Autor Thema: [Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...  (Read 34744 times)

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Eine Bewertung nach E9a schließt doch die teilweise Wahrnehmung von Aufgaben, die zu einer Bewertung nach E6 führen würden, nicht aus  ???

Zutreffend. Wenn du aber ausschließlich Aufgaben nach E6 zu vergeben hast, entsteht ein Problem.
Ich wollte vielmehr darauf hinaus, dass sich der Wunsch nach mehr Geld nicht nur durch die Übertragung höherwertiger Tätigkeiten erfüllen lässt, da dann irgendwann niemand mehr für die geringerwertigen Tätigkeiten da ist.

calmac

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Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Die Korrektur von Klassenarbeiten, Klausuren, Erstellung von Förderkonzepten etc. pp. sind leider keine Aufgaben, die man die auf lange Bank schieben können.

Wenn ich im Amt bin, dann können Termine verschoben oder verlängert werden. So what? Auch im Gericht keine Seltenheit, dass Sachen erst nach x Monaten bearbeitet werden.

Nur so nebenbei.

InVinoVeritas

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Andere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst arbeiten auch viel, vielleicht sogar mehr. Fragt Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Berufsfeuerwehr, Verwaltungsbeamte mit finanziell oder sozial hoher Verantwortung. Und auch denen wird immer mehr abverlangt, weil dort auch Personal fehlt. Der Unterschied ist: Die machen es entweder oder verlassen den ö.D. tatsächlich, aber ohne diese ewigen Drohungen und Ankündigungen.

Die Korrektur von Klassenarbeiten, Klausuren, Erstellung von Förderkonzepten etc. pp. sind leider keine Aufgaben, die man die auf lange Bank schieben können.

Wenn ich im Amt bin, dann können Termine verschoben oder verlängert werden. So what? Auch im Gericht keine Seltenheit, dass Sachen erst nach x Monaten bearbeitet werden.

Nur so nebenbei.


Da stimme ich absolut zu. Als Lehrkraft gibt es Belastungsspitzen mit vielen Aufgaben, die bis zu einer unverschiebbaren Deadline zu erledigen sind. Natürlich gibt es dafür auch mal entspanntere Zeiten..

ACDSee

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Zur Info, in Sachsen-Anhalt geht's auch los.

Link:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/lehrermangel-massnahmen-protest-kundgebung-100.html

Ich bin kein Lehrer, kann also hier nicht wirklich mitdiskutieren. ST versucht ja seit Jahren in Größenordnungen Lehrer zu verpflichten. Klappt offensichtlich nicht sonderlich gut. Wenn man jetzt die strukturell fehlenden Kollegen durch befristete Mehrarbeit aus dem Bestand auffangen will, ist das für mich tendenziell eher keine kluge Idee. Das Problem besteht ja seit Jahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Bestandspersonal die Motivation sinkt und der Krankenstand steigt. Dass durch Mehrarbeit neue Bewerber angelockt werden, klingt für mich hingegen nicht plausibel. 

Die Verzweiflung der politischen Akteure muss groß sein.

Thomber

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Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.


Für Polizisten gelten die gleichen Laufbahnen und Besoldungsgruppen, oder was war hier gemeint?
(Ob Studienrat oder Kriminalrat/ Polizeirat alles A13 hD.)

PS:  Man muss Lehrer nicht mögen, aber, dass sie einen psychisch belastenden Beruf haben, sollte jedem klar sein.  Aber alles halb so schlimm, es kommen ja neue Fachkräfte ins Land....
« Last Edit: 01.02.2023 08:00 von Thomber »

Gnurps

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Es ist aber auch nicht jeder Lehrer ein Studienrat!
Lehrkräfte an Grund- und Hauptschulen, sowie Realschulen (oder wie immer die Dinger jetzt heißen) gehören zum gD! Sie steigen nur gleich mit A12, teilweise auch mit A13 - also z.T im Endamt in den gD ein.
Sie entsprechen also nicht dem Kriminalrat, sondern dem Kriminalhauptkommissar (A12) bzw. Erster Kriminalhauptkommissar (A13)- und der hat dann schon einige Jährchen auf dem Buckel bis er soweit ist!

LehrerBW

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Zur Info, in Sachsen-Anhalt geht's auch los.

Link:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/lehrermangel-massnahmen-protest-kundgebung-100.html



Ich hätte kein Problem, wenn wie im Artikel geschrieben, die Mehrarbeit entsprechend bezahlt werden würde.
Es wird allerdings bei der Debatte verkannt, gerade wenn ich in unserem Kollegium rumschau, dass diejenigen die in Teilzeit sind, dies wegen ihres Alters oder ihrer Kinder tun.
Von uns jüngeren männlichen Kollegen arbeitet fast jeder mit vollem Deputat. Wobei wir an der Sekundarstufe in BW bereits jetzt schon 27 Stunden haben und nicht nur 25 wie in Sachsen-Anhalt.

Der Obelix

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Der Ansatz, Mißstände durch andere ohne eine entsprechende Kompensation beseitigen zu lassen, ist nicht der Beste.

