Beamte und Soldaten > Beamte der Länder
[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
superdash:
--- Zitat von: Organisator am 24.02.2023 17:04 ---
--- Zitat von: Versuch am 24.02.2023 16:35 ---Nein, kämpfen lohnt sich nicht.
Es sollte exemplarisch zeigen, was für miese Arbeitgeber wir haben
--- End quote ---
Also dieses exemplarische Beispiel macht für mich jetzt einen Arbeitgeber nicht per se gut oder schlecht. Es wäre halt ein nettes Bonbon, aber im öD weiß man eigentlich schon vorher, dass es Getränke und Snacks nicht gibt. Gleiches dürfte wohl auch für die Ausstattung von Büros oder die Bürogebäude an sich gelten - da ist der öD nicht der Vorreiter an Komfort und Gestaltung.
Dafür gibt es andere Vorteile, so dass jeder für sich selbst bewerten muss, wo man sich gut aufgehoben fühlt.
--- End quote ---
Also lockt der Staat mit genau was junge, motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter? Du sagst es selbst:
- Alte, heruntergekommene Bürogebäude mit schlechter Ausstattung (gleiches gilt für viele Schulen).
- Nicht mal Kaffee für lau...
- Hierarchie aus dem letzten Jahrtausend mit oftmals geringen bis keinen Aufstiegsmöglichkeiten
- Bürokratie mit teils unsinnigen Vorgaben
- verschlafene Digitalisierung, die jetzt mit nicht vorhandenen Fachkräften irgendwie nachgeholt werden soll
- meist sehr unflexible Arbeitszeiten
- Bashing von vielen Seiten der Bevölkerung
- Und das beste: in den oberen Besoldungsstufen eine in den letzten 2 Jahrzehnten weit zurückgefallene Bezahlung.
Auf der Haben-Seite sind da dann noch der sichere Arbeitsplatz und eine recht gute Bezahlung in den unteren Besoldungsgruppen, die nur kurze Ausbildungen hinter sich haben.
Und jetzt: wie stemmen wir die Digitalisierung, wie finden sich noch hochqualifizierte Fachkräfte für den öD, die dafür sorgen, dass Projekte endlich mal laufen. Aber der dt. Michel schimpft lieber, zahlt gerne wenig und wundert sich dann, dass in den Behörden viel daneben läuft. Gerne weiter so, dann wird es auch an den Schulen nur noch viel schlimmer werden, insbesondere im MINT-Bereich. Aber hey - wir brauchen sicher keine MINT-Absolventen in Zukunft...
Organisator:
Da der öD aus vielen tausend AG besteht heißt es dann nicht nur Augen auf bei der Wahl des Berufs, sondern auch bei der Wahl des AG.
Thomber:
--- Zitat von: Organisator am 24.02.2023 23:25 ---Da der öD aus vielen tausend AG besteht heißt es dann nicht nur Augen auf bei der Wahl des Berufs, sondern auch bei der Wahl des AG.
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Guter Hinweis! Und der gilt unabhängig von Beruf und Qualifikation und gilt auch außerhalb des öD genaus so.
Poincare:
Ganz ehrlich, die die hier von Kaffee und Vesper am Pädagogischen Tag sprechen: Das wird doch in der Privatwirtschaft schon belächelt. Ich will faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, nicht jeden Tag einen gratis Apfel.
@Versuch: Was meine ich nicht ernst? Ich war schon in der Privatwirtschaft tätig, wo ich für (immerhin vom AG bezahlte Fortbildungen) Urlaub nehmen musste. Und auch LK bekommen Verpflegung, wenn sie zum Beispiel außer Haus auf Fortbildung sind (Verpflegungspauschale oder Essen). Ich spreche gerne über die oft schwierigen Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, aber sich über die Rahmenbedingungen organisatorischer Art zu beklagen (Geld, Pension, Verpflegung, Krankenstand) finde ich dann doch sehr überzogen.
Sicherlich gibt es in vielen Behörden auch mehr Kopierer und bessere Kopiermöglichkeiten, aber an diesem nice-to-have würde ich meine Arbeitszufriedenheit nicht festmachen wollen.
nevarro:
--- Zitat von: Poincare am 27.02.2023 08:10 ---Sicherlich gibt es in vielen Behörden auch mehr Kopierer und bessere Kopiermöglichkeiten, aber an diesem nice-to-have würde ich meine Arbeitszufriedenheit nicht festmachen wollen.
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Noch mal: Schulen sind keine Behörden. Da interessiert auch nicht der Ausflug in die Privatwirtschaft, mit dem man sonst Herbert aus der Nachbarabteilung beeindrucken kann, der direkt nach der Schule im alten 60er-Jahre-Bunker der Behörde gelandet ist. In Schulen kann man überwiegend nicht aufschieben.
Ich kann nicht mit der Kaffeetasse in der Hand zum Kopierer schlurfen und wenn der kaputt ist, mit den Schultern zucken und zurück ins Büro schlurfen. "Mach ich dann übermorgen ... oder gar nicht." Wenn wir für 70 KuK zwei Kopierer haben, von denen dauernd einer defekt ist, weil nun mal große Mengen kopiert werden, und der Anbieter ewig braucht, bis er wen vorbeischicken kann, dann kann ich meinen geplanten Unterricht oftmals vergessen und wieder was mit dem Schulbuch als Ausweichoption hinbiegen. Und nein, ich kann mit voller Stelle noch zwei Wochen im Voraus kopieren. Nicht zu sprechen von sehr schmalen Kopierkontingenten (die wir hier zum Glück nicht haben). Das sind keine nice-to-have-Dinge (wie von mir aus die Verpflegung auf der Lehrerkonferenz), sondern essenzielle Arbeitsbedingungen.
Und zu meiner Arbeitszufriedenheit trägt schon massiv bei, dass ich die Dinge, für die ich Zeit und Mühe investiere, auch vor Ort umsetzen kann. Aus diesem Grund der Appell an alle Externen: lasst es, ihr habt keinerlei Ahnung von Schule, abseits vom Schüler-/Elterndasein oder den Malen, wo ihr mit dem Hund beim Gassigehen an der Schule vorbeilauft.
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