In NRW liegt die Unterrichtszeit zwischen 25,5 und 28 Stunden.
Beamte in NRW haben eine Arbeitszeit von 41 Stunden.
Da, laut diverser Studien, Lehrer an weiterführenden Schulen nun rund 48-50 Stunden pro Woche leisten, kann man von etlichen unbezahlten Überstunden ausgehen.
Von den angeblichen 3 Monaten Ferien mal abgesehen, sind das
bei nur 9 Monaten Arbeitszeit = ca 300 Überstunden!
Da aber viele Kolleginnen und Kollegen nicht 3 Monate FREI haben, wird die Rechnung noch bescheidener.
In den Herbstferien, Osterferien oder Weihnachtsferien, haben wir fast immer Stapel von Klassenarbeiten oder Portfolios oder Praktikumsberichte hier liegen. Wir bekommen Aufträge der Schulleitung Lehrpläne zu überarbeiten, Sitzungen vorzubereiten, zu evaluieren, Kompetenzrahmen zu erstellen usw.
4-5 Tage à 5 Stunden sind da schnell pro 2 Wochen weg.
Und siehe da: Der Lehrkörper muss auch in den Sommerferien planen und vorbereiten. Und Konferenzen starten bei uns auch eher. Die letzte Woche ist Schule angesagt. In der Schule. Verpflichtend! 5 Tage plane ich in den Ferien zusätzlich ein.
Und zack: Eine Lehrkraft, die den Job ordentlich macht, kann in dem Rest der unterrichtsfreien Zeit grad mal die Überstunden abfeiern.
Viele meiner KollegInnen und ich sind eigentlich immer um 7.30 Uhr in der Schule und gehen um 16.00 Uhr. Pausen? HAHA. Da gibt's Besprechungen, Schüler-oder Elterngedpäche, Aufsichten, Mittagspausenaufsicht oder man pendelt in den Pausen zwischen den 11 km entfernten Standorten. Oder man bereitet mal fix den ewigen Vertetungsunterricht vor oder klärt Konflikte zwischen 10 Nationen...
Und NEIN! Wir gehen im Unterricht nicht 30 Minuten Kaffeetrinken!
Oft frühstücke ich erst um 12 und hab kaum Zeit das WC aufzusuchen.
In der Woche sitzt man zu Hause oft bis 21.00 Uhr im Büro.
Auch am Wochenende ist Schule angesagt.
Und da man ja nur 6 Stunden am Tag hat, seit 20 Jahren immer das Selbe herunterleiert, es kein Corona gibt, keine Flüchtlingsproblematik, keine Förderschüler ohne geeignete Unterstützung, ja genau deshalb, und weil wir immer frei haben und der Job überbezahlt ist, sind in NRW keine 8.000 Stellen nicht zu besetzen! Super easy der Beruf in dem man mittlerweile der Arsch für ALLES ist.
Was, wie ich in meinem letzten Post schrieb, natürlich auch für andere Berufsgruppen gelten darf.
Aber Lehrern jetzt noch mehr aufzukloppen wie zum Beispiel mehr Stunden oder größere Klassen, ist unmöglich. Und die Schülerinnen und Schüler sind ebenso in allen Punkten die Leidtragenden dieses Schwachsinns
..
Hier die Studie:
https://www.news4teachers.de/2020/09/arbeitszeitstudie-sieben-tage-woche-ist-fuer-lehrer-obligatorisch-allerdings-ist-die-belastung-im-kollegium-stark-ungleich-verteilt/quote author=SuperIngo
link=topic=119924.msg273864#msg273864 date=1674917291]
Oha!
Sie wohnen wohl weit hinter der Waldgrenze!!
Sind Lehrer nicht diejenigen mit um die 14 Wochen "Urlaub" bzw. unterrichtsfreier Zeit pro Jahr und einem effektiven Arbeitstag von vielleicht 6 Stunden? Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurück erinnere...und wie ernst der ein oder andere verbeamtete Lehrer seinen Lehrauftrag genommen hat. Da wurde Jahr für Jahr standardmäßig das Programm runtergerattert, vielleicht mal kleine Lehrplanänderungen eingebaut. Gerne zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen oder auch mal zwischendurch 20-30 Minuten verschwunden und die Schüler wurden in der Zeit "beschäftigt". Also ich finde das Rumgeheule ziemlich unangebracht, oder will mir jemand erzählen, dass der Beruf plötzlich zu den stressigsten Aufgaben des Öffentlichen Dienstes geworden sein soll?