Es folgen warme Worte der Wertschätzung an die Kolleginnen und Kollegen, die jetzt Mehrarbeit leisten sollen.

Die letzten Jahre wiederum hat sich die Wertschätzung ausschließlich auf warme Worte beschränkt. Sie gab es also auch schon in dieser Form.

Der Ansatz ohne Anreize ist grundlegen falsch, da so auch Wechselbewerber oder Einstiegsbewerber oder "Aufstockungsbewerber" massiv abgeschreckt werden.

Thomber

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Es ist aber auch nicht jeder Lehrer ein Studienrat!
Lehrkräfte an Grund- und Hauptschulen, sowie Realschulen (oder wie immer die Dinger jetzt heißen) gehören zum gD! Sie steigen nur gleich mit A12, teilweise auch mit A13 - also z.T im Endamt in den gD ein.
Sie entsprechen also nicht dem Kriminalrat, sondern dem Kriminalhauptkommissar (A12) bzw. Erster Kriminalhauptkommissar (A13)- und der hat dann schon einige Jährchen auf dem Buckel bis er soweit ist!

Das stimmt ja, aber mein Beitrag war eine Antwort zum Thema "Anreiz für Polizisten" und diese sind Beamte und daher war es für meine Antwort unwichtig, welche Arten von Lehrkräften es sonst noch gibt.

Gnurps

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So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

RsQ

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Da stimme ich absolut zu. Als Lehrkraft gibt es Belastungsspitzen mit vielen Aufgaben, die bis zu einer unverschiebbaren Deadline zu erledigen sind. Natürlich gibt es dafür auch mal entspanntere Zeiten..
Das (für mich als Lehrerkind und Lehrerin-Gatte) immer wieder Erschreckende ist: Dieses System basiert auf maximalem Ressourcenverschleiß. In diesen Deadlines sind Krankheit oder "Plan B" einfach nicht vorgesehen, so dass sich faktisch alle Lehrer auch krank durchquälen, um das zu schaffen - in der Wirtschaft gibt's sowas sicher in individueller, aber in diesem krassen Ausmaß nicht in kollektiver Form.

Ich halte Schulen per se für eine ziemlich Arbeitnehmer-feindliche Arbeitsstätte. Und die Bedingungen werden immer schlechter ...  (Wenn nach Führungsdefizite und andere schulinterne Probleme dazukommen, wird's wirklich doof.)

Thomber

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So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

SpeedyG

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So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

Der Unterschied ist aber in welcher Gruppe man startet. Und das ist bei Polizisten im gD in A10 und bei Lehrern in A13. Wo ist das bitte fair?
Wenn man dann noch die Arbeitszeiten mit Schichtdienst und gefahren hinzuzieht ist das doch überhaupt nicht mehr vergleichbar mit einem Lehrer der regelmäßige Arbeitszeiten und alle - Wochen Ferien hat.

Zumal es da auch noch den Unterschied von 41 Wochenstunden zu 26 Stunden Deputat...

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So unwichtig nun auch nicht, denn Dein Beitrag bezog sich auf die Aussage "Lehrer in BW starten in A13".
Es ging eben nicht um Studienräte (hD), die Du ins Spiel brachtest, sondern um verbeamtete Lehrer (gD).

Schön, dass Du MEINE Intention MEINES Textes besserr zu kennen scheinst....

Ich wiederhole (ungern):  Es ging darum, dass der Kollege vor mir, Anreize für Polizisten vermisste und ich habe darauf hingewiesen, dass der Polizeidienst die gleichen Besoldungung hat, wie die verbeamteten Lehrer.  Die Polizisten sind rein besoldungsrechtlich also nicht schlechter gestellt.   Wer persönlich nun welchen Beruf am schwierigsten findet usw. wollte ich nicht diskutieren.

Der Unterschied ist aber in welcher Gruppe man startet. Und das ist bei Polizisten im gD in A10 und bei Lehrern in A13. Wo ist das bitte fair?
Wenn man dann noch die Arbeitszeiten mit Schichtdienst und gefahren hinzuzieht ist das doch überhaupt nicht mehr vergleichbar mit einem Lehrer der regelmäßige Arbeitszeiten und alle - Wochen Ferien hat.

Zumal es da auch noch den Unterschied von 41 Wochenstunden zu 26 Stunden Deputat...

Das ist wohl wahr. Diplom-Verwaltungswirte als Polizisten studieren gerade mal 2 Jahre und kriegen fette Zulagen und in vielen Bundesländern noch freie Heilfürsorge. Und dafür viel freie Zeit auf Streife.
Für nur unwesentlich höheres Nettoeinkommen müssen Lehrer 5 Jahre studieren, 2 Jahre Referendariat leisten und zwei  Staatsexamen schaffen. Und dann noch neben der Lehrverpflichtung Unterricht planen, Klausuren korrigieren und Kinder bespaßen.

Kein Wunder, dass keiner mehr Lehrer werden will, oder worauf willst du hinaus ;)

SpeedyG

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Naja da bestätigt sich einfach wieder, dass Lehrer immer nur Jammern wie schlecht es ihnen geht.