstellung. Es ist kein direkter Zwang ein Geschlecht besser zu bewerten, nur weil es unterrepräsentiert ist, dafür aber eine explizite Aufforderung, dass ein bestimmtes Geschlecht sich doch bewerben soll.

brian

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #26 am: 20.01.2023 06:54 »
Ich habe auch schon Anzeigen gesehen, wo drin stand: Männer werden bei gleicher Quali bevorzugt.

Das sit bei uns fast die Regel, dass das in den Ausschreibungen steht. Nur in ganz wenigen Bereichen haben wir einen Männerüberhang.

Schokobon

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #27 am: 20.01.2023 07:03 »
Bin froh wenn Frauen eingestellt werden - muss ich mir mit weniger Menschen die Toilette auf der Dienststelle teilen.

Schmitti

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #28 am: 20.01.2023 07:51 »
Also kann man - um den Bogen zum Thema zu spannen - sagen, dass keine Bore-Out-Stellen per se gibt, sondern es darauf ankommt, wie der Stelleninhaber diese ausfüllt?
Jain. So ganz kann ich den Satz nicht unterschreiben, weil sich die Fragestellung auf Kommunen bezieht. Und ich denke, je kleiner eine Verwaltung ist, desto schwieriger ist es für Low-Performer, sich da selber Bore-Out-Stellen zu kreieren. Je kleiner die Verwaltung, desto mehr muss der Stellenzuschnitt an sich dafür sorgen, dass man sich da die Eier schaukeln kann, egal ob innen- oder außenliegend. Und je kleiner die Behörde, desto schwieriger wird es auch für motivierte Inhaber von Bore-Out-Stellen, sich selbst die Zeit mit sinnvollen Arbeiten zu füllen. Daher sind hier solche Stellen auch gerne in irgendwelchen Stabsstellen zu suchen.
Über alle Verwaltungen gesehen, stimmt dein Satz schon eher. Je größer die Verwaltung, desto mehr Einfluss hat der Stelleninhaber darauf, ob er arbeitet oder nur den Bürostuhl dekoriert. Da kann dann auch in einer Abteilung von X Mitarbeitern, die eigentlich alle gut zu tun haben, jemand dazwischen sitzen, der nichts leistet.

Kaiser80

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Antw:Bore-Out-Stellen in Kommunen
« Antwort #29 am: 20.01.2023 08:16 »
Ich sehe die Begrifflichkeit "Bore-Out" hier falsch angewendet bzw. nicht im richtigen Zusammenhang gesehen. Sicher gibt es wie vom TE angefragt Stellen in Verwaltungen, wo wenig bis nix zu tun ist.  Ich habe durchaus Kolleginnen/Kollegen die sich auf solchen Stellen wohl fühlen. Wenn man diese als Bore Out Stellen bezeichen will, kann man das tun. Ich finds halt nicht zutreffend

Ich sehe Bore Out mehr als ne Art Zustand der (chronischen) Unterforderung. Das führt ja dazu kein Engagement zu zeigen um sich ja nicht an den langweiligen Arbeitsplatz zu binden oder Auslastung vorzutäuschen.
Ich hab bei mir ob der monotonen Tätigkeit über die Jahre ich nenn es mal ein Art zunehmende "qualitative Unterforderung" festgestellt. Das ging soweit, dass es auch  zu Antriebs- und Schlaflosigkeit, totale Reizbarkeit und auch Magenbeschwerden kam.
Ich hab nich dan nach langem Ringen (durchaus auch aus monetären Gründen) für eine berufliche Veränderung entschieden und mir geht es jetzt wirklich vom Kopf her und auch körperlich besser.

Will sagen: Die hier diskutierten Bore Out Stellen sind doch sowohl personen- wie auch stellenbedingt. Es ist oder wird halt zu einem Person-Job-Mismatch.