Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 194006 times)

Eukaryot

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #420 am: 25.11.2024 10:38 »
Ich entwickle dies mal gedanklich weiter: Je mehr Arbeitslose wir haben, desto attraktiver wird der öD wieder. Angesichts eines enormen Personalbedarfs in der Bundeswehr die nächsten Jahre, dem momentan relativ wenig Interesse daran gegenübersteht, könnte der Plan am Ende doch aufgehen, dieses Personenpotenzial der Arbeitslosen in der Bundeswehr an den öD zu binden und somit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Insofern dürfte schon ein Interesse daran bestehen, dem öD den "Nachschub" an Beamten zu sichern.
Ein interessanter Gedanke, dem ich Folgendes entgegensetze:
   1.   Arbeitsmotivation:
Die Arbeiter aus der Automobilindustrie werden auch ohne Gehaltserhöhung ausreichend motiviert sein, sich um sichere Stellen im öffentlichen Dienst zu bemühen. Aus ökonomischer Sicht sind zusätzliche Anreize nicht notwendig.
   2.   Ukraine-Krieg:
Der Krieg wird enden, und das deutsche Militär hat keine Soldaten verloren, deren Reihen es auffüllen müsste. Die Bundeswehr steht primär vor der Aufgabe, ihre Materialdepots aufzustocken. Zudem wird das Mainstream-Narrativ über den Krieg voraussichtlich bald einen Wandel durchlaufen.

Eukaryot

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #421 am: 25.11.2024 10:52 »
Jetzt dreht mal nicht am Rad…die Tarifverhandlungen finden mitten im Wahlkampf statt.
Da kann keiner streikende Müllmänner brauchen.
Klar…uns Beamten würden sie nichts gönnen 🤷‍♂️
Aber sie werden die einfachen Leute im öD nicht hängen lassen können im Wahlkampf.
Deren Ergebnis wird dann aber schön übertragen 👍
So läuft die Geschichte doch schon seit jeher.
Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, und habe es selbst nicht geprüft. Daher habe ich ChatGPT gebeten, eine Analyse dazu vorzunehmen, ob Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst während Wahlkampfzeiten tendenziell höher oder niedriger ausfallen:

Jahr,Tarifabschluss (öffentlicher Dienst),Inflationsrate (ca.),Im Wahlkampf (Ja/Nein),Besonderheiten

1998,+1,5 % (inkl. Einmalzahlung),1,0 %,Ja,Anpassungen vor Bundestagswahl

2005,Einführung TVöD, keine pauschale Lohnerhöhung,1,5 %,Nein,Strukturreform mit Fokus auf Effizienz

2009,+3,0 % bis 5,0 % (nach Lohngruppen, zweijährig),0,3 % bis 0,4 %,Ja,Konjunkturpaket nach Finanzkrise

2013,+5,6 % (über zwei Jahre verteilt),1,5 % bis 1,6 %,Nein,Schwerpunkt auf Inflationsausgleich

2017,+4,4 % (über zwei Jahre verteilt),1,8 % bis 2,2 %,Ja,Bundestagswahljahr, moderate Erhöhung

2023,Einmalzahlung (3.000 €) + Sockelbetrag (200 €) + 5,5 % Erhöhung ab 2024,6,9 %,Nein,Fokus auf Inflationsausgleich
(Leider ging die Tabelle in der Formatierung verloren.)

Analyse:
Wahlkampfjahre: Die Ergebnisse zeigen keine klare Tendenz, dass Wahlkampfzeiten höhere Abschlüsse bewirken. Tarifverhandlungen im Wahljahr 1998 und 2017 führten zu moderaten Steigerungen, oft als Kompromiss.

