Beamte und Soldaten > Beamte der Länder

[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...

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modesty:
Ggf. haben sie auch einfach Angst, dass irgendwer die 41 Stunden hinterfragt.

Organisator:

--- Zitat von: Unknown am 13.02.2023 19:47 ---Ich stelle mir wiederum die Frage, wieso man dauerhaft eine Woche über 40 bzw. 41 Stunden mitmacht. Ist es Idealismus oder Feigheit. Ich bin kein Lehrer und verstehe es absolut nicht. Müsste ich permanent mehr als die geforderten Stunden arbeiten, würde ich Mittel und Wege finden dieses meinem Chef auszutreiben und das auf ganz legalem Weg, denn er soll sein Problem nicht zu meinem machen, sondern meine Probleme lösen, denn dafür wird er bezahlt. Kann er dieses nicht, wird er mit den Konsequenzen leben müssen, dass das ein oder andere gegen die Wand fährt. Zeigt man es vorher noch schriftlich an, dass Probleme in welcher Form auch immer entstehen werden, so bin ich fein raus.
Bei der Bundeswehr gab es immer den Spruch:
Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten!

--- End quote ---
Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?

nevarro:
@Poincare: So war das auch gar nicht gemeint. Das bezog sich einfach darauf, dass Du eine optimistisch stimmende Entwicklung prognostiziert hast und die Realität auch nach 2015/2016 leider weiterhin anders aussieht.

nevarro:

--- Zitat von: Organisator am 13.02.2023 23:10 ---Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?

--- End quote ---

Ich präsentiere Beispiele aus eigener Erfahrung bzw. von Lehrkräften um mich herum.

- Das von vielen verinnerlichte Märchen davon, dass das Lehrerdasein eine Berufung und kein Beruf zu sein hat.
- Die Selbstverpflichtung ggü. der Gesellschaft, weil die Kinder nichts dafür können. Läuft in der Pflege ja genau so.
- Das trotz aller Anstrengungen ramponierte Image vom Lehrer, der "am Vormittag Recht und am Nachmittag frei" hat. Der Buhmann wäre schnell gefunden.

Ich kann Euch sagen, dass während der Corona-Schulschließungen/dem Hybrid-Unterricht in 90% der Schulen (in NRW) gar nichts ohne Zusatzengagement und rechtliche Grauzonen, die durch Lehrkräfte beschritten wurden, gelaufen wäre. Also wirklich gar nichts. Wir hatten keine Dienstgeräte (wir arbeiten mit personenbezogenen Daten von Schülerinnen und Schülern), keine guten Mikros und Webcams, lange Zeit keine Videokonferenzplattformen, unzureichende Lernplattformen und keine Zeit Konzepte für Distanz- oder Hybridunterricht auch nur ansatzweise auszuarbeiten, etc.

Warum hat man es nicht drauf ankommen lassen? Siehe oben.

Dieses Thema, auch unser Austausch hier und jede Diskussion in Medien zeigen, dass Außenstehende von Schule erschreckend wenig Ahnung haben, diese aber gerne lautstark kundtun. Die Buhmänner sind schnell gefunden und da tauscht man Freizeit eben auch häufig ein, um nicht noch mehr Mails oder andere Nachrichten von penetranten Rechthabereltern lesen/hören und bearbeiten zu müssen.

Dass das viele Dinge schlimm belässt oder schlimmer macht, ist klar. Kinder haben schon keine Lobby in Deutschland (siehe Fahrradfeindlichkeit vieler Deutschen, die Probleme im Bildungs- und Sozialbereich) und Lehrkräfte haben erst recht keine Lobby. Wir dürfen ja, angesichts der hohen Beamtenquote, nicht mal die Arbeit niederlegen, um auf Missstände hinzuweisen.

Organisator:

--- Zitat von: nevarro am 14.02.2023 09:14 ---
--- Zitat von: Organisator am 13.02.2023 23:10 ---Vielleicht gibt uns ja Mal jemand einen Einblick, warum er meint, mehr als die vereinbarte Arbeitszeit arbeiten zu wollen?

--- End quote ---

Ich präsentiere Beispiele aus eigener Erfahrung bzw. von Lehrkräften um mich herum.

- Das von vielen verinnerlichte Märchen davon, dass das Lehrerdasein eine Berufung und kein Beruf zu sein hat.
- Die Selbstverpflichtung ggü. der Gesellschaft, weil die Kinder nichts dafür können. Läuft in der Pflege ja genau so.
- Das trotz aller Anstrengungen ramponierte Image vom Lehrer, der "am Vormittag Recht und am Nachmittag frei" hat. Der Buhmann wäre schnell gefunden.

Ich kann Euch sagen, dass während der Corona-Schulschließungen/dem Hybrid-Unterricht in 90% der Schulen (in NRW) gar nichts ohne Zusatzengagement und rechtliche Grauzonen, die durch Lehrkräfte beschritten wurden, gelaufen wäre. Also wirklich gar nichts. Wir hatten keine Dienstgeräte (wir arbeiten mit personenbezogenen Daten von Schülerinnen und Schülern), keine guten Mikros und Webcams, lange Zeit keine Videokonferenzplattformen, unzureichende Lernplattformen und keine Zeit Konzepte für Distanz- oder Hybridunterricht auch nur ansatzweise auszuarbeiten, etc.

--- End quote ---

Das klingt eher nach einer gefühlten Selbstverpflichtung gegenüber den Schülern, als dass es von der Schulleitung erwartet wäre. Solange das eine intrinsische Motivation ist sehe ich da auch kein Problem. Im Gegenteil, so ein zusätzliches Engagement hilft bestimmt dem gefühlten schlechten Image der Lehrer entgegenzuwirken.

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