Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
Poincare:
--- Zitat von: nevarro am 13.02.2023 09:44 ---Diese Frage wird seit Jahrzehnten beantwortet, aber von der Politik ignoriert. Auf Seite 63 in diesem Dokument (https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user_upload/Hardwig_Mussmann_MTS-Expertise_-_Zeiterfassungsstudien_zur_Arbeitszeit_von_Lehrkraeften_in_Deutschland.pdf) sieht man, dass Lehrkräfte insgesamt, besonders aber an Gesamtschulen und Gymnasien (s. Seite 64) teils deutlich über dem Soll liegen. Da sind Ferien bereits rausgerechnet.
Erschwerend hinzu kommt, wie hier schon an einigen Stellen betont, dass viele Aufgaben nicht aufschiebbar sind. Belastungsspitzen wirken oftmals lange nach, weil man "Überstunden" nicht flexibel "abfeiern" kann.
Das sollte alle Zweifel hier aus der Welt schaffen und man muss sich nicht auf Hörensagen oder einzelne Erfahrungsberichte stützen.
--- End quote ---
Das ist mal eine interessante Zusammenfassung, wenn auch nur mit sporadischen Erhebungen. Auf der von dir angesprochenen Seite sieht es doch danach aus (auch wenn es nicht ganz chronologisch angeordnet ist), dass sich das Verhältnis Lehrerarbeitszeit zu allgemeiner Arbeitszeit im ÖD immer weiter verbessert hat, und bei der Erhebung 2015-2016 nur noch ein minimaler Unterschied besteht (zumindest quantitativ, von der Jahresarbeitszeit her, und in der Summe).
Besonders spannend finde ich auf Seite 77 die Vorbereitungszeiten für die Unterrichtsstunden. Gerade am Gymnasium scheint es einen massiven Unterschied zu machen, welche Klassen man unterrichtet. Wird dabei durch die Schulleitung nicht auf eine faire Verteilung geachtet, oder werden voller Entgegenkommen zu viele Kurse in der Kursstufe angeboten, kann das für Teile des Kollegiums ja massiv die Arbeitsbelastung erhöhen.
Im Schnitt sieht es so nach 45 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit aus. Damit wären wir bei einem Volldeputat am Gymnasium in BW bei 25 * 0,75 + 25 * 0,75 = 37,5 Stunden pro Schulwoche nur für Unterricht und Vor- und Nachbereitung.
nevarro:
@Poincare:
Da muss ich dich enttäuschen:
"Von der in anderen Berufen üblichen 38- oder 40-Stunden-Woche sind Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit meist weit entfernt. Tatsächlich liegt der Normwert in einer Durchschnittswoche bei 46 Stunden und 38 Minuten. Diesen Wert nennt die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen, die in den vergangenen Jahren drei viel zitierte Studien zur Arbeitszeit und Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Niedersachsen, Frankfurt am Main sowie bundesweit durchgeführt hat."
Mehr und aktuellere Infos gibt es hier https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten.
Poincare:
--- Zitat von: nevarro am 13.02.2023 18:56 ---@Poincare:
Da muss ich dich enttäuschen:
"Von der in anderen Berufen üblichen 38- oder 40-Stunden-Woche sind Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit meist weit entfernt. Tatsächlich liegt der Normwert in einer Durchschnittswoche bei 46 Stunden und 38 Minuten. Diesen Wert nennt die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen, die in den vergangenen Jahren drei viel zitierte Studien zur Arbeitszeit und Arbeitsbelastung von Lehrkräften in Niedersachsen, Frankfurt am Main sowie bundesweit durchgeführt hat."
Mehr und aktuellere Infos gibt es hier https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten.
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Ich verstehe nicht, inwiefern du denkst, mich zu enttäuschen. Ich versuche zu zitieren und zu diskutieren, was in der verlinkten Arbeit steht. Das hat weder was mit meiner Meinung, noch mit meinem Wunsch dazu zu tun.
Unknown:
Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!
Studienrat:
--- Zitat von: Unknown am 13.02.2023 19:47 ---Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!
--- End quote ---
Absolute Zustimmung!
Aber: Deine Ziele verfolgen in meiner Berufsgruppe unter 5 %.
Vielleicht sind sie zu hörig? Sie haben auch immer das Bedürfnis, sich rechtfertigen zu müssen.
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