LehrerBW

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #422 am: 25.11.2024 12:04 »
Deine Statistik scheint nicht zu stimmen 🧐
Wann in aller Welt fiel je ne TVöD mit einer Wahl zusammen 🤔

Beim TV-L passiert das öfters...und immer mit positiven Auswirkungen für die dortigen Kollegen. Nicht ohne Grund ist just zur Wahl die Besoldung in Sachsen, Brandenburg und Thüringen just zur Wahl nach oben geschossen

Knecht

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #423 am: 25.11.2024 12:34 »
Wir werden uns wohl wie immer überraschen lassen müssen. Könnte mir auch vorstellen, dass es einen positiven Effekt hat,  genauso gut könnte ich mir vorstellen, dass die Beamten trotz "gutem" Abschluss mal wieder ein Opfer erbringen sollen/müssen.

LehrerBW

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #424 am: 25.11.2024 14:18 »
Wir werden uns wohl wie immer überraschen lassen müssen. Könnte mir auch vorstellen, dass es einen positiven Effekt hat,  genauso gut könnte ich mir vorstellen, dass die Beamten trotz "gutem" Abschluss mal wieder ein Opfer erbringen sollen/müssen.
Sonderopfer der Beamten sind laut BVerfG definitiv unzulässig. Wurde im Falle Baden-Württemberg so entschieden, als unsere grün/rote Regierung über Kürzungen bei den Beamten ihren Haushalt sanieren wollte.

Petr Rigortzki

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #425 am: 27.11.2024 13:35 »
über den Zaun:

26.11.2024

Die Gewerkschaft ver.di fordert in der Tarifrunde bei der Deutschen Post AG für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Studierenden eine Lohnerhöhung um 7 Prozent sowie 3 zusätzliche Urlaubstage. Ver.di-Mitglieder sollen zudem einen weiteren Urlaubstag erhalten. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/tarifmeldung/tarifrunde-deutsche-post-ag-verdi-fordert-mehr-lohn-und-urlaub/

Rocknrollmops

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #426 am: 27.11.2024 14:59 »
Die Forderungen, auch mit Sockelbetrag i.H.v. 350€ sind ja schon "lange" bekannt, so auch die Antwort der AG-Verbände, dass die Forderungen NAAAAAAAAAATÜRLICH überzogen sind.
Die 3 Urlaubstage stellen, vor allem im Vergleich zur längst überfälligen Stundenreduzierung, ein Geschenk für die AG dar und es ist denen trotzdem noch zu viel. Lächerlich, sonst nichts. Die beklagen sich über fehlende Leute, bedenken aber nicht, dass man sich vor allem durch bessere Bezahlung mehr Leute angelt.

superdive91

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #427 am: 28.11.2024 10:56 »
IG Metall
2018: 4,3% ab April, plus Einmalzahlung von 100 Euro für Januar bis März.
2019: 3,0% ab Juli, plus Einmalzahlung von 400 Euro im Juli.
2020: Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden Einmalzahlungen vereinbart, anstelle prozentualer Erhöhungen.
2021: 2,3% ab Juli, plus Einmalzahlung von 500 Euro im Februar.
2022: 2,0% ab Oktober, plus Einmalzahlung von 300 Euro im September.
2023: 3,2% ab April, plus Einmalzahlung von 600 Euro im März.
Schnitt: 2,96%
ver.di (Öffentlicher Dienst):
2018: 3,19% ab März, plus Einmalzahlung von 250 Euro im Februar.
2019: 3,09% ab April, plus Einmalzahlung von 200 Euro im März.
2020: 1,06% ab März, plus Einmalzahlung von 150 Euro im Februar.
2021: 1,4% ab April, plus Einmalzahlung von 300 Euro im März.
2022: 2,8% ab Dezember, plus Einmalzahlung von 1300 Euro als Inflationsausgleich.
2023: 5,5% ab März, plus Einmalzahlung von 1500 Euro als Inflationsausgleich.
Schnitt: 2,84%

Also ich gehe davon aus, dass wir ca. 5% auf zwei Jahre bekommen mit einer Einmalzahlung/mehr Urlaubstage

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #428 am: 08.12.2024 08:53 »
Du hast die letzte Verhandlung vergessen:

2024
600€ Einmalzahlung
Ab April 2025 +2%

Ab 2026 Erhöhung des Tariflichen Zusatzgeldes B (T-ZUG B)
Von 18,5% auf 26,5%)
Ab April 2026
+3,